Der Journalist Claus Fritzsche (geb. 1964) war einer der bekanntesten Befürworter der „Alternativmedizin“. Als Homöopathie-Lobbyist führte er harte Auseinandersetzungen v.a. mit der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und dem Esowiki Psiram. Fritzsche war dabei dafür bekannt, vor namentlicher Benennung bzw. Anprangerung seiner Kritiker nicht zurückzuschrecken.
Mitte 2012 wurde öffentlich, dass Fritzsche von verschiedenen Homöopathie-Konzernen Zahlungen für seine Tätigkeiten erhielt – der Begriff „CAMgate“ bezeichnete diese Causa. Viele Fördermittelgeber distanzierten sich nun von Fritzsche.
Zunächst kann man gelassen sein: Auch in zehn oder zwanzig oder in hundert Jahren wird es Wissenschaft und Forschung geben. Selbstverständlich auch in Nordrhein-Westfalen. Die menschliche Neugier und das Bedürfnis nach Wahrheit lassen sich nicht unterdrücken. Von unserem Gastautor Klaus Kaiser.
Doch im Augenblick haben es Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen schwer. Sie müssen leiden. Sie werden angegriffen durch eine Ministerin, die mit ihrem staatsgläubigen Kaderdenken die Freiheit von Wissenschaft und Forschung gefährdet.
Der vorgelegte Entwurf zum Hochschulzukunftsgesetz ist Ausdruck dieses Denkens: Kader kennen grundsätzlich die Wahrheit und wollen ihre Wahrheit durchdrücken. Und so handelt auch Ministerin Schulze: Aus ideologischen Gründen will sie ihre Kader-Denke den Hochschulen aufdrücken.
Was in einem Gesetz nur indirekt zum Ausdruck kommt, wird an anderer Stelle umso deutlicher: In einem von ihr persönlich verfassten Artikel in der Sonderbeilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30.10.2012 fordert Wissenschaftsministerin Svenja Schulze mit Nachdruck „einen Kulturwandel in Wissenschaft und Forschung“.
Update VI: Die Welt meldet, Hamed Abdel-Samad sei wieder aufgetaucht: „‚Er ist am Leben‘: Hamed Abdel-Samad geht es gut. Der deutsch-ägyptische Autor befindet sich in Kairo. Das erfuhr die ‚Welt‘ von seinem Bruder Mahmud. Er ist in der Obhut des deutschen Botschafters.“ Die Umstände seines Verschwindens seien bislang ungeklärt.
Update V: Laut FAZ hat sich die Bundesregierung eingeschaltet. Dort heißt es: „Die Bundesregierung hat von Ägypten „schnellstmögliche“ Aufklärung über das Schicksal des wahrscheinlich entführten deutschen Publizisten Hamad Abdel-Samad verlangt. Der deutsche Botschafter in Kairo, Michael Bock, nahm dazu nach Angaben des Auswärtigen Amts vom Montag Kontakt mit der ägyptischen Regierung auf.“
Update IV: Hier gibt es eine Petition, in der die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert wird.
Update III: Der Journalist und Autor (u.a. bei Der Freitag) Walid Malik, ein Freund Abdel Samads, hat die Entführung soeben auf Twitter bestätigt. Er schreibt: „++EIL++Betätige die Meldung ägyptischer Medien:Hamed Abdel Samad wurde entführt.Wünsche meinem Freund alles Gute!!“
Update II: Danke an Hannes Bode, der den arabischen Artikel für die Ruhrbarone übersetzt hat (siehe unten).
Update I: Abdel-Samads Bruder soll die Entführung bestätigt haben. Quelle ist auch hier die arabischsprachige Zeitung Youm7.
Gerade hat der bekannte marokkanische Blogger Kacem El Ghazzali auf seiner Facebook-Seite gemeldet, dass der deutsch-ägptische Schriftsteller Hamed Abdel Samad am Sonntagabend in Ägypten entführt worden ist.
Ghazzali beruft sich dabei auf einen Artikel in der ägyptischen Zeitung Youm7. Er schreibt
Wie wir berichteten, war NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens für das „Goldene Brett vorm Kopf“ nominiert worden. Hoffnungsfroh nahmen wir zur Kenntnis, dass viele unserer Leser ihreZaubereiministerin Gesundheitsministerin und ihre Nominierung unterstützten.
Gleichwohl hat sie es nicht geschafft. Eso-Barbara ist nicht unter den drei Finalisten.
Allerdings gab es wenig Inhaltliches zu erörtern, hatten die Erfurter uns mit Nicht-Beachtung von Antwortfrist und Pressegesetz gestraft. So dachten wir zumindest.
Denn mit Thüringen ist heute zwar das letzte Bundesland an der Reihe, doch wird dies nicht das Ende dieser Serie sein. Vielmehr wird es noch ein, wenn nicht gar zwei Artikel zur Veranschaulichung der Ergebnisse geben. Zudem tun sich spannende Dinge in Bayern in Sachen Esoterik, die den Bajuwaren vielleicht eine blau-weisse Eso-Barbara bescheren. Bald mehr!
Jetzt aber erst einmal Augen auf Thüringen – ein Land, in dem eine schwarz-rote Koalition von Erfurt aus regiert.
Im heutigen Teil unserer Serie „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium“ werfen wir einen Blick nach Rheinland-Pfalz. Zunächst. Denn dem geübten Betrachter fällt auf, dass das Pferdchen zur Linken im Wappen des Landes Niedersachsen prangt. Darum wird es hier gleich danach gehen. Wieso aber zuerst Rheinland-Pfalz?
Nun, letzte Woche schauten wir uns die Mainzer genauer an. Zum ersten Mal im Serienverlauf geschah es dann, dass ich nicht wusste, wieviel Globuli die „Antwort“ wert war – statt dessen wurdet ihr, unsere Leser gebeten, eure Einschätzung abzugeben. Über Twitter, Facebook und auch unter dem Artikel erreichten mich Anregungen.
Ich überlegte, wog ab, bedachte, grübelte und habe mich entschieden – die Esoterikwertung für Rheinland-Pfalz beträgt, tatatataaaaaaa, 9 Globuli! So, jetzt aber Niedersachen.
In der TU Dortmund wird Sicherheit groß geschrieben. Die Leitung der Hochschule will auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Eine Haltung, die Sinn macht: Viele tausend Menschen arbeiten und studieren an der Technischen Universität. Brände, aber auch Anschläge könnten viele Opfer fordern und ist ist gut, sich auf solche „Lagen“ vorzubereiten.
Allerdings kann man auch über das Ziel hinausschießen: Neben Bedrohungs- und Gefahrenlagen gehören bei der TU Dortmund auch spontane Demonstrationen zu den „Gefahrenlagen“, über welche die Hochschulleitung am 6. Mai dieses Jahres mit einem Brief, der diesem Blog vorliegt, informierte. Blöd nur, dass die Teilnahmen an Demonstrationen ein Grundrecht sind – im Gegensatz zu Amokläufen und Bombendrohungen. Mit Krisen haben sie nichts zu tun, mit gelebter Demokratie eine ganze Menge.
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