„Lasst uns nach einem heldenhaften Tod streben“

Frumka Plotnicka


Vor 80 Jahren starb die Partisanin und Heldin des jüdischen Widerstandes Frumka Plotnicka im Kampf Von unserem Gastautor  Roland Kaufhold 

Frumka Plotnicka wurde am 11.11.1914 im polnischen Bedzin geboren. Frumka wurde nur 28 Jahre alt: Nach einer mehrjährigen heldenhaften Untergrundtätigkeit gegen die deutschen Besatzer starb sie am 3.8.1943 mit der Waffe in der Hand in Bedzin.

Continue Reading

Unstatistik des Monats: Die dicken Kinder von Hessen

Macht nicht schlank: Frankfurter Kranz Foto: MyName (Claus Ableiter) Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Unstatistik des Monats Juli ist die von vielen Medien kolportierte starke Zunahme der Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. So titelte bild.de am 5. Juli „Die dicken Kinder von Hessen“hessenschau.de schrieb „Immer mehr Kinder sind extrem übergewichtig“ und laut der Überschrift einer von Zeit.de übernommenen Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ist der „Anteil übergewichtiger Kinder stark gestiegen“.

Zeit.de spricht von „einem Zuwachs von fast zwölf Prozent“ an Jungen und Mädchen mit Adipositas zwischen 2019 und 2021 in Thüringen. Die online-Ausgabe der Bild-Zeitung berichtet, dass der Zuwachs in Hessen sogar mehr als 15 Prozent beträgt. Auch hätten die absoluten Zahlen stark übergewichtiger Kinder,

Continue Reading

„Die Zukunft Deutschlands hängt in hohem Maße von Zuwanderung ab“

Thomas von der Osten_Sacken Foto: Privat


„Die Vorstellung, Deutschland könne sich als besondere Friedensmacht international profilieren, ist ebenso gescheitert wie die Idee, man müsse eine streng ‚menschenrechtsorientierte Außenpolitik‘ verfolgen. Aber sicher hatte dieser deutsche Sonderweg negative Folgen, wenn es etwa darum ging, Härte gegen das Assad-Regime zu zeigen. Despoten und Diktatoren weltweit können sich eigentlich ziemlich gut darauf verlassen, dass, wenn ein wirklicher Konflikt droht, Deutschland zu Mäßigung und Dialog aufruft. Und zahlt: Inzwischen ist die Bundesrepublik in all diesen Ländern der größte europäische Geber für humanitäre Hilfe. Das ist nicht schlecht, nur verbindet sie nie wirkliche Forderungen mit dieser Hilfe, zahlt sie inzwischen, so mein Eindruck, eher als eine Art Ablass, wie etwa in Syrien seit Jahren und nun wohl auch für Afghanistan. Solange zum Beispiel die total desolate Lage in Syrien nicht die Schlagzeilen dominiert und es dort irgendwie weitergeht, ohne dass Tausende von neuen Flüchtlingen Schwerpunkt Syrien, Irak, Afghanistan Schwerpunkt Syrien, Irak, Afghanistan kommen, ist man eigentlich zufrieden.“ 
(Thomas von der Osten-Sacken in einem Interview mit der WerteInitiative im Jahr 2022)

Continue Reading

Studienanfängerzahl in NRW auf dem niedrigsten Stand seit 2010

Der G-Trakt der Ruhr Universität. Foto (Ausschnitt): M Lizenz: Gemeinfrei

Das ist kein gutes Zeichen für ein Bundesland, das alles daran setzen sollte, technologisch nicht noch weiter zurückzufallen. Nach Zahlen des NRW-Landesamtes für Statistik IT-NRW haben sich im Studienjahr 2022 103 305 Personen haben erstmals an einer der NRW-Hochschulen eingeschrieben.

Continue Reading
Werbung


Warum man Besucher im Ruhrgebiet besser nach Duisburg als nach Dortmund bringt

Viel zu entdecken gibt es im Landschaftspark Duisburg Nord. Foto(s): Robin Patzwaldt

Das mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ja bekanntlich so eine Sache. Wirklich gut gelungen ist er bisher keiner der großen Städte in der Region. Es gibt dabei zudem gravierende Unterschiede. Manche Metropole hat ihn offenkundig schon besser gemeistert als andere.

Zu den Großstädten, wo es noch immer am meisten zu tun gibt, zählt aus meiner Sicht zweifelsohne Duisburg. Schon rein optisch präsentiert sich Duisburg im Jahre 2023 ganz anders als zum Beispiel Dortmund. Der Westen des Ruhrgebiets ist im 21. Jahrhundert insgesamt noch immer deutlich mehr geprägt von Relikten der Schwerindustrie und den Resten aus der Zeit der großen Zeit des Reviers vor rund 50 oder mehr Jahren. Im Osten, wo ich seit dem Beginn der 1970er-Jahre beheimatet bin, sieht man große Schlote, Zechen und Stahlwerke inzwischen hingegen nur noch vereinzelt. In der Region rund um Duisburg prägen sie hingegen noch viel deutlicher sichtbar das aktuelle Stadtbild.

Was sich im Alltag häufig als nachteilig erweist, das

Continue Reading

Phoenix See – ‚Das hier soll wirklich Dortmund sein?‘

Der Phoenix See in Dortmund im Juli 2023. Foto(s): Robin Patzwaldt

Als ich im Jahre 2019 erstmals für die Ruhrbarone dem Phoenix See in Dortmund-Hörde einen Besuch abstattete, da war ich ziemlich enttäuscht. Es fehlte der künstlich angelegten Landschaft auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks schlicht an Charakter.

Auch drei Jahre später hatte sich daran nicht viel geändert. Im März 2022 hatte sich der See zwar längst als ein etabliertes Ausflugsziel für viele Dortmunder und Besucher von außerhalb etabliert, so richtig erklären, warum das so war bzw. ist, konnte ich mir aber auch damals nicht.

Am Freitag dieser Woche wollte ich mir abermals einen aktuellen Eindruck verschaffen, was ich auch getan habe. Hier ein paar aktuelle Aufnahmen aus Hörde.

Continue Reading

Bochumer Forscher planen Städte mit Virtueller Realität

10.000 Moving Cities, VR (Virtual Reality) Marc Lee Foto: Marc Lee – Einsgoeins Lizenz: CC BY-SA 4.0

Kartografen der Ruhr-Universität Bochum nutzen Virtual-Reality-Anwendungen, um Baumaßnahmen von morgen besser zu planen. Wie soll die Stadt aussehen, in der wir leben? Wie wirken sich bauliche Änderungen auf die Menschen aus, die sich darin bewegen? Um solche Fragen zu untersuchen, nutzen

Continue Reading
Werbung


Von der jüdischen Familie Hurwitz überlebte nur die Tochter Julie

Hitlerjugend und Angehörige des „Bundes deutscher Mädel“ marschieren 1939 durch Brockhagen  Foto: Heimatverein Brockhagen


Im Bauernhausmuseum in Bielefeld zeigt die Ausstellung „Ländliche Gesellschaft im Gleichschritt“ am Beispiel der Gemeinde Steinhagen den Alltag im Nationalsozialismus in Westfalen.

Die Täter kamen in der Nacht vom 10. auf den 11. November 1938. Ihr Namen sind bekannt: Ernst Kroos und Konrad Diekmann waren auf das Dach des Hauses der Familie Hurwitz in Brockhagen gestiegen und hatten Feuer gelegt. Fünf Gesinnungsgenossen unterstützten sie. Das Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Feuerwehr gab sich keine Mühe, das es zu löschen: Die Hurwitz waren Juden und die Brandstifter Nazis. Über Jahre war die Familie drangsaliert und bedroht worden, nun wurde ihr Haus zerstört. Zu siebt waren die Täter in dieser Nacht, verurteilt werden sollten für ihr Verbrechen nur vier von ihnen. Von der Familie Hurwitz überlebte nur die Tochter Julie. Auf einem Foto ist die ganze

Continue Reading

Bevölkerungsschutz: Im Westen nichts Neues?

Magnus Memmeler (Foto: privat)

Am 14.07.2023 jährt sich zum zweiten Mal die Starkregenkatastrophe des Jahres 2021.

Ruhrbarone: Im Bundestag fand am vergangenen Montag eine Anhörung zum Bevölkerungsschutz statt; der erste bundesweite Bevölkerungsschutztag in Potsdam und zahlreiche Lippenbekenntnisse von Politikern lassen eine Genugtuung vermuten, dass es beim Bevölkerungsschutz richtig vorwärts geht. Was hat sich seit der Starkregenkatastrophe getan, um den Bevölkerungsschutz zu stärken?

Memmeler: Richtig, wenn man den Kurzmitteilungen der Parteien und deren Abgeordneten in Bund und Ländern glauben mag, kommt es jetzt auch im Bevölkerungsschutz zur Zeitenwende. Wenn man jedoch liest, wofür sich die Politik feiert, setzt die Ernüchterung ein. Der bundesweite Bevölkerungsschutztag, der nun Jahr für Jahr durch die Bundesländer tingelt, um in einer Stadt eine kleine Leistungsschau zu bieten, ist wohl kaum geeignet, um das formulierte Ziel zu erreichen, den Bevölkerungsschutz im Zentrum der Bevölkerung zu verankern und das Bewusstsein der Bevölkerung für den Bevölkerungsschutz und Selbstschutz zu sensibilisieren.

Continue Reading