Das ‚Naturmuseum Dortmund‘, einst über Jahrzehnte hinweg als ‚Naturkundemuseum‘ bekannt, kenne ich schon mein Leben lang. In den 1980-er-Jahren besuchte ich es hin und wieder als Kind zusammen mit meinen Eltern. In den 2000-er-Jahren begleitete ich meine damals noch jungen Nichten dorthin. Danach entstand eine zeitliche Lücke, die einerseits meiner persönlichen Entwicklung geschuldet war, zuletzt aber auch durch die rund sechsjährige Umbauphase der Anlage im Dortmunder Norden entstand.
Als 2020 endlich die Wiedereröffnung unter neuem Namen, aber im alten Gebäude, erfolgte, bremste die Corona-Pandemie die Besucherströme über Monate hinweg radikal aus. Am vergangenen Wochenende schaffte ich es endlich wieder einmal dorthin und habe für unsere Leser ein paar aktuelle Eindrücke von dort mitgebracht.
Wohin führt man jemanden, der zum ersten Mal bei uns hier im Ruhrgebiet zu Besuch ist? Eine gute Möglichkeit ist definitiv die Halde Hoheward an der Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Herten.
Hier bekommt der Gast direkt einen Überblick über das Herz der Region. An guten tagen kann man hier bis nach Essen schauen. Auch der Osten des Ruhrgebiets ist zu erspähen. Besonders scharfblickende wollen sogar schon bis nach Düsseldorf geschaut haben. Der Ausblick vom Haldengipfel lohnt aber auch schon bei weniger idealen Bedingungen.
Der geneigte Besucher kann auch direkt erkennen, dass das Ruhrgebiet viel grüner ist, als es die Vorurteile einen noch immer glauben machen wollen. Da sieht man dann auch großzügig darüber hinweg, dass das ursprünglich als zusätzliche Attraktion angedachte Horizontobservatorium noch immer einem Schrotthaufen gleicht. Doch auch daraus lässt sich mit etwas gutem Willen durchaus eine Sehenswürdigkeit machen, denn das im Jahre 2008 errichtete Horizontobservatorium ist seit Jahren eine der größten Peinlichkeiten des Ruhrgebiets.
Am Freitag habe ich der Halde zum ersten Mal seit drei Jahren wieder einmal besucht und von dort ein paar aktuelle Aufnahmen mitgebracht.
R.E.M. waren für mich und für viele Musikfans meiner Generation eine absolute Kult-Band. Als sich die Kombo im Jahre 2011 plötzlich auflöste, war ich regelrecht geschockt. Die Musik der Jungs aus Georgia hatte mich seit über 20 Jahren geprägt. Die Nachricht, dass es zukünftig kein frisches Material mehr von Michael Stipe und seinen Mitstreitern mehr geben würde, stimmte mich traurig.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich kürzlich ein liebevoll gestaltetes Buch über die Karriere von R.E.M. für mich entdeckte, das die Geschichte der Band mit etwas Abstand noch einmal ausführlich revuepassieren lässt.
Im Interview Ende Februar nahm Magnus Memmeler zu den laufenden Gesetzgebungsverfahren für den Rettungsdienst Stellung und sorgte sich um die dringenden Reformen in der Notfallversorgung. Heute geht er darauf ein, warum es ohne Laufbahnprüfung keine Karrierechancen im Bereich des Rettungsdienstes gibt, weil das Studium des Rettungsingenieurwesens immer noch weniger als eine Feuerwehrlaufbahn zählt.
Ruhrbarone: Am Freitag hat ein Post in Ihrem Facebook Profil für Anerkennung von Bevölkerungsschützern und Rettungsdienstlern, aber auch heftigen Reaktionen von Größen der bekannten Feuerwehren in NRW gesorgt. Was hat hier für Applaus aber auch Aufregung gesorgt?
Memmeler: Ich habe mit einem Vergleich, den ich im Netz gefunden habe, darauf hingewiesen, dass der Anteil von Rettungsdiensteinsätzen wesentlich prägender für den Alltag der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr ist, als dies durch Feuerwehreinsätze im klassischen Sinn der Fall ist. Daraufhin erfolgten entsprechende Reaktionen auf diesen Post:
Je näher man an einem ehemaligen Konzentrationslager lebt, desto eher neigt man zu Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz? Nein, sagen Politikwissenschaftler der Universitäten Duisburg-Essen (UDE), Cornell und Irvine (Kalifornien) – und widersprechen damit einer Studie von 2020, die Folgen für die Erinnerungsarbeit hätte. Ihre Analyse haben die Forscher nun im American Political Science Review veröffentlicht.
Im selben Magazin hatte 2020 ein amerikanisches Team mit diesem Ergebnis für Aufsehen gesorgt: Wer heutzutage in der Nähe zu Konzentrationslagern lebt, ist fremdenfeindlicher. Das interpretierten die Autoren als eine Art Abwehrreaktion gegenüber Schuldgefühlen, die durch die Konzentrationslager als Erinnerung an die Gräueltaten der NS-Zeit hervorgerufen werden. „Die Studie ließ uns aufhorchen: Denn man erwartet
Forscher stellen bisherige Funktionsweise der Fotosynthese infrage.
Einem Forschungsteam der Universität Cambridge, der Universität Rostock sowie der Ruhr-Universität Bochum ist es erstmals gelungen, Elektronen direkt aus den Anfangsstadien der Fotosynthese zu gewinnen. Dieser Durchbruch stellt das bisherige Modell zur grundlegenden Funktionsweise der Fotosynthese infrage und besitzt das Potenzial, die Entwicklung von Solarzellen auf Basis von biologischen Katalysatoren zu revolutionieren. Die Forschungsarbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ vom 22. März 2023 veröffentlicht.
Biologische Katalysatoren, sogenannte Enzyme, bestimmen längst unseren Alltag. Sie werden beispielsweise als Zusätze in Waschmitteln verwendet, sie veredeln Lebensmittel oder werden in
Seit Jahren schlägt mein Herz für Strassenhunde und –katzen in Rumänien. Nach Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hab ich über mein eigenes Hilfsprojekt „Streuner Seelen“ einer rumänischen Freundin, die in Siret an der Grenze zur Ukraine lebt und einen Tiershelter (Arca lui Oscar) führt, Sach- und Geldspenden zukommen lassen, um ukrainischen Flüchtlingen mit ihren Tieren zu helfen und diese zu versorgen. Auch gehen über sie Sachspenden in den Oblast an der Grenze zu ihrer Heimatstadt. Von unserem Gastautor Tom Pedall.
Da mich das Schicksal der Ukraine, die Kriegsverbrechen, die Zivilisten und Soldaten nicht emotional kalt lässt, sondern mich auch sehr beschäftigt, verfolge ich die neuesten Mitteilungen und Informationen aus der Ukraine von dortigen Twitter-Accounts. Dabei stieß ich auf den Account von „UkrArmy Cats & dogs“. Dort werden besonders Bilder und Kurzvideos von Soldatinnen und Soldaten gezeigt, die sich in erster Linie um Katzen und Hunde kümmern, seien es Kitten, Welpen oder ausgewachsene Tiere. Da stellte sich mir dann keine Frage, ich musste den Account von „UkrArmy Cats & dogs“ abonnieren.
Myron Sharafs großartige Wilhelm Reich-Biografie. Von unserem Gastautor Roland Kaufhold.
Kein Psychoanalytiker hat so heftige Auseinandersetzungen ausgelöst wie der ungestüme, außergewöhnlich produktive psychoanalytische Theoretiker und zeitweilige Marxist Wilhelm Reich. Die Deutungs- und Aneignungsversuche von Reichs imposantem Lebenswerk halten bis heute an (Peglau 2013, Kaufhold & Hristeva 2021).
Anfangs hielt auch Sigmund Freud große Stücke auf den 1897 geborenen Wilhelm Reich: „Wir haben hier einen Dr. Reich, einen wertvollen, aber ungestümen jungen Mann, seinem Steckenpferd leidenschaftlich ergeben, der nunmehr den genitalen Orgasmus als Gegenmittel gegen jegliche Neurose preist. Er mag von Ihrer Analyse (…) vielleicht lernen, etwas Respekt vor der komplizierten Natur der menschlichen Psyche zu empfinden.“ (S. 125) Dies schrieb Sigmund Freud am 9.5.1928 an Lou Andreas-Salomé.
Später, als der Nationalsozialismus seine zerstörerische Macht auch in Freuds Wien zeigte, sollte sich das Verhältnis zwischen den Beiden verfinstern – bis hin zum von Intrigen geprägten Ausschluss Reichs aus den psychoanalytischen Standesverbänden (vgl. Kaufhold & Wirth 2006, Peglau 2013, Reich 2020).
Die Folgewirkungen hiervon ereilten Reich auch im skandinavischen sowie im amerikanischen Exil, wie Sharaf detailreich in seiner faszinierenden Reich-Biografie nachzeichnet.
Myron Sharaf, ein amerikanischer Hochschullehrer und Reich-Weggefährte, hatte bereits als 18-Jähriger in den USA Kontakt zu Reich gefunden. Dennoch wahrte er sich eine gewisse Distanz. Die Fähigkeit zur kritischen, dennoch von starker Sympathie getragenen Betrachtung zeigt sich auch im Buch, was eines seiner Stärken ist.
Als Wilhelm Reich erfuhr, dass Sharaf an einem Buch über ihn arbeitete, untersagte er ihm dies. Seine Biografie sei sein Eigentum. Reich war nicht immer talentiert darin, Mitstreiter als gleichberechtigte Partner zu akzeptieren und diese zu ermutigen.
1983 erschien Sharafs Biografie in den USA, 1994 folgte eine deutsche Übersetzung unter dem Titel Der heilige Zorn des Lebendigen. Nun ist das Werk endlich wieder zugänglich. Es gibt keine bessere Reich-Biografie.
Ein 12jähriges Mädchen ist tot, Luise aus Freudenberg. Sie wurde, nach derzeitigem Ermittlungsstand, von zwei anderen Mädchen getötet, mit über 30 Messerstichen. Mutmaßlich erfüllt die Tat die Merkmale von Mord. Eine strafrechtliche Verfolgung der beiden Täterinnen wird nicht erfolgen, denn sie sind jünger als 14 Jahre, somit nicht strafmündig. Nun wird diskutiert, ob das sein kann, und ob das Alter für die Strafmündigkeit nicht herabgesetzt werden sollte, auch vor dem Hintergrund zunehmender Delinquenzen von Kindern. Das ist eine populäre Forderung, und völliger Bullshit.
Aus Sicht vieler Menschen da draussen, soll das Strafrecht Schuld büssen lassen, und die Strafbedrohung soll von Taten abschrecken. Tatsächlich soll das Strafrecht zum einen (auch) geltende gesellschaftliche Normen abbilden, zum anderen eine Steuerungswirkung haben. Dabei geht das Erwachsenenstrafrecht davon aus, dass ein Täter einen vollen Einblick und Verständnis in die Art und das Ausmaß seiner Tat hat. Juristen können sicherlich die theoretischen Fundierungen viel besser erklären; aber fachliche Meinungen interessieren derzeit kaum – weder juristische noch psychologische.
Bei Michael Wendler – a.k.a. „Der Wendler“ – ist man sich immer noch unsicher was schlimmer ist: was er schreibt, was er sagt, oder was er singt. Vielen erschien lange Zeit seine Musik als größte Baustelle, in den letzten Jahren hat sich dich aber gewandelt. Der Wendler rückte in immer extremere Verschwörungstheorien, und verteilte sie großflächig, von der deutschen Justiz sehr gefragt, aus den USA. Nun bekommt er eine Show auf RTL 2.
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