Die interdisziplinäre Konferenz befasst sich mit dem historischen Erbe des Genozids von Dersim 1937–1938 in der Türkei. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das wissenschaftliche Interesse an diesem kaum untersuchten Völkermord erhöht und den Weg für Publikationen, Dokumentarfilme und literarische Darstellungen geebnet.
Die Konferenz soll einen Beitrag zu Forschung und öffentlicher Diskussion zur Anerkennung des Völkermords leisten. Die Untersuchung des Völkermords von Dersim und seiner Folgen im Zusammenhang mit globalen Prozessen – Kolonialismus, Orientalismus, Modernisierung,
Das Thema Corona gewinnt in diesen Tagen noch einmal eine ganz neue Aktualität. Wer gedacht hätte, dass wir die Pandemie nach inzwischen gut 18 Monaten in Kürze wohl so gut wie überwunden hätten, der dürfte bitter enttäuscht werden. Auch mir macht das aktuell große Sorgen. Und das, obwohl ich selber bisher eigentlich vergleichsweise wenige Probleme mit den Einschränkungen und Auswirkungen hatte.
Der bevorstehende Winter, er macht mir mehr Sorgen, als ich mir das noch vor wenigen Wochen vorstellen konnte. Und ich bin etwas ratlos, was man denn jetzt selber für einen möglichst guten Winter tun kann, außer sich mit der Anzahl seiner Sozialkontakte erneut einzuschränken, um sich und andere zu schützen. Wie konnte es nur soweit kommen, dass jetzt wieder in dieser beschissenen Situation stecken?
Die Sache mit der Einschätzung der COVID-19-Pandemie ist nicht ganz einfach: Der geringste Teil der Bevölkerung in Deutschland besteht aus Virologen oder Epidemiologen, auch wenn das in den sozialen Medien anders wirkt: Hier sind, während der Coronakrise, die ganzen ehemaligen Experten in Sachen Fußball, Nahost-Konflikt und Terrorismus zusätzlich zu Fachleuten im Bereich Seuchenbekämpfung und Impfungen mutiert.
Ich bin in diesem und im letzten Jahr auf Sicherheit gefahren. Habe dem RKI und den Ratschlägen von Prof. Dr. Drosten getraut und mich selbstverständlich impfen lassen als dies möglich war.
Aktuell bin ich, gemeinsam mit meiner Freundin Angela, in häuslicher Quarantäne, nachdem ich heute das positive Ergebnis meines PCR-Tests erhalten habe.
Aus dem privaten Lockdown heraus: Ein paar Eindrücke zur aktuellen Corona-Lage aus meinem persönlichen Umfeld und über meine bisherige Erfahrung mit der Infektion.
Seit Jahren äußere ich mich konsequent gegen eine Impfpflicht, egal bei welcher Krankheit. Ich finde Impfungen sinnhaft, und bin gegen alles geimpft, wogegen es empfohlen wird. Und ich rate auch jedem, es genauso zu halten. Niemand muss an Krankheiten wie Keuchhusten oder Masern erkranken oder gar sterben. Aber wer das gerne will, soll das tun. Und es gibt auch tatsächlich kaum einen deutlicheren Weg zu zeigen, dass meine seine Kinder nicht liebt, als ihnen die empfohlenen Impfungen vorzuenthalten.
Bisher war ich aber immer auch zugleich der Haltung, dass der Staat aus dem Impfen keine Pflicht machen soll. Ich bin für so wenig Staat wie nur möglich, zumal in Deutschland. Wenn der Staat für den Einzelnen handelt, gehen zum einen Freiheiten verloren, und zum anderen geht das Handeln dann eher in die Hose, als wenn der Einzelne oder von ihm begonnene Unternehmungen das Handeln übernehmen. Ja, ich bin wohl meist irgendwo im liberalen Spektrum, und in einem Land dessen Bürger immer und immer noch auf Paternalismus setzen und gerne in Blockwartmentalität möglichst viel Gängelung als Ordnung wahrnehmen, erscheint es mir nach wie vor richtig, so zu denken.
Die Zahl an Geimpften auf den Intensivstationen ist in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. Zeitgleich wird immer häufiger die Anzahl an Geimpften und Ungeimpften auf Intensivstationen völlig zusammenhanglos nebeneinandergestellt, um die Wirkung der Impfungen belegen zu wollen. So titelte Monitor gestern beispielsweise „Geimpfte besser geschützt vor Intensiv“, darunter vier Zahlen.
Anzahl Geimpfte: 53,9 Mio., Anzahl Ungeimpfter: 15,5 Mio. Geimpfte auf Intensiv: 310, Ungeimpfte au Intensiv: 861.
War Auschwitz beispiellos oder die „Nachfolge“ kolonialer Verbrechen? Jürgen Habermas, als Staatsphilosoph verehrt, möchte die Frage diskursethisch klären. Seinen Wunsch nannte die SZ „fast salomonisch“ und ihn selber „ganz Salomon“. Als hätte hier ein König Israels gesprochen. Zwar habe Habermas die Frage selber gar nicht beantwortet, aus dem „Zusammenhang“ aber sei „zweifelsfrei“ zu schließen, dass sich alles aufklären werde. Nun ist „zweifelsfrei“ ein zweifellos fieses Kompliment für einen Philosophen. Ein Alarmlämpchen blinkt bereits in den Zusammenhang hinein – das Wort „alttestamentarisch“, das Habermas einspielt, verdichtet Judenhass – da blinkt die zweite Leuchte Alarm: Kronzeuge seiner Theorie ist der Kronjurist des Dritten Reichs, Carl Schmitt aus Plettenberg-Pasel.
Gegen Ende der Weimarer Republik erhebt Schmitt die Unterscheidung von Freund und Feind zur „spezifisch politischen Unterscheidung“, die er dann aber als eine betont unpolitische, nämlich existenzielle Entscheidung bestimmt: Wer Freund sei und wer Feind, diese Wahl, die aller Politik zugrunde liege, gehe hinter alle Gründe zurück. In Schmitts Worten:
Seit 2003 war die britische Philosophin Kathleen Stock Professorin an der Universität von Sussex in Großbritannien. Vor wenigen Tag trat sie nach einer jahrelangen Kampagne von Transaktivisten zurück. Die hatten Stock unter anderem vorgeworfen, dass sie darauf beharre, Geschlechter seien keine Konstrukte, sondern biologische Tatsachen und dürften “keineswegs identitär dem aktuellen Belieben anheimgestellt werden“. Für die woken Aktivisten waren diese naturwissenschaftlich fundierten Aussagen ein Unding. Stock wurde beleidigt, denunziert und bedroht.
An der Kampagne gegen die Professorin beteiligten sich mit Azita Chellappoo, Krzysztof Dolega, Jan Baedke, Alejandro Fábregas-Tejeda, Nina Poth auch Wissenschaftler, die an der Ruhr Universität Bochum tätig sind. Sie hatten im Januar einen offenen Brief unterschrieben und protestierten darin dagegen, dass Stock den britischer Ritterorden The Most Excellent Order of the British Empire erhalten sollte. Einer der gegen Stock erhobenen Vorwürfe: Sie sei dagegen, dass Transfrauen, also biologische Männer, Zugang zu Frauenhäusern und Umkleidekabinen von Frauen bekommen sollten. Dass Stock sich für die Interessen und den Schutz von Frauen einsetzte, galt den Unterstützern des offenen Briefes als “transphob”.
Mehr zu dem Thema:
Britische Professorin tritt nach Kritik von Transgender-Aktivisten zurück…Welt
Philosophin Kathleen Stock tritt zurück…FAZ
Antifreiheitliches Wokistan…taz
Die britische Philosophin Kathleen Stock wurde auch von deutschen Gender-Aktivisten vertrieben…NZZ
„Feministinnen wünschen sich, dass Geschlecht keine Rolle spielt“…Jungle World
Es gibt Wörter, die stehen stumm im Text und blinken vor sich hin wie Alarmlämpchen es tun. „Alttestamentarisch“ ist so ein Wort. Macht schwer auf Bedeutung, als wollte jemand beweisen, wie studiert er sei, während das Wort selber – der wissenschaftliche Begriff ist „alttestamentlich“ – etwas anderes erzählt, es ist antisemitisch aufgeladen wie eine Giftampulle. Und hat sich einem Text von ausgerechnet Jürgen Habermas eingeimpft. Darin erklärt der vielgeehrte Philosoph, was Antisemitismus sei, indem er sich – und schon blinkt es erneut Alarm – auf Carl Schmitt beruft, den stahlhelmharten Judenhasser. Auf diese Weise – zwischen antisemitischem Bedeuten und einem bedeutenden Antisemiten – pendelt Habermas die Frage aus, ob Auschwitz beispiellos sei oder doch eher eine „Nachfolge“ kolonialer Verbrechen. Seine Antwort: Ja schon doch, aber doch auch wieder nicht. Still leuchtet das Lämpchen.
In der Septemberausgabe des Philosophie-Magazins hat sich Habermas – vorgestellt als „der wichtigste lebende Vertreter der kritischen Theorie“, aber das könnte ein Missverständnis sein – zum Historikerstreit geäußert, dem aktuellen. Beim ersten, den der Sozialphilosoph vor 35 Jahren angeführt hatte, sei es,
Stefan Aust und Adrian Geiges haben mit „Xi Jinping – der mächtigste Mann der Welt“ ein beeindruckendes Porträt über den Generalsekretär der Kommunistischen Partei und Staatspräsidenten der Volksrepublik China geschrieben. Es zeigt nicht nur den Aufstieg eines Machtmenschen, der die Wirtschaft wieder stärker dem Staat unterordnet, den Kolonialismus nicht vergessen hat und das demokratische Taiwan zerstören und der Volksrepublik einfügen will. Das Buch macht auch deutlich, dass China ebenso eine
Die Hochwasserkatastrophe diesen Jahres hat vor Augen geführt, dass es im Bereich des Katastrophenschutz für das Land Nordrhein-Westfalen viele Versäumnisse gibt. Mit dem Strategiepapier „Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen“ legten Anfang Oktober der Verband der Feuerwehren in NRW (VdF NRW), die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in NRW (AGBF NRW) und die Arbeitsgemeinschaft der Leiter hauptamtlicher Feuerwachen in NRW (AGHF NRW) ihre Analyse dessen vor. Darin sind „zahlreiche Erfahrungen geflossen, die insbesondere in der Hochwasserlage 2021 gewonnen wurden.“ Die Feuerwehren weisen darin – wie häufig schon in der Vergangenheit – auf notwendige Weiterentwicklungen hin, deren Fehlen sich „in der diesjährigen Hochwasserlage“ bestätigten.
Seit dem 08.10.2021 untersucht nun auch der Landtag in Nordrhein-Westfalen die Hochwasserkatastrophe von Mitte Juli auf. Die NRW-Landesregierung steht unter Druck, weil sie die Gefahren falsch eingeschätzt haben soll. Aus dem Umfeld des Katastrophenschutz wird nun ein „Think Tank“ aufgelegt, der sich mit den Themen rund um das Thema „Bevölkerungsschutz“ beschäftigen wird. Die Ruhrbarone haben sich mit den Initiatoren Manuel Mahnke, Hartmut Ziebs und dem unseren Lesern aus vielen Interviews bekannten Magnus Memmeler unterhalten.
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