Wenn Anerkennungspolitik zur Einbahnstraße wird


Vor ein paar Tagen schrieb 
Stefan Laurin auf diesem Blog eine allgemeine Kritik über Identitätspolitik, in der er auch kurz die Transgender-Thematik angesprochen hat.
In den letzten Wochen kam es allerdings zu einem Eklat, als ein junger Amerikaner sich herausnahm eine neue Sexualität zu erfinden. Unter anderem deswegen verdient das Thema eine genauere Betrachtung.

Anfang des Monats teilte der 16jährige Kyle Royce auf der Plattform TikTok ein Video, in dem er erklärte warum er keine Transfrauen datet. Mit einem kleinen Augenzwinkern und als Seitenhieb auf Genderidentitäten verwendete er dabei den Begriff „super straight“.
Nach wenigen Tagen musste er das Video jedoch wieder löschen, da nach eigenen Angaben sowohl er als auch seine Mutter Morddrohungen erhalten hatten.

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Pater Tobias: „Wer etwas bewegen will, muss sich bewegen.“

Der Marathonpater - 60000 Kilometer gegen die Armut - Tobias Breer mit Jutta Hajek
Der Marathonpater – 60000 Kilometer gegen die Armut – Tobias Breer mit Jutta Hajek

Donnerstag, 4. Februar 2021: Die Anspannung und der Stress wegen den Auswirkungen der COVID-19-Krise, die in Deutschland vor einem Jahr begann, war Pater Tobias an diesem Abend deutlich anzumerken. Der Optimismus für seine Projekte im Stadtteil, der bei unserem ersten Treffen vor fast zwei Jahren beinahe physisch greifbar war, fehlte.

Was nicht verwundert: Besonders die Gastronomie ist von den Restriktionen wegen der Pandemie betroffen. Der zweite Lockdown, der seit dem 2. November 2020 das Infektionsgeschehen eindämmen soll, fordert seinen Tribut. Die Verluste durch fehlende Kunden, die nicht durch Außerhaus-Verkauf ausgeglichen werden können, treffen auch Pater Tobias und die Projekte der von ihm ins Leben gerufenen LebensWert gGmbH.

Das Herz des Projektes „LebensWerter Stadtteil“, das syrisch-deutsche Restaurant Sham, schwächelt wegen Umsatzeinbrüchen seit Beginn der Coronakrise. Spektakuläre Marathon-Events, wichtig um Spenden für Projekte zu sammeln, fallen aktuell wegen COVID-19 aus.

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Corona und Katastrophenschutz: Nichts läuft und alle drehen frei

Corona in einer Bearbeitung von K. Gercek

Zum 51. Mal seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler.  Bis heute sind 50 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und die Corona-Krise nachzeichnen. Im 51. Interview geht es natürlich um die Dritte Welle, um das sich verstätigende Unvermögen der politisch Verantwortlichen, um infektiösen Mallorca-Urlaub, selbstredend um den Katastrophenschutz  und einiges mehr. 

Ruhrbarone: Das war doch eine bemerkenswerte Woche, nicht wahr? Kann es sein, dass Ihnen einige zusätzliche graue Haare gewachsen sind? Da wir beide gar nicht mehr wirklich sortieren können, was uns am meisten in dieser Woche bewegt hat – Feuer frei. Wie sieht es aus, sind wir noch zu retten?

Memmeler: Nachdem ich im letzten Interview in den ersten Sätzen bereits eine recht eindeutige Aussage zur Performance unserer Politik abgegeben habe, muss ich nach dieser Woche direkt feststellen, dass die Bundesrepublik und die Länder bei der Pandemiebewältigung versagt haben. Wir werden aktuell vom Klerus und dem Kapital, aber nicht von Menschen geführt, die dem Volk dienen.

Das ZDF Politbarometer hat festgestellt, dass sich die Politik vollständig vom Meinungsbild der Bevölkerung und dem Rat der Wissenschaft entkoppelt hat. Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen des ZDF sagte:

„Wir hatten noch nie eine Mehrheit für Lockerungen.“

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Michael Rothbergs verkürzter Blick auf die Geschichte

Marienburg: Mittelalterliche Ordensburg des Deutschen Ordens im heutigen Polen Foto: DerHexer Lizenz: CC BY-SA 3.0

In einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ zeigt der amerikanische Literaturwissenschaftler Michael Rothberg, dass er bei zwei Themen erhebliche Wissenslücken hat: Antisemitismus und Kolonialismus. Das ist ungünstig, wenn man als Experte für Antisemitismus und Kolonialismus wahrgenommen werden möchte.

Michael Rothbergs 2009 veröffentlichtes Buch „Multidirektionale Erinnerung“ erschien Ende Februar in deutscher Übersetzung. Rothberg und sein Konzept der „Multidirektionale Erinnerung“ wurden im vergangenen Sommer im Rahmen der Debatte um den Auftritt des Historikers und Philosophen Achille Mbembe als Eröffnungsredner, der schließlich wegen Corona abgesagten Ruhrtriennale von jenen zitiert, die Mbembe vor dem Vorwurf der

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Ist Annalena Baerbock die logische, kommende Bundeskanzlerin?

Annalena Baerbock hat Grund zur Freude. Quelle: Wikipedia, Foto: Scheint sinnig, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Dass die politische Stimmung in diesem Lande gerade massiv kippt, dürfte wohl niemandem entgangen sein. Waren ‚die Deutschen‘ über viele Monate hinweg mehrheitlich bis zum Jahreswechsel sehr zufrieden mit der Corona-Politik der Bundesregierung, macht sich aktuell mehr und mehr Frust breit, stürzen die Zustimmungswerte der ‚Regierenden‘ in Berlin massiv ab.

Die aktuellen Umfragewerte, insbesondere der CDU/CSU, spiegeln das deutlich wieder. Doch wo die Union verliert, da muss es eben auch Gewinner geben. Die Unzufriedenheit der Bürger, muss sich ja irgendwo bei der Konkurrenz wiederspiegeln. Und auch wenn ein Teil der Frustrierten in Zukunft zu Nichtwählern werden dürfte, müssen viele ihr Kreuz bei kommenden Wahlen dann woanders setzen, wenn sie denn mit ihrer Wahlentscheidung politische Veränderungen in diesem Lande herbeiführen wollen.

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„Es war richtig, auf die gemeinsame Beschaffung und Zulassung von Impfstoffen durch die Europäische Union zu setzen.“

In ihrer gestrigen Regierungserklärung verteidigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Beschaffung von Impfstoffen über die Europäische Union: „Es war richtig, auf die gemeinsame Beschaffung und Zulassung von Impfstoffen durch die Europäische Union zu setzen.“

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Die Freiheit muss laut sein – Zynismus und Staatsgläubigkeit sind keine Auswege aus der Krise

Berge und Meer in Sizilien Foto: Daniel Bleich

Nach der Entschuldigung Angela Merkels für den verunglückten Beschluss zur Osterruhe setzt sich ein Trend fort, der seit Monaten die Debatten dominiert: Zynismus.

Es ist auch verständlich. Seit einem Jahr sitzt die Bundesregierung die Forderung nach parlamentarischen Debatten aus, trifft Entscheidungen hinter verschlossen Türen nach endlosen Sitzungsmarathons und liefert am Ende einen Flickenteppich, der in einem Maße Unsicherheit schürt und Planlosigkeit kommuniziert, dass ausländische Medien die geordnete Handlungsfähigkeit der deutschen Regierung infrage stellen. Das ist historisch.

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Die Metaphysik des Heimatbegriffs. Eine Annäherung

  Es gibt für den sesshaften Menschen nur ein ernstes philosophisches Problem: die Heimat. Die Entscheidung, ob und wo das Leben in Sesshaftigkeit sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Moderne. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen oder der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heißt es Antwort geben. Und wenn es wahr ist, dass – nach Nietzsche – ein Philosoph, der ernst genommen werden will, mit gutem Beispiel vorangehen müsse, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da ihr dann die endgültige Tat folgen muss.

Die Banalität des Blöden

Die Südtiroler Rechtsrockband Frei.Wild bringt es in ihrem Song „Heimat“ folgendermaßen auf den eindimensionalen Punkt:

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Corona und Katastrophenschutz: „Viel Feind, viel Ehr'“ – Das 50. Interview

Corona in einer Bearbeitung von K. Gercek

Heute ist Jubiläum. Zum 50. Mal seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler.  Bis heute sind 49 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und die Corona-Krise nachzeichnen. Im 50. Interview geht es um die Dritte Welle, was uns zu Ostern erwartet oder eher nicht erwartet, um das Unvermögen der Bundesverwaltung, um die „neuen“ Entwicklungen im Katastrophenschutz und einiges mehr.   

Ruhrbarone: Eigentlich kann ich es nicht mehr hören – dieses „nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel“. Wir unterhalten uns heute zum 50. Mal und wer von uns beiden hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir uns über ein Jahr lang austauschen.

Zu unserem 50. Interview werden wir dann auch noch herausgefordert. Am Freitag tagte der der Impfgipfel und zum kommenden Wochenbeginn findet das nächste Onlinetreffen von Bund und Ländern statt. Ich bin geneigt zu sagen: „Viel Feind, viel Ehr'“.

Der Inzidenzwert steigt bundesweit wie prognostiziert. Die Lockerungsexperimente scheinen gescheitert zu sein. Wie bewerten Sie die die Lage in dieser Woche? Was kommt da auf uns zu?

Memmeler: Was wir heute sagen können ist, dass Immunologen, Virologen und Intensivmediziner an einem Punkt angekommen sind, an dem sie sich viele Politiker wahrscheinlich einfach nur noch auf einer Insel ohne Kommunikationsmittel wünschen. Oder anders ausgedrückt: Wir sind an einem Punkt angekommen, vor dem seit Wochen gewarnt wurde und haben diesen Punkt erreicht, weil Politik genau das Gegenteil von dem getan hat, wozu Experten rieten. In Anspielung an den Cartoonist Ralf Ruthe würde ich sagen: „Alle bekloppt geworden!“

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Für den Krisen-Gesundheitsminister Karl Lauterbach

Sollte bis zum Herbst Gesundheitsminister sein: Karl Lauterbach (58; SPD) (Foto: Martin Kraft/ Wikipedia/ CC BY-SA 4.0)

Ein sozialdemokratischer Kanzler hat einmal gesagt: „In der Krise beweist sich der Charakter.“ Und das war nicht der Kanzler, der nunmehr nur noch ein Büttel des KGB-Ganoven Putin ist.

Und in den letzten 12 Monaten hatten wir alle Zeit unseren Charakter zu beweisen, und die Charakter vieler Charaktere zu begutachten – in unserem privaten Umfeld, und auch in der Politik. Es waren lange zwölf Monate, in denen uns allen das Corona-Virus zugesetzt hat. Monate mit Schlagwörter wie „Lockdown“, „R-Faktor“, „Hygienemaßnahmen“, „Schulöffnungen“, „Inzidenzwerte“, „exponentielles Wachstum“ und ähnlichen mehr.

Monate, in denen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung eingangs einen guten Job machten, und dann immer weiter und weiter nachließen, bei Themen wie der Digitalisierung, der Beurteilung und Reaktion auf wissenschaftliche Erkenntnisse, unlängst beim Thema Teststrategie und Impfen.

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