Schild an einem Haus in Thomas Bayes lebte Foto: Simon Harriyott Lizenz: CC BY 2.0
50 % Geimpfte auf der Intensivstation, 78 % Wirksamkeit und doch krank geworden, zahllose Meldungen zu Impfdurchbrüchen bei Facebook – wie kann das alles sein? Wann werden Wahrscheinlichkeiten addiert, wann multipliziert und wann überhaupt nicht betrachtet? Wie kann man Aussagen schätzen und dennoch Sicherheit schaffen?
Auch dieses Weihnachten steht alles auf dem Kopf. (Foto: privat)
Hoffnung und Freude. Das sind nicht die Begriffe, die uns in den Sinn kommen, wenn wir auf die aktuelle Situation, die Situation seit Frühjahr 2020 und auch in die Zukunft schauen. Wir sehen und fühlen eher Wut, Trauer, Verbitterung, Perspektivlosigkeit. Eine Welt – im Großen wie im Kleinen – die in vielem und bei vielen in Trümmern liegt, in der Liebgewonnenes schon länger nicht mehr funktioniert, in der es an Verlässlichkeit und Rahmen fehlt. Und dann fängt diesen Sonntag mit dem ersten Advent auch noch die Weihnachtszeit an. Viele erwarten kein gutes Weihnachten, von Normalität ganz zu schweigen. Und trotzdem und gerade sollen in diesem Text Hoffnung und Freude in den Fokus gerückt werden. Zumindest wird es ein Versuch.
Lacht am Ende doch das Coronavirus? Foto: K. Gercek
Das aktuelle Kommunikationsdesaster von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat unnötigerweise für viel Verwirrung in ganz Deutschland bezüglich der laufenden Booster-Impfungen gesorgt. Wurde von Spahn bzw. seinem Ministerium zu viel Biontech-Impfstoff verschenkt? Läuft der gelagerte Bestand von Moderna in Kürze aus? Was immer der Hauptgrund für die für Millionen von Booster-Impfungen sein mag, der es erforderlich macht, dass in den kommenden Tagen und Wochen viele Deutsche statt des zuvor verwendeten mRNA-Impftoffs eine Kreuzimpfung akzeptieren sollen, ein Grund für Verunsicherung oder gar Scheu ist dieser Umstand nicht.
Wie ich schon im Sommer eher zufällig, aufgrund eines Fehler im Impfzentrum Recklinghausen, nach intensiven Nachforschungen in Diverse Richtungen in Erfahrung bringen durfte, ist es wohl sogar eher ein Vor- als ein Nachteil für die Impflinge, wenn nach einer Impfung mit Biontech eine weitere Impfung mit dem Impfstoff von Moderna erfolgt.
Haupteingang des St. Josef-Hospitals in Bochum Foto: KlinikumBochum Lizenz: CC BY-SA 3.0
Seit letztem Donnerstag ist also klar, dass das neue Maß für die Coronapolitik der Hospitalisierungsindex ist. Und kaum wurde das Gesetz verabschiedet, schon glänzen online selbsternannte Experten mit dem gleichen mathematischen Unvermögen, das breits einst Lehrer in die Verzweiflung und Blasphemie trieb. Aber der Reihe nach. Zukünftig ist relevant,
Lothar Wieler vom RKI. Quelle: Wikipedia, Foto: Andrea Schnartendorff, Lizenz: Gemeinfrei
Gestern nahm RKI-Präsident Lothar Wieler an einer Online-Diskussion zur Corona-Lage teil, zu der Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eingeladen hatte. Die ganze Veranstaltung dauerte drei Stunden und ist sehenswert. Wieler hört ihr ab ca. Minute 17:
Die interdisziplinäre Konferenz befasst sich mit dem historischen Erbe des Genozids von Dersim 1937–1938 in der Türkei. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das wissenschaftliche Interesse an diesem kaum untersuchten Völkermord erhöht und den Weg für Publikationen, Dokumentarfilme und literarische Darstellungen geebnet.
Die Konferenz soll einen Beitrag zu Forschung und öffentlicher Diskussion zur Anerkennung des Völkermords leisten. Die Untersuchung des Völkermords von Dersim und seiner Folgen im Zusammenhang mit globalen Prozessen – Kolonialismus, Orientalismus, Modernisierung,
Droht uns allen die Rückkehr des Lockdowns? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Das Thema Corona gewinnt in diesen Tagen noch einmal eine ganz neue Aktualität. Wer gedacht hätte, dass wir die Pandemie nach inzwischen gut 18 Monaten in Kürze wohl so gut wie überwunden hätten, der dürfte bitter enttäuscht werden. Auch mir macht das aktuell große Sorgen. Und das, obwohl ich selber bisher eigentlich vergleichsweise wenige Probleme mit den Einschränkungen und Auswirkungen hatte.
Der bevorstehende Winter, er macht mir mehr Sorgen, als ich mir das noch vor wenigen Wochen vorstellen konnte. Und ich bin etwas ratlos, was man denn jetzt selber für einen möglichst guten Winter tun kann, außer sich mit der Anzahl seiner Sozialkontakte erneut einzuschränken, um sich und andere zu schützen. Wie konnte es nur soweit kommen, dass jetzt wieder in dieser beschissenen Situation stecken?
Aktuell sind wir in Quarantäne: Die Impfung bewahrt aber vor Schlimmerem; Foto: Peter Ansmann
Die Sache mit der Einschätzung der COVID-19-Pandemie ist nicht ganz einfach: Der geringste Teil der Bevölkerung in Deutschland besteht aus Virologen oder Epidemiologen, auch wenn das in den sozialen Medien anders wirkt: Hier sind, während der Coronakrise, die ganzen ehemaligen Experten in Sachen Fußball, Nahost-Konflikt und Terrorismus zusätzlich zu Fachleuten im Bereich Seuchenbekämpfung und Impfungen mutiert.
Ich bin in diesem und im letzten Jahr auf Sicherheit gefahren. Habe dem RKI und den Ratschlägen von Prof. Dr. Drosten getraut und mich selbstverständlich impfen lassen als dies möglich war.
Aktuell bin ich, gemeinsam mit meiner Freundin Angela, in häuslicher Quarantäne, nachdem ich heute das positive Ergebnis meines PCR-Tests erhalten habe.
Aus dem privaten Lockdown heraus: Ein paar Eindrücke zur aktuellen Corona-Lage aus meinem persönlichen Umfeld und über meine bisherige Erfahrung mit der Infektion.
Seit Jahren äußere ich mich konsequent gegen eine Impfpflicht, egal bei welcher Krankheit. Ich finde Impfungen sinnhaft, und bin gegen alles geimpft, wogegen es empfohlen wird. Und ich rate auch jedem, es genauso zu halten. Niemand muss an Krankheiten wie Keuchhusten oder Masern erkranken oder gar sterben. Aber wer das gerne will, soll das tun. Und es gibt auch tatsächlich kaum einen deutlicheren Weg zu zeigen, dass meine seine Kinder nicht liebt, als ihnen die empfohlenen Impfungen vorzuenthalten.
Bisher war ich aber immer auch zugleich der Haltung, dass der Staat aus dem Impfen keine Pflicht machen soll. Ich bin für so wenig Staat wie nur möglich, zumal in Deutschland. Wenn der Staat für den Einzelnen handelt, gehen zum einen Freiheiten verloren, und zum anderen geht das Handeln dann eher in die Hose, als wenn der Einzelne oder von ihm begonnene Unternehmungen das Handeln übernehmen. Ja, ich bin wohl meist irgendwo im liberalen Spektrum, und in einem Land dessen Bürger immer und immer noch auf Paternalismus setzen und gerne in Blockwartmentalität möglichst viel Gängelung als Ordnung wahrnehmen, erscheint es mir nach wie vor richtig, so zu denken.
Die Zahl an Geimpften auf den Intensivstationen ist in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. Zeitgleich wird immer häufiger die Anzahl an Geimpften und Ungeimpften auf Intensivstationen völlig zusammenhanglos nebeneinandergestellt, um die Wirkung der Impfungen belegen zu wollen. So titelte Monitor gestern beispielsweise „Geimpfte besser geschützt vor Intensiv“, darunter vier Zahlen.
Anzahl Geimpfte: 53,9 Mio., Anzahl Ungeimpfter: 15,5 Mio. Geimpfte auf Intensiv: 310, Ungeimpfte au Intensiv: 861.
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