
Morgen ist dann also Heiligabend. Weiß-weihnachtlich glänzen die Straßen nicht. Nicht einmal Schneematsch bedeckt die Autos. Dabei wäre der Matsch ein schönes Symbol für dieses Jahr gewesen. Ich sitze am Küchentisch, Weihnachtsmusik dudelt aus dem CD-Player, schafft einen relotiusesken Rahmen für die folgenden Zeilen, die einen persönlichen Spiegel auf dieses Jahr liefern sollen.
Dieses Jahr war Corona. Dieses Jahr war Ausnahmezustand. Dieses Jahr war Sorge. Dieses Jahr war Langeweile. Heute vor einem Jahr war ich froh, dass ein hartes Jahr zuende gegangen war, und blickte voller Zuversicht in ein kommendes Jahr, hoffnungsvoll und – aus heutiger Sicht – hoffnungslos naiv.