Ist Annalena Baerbock die logische, kommende Bundeskanzlerin?

Annalena Baerbock hat Grund zur Freude. Quelle: Wikipedia, Foto: Scheint sinnig, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Dass die politische Stimmung in diesem Lande gerade massiv kippt, dürfte wohl niemandem entgangen sein. Waren ‚die Deutschen‘ über viele Monate hinweg mehrheitlich bis zum Jahreswechsel sehr zufrieden mit der Corona-Politik der Bundesregierung, macht sich aktuell mehr und mehr Frust breit, stürzen die Zustimmungswerte der ‚Regierenden‘ in Berlin massiv ab.

Die aktuellen Umfragewerte, insbesondere der CDU/CSU, spiegeln das deutlich wieder. Doch wo die Union verliert, da muss es eben auch Gewinner geben. Die Unzufriedenheit der Bürger, muss sich ja irgendwo bei der Konkurrenz wiederspiegeln. Und auch wenn ein Teil der Frustrierten in Zukunft zu Nichtwählern werden dürfte, müssen viele ihr Kreuz bei kommenden Wahlen dann woanders setzen, wenn sie denn mit ihrer Wahlentscheidung politische Veränderungen in diesem Lande herbeiführen wollen.

Weiterlesen ...

Die Freiheit muss laut sein – Zynismus und Staatsgläubigkeit sind keine Auswege aus der Krise

Berge und Meer in Sizilien Foto: Daniel Bleich

Nach der Entschuldigung Angela Merkels für den verunglückten Beschluss zur Osterruhe setzt sich ein Trend fort, der seit Monaten die Debatten dominiert: Zynismus.

Es ist auch verständlich. Seit einem Jahr sitzt die Bundesregierung die Forderung nach parlamentarischen Debatten aus, trifft Entscheidungen hinter verschlossen Türen nach endlosen Sitzungsmarathons und liefert am Ende einen Flickenteppich, der in einem Maße Unsicherheit schürt und Planlosigkeit kommuniziert, dass ausländische Medien die geordnete Handlungsfähigkeit der deutschen Regierung infrage stellen. Das ist historisch.

Weiterlesen ...

Die Metaphysik des Heimatbegriffs. Eine Annäherung

  Es gibt für den sesshaften Menschen nur ein ernstes philosophisches Problem: die Heimat. Die Entscheidung, ob und wo das Leben in Sesshaftigkeit sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Moderne. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen oder der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heißt es Antwort geben. Und wenn es wahr ist, dass – nach Nietzsche – ein Philosoph, der ernst genommen werden will, mit gutem Beispiel vorangehen müsse, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da ihr dann die endgültige Tat folgen muss.

Die Banalität des Blöden

Die Südtiroler Rechtsrockband Frei.Wild bringt es in ihrem Song „Heimat“ folgendermaßen auf den eindimensionalen Punkt:

Weiterlesen ...


Corona und Katastrophenschutz: „Viel Feind, viel Ehr'“ – Das 50. Interview

Corona in einer Bearbeitung von K. Gercek

Heute ist Jubiläum. Zum 50. Mal seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler.  Bis heute sind 49 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und die Corona-Krise nachzeichnen. Im 50. Interview geht es um die Dritte Welle, was uns zu Ostern erwartet oder eher nicht erwartet, um das Unvermögen der Bundesverwaltung, um die „neuen“ Entwicklungen im Katastrophenschutz und einiges mehr.   

Ruhrbarone: Eigentlich kann ich es nicht mehr hören – dieses „nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel“. Wir unterhalten uns heute zum 50. Mal und wer von uns beiden hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir uns über ein Jahr lang austauschen.

Zu unserem 50. Interview werden wir dann auch noch herausgefordert. Am Freitag tagte der der Impfgipfel und zum kommenden Wochenbeginn findet das nächste Onlinetreffen von Bund und Ländern statt. Ich bin geneigt zu sagen: „Viel Feind, viel Ehr'“.

Der Inzidenzwert steigt bundesweit wie prognostiziert. Die Lockerungsexperimente scheinen gescheitert zu sein. Wie bewerten Sie die die Lage in dieser Woche? Was kommt da auf uns zu?

Memmeler: Was wir heute sagen können ist, dass Immunologen, Virologen und Intensivmediziner an einem Punkt angekommen sind, an dem sie sich viele Politiker wahrscheinlich einfach nur noch auf einer Insel ohne Kommunikationsmittel wünschen. Oder anders ausgedrückt: Wir sind an einem Punkt angekommen, vor dem seit Wochen gewarnt wurde und haben diesen Punkt erreicht, weil Politik genau das Gegenteil von dem getan hat, wozu Experten rieten. In Anspielung an den Cartoonist Ralf Ruthe würde ich sagen: „Alle bekloppt geworden!“

Weiterlesen ...

Für den Krisen-Gesundheitsminister Karl Lauterbach

Sollte bis zum Herbst Gesundheitsminister sein: Karl Lauterbach (58; SPD) (Foto: Martin Kraft/ Wikipedia/ CC BY-SA 4.0)

Ein sozialdemokratischer Kanzler hat einmal gesagt: „In der Krise beweist sich der Charakter.“ Und das war nicht der Kanzler, der nunmehr nur noch ein Büttel des KGB-Ganoven Putin ist.

Und in den letzten 12 Monaten hatten wir alle Zeit unseren Charakter zu beweisen, und die Charakter vieler Charaktere zu begutachten – in unserem privaten Umfeld, und auch in der Politik. Es waren lange zwölf Monate, in denen uns allen das Corona-Virus zugesetzt hat. Monate mit Schlagwörter wie „Lockdown“, „R-Faktor“, „Hygienemaßnahmen“, „Schulöffnungen“, „Inzidenzwerte“, „exponentielles Wachstum“ und ähnlichen mehr.

Monate, in denen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung eingangs einen guten Job machten, und dann immer weiter und weiter nachließen, bei Themen wie der Digitalisierung, der Beurteilung und Reaktion auf wissenschaftliche Erkenntnisse, unlängst beim Thema Teststrategie und Impfen.

Weiterlesen ...

Astra-Zeneca Impfstopp: Es geht nicht um Zahlen!

Impfstoff von AstraZeneca Foto: gencat cat Lizenz: CC0 1.0

Ich bin Arzt, aber kein Immunologe. Ich habe nicht die Expertise, die Entscheidung des Paul-Ehrlich-Instituts gegen die der WHO inhaltlich zu bewerten. Genau, wie vermutlich 99% der anderen 80 Millionen Kommentatoren, die derzeit das Risiko dieses Impfstoffes beurteilen. Aber als Arzt habe ich zumindest schon die Einführung einiger Medikamente miterlebt und auch, wie sie wieder vom Markt verschwanden.

Weiterlesen ...

AstraZeneca: Immerhin ist Wahljahr

Sonne, eine Tasse Kaffee. Bundesgesundheistminister Jens Spahn gehts gut. Foto: BMG Lizenz: Copyright

Endlich erfreuliche Neuigkeiten! Nachdem AstraZeneca vergangene Woche ankündigte, statt der erwarteten 220 Millionen Impfdosen lediglich 100 Millionen Dosen europaweit ausliefern zu können, hat Europas Vorzeigestaat mit einer pragmatischen Lösung reagiert.

Was musste sich die Bundesregierung in der Vergangenheit für Vorwürfe gefallen lassen: Zu wenig Tests, zu wenig Impfungen, zu wenig Masken, kein Konzept für die Öffnung von Schulen, Wahlkampf über Menschenleben, die Liste ist lang. Dabei kann man Mutti und ihrem Ziehsohn Spahn ja nun wirklich keinen Vorwurf machen. Wer hätte denn bitteschön Ahnen können, dass man Impfstoffe nicht nur rechtzeitig besorgen, sondern auch zeitnah verimpfen muss, um eine Pandemie zu beenden? Letztes Jahr war die Pandemie unsere Top-Priorität. Dieses Jahr kann das so nicht weitergehen. Immerhin ist Wahljahr.

Weiterlesen ...


AstraZeneca: Müssen wir die Anti-Baby-Pille verbieten?

Trombophilie, die Neigung zu Trombosen (Bild: https://www.scientificanimations.com / Wikimedia / CC BY-SA 4.0)

Würden Sie sich mit einem Covid-19-Impfstoff impfen lassen, der zu 99,9% wirkt? Mit Sicherheit!
Würden Sie sich mit einem Covid-19-Impfstoff impfen lassen, der zu 99,9% wirkt, aber bei dem sie mit einem Risiko von 0,05-0,12% eine Thrombose bekommen? Das bedeutet also jeder 1000. Geimpfte bekommt eine Thrombose. Vielleicht eher nicht.
Nur vorab: diesen Impfstoff gibt es gar nicht.

Weiterlesen ...

Corona und Katastrophenschutz: Gnadenlos in die 3. Welle

Corona in einer Bearbeitung von K. Gercek

Seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler.  Bis heute sind 48 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und auch die Corona-Krise nachzeichnen. Im 49. Interview geht es um das risikoreiche Regelchaos,  um die 3 Säulenstrategie (Test, Impfung, Nachverfolgung), um die systematische Zerstörung des Gesundheitsschutzes und einiges mehr.   

Ruhrbarone: Wir erleben gerade ein Regelchaos, das von niemandem mehr verstanden wird. Lockern wir uns gnadenlos in die dritte Welle?

Memmeler: Wahrscheinlich weiß momentan wirklich niemand mehr genau, was nun gilt. Einkaufen mit Termin, Einkaufen ohne Termin in Ostwestfalen, Städte und Bundesländer interpretieren Grenzwerte, wie es ihnen gerade gefällt und welche Geschäftsbereiche haben nun überhaupt geöffnet? All das sorgt bei den einen für Verunsicherung, bei anderen für Wut, da das Chaos weiter regiert und bei anderen für die unangebrachte Interpretation von neuer Freiheit. Nehmen wir das Fazit einfach mal vorweg: Die Lage ist den Regierenden vollends entglitten, da jeder macht, was er will und das tut das Volk nun leider auch.

In den meisten Bundesländern sind nach dem letzten Wochenende die Corona-Regeln gelockert worden, doch schon droht durch einen Alleingang Brandenburgs neue Verwirrung um geltende Grenzwerte. Die Potsdamer Landesregierung erhöht in ihrer neuesten Corona-Verordnung die vereinbarte Grenze für die Notbremse von 100 auf 200. Damit ignoriert das erste Bundesland die „100er-Notbremse“, die beim Corona-Gipfel zwischen Kanzleramt und den Ministerpräsidenten unlängst beschlossen wurde. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 über drei Tage müssten Lockerungen, laut gemeinsamen Beschluss, automatisch zurückgenommen werden.

Weiterlesen ...