Der ehemalige Werder-Präsident, Geschäftsführer der Böttcherstraße, Diplomat für die Bundesrepublik, Rotarier und DFB- sowie DSB-Vorstandsmitglied Alfred Ries war Jude. Das wurde ihm zum Verhängnis – in mehrfacher Hinsicht. Von unserem Gastautor Thomas Hafke.
Alfred Ries, geboren 1897 in ordentlichen Verhältnissen in Bremen, wurde mit 12 Jahren Werder-Mitglied. Im bürgerlichen Verein aus der Bremer Neustadt engagierte er sich für die verschiedensten Sportarten des SV von 1899, der anfangs als Fußballclub gegründet worden war.
In Kürze endet für Millionen von Sportfreunden endlich die fußballfreie Zeit. Mit der nahenden Rückkehr der Profikicker wird dann an jedem Sonntagmittag bei vielen auch wieder ein vertrautes Ritual in den Verlauf des Wochenendes Einzug halten: 11 Uhr am Sonntag? Das ist bei häufig über einer Million Fans Zeit für den „Doppelpass“. Der beliebte Fußballtalk auf Sport 1 (früher DSF), der kürzlich zum 1.000. Mal über die Bildschirme flackerte, ist auch nach vielen Jahren noch ein Pflichttermin für Fußballfreunde und Journalisten.
Stars der Szene, wie Franz Beckenbauer, Rudi Völler, Mario Basler, Jürgen Klopp oder Uli Hoeneß, haben bei ihren Gastauftritten am Münchener Flughafen, wo die Sendung produziert wird, im vergangenen Vierteljahrhundert deutsche Fernseh-Geschichte geschrieben.
Der Verlag ‚Die Werkstatt‘ würdigt das Jubiläum der Sendung jetzt ganz aktuell in einem schönen Buch, das alte Anekdoten frisch in Erinnerung bringt, dem Leser einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht, die Protagonisten vorstellt und dabei unabsichtlich doch eine traurige Entwicklung dokumentiert.
Wer, wie ich in den vergangenen Tagen, in diesem Buch schmökert, der sieht viele aktuelle Fotos, die dem aktuellen Personal der Sendung gewidmet sind. Moderator Thomas Helmer, die Assistentinnen Ruth Hofmann und Laura Papendick und die traditionelle ‚Hofkapelle‘ werden vorgestellt und dürfen sich in diesem Buch positiv in Szene setzen. Das ist alles ganz nett anzuschauen und zu lesen.
Das Herz geht einem Betrachter jedoch erst so richtig auf, wenn von den alten Zeiten der Sendung die Rede ist. Kein Zufall, dass die für die große Mehrheit wohl schönsten Erinnerungen, die tollsten Storys alle schon weit in der Vergangenheit liegen.
Dass Covid-19 sich nicht von selbst verzogen hat und auch im Sommer sehr aktiv sein kann, sieht man an den Daten der USA, wo mangels Gegenmaßnahmen wie ein Uhrwerk Neuinfektionen und ebenso Sterbefälle erzeugt werden. Auch die Gerüchte über abschwächende Mutationen des Virus lassen sich in den großen Zahlen nicht ablesen. Es war insofern richtig, auch den Sommer in Europa nicht zur coronafreien Zeit zu erklären.
Auf Medium hat Jules Evans einen sehr ausführlichen Artikel über die gemeinsamen Wurzeln von Nazis und Esoterikern geschrieben. Für Evens ist war der braungrünen Boom, der in den 20er Jahren in Deutschland begann, eine Reaktion auf die Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg:
After the trauma of defeat in World War One and the despair of the depression, Germany experienced a big occult revival. Germans turned to magical solutions for their problems, and that brought the ‘occulture’ into the mainstream.
Nach dem Trauma der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Verzweiflung über die Depression erlebte Deutschland einen großen okkulten Aufschwung. Die Deutschen wandten sich magischen Lösungen für ihre Probleme zu, und das brachte die „Okkultur“ in den Mainstream. (Übersetzt mit DeepL)
Noch Anfang 2020 mochte ich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht sonderlich, hatte vergleichsweise wenig Respekt vor seinen vollbrachten Leistungen. Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Zusammengefasst lässt sich festhalten, ich stimmte mit seiner politischen Grundrichtung nicht überein.
Inzwischen haben wir bekanntlich September, seit rund sechs Monaten leben wir mit der uns alle jeden Tag massiv nervenden Corona-Pandemie. Der 40-jährige Jens Spahn ist eine der politischen Hauptdarsteller in diesen komplizierten Zeiten. Und ich muss sagen, er hat bei mir, wie viele andere Politiker in Verantwortung auch, zuletzt massiv an Ansehen und Respekt hinzugewonnen. Aus guten Gründen, wie ich finde.
In den letzten Wochen und Monaten bin ich in der Diskussion über Alltagsrassismus über die Formulierung „N-Wort“ gestoßen. Unlängst kam dann noch der Begriff „M-Apotheke“ hinzu. Die Schreibenden stören sich an den Begriffen „Neger“ bzw. „Mohr“ und wollen diese durch andere Begriffe ersetzt wissen, weil sie die Begriffe als rassistisch und überholt ansehen. Dem kann man folgen. Darum soll es hier nicht gehen.
Mir geht es vielmehr darum, dass die Formulierung „N-Wort“ bzw. „M-Apotheke“ eben nicht zur Vermeidung der Begriffe beiträgt.
Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hatten sog. „Corona-Proteste“, die sich gegen staatliche Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung wenden, massiven Zulauf. Hauptinitiator der Proteste in Deutschland ist die Stuttgarter Gruppe Querdenken 711. Von Michael Blume/Konrad Adenauer Stiftung.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen versammelten sich Ende August in Berlin viele Tausend Menschen zu einer Großdemonstration. Sie hatten eine klare Botschaft, die sie mit Rufen nach „Freiheit“ deutlich verkündeten: Weg mit den staatlich verordneten Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Demonstrationen sind in einer Demokratie etwas Normales, sogar Lobenswertes. Was aber, wenn es hier nicht um Diskussion und Austausch von Standpunkten geht? Warum wurden und werden auf Corona-Demonstrationen wieder
In den ersten beiden Teilen seines Tagebuchs hat unser Gastautor Oliver Vrankovic den Beginn von Corona in Israel nachgezeichnet und die Anstrengungen des Heims ein Eindringen und ein Verbreiten innerhalb des Heims zu verhindern, sowie den folgenden Rückgang der Infektionen.
Seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler, der diesmal im Urlaub weilt. Bis heute sind 21 Interviews entstanden, die sich mit dem Katastrophenmangement beschäftigen und auch die Corona-Krise nachzeichnen. Im 22. Interview geht es um Pflege am Limit, die grenzwertige Situation im sächsischen Katastrophenschutz, Spahns Gesetze unter dem Mikroskop und Krankenhausvergütung nach Diagnose anstelle nach Aufwand.
Für viele Zeitgenossen in diesem Lande ist heute ein schwarzer Tag, den es auszuhalten gilt. Nachdem die Gerichte die Demo-Verbote der Behörden in Berlin gekippt haben, versammeln sich heute tausende Gegner der aktuellen Corona-Maßnahmen in der Hauptstadt, werden dabei vermutlich in etlichen Fällen gegen Abstandsregeln und Hygienevorgaben verstoßen.
Das kann einem als Normalbürger, der um die Gesundheit seiner Mitmenschen besorgt ist, aus verschiedenen Gründen grundsätzlich so nicht gefallen.
Insgesamt ist es besorgniserregend, wenn tausende Menschen in der Öffentlichkeit sichtbar werden, die aus schwer bis gar nicht nachvollziehbaren Gründen der Meinung sind, dass ihnen vom Staat in diesen Tagen aus verschiedensten Gründen absichtlich übel mitgespielt wird.
Dass Menschen so aus der Fassung geraten, dass sie wegen der getroffenen Maßnahmen sogar die Regierung stürzen wollen, und was man da sonst noch für einen Quatsch lesen kann/muss, wenn man sich einmal in diese Tiefen des Netzes begibt, das macht einen schon sprachlos, lässt einem am Verstand einiger Zeitgenossen heftig zweifeln.
Aber man sollte es mit der Sorge um den Zustand unserer Gesellschaft auch nicht übertreiben.
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