„Die Quacksalber haben sich schnell auf Corona eingestellt“

Bernd Harder Foto: Gesine Born Lizenz: CC BY-SA 4.0

Corona hat auch das Geschäft der Scharlatane verändert. Konferenzen via Zoom und angebliche Heilmittel über den Online-Shop sind zurzeit Alltag. Und auch diejenigen, welche die Existenz des Virus wie aller Viren leugnen, haben Weg gefunden mit ihm Geld zu verdienen. Bernd Harder ist Chefredakteur der Zeitschrift Sekptiker und  langjähriges ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) 

Seit einem halben Jahr ist Corona das alles bestimmende Thema. Wie hat die Szene der Pseudomediziner und Quacksalber auf die Pandemie reagiert?

Bernd Harder: Zwei Homöopathenverbände waren zu Beginn von der Pandemie sehr beeindruckt und haben ihren Mitgliedern empfohlen, sich an die Vorgaben des Robert-Koch-Institutes zu halten. Aber es dauerte nicht lange, bis diese Empfehlungen wieder relativiert

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„Corona-Rebellen“ auf Kriegspfad gegen die Playmobilfigur ROBert

Gesellschaftsfeindlich und egoistisch: "Corona Rebellen"; Screenshot Facebook
Gesellschaftsfeindlich und egoistisch: Corona Rebellen; Screenshot Facebook

Durch Feinfühligkeit, Intelligenz oder soziales Verhalten ist die Facebook-Gruppe der Corona-Rebellen bisher noch nie besonders aufgefallen: Dort werden auch gerne mal antisemitische Inhalte und täglich irgendwelche AfD-News geteilt.

Ansonsten fällt die Gruppe vor allen durch Verbreitung von allerlei Falschinformation und Hasskommentare gegen die Bundesregierung auf.

Seit gestern läuft über diese Gruppe ein Shitstorm gegen ein Video auf der YouTube-Plattform der Brandstätter-Gruppe, die das beliebte Kinderspielzeug der Marke Playmobil produziert.

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Einschränkungen durch Covid-19: Dieser Egoismus ist unerträglich!

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

Inzwischen schreiben wir bekanntlich den Monat Juli. Seit Mitte März leidet Deutschland schon unter der Corona-Pandemie. Viele persönliche und wirtschaftliche Einschränkungen sind für uns alle mit der COVID-19-Bedrohung verbunden. Und doch muss nach fast vier Monaten Ausnahmezustand festgehalten werden: Wir machen das ganz gut. Zumindest deutlich besser als viele andere Länder auf der Welt.

Das ist schön zu sehen. Es gibt eine erkennbare Belohnung für unsere Disziplin und unsere Anstrengungen. Vor diesem Hintergrund erscheint es unerklärlich, warum einige Zeitgenossen so große Probleme zu haben scheinen sich auch weiterhin, bis entsprechende Medikamente und Impfstoffe gefunden wurden, zu bescheiden. Der dadurch zu erkennende Egoismus einiger ist schlicht unerträglich!

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Corona und Katastrophenschutz: Alles wieder gut in Gütersloh?

Tönnies Werk Foto: Ruhrbarone

Ruhrbarone: Die Zahl der Neuinfektionen im Kreis Gütersloh liegen nur noch knapp über dem kritischen Wert. Ostwestfalen scheint sich wieder zu normalisieren. Was meinen Sie, wird wieder alles gut in OWL?

Magnus Memmeler: Mit Stand 02. Juli meldet der Kreis Gütersloh 485 aktive Infektionsfälle. Ich finde, dass diese Zahl keinen Anlass zum Jubeln bietet, auch wenn der Landrat im Kreis Gütersloh das ganz anders bewertet. Die Situation im Kreis Gütersloh, der Umgang mit Tönnies und behördliches Handeln geben für viele Beobachter ausreichend Anlass zu kritischen

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Lisbon Stories

Der Reporter, Fotograf und Filmemacher Martin Zinggl wirft in seiner „Gebrauchsanweisung für Lissabon“ ungewöhnliche Schlaglichter auf die die im Wandel begriffene Metropole und singt ihr das Hohelied des Fado. Ein  Minnelied an die Stadt am Tejo in 36 zärtlichen Strophen.

Eine Gebrauchsanweisung ist als Sachtext eine Sammlung von Informationen für Benutzer zum sicheren und bestimmungsgemäßen Umgang mit einem Produkt. Im besten Fall ist sie sinnstiftend, logisch im Aufbau und zielführend. Bereits 1978 kam  Watzlawicks

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Ruhrbarone-Ausflugstipp: Der Rheinpark in Duisburg

Der Rheinpark: Schön wie das Alpenpanorama, nur ohne Berge; Foto: Peter Ansmann
Der Rheinpark: Schön wie das Alpenpanorama, nur ohne Berge; Foto: Peter Ansmann

Aus touristischer Sicht ist Duisburg leider nicht besonders im Schwange. Was natürlich verwundert. Aber in Zeiten von Corona ist Urlaub in Deutschland wieder beliebt: Da lohnt sich ein Blick nach Duisburg.

Für einen Tagesausflug lohnt sich die malerische Regattabahn und das Ausflugsziel, das ich hier heute vorstelle, allemal. Und auch für Touristen aus dem Rest der Welt bietet sich Duisburg an, wenn es um den ausgedehnten Sommerurlaub geht: Schließlich ist man von hier aus – egal ob mit dem öffentlichen Personennahverkehr, dem PKW oder dem Fahrrad – ganz schnell in Bochum oder in Düsseldorf.

Der Ruhrbarone-Ausflugstipp: Der wunderschöne Rheinpark in Duisburg-Hochfeld.

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Naher Osten: Kriege und Zahlen

Israelische Truppen 1967 auf den Golan-Höhen Foto: Government Press Office (Israel) Lizenz: CC BY-SA 4.0

Seit Jahrzehnten wird Israel als große Gefahr für den Frieden im Nahen Osten und in der Welt dargestellt. Doch meistens verteidigte sich Israel nur vor Angriffen von Nachbarstaaten und Terroristen, und die militärischen Konflikte, an denen das Land beteiligt war, waren, im Vergleich zu anderen militärischen Ereignissen eher klein.  

Für den in Südafrika lehrenden Philosophen und Historiker Achille Mbembe ist die „Besetzung Palästinas (…) der größte moralische Skandal unserer Zeit, eine der entmenschlichendsten Torturen des Jahrhunderts, in das wir gerade eingetreten sind, und der größte Akt der Feigheit des letzten halben Jahrhunderts.“ Mit dieser Haltung ist Mbembe nicht alleine. Den arabischen Staaten gelang es in den vergangenen Jahrzehnten, den Konflikt mit Israel deutlich größer

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Katastrophenschutz und Corona: „Es muss alles bleiben wie es ist“

Magnus Memmeler mit Maske Foto: Privat


Ruhrbarone:
Vergangene Woche konnten man Überschriften lesen wie „ein Kreis macht dicht!“, „der Frust und seine Sprengkraft“ oder „ist die zweite Welle schon angekommen?“. Hat das Land NRW die Lage in Ostwestfalen im Griff? Und wie sieht es in Berlin, Göttingen, Magdeburg und anderen Regionen aus?

Magnus Memmeler: Die aktuelle Situation zeigt auf jeden Fall, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist, auch wenn 75% der Deutschen, so eine aktuelle Studie, keine tatsächliche Gefährdung für sich selbst sehen. Angesichts dessen, was gerade landes- und bundesweit geschieht, sind das erschreckende Zahlen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass auch der Kreis Wesel wegen einer großen Zahl an Infektionen in einer Dönerfabrik kurz vor einem Lockdown steht. Die angesprochenen Städte aber auch viele andere sind gefordert, Infektionsgeschehen schnell zu identifizieren und einzugrenzen. Wahrscheinlich können wir Montag die Städte Köln und Düsseldorf ebenfalls zu den Hotspots zählen, da hier die Gefährdungsignoranten für

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Essen entwickelt Wahrscheinlichkeitsberechnung von Corona-Infektionen

Demonstration eines Corona-Testes Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Die Stadt und die Universitätsmedizin Essen haben ein Berechnungsmodell entwickelt, mit dessen Hilfe die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion ermittelt werden kann. Grundlage sind die Ergebnisse einer Befragung unter Essener Bürgern, bei denen der Verdacht einer Infektion bestand. In dem

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