Wie war das Jahr 2019? Gab es im Weltzustand „Dauerkrise“ auch ein paar Lichtblicke? Wir haben uns beim österreichischen Sozialpolitiker Thom Kinberger erkundigt. Gerade in Österreich herrschte dort mit der Ibiza-Affäre viel Unruhe. Ansonsten agiert die Politik vor allem als Handlanger für globale Wirtschaftsinteressen und der Begriff Reform ist zu oft ein Synonym für den Abbau von Sozialstandards.
Thom, über welches Thema hast du dich persönlich am meisten in diesem Jahr aufgeregt?
Adorno sagte ja schon, “Wer denkt, ist nicht wütend”. Deshalb versuche ich mich nicht mehr aufzuregen, um wenigstens nicht als Dummkopf dazustehen. Ab April habe ich die politische Aufgabe übernommen, als Obmann die Salzburger Gebietskrankenkasse bis Ende Jahres zu leiten. Leider hat die letzte Mitte-Rechts Regierung, die solidarische Krankenversicherung, wie wir sie seit 136 Jahren in Österreich haben, zerstört.