Du bitte, Herr Kurz!1!! (Briefe eines Anti-5G-Spinners)

Mein Artikel über die Wiener Anti-5G-Demo ist angekommen. Der benannte österreichische Verschwörijungstar, der zwischen den Bosnischen Pyramiden und einer Freien-Energie-Anlage karmatisch resoniert und in allen höheren Sphären sowohl kohärent als auch informationsgeladen schwingt, während er sich selbst mit allen Verschwörungstheorien wo gibt aufstachelt, hat meine pöööhsen Strahlen erfühlt. Er lädt mich (und alle Skeptiker?) zu einer Diskussion über 5G und Digitalisierung „vor laufender Kamera – der Transparenz aller halbar“ ein. Wer hat Lust? „Let the truth, die unabhängig von deiner und meiner Meinung ist, WIN. Dabei? Your choice…“

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Als die Mauer ins Wanken geriet

Auf der Bösebrücke werden DDR-Bürger begrüßt, 10. November 1989 Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1989-1118-028 Lizenz: CC-BY-SA 3.0

DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe erzählt in Bochum von den Protesten des Jahres 1989.

Ulrike Poppe war eine der namhaften Bürgerrechtlerinnen der DDR, Mitgründerin der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ und 1989/90 Mitglied des Zentralen Runden Tischs in der DDR. Später wirkte sie lange Jahre als Studienleiterin der Evangelischen Akademie Berlin-

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Demokratie: Experimente statt Experten

v. l. Prof. Dr. Claudia Kemfert, Dr. Julia Hertin (Geschäftsführerin), Prof. Dr. Christian Calliess, Dr. Carsten Neßhöver (Generalsekretär), Prof. Dr. Manfred Niekisch (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr. Claudia Hornberg (Vorsitzende), Prof. Dr. Wolfgang Lucht, Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter, Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker. Foto: Sachverständigenrat für Umweltfragen/PR

Das Buch „Experimente statt Experten“ von Novo stellt die Frage, wie demokratisch unsere Demokratie ist. Die Antworten geben Anlass zur Sorge.

Die Demokratie gehört zu den besten Ideen, welche die Menschheit je hatte: Die Bürger bestimmen ihr Schicksal selbst. Sie diskutieren, streiten und gehen dann wählen. Kein Diktator, König oder Kaiser sagt ihnen, wo es langzugehen hat. Und alle haben eine Stimme – egal ob Mann oder Frau, arm oder reich, zugewandert oder nicht – an der Wahlurne sind alle Bürger gleich.

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Warum Tao-Klarjeti wieder offiziell zu Georgien gehören sollte

Georgische Kirche Foto: Abkhazian1 Lizenz: CC BY-SA 4.0

 Von unserer Gastautorin Anastasia Iosseliani.

Geehrte Leser!

Mein letzter Beitrag «Erdogan der Heuchler» hat bei einigen türkischen Chauvinisten in der deutschsprachigen Welt für Aufregung gesorgt. Das freut mich! Das gefällt mir. Darum habe ich beschlossen nachzutreten, weil ich es mir wert bin.

Zuallererst: Ich bin schweizerisch-georgische Doppelbürgerin, mein verstorbener Vater war Schweizer, meine Mutter ist ukrainisch-jüdischer und georgischer Abstammung. Das einzig griechische an mir ist mein Vorname, der auf Griechisch «Jene, die auferstehen wird» bedeutet. Ja, ich bin Jüdin und bekennende Zionistin. Wenn man mich also beleidigen will, soll man es gefälligst richtig tun!  

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Wien: Ein 5G-Experiment und eine Begegnung mit der Sasek-Sekte

Am 21. September 2019 fand in Wien eine Demo gegen den neuen Mobilfunkstandard 5G, veranstaltet von einigen esoterisch-pseudowissenschaftlich-verschwörungstheoretischen Gruppierungen, statt. Diese Kundgebung war am Platz der Menschenrechte angedacht – wie passend;) Zeitgleich fanden auch in der Schweiz und in Deutschland  ähnliche Aktionen statt. Da ich an jenem Tag sowieso nach Wien fuhr, habe ich mir von 11-14 Uhr und von 18-19 Uhr Zeit genommen und mich unter die wissenden und warnenden Weltverbesserer gemischt. Sie machen sich „Sorgen um die Gesundheit und die Zukunft ihrer Kinder“, so sagt es ein zentraler Slogan. Außerdem habe die Frage nach Vorteilen von 5G „noch niemand sinnvoll mit Argumenten beantworten können“ – dient es einzig und alleine der Massenkontrolle? Auch warnte man, dass „Bestrahlung von allen Seiten nicht gesund sein kann“ – fragen sie ihr Spanferkel! Außerdem wisse noch kein Mensch, „was passiert, wenn zwei elektromagnetische Wellen in unserem Körper aufeinander prallen“. Wirklich! Lasst uns gemeinsam in die Tiefen der Weltverschwörung eintauchen.

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Joe Beyrle – Ein Bayer kämpft an allen Fronten

Joe Beyrle: Seine Verachtung für die Nazis steht ihm auf seinem Gefangenen-Foto ins Gesicht geschrieben


Joseph „Jumpin Joe“ Beyrle war ein antifaschistischer Held des Zweiten Weltkriegs und der einzige Soldat, der je in der US-Army UND der Roten Armee gedient hat. Seine Geschichte klingt unglaublich, ist aber wahr. Von unseren Gastautoren, der 
Königlich Bayerische Antifa. 

Joe Beyrle wuchs in Michigan (USA) auf, seine Großeltern waren aus Bayern emigriert, zuhause wurde Englisch und Bairisch gesprochen. Er war gerade 18, als die Vereinigten Staaten Hitlerdeutschland den Krieg erklärten. Beyrle pfiff auf sein Basketball-Stipendium und meldete sich freiwillig zur Airborne-Special-Force, wo er sich schnell den Spitznamen „Jumpin Joe“ für seine waghalsigen Fallschirmsprünge verdiente.

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Techniker Krankenkasse: Schwarzkümmelöl statt Impfung

NRWs ehemalige grüne Gesundheitsministerin Barbara „Eso-Babsi“ Steffens leitet die NRW-Landesfiliale der TK Foto: Technikerkrankenkasse

Zecken können Hirnhautentzündung übertragen. Ein Grund, warum die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)  empfiehlt. Andere medizinische Erkenntnisse hingegen scheinen einem Mitarbeiter des Twitter-Teams der  Techniker Krankenkasse vorzuliegen. Er warnt eine offenbar junge Mutter vor der Impfung gegen FSME denn die sei „reine Chemie“ (Und Chemie ist ja bekanntlich noch böser als der gemeine Waldtroll) und empfiehlt Schwarzkümmelöl. Aber auch Kokosöl soll helfen – nicht nur in einer guten Currysauce, sondern auch gegen Zecken:

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„Der politische Islam ist ein Gegenentwurf zur säkularen Moderne“ 

Susanne Schröter Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0


Susanne Schröters Buch „Politischer Islam: Stresstest für Deutschland“ bietet einen kompakten Überblick über die Geschichte des Islamismus und seine Netzwerke.  

Spätestens seit Mai dieses Jahres ist Susanne Schröter einer breiten Öffentlichkeit bekannt: Als die Ethnologin  und Leiterin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam zu einer Konferenz über das Kopftuch geladen hatte, an der schlug ihr Hass entgegen. Islamisten bedrohten sie und riefen zu Protesten gegen die Konferenz auf, an denen sich allerdings kaum jemand beteiligte. 

Nun hat Susanne Schröter ihr neues Buch „Politischer Islam: Stresstest für Deutschland“ veröffentlicht und liefert auf 384 Seiten einen Überblick über den Islamismus. Schröter beschreibt seine Entstehung und seinen Aufstieg in der arabischen Welt seit dem Mittelalter, wie er durch das Bündnis der Wahhabiten mit dem Haus Saud gestärkt wurde: „Der Islam des al-Wahhab war puritanisch, freudlos und lehnte Musik, Tanz, den Genuss von Tabak sowie andere irdische Vergnügungen ab. Daher war es nicht verwunderlich, dass die Zahl seiner Anhänger zunächst überschaubar blieb.“ Erst durch eine Koalition mit dem „Warlord Muhammad Ibn Saud“ gelang es, diese frühe Form des Islamismus den Menschen aufzuzwingen.” 

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