Prost: Nur 0,5 Prozent erhöhtes Gesundheits-Risiko bei einem Drink pro Tag

Bier (Symbolbild)

Die Unstatistik des Monats August ist eine Analyse der Fachzeitschrift „Lancet“ von 83 Studien mit insgesamt etwa 600.000 Menschen über die Auswirkung von Alkohol. Ein Ergebnis dieser Studie wurde in den Medien, unter anderem im Deutschlandfunk und bei stern.de, besonders hervorgehoben: Ein einziger „Drink“ pro Tag erhöht das Risiko, eines von 23 alkohol-bezogenen Gesundheitsproblemen zu bekommen, um 0,5 Prozent. Ein Drink sind 10 Gramm Alkohol, also etwa ein Viertelliter Bier oder ein Achtel Wein. In den Medien wurde davon gesprochen, dass der Satz „Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren“ nun endgültig widerlegt sei und man jetzt über absolute Abstinenz und höhere Besteuerung reden müsse.

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Exponentieller Anstieg von Masernerkrankungen in Europa

Und es existiert doch! Eine transmissionselektronenmikroskopische (TEM) Aufnahme eines Masernvirus. (Foto: Wikipedia; gemeinfrei)

Die Seuchen-AG ist eine böse böse Pharmafirma, die mit einem selbstentwickelten Krankheitserreger die Menschheit vernichten will. Ihre Mitarbeiter arbeiten an epidemischen Modellen, um den im Labor erzeugten Erreger so effizient wie möglich unter die Leute zu bringen. Niederschlag, Bevölkerungsdichte und andere Kenngrößen der Länder der Erde werden dazu benutzt, um die Seuche voranzutreiben. Man muss den Erreger an das Klima anderer Breiten anpassen, um global agieren zu können. Besonders fortschrittliche Länder mit guter medizinischer Forschung und Versorgung fragen nach aggressiveren und resistenteren Stämmen, die es zu entwickeln gilt. Land für Land wird von der Seuchen-AG erobert. Es gilt, das exponentielle Wachstum der Seuche aufrecht zu erhalten.

Ein Computerspiel? Ja, klar. Aber die Realität sieht – im Kleinen – so ähnlich aus. Impfgegner, die mit frei erfundenen „Argumenten“ die Menschen erfolgreich vom Impfen abbringen, sorgen dafür, das sich Krankheiten, wie z. B. die Masern, wieder exponentiell ausbreiten können. Und das in Europa. Ihr empidemisches Modell: Besser Masern als Impfschäden!! Kein Geld für die Impfmafia – sie will uns außerdem krankimpfen!!1! Besonders fortschrittliche Länder mit guter medizinischer Forschung und Versorgung fragen nach aggressiveren und faktenresistenteren Verschwörungstheorien.

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Nazi-Wikinger feiern in Polen

Am Wochenende haben wir uns wieder einmal das Event in Wolin (Polen) angeschaut. Das ist ja für große Teile der Szene die bedeutendste Frühmittelalterveranstaltung überhaupt, eine Art Wikinger-Wacken. Diesmal waren es leider nur anderthalb Stunden, an denen wir über die Anlage gehen konnten. Als wir nach langen Staus endlich ankamen, war die Schlacht beinahe vorbei und ein Großteil der uns interessierenden Besucherschaft aus der extremen Rechten war schon auf dem Heimweg. Denn die Wolin-Schlacht geht lange und ist unübersichtlich, was die Konzentration von so manchem Haudraufundschluss überfordert. Trotz dieser ungünstigen Umstände konnten wir Eindrücke im ungeahnten Ausmaß festhalten. Dabei haben wir sicher nur einen Teil der in dieser kurzen Zeit auftretenden Phänomene erfasst. Davon möchten wir unseren Leserinnen und Lesern einen kleinen Ausschnitt nicht vorenthalten. Man sollte sich dabei immer wieder vergegenwärtigen, dass wir eine Veranstaltung mit musealem Anspruch und kein Rechtsrockkonzert besucht haben. Ein Bericht in Fotos von Karl Banghard.

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Hakenkreuze im Zeitalter der Entschleunigung

Deutscher Kanzler vor und nach dem 9.8.2018 (v.r.n.l.) (Grafik: Wolfgang Walk)

Am 9.8.2018 wurde in Deutschland Kulturgeschichte geschrieben – und so gut wie niemand der Feuilleton-Leser dieses Landes hat es mitbekommen. Wie auch, wenn so gut wie jede Kulturseite dieses Landes die Meldung erst gar nicht brachte.  Die fand man nämlich wahlweise unter „Netzwelt“, „Digitales“, „Panorama“ oder – besonders albern: „Deutschland und die Welt“. Wolfgang Walk mit Ausführungen zum Hakenkreuz-Beschluss und der Ignoranz vieler Medienkollegen.

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Grieger-Langers Scheitern geht weiter

Kennt sich selbst mit Ethikverletzungen gut aus, doziert vielleicht deswegen darüber: Suzanne Grieger-Langer (Foto: Screenshot eines Vortrages)

Suzanne Grieger-Langer ist mit ihrer Klage gegen Bärbel Schwertfeger in vollem Umfang gescheitert. Die Journalistin hatte mehrfach über die zahlreichen Lügen und falschen Darstellungen der selbsternannten „Profilerin“ berichtet. Nun liegt das Urteil vor und das ist mehr als eindeutig.

Bärbel Schwertfeger hatte in mehreren Artikeln (auch bei uns Ruhrbaronenhier, hier und hier) über die Selbstdarstellung von „Europas unangefochtener Profilingexpertin“ (Werbung bei den Social Recruiting Days) berichtet.

Dabei ging es um zahlreiche Lügen und Falschdarstellungen:

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Infowars-Alex Jones aus Social Media gekickt

Beklagt das Vorgehen als Krieg gegen Alex Jones: Alex Jones auf der Homepage von Alex Jones (Foto: Screenshot der Homepage von Alex Jones)

Der Nahrungsergänzungsmittelexperte, Attentatsaufklärungsspezialist, Big-Pharma-Investigator und Weltverschwörungstheoretiker Alexander Emerick Jones, der die Fake-News-Seite Infowars.com betreibt, wurde von mehreren Plattformen verbannt. Von Michael Jachan und Sebastian Bartoschek.

Die Kollegen von MIMIKAMA fassen den Sachstand wie folgt zusammen:

Zuerst sperrte Facebook sein persönliches Profil für 30 Tage, allerdings nicht wegen Verbreitung von Fake News, sondern wegen Hassreden gegen Transgender, Muslime und Einwanderer. Danach löschte Apple sechs Infowars-Podcasts von iTunes, schließlich Spotify und schlussendlich Youtube reagierten auf die zunehmenden Proteste der Infowars-Beiträge.

Ob das Ganze etwas nützt, ist eine andere Frage. Neben seinen verschwörungstheoretisch-rechtsradikalen Meinungen verbreitete Jones auch konkrete Gewaltaufrufe. Derzeit wird er zudem von Angehörigen des Sandy-Hook-Amoklaufs verklagt, weil er ihnen de facto die Existenz abspricht.

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Wespen sind das nackte Böse

Das Grauen hat einen Namen. Quelle: Flickr, Foto: Neil McIntosh, CC BY 2.0 

Tief in unserer Seele schlummert das Es und es ist ein inzestuöser Mörder voller Gier. Wespen kommen aus diesem Es, sie sind das gelbgewordene Fremde und Böse. Sie stehen dem Xenomorph aus den Alien-Filmen nur darin nach, dass sie nicht ganz so schnell ganz so viele Menschen töten können.

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Homöopathie: Heilen mit dem Maulwurf

Der kleine Maulwurf auf einer Wand der katholischen Grundschule Windthorststraße in Wuppertal-Langerfeld Foto: Frank Vincentz Lizenz: CC BY-SA 3.0

Haarausfall ist ein unangenehmes Problem. Die meisten Menschen sehen mit ein paar Haaren mehr auf dem Kopf etwas besser aus und die Pharmaindustrie forscht seit Jahrzehnten daran, ein Medikament gegen den Kahlkopf zu finden. Aber zum Glück gibt es unseren alten Freund den Maulwurf. Im tschechischen Zeichentrickfilm haben ihn alle geliebt, nun soll er dafür sorgen, dass die Haare wieder sprießen. Das Rezept ist ganz einfach: Man nimmt einen Maulwurf und bringt ihn um. Dann entnimmt man dem kleinen, blinden Insektenfresser etwas Haut und mischt verdünnt sie mit der zehnfachen Menge einer Mischung aus Magnesiumstearat und Weizenstärke. Die Flasche, in der die Mischung drin ist, haut man auf einen Tisch. Dann

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Lass die Brust ruhig ausgepackt

Nach Aufforderung verhüllt: Stillen im Öffentlichen ist leider keine Selbstverständlichkeit (Foto: Screenshot Facebook)

Die weibliche Brust ist alles andere als ein Elend. Ein eben solches ist aber, immer noch und wieder, der Umgang, der mit eben jener Brust im öffentlichen Raum, sei es online oder offline, gepflegt wird. Ein aktueller Fall bei Facebook illustriert es leider gut. Das Problem: Menschen, die weder Brüste akzeptieren noch sich einfach um ihren eigenen Scheiß kümmern können.

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Die populistische Zwickmühle

Die populistische Zwickmühle (Foto: Thomas Unger)

Zum gegebenen Zeitpunkt sind in zehn europäischen Ländern Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten an den Regierungen beteiligt. Damit nehmen diese gleichzeitig und zwangsweise auch eine Rolle ein, die eigentlich nicht zu ihrem Selbstverständnis passt.

Am 5. Juli 2018 hielt der Politikwissenschafter Dr. Stijn van Kessel an der Universität Wien einen Vortrag mit dem Titel „Populist Parties in Europe: Supply and Demand“. Der Vortrag war für mich als „fachfremde“ Person in vielerlei Hinsicht aufschlussreich, unter anderem deshalb, da es meine erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik sein sollte. Ein Gastbeitrag von Thomas Unger.

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