Die CDU Bochum will den 62-jährigen ehemaligen Partei- & Fraktionsvorsitzenden Klaus Franz als OB-Kandidaten gegen die bisher bekannt gewordenen Kandidaten Jens Lücking, Wolfgang Wendland und Thomas Eiskirch aufstellen.
Es herrscht Bewegung im Kandidatenreigen der Parteien in Bochum:
Seit vorgestern ist bekannt, dass der unabhängige OB-Kandidat Wolfgang Wendland die erforderlichen Unterstützungsunterschriften für seine Kandidatur im September 2015 zusammen hat.
Gestern hat dann auch die CDU in Bochum, die bisher noch nie den Oberbürgermeister der Stadt stellte, das Geheimnis um die eigene OB-Kandidatur gelüftet.
Auf dem Kreisparteitag der CDU Bochum in Wattenscheid wurde nicht nur allgemeine Dinge (Wahl von Delegierten, Themen wie die neue Höhe des Mindestbeitrages) diskutiert, sondern auch völlig außerhalb der Tagesordnung ein Oberbürgermeisterkandidat den Delegierten und Mitgliedern der CDU Bochum präsentiert, wie bereits im Pottblog berichtet wurde:
Der 62-jährige, der schon lange Zeit in der Kommunalpolitik Bochums aktiv war (derzeit ist er noch Mitglied des Ausschusses für Beteiligungen und Controlling), will für die CDU das Rathaus erobern.
In der Vorstellung zeichnete der Partei- und Fraktionsvorsitzende Christian Haardt das Bild eines Vollblutpolitikers, der vor allem kompetent für das Amt des Oberbürgermeisters sei. Haardt zufolge bräuchte man einen Oberbürgermeister, der weiß wie Verwaltung funktioniert. Man könne sich keinen „OB-Lehrling“ leisten, der erstmal zwei bis drei Jahre lernen müsse, wie die Politik und Verwaltung ticken würde.
Diese indirekte Attacke richtete sich vermutlich gegen Thomas Eiskirch, den designierten OB-Kandidaten der SPD Bochum, denn Wolfgang Wendland hat bekanntlich eine abgeschlossene Berufsausbildung – was Christian Haardt aber als eigene Interpretation bezeichnete – mit einem Smiley:
@PottblogLive Das ist Deine Interpretation 😉
— Christian Haardt (@ChristianHaardt) 28. Februar 2015
Bisher tatsächlich als OB-Kandidaten nominiert sind nur Jens Lücking (Freie Bürger Bochum) und eben der bereits erwähnte parteilose Kandidat Wolfgang Wendland. Ob der sich selbst ins Gespräch gebrachte Günter Gleising (Soziale Liste) weiter an einer möglichen Kandidatur arbeitet ist derzeit nicht bekannt.
Hmm,
wenn ich so auf die aktuellen Kandidaten außerhalb der SPD schaue, so scheint in den anderen Parteien nicht unbedingt der Wunsch nach einem Machtwechsel ausgeprägt zu sein.
Aber vielleicht entwickelt sich da noch etwas im bevorstehenden Wahlk(r)ampf.
Ich denke, sie halten ihn einfach nicht für möglich, egal welchen Kandidaten sie aufstellen. Da bewundere ich schon den Mut von Wolfgang Wendland. Aber vielleicht hat der ja alleine schon so viel Spaß am Kandidieren, dass ihm letztlich egal sein kann, was er am Ende für sich herausholt. 🙂
Arnold,
wenn heute in BO repräsentativ alle Wahlberechtigten gefragt würden, welche Wahl im Herbst 2o15 ansteht, dann……..???
Diese Frage könnte- nach Aufklärung?-ergänzt werden um die Frage:Werden sie in jeden Falle an der OB-Wahl teilnehmen?
Mit Antworten auf diese oder auf vergleichbare Fragen könnte möglicherweise allen Parteien, allen Wählergemeinschaften, allen Einzelkandidaten Material geliefert werden, über Inhalte u.,Prozesse in der Komm.-politik in BO selbstkritisch nachzudenken und evtl. könnte diese Antworten sogar die Kandidatenauswahl bzw. den Wahlkampf der Kandidaten mitbestimmen.
Im übigen sollte „man“ in BO -und anderswo- jeder Gelegenheit nutzen, ab sofort auf die OB-Wahl, auf ihre Bedeutung öffentlich aufmerksam zu machen, auch durch spektakuläre Aktionen.Es sei denn, daß „man“ gar nicht sonderlich an einem besnderen bürgerschaftlichen Interesse an der OB-Wahl und an einer hohen Wahlbeteilgng bei der OB – Wahl interessiert ist.
Die Praxis zeigt ja nachdrücklich, daß sich den Oberbürgermeistern, die bei einer Wahlbeteiligung von weniger als 3o % mit knapper absolute Mehrheit gewählt wurden, gar nicht in den Sinn zu kommen scheint, sich unter demokratisch-politischen –nicht unter juristischen- Aspekten über „die Relativität ihrer demokratischen Legitimation“ Gedanken zu machen. Das gilt so auch für die Partei, aus deren Reihen der Gewählte, die Gewählte kommt. „Hauptsache, w i r stellen den OB“, egal wie hoch die Wahlbeteiligung war, egal wie darauf bezogen das Wählervotum in Relation zur Zahl der Wahlberechtigten inssgesamt steht. Der Eindruck einer solchen Einstellung vermittelt sich mir jedenfalls oftmals.