Update: CDU-Hinterbänkler diffamiert Blogger

Patrick Sensburg kommt aus dem Sauerland, ist Bundestagsabgeordneter und in der CDU. Facebook nutzt er zur Diffamierung von einem ihm ungenehmen Blogger.

Regelmässigen Lesern dieses Blogs ist zoom ein Begriff. Wir verweisen fast täglich auf Geschichten im  Blog von Hans A. Schiebener, der kritisch über die Politik im Sauerland berichtet, aber auch viele Reisereportagen veröffentlicht. Zumeist finden sich die Links im Ruhrpiloten unter dem Stickwort „Umland“. In der Diskussion um das Blog Wir in NRW nutzte der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg die seiner Ansicht nach wohl gegebene Gunst der Stunde um Hans und sein Blog zu diffamieren. Auf Facebook fragte Sensburg:

„Geht die Journalisten Bezahlaktion der SPD im HSK (Hochsauerlandkreis d.A.) weiter? Herr Schiebener macht auf seinem Blog zoom   seit geraumer Zeit Stimmung gegen die CDU. Stand er wohl auch auf der SPD Gehaltsliste?“

Ich habe heute Morgen an Patrick Sensburg eine  Anfrage geschickt: Ich wollte wissen, ob er für seine Aussagen irgendeinen Beleg hat. Eine Antwort hab ich nicht bekommen. Auch mit Hans habe ich gesprochen. Der sagte: „Ich bekommen weder Geld von der SPD noch von einer anderen Partei. Was Sensburg geschrieben hat, ist eine Unverschämtheit.“

Tja, das sehe ich auch so. Hans betreibt eine kritisches Blog. Die Aufgabe von Politiker ist es nicht, Autoren zu diffamieren. Sie sollten sich darüber freuen, wenn  jemand in seiner Freizeit ein engagiertes Blog betreibt.

Update: 

Hier die Antwort von Herrn Sensburg auf meine Anfrage:

1. Ich weiß nicht, wie gut Sie sich im Internet auskennen. Ich habe bei Facebook einen Link geteilt, der zur Zeit von vielen diskutiert und geteilt wird. Ich habe den Text nicht verfasst; jemand anderes hat dies getan. Allerdings finde ich den Inhalt beachtlich und hoffe, dass sich der Sachverhalt aufklärt. Dies liegt aber nun an Herrn Schiebener.

2. Herr Schiebener hat mir bisher vor keinem Beitrag Gelegenheit zur Äußerung gegeben. Herr Schiebener scheint insoweit eher an einer einseitigen Darstellung interessiert zu sein. Dies ist ja auch völlig legitim. Hierin sehe ich dann aber auch einen wesentlichen Unterschied zur unabhängigen Presse, wie z.B. der Westfalenpost.

3. Ich habe den Blog von Herrn Schiebener in den letzten Wochen nicht gelesen und schaffe dies auch zeitlich in der Regel nicht. Da Sie anscheinend mit ihm zusammen arbeiten, teilen Sie ihm bitte mit, dass er mich jederzeit per Mail oder Brief erreichen kann. Gerne kann er auch zu mir nach Meschede ins Büro zur Bürgersprechstunde kommen. Ich freue mich immer über kritische Gespräche.

Ich arbeite nicht mit Hans zusammen, wir haben heute das erste mal miteinander telefoniert. Die Frage wie Patrick Sensburg auf die Idee kommt, das Hans von der SPD finanziert wird und ob er dies belegen kann, ist allerdings nicht beantwortet worden.

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Martin Klicken
12 years ago

So etwas kann man auch als Verleumdung bezeichnen. Nicht nur eine Unverschämtheit. Das ist eine strafbare Handlung und eines Volksvertreters, wenn auch auf der Hinterbank, absolut unwürdig.

Klaus Jarchow
12 years ago

Allein schon für dieses „auch“ sollte man ihn Kopf voran in sein eigenes Gülle-Fass tunken.

crusius
crusius
12 years ago

Herr Sensburg hat da wohl auch noch persönlich eine Rechnung offen, weil er, als er auf den Radar von Vroniplag geriet, wohl sehr darunter zu leiden hatte, dass, wenn schon nicht die lokale Presse, so doch der aufrechte Herr Schiebener da mal etwas genauer nachgehakt hat. Da die juristische Fakultät der Fernuni drei anonyme (!) Gutachter gefunden hat, die die doch sehr grenzwertige Arbeitsweise von Herrn Sensburg für gut befunden haben, kann er nun wieder die Klappe aufreißen, glaubt er. Sehr unappetitlich.

Martin Pohl
Martin Pohl
12 years ago

Man kann über dieses typische Politikerverhalten viel schreiben oder es lassen. Ich mische mich da nicht ein. Sagen wir’s mal so: sollte diese dümmliche Unterstellung von Herrn Sensburg (der mir persönlich schonmal sehr unqualifiziert auf eine Aufforderung an ihn als Abgeordneten geantwortet hat) die SPD genau soviel Stimmen kosten, dass Frau Kraft keine absolute rot-grüne Mehrheit bekommt, würde mich das nicht stören. Ich Wünsche mir wieder eine Minderheitsregierung, die sich ihre Mehrheiten immer (mit hoffentlich guten Argumenten) suchen muss.

crusius
crusius
12 years ago

@5 Herr Sensburg ist MdB für den Wahlkreis 148 Hochsauerlandkreis. Nun darf geraten werden, für welche Partei er wohl im Bundestag sitzt. Tip: Nicht für dem Udo Kraft seine Frau ihre Partei. Wenn man schon nicht SPD wählt, dann bitte aus den richtigen Gründen! 🙂

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[…] ob er für seine im Internet veröffentlichte Meinung, Belege hat, wie folgt (Quelle: Ruhrbarone <hier klicken>): Ich weiß nicht, wie gut Sie sich im Internet auskennen. Ich habe bei Facebook einen Link […]

joachim blei
joachim blei
7 years ago

"…unabhängige presse, wie z .b. die westfalenpost."
ich wußte nicht, ob ich darüber lachen oder weinen sollte.

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