Corona: Jeder der eine Spritze halten kann, muss jetzt impfen dürfen

Impfung Foto: Ada McVean Lizenz: CC0

Dass bis in den Juli hinein der Impfstoff wegen der verfehlten Einkaufspolitik der Europäischen Union knapp war, ist einer der Gründe für die geringe Impfquote in Deutschland. In einer Mangelwirtschaft gibt es keinen  Schwung. Wenn nun der Verband der Hausärzte empfiehlt, bei den Impfungen wieder eine Priorisierung einzuführen, könnte dass der Anfang vom Ende des sich gerade abzeichnenden und dringend benötigten Impfbooms sein. Anstatt den Zugang zu den Impfstoffen zu begrenzen, muss jeder, der mit einer Spritze umgehen kann, impfen. Zahnärzte, Apotheker, Pflegekräfte, Bundeswehrsanitäter – die Impfkampagne muss ausgeweitet, nicht abgebremst werden.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
4 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
frtg
frtg
3 Jahre zuvor

Die mangelhafte Impfquote auf die EU zu schieben, statftschlicht die wissenschaftsfeindliche Grundhaltung in weiten Teilen des deutschsprachigen Raums als Ursache anzuerkennen (oder gehört die Deutschschweiz jetzt auch zur EU) ist aber schon sehr abenteuerlich, Herr Laurin

ke
ke
3 Jahre zuvor

@1 frtg:
Die ewigen Diskussionen im Bereich Homöopathie etc. zeigen einfach, dass es versäumt wurde, wissenschaftliches Arbeiten als Standard zu erheben.
Das gilt auch für das ewige "Beweisen sie mir, dass da nicht doch etwas sein könnte" bzw. die false Balance bei vielen Diskussionen etc.

Die Rolle der Medien ist auch noch spannend. Hier ist insbesondere auf die 4 Buchstaben zu verweisen. Dort wurde vor ein paar Tagen jeder, der nicht für den "Freedom Day" war, kritisiert.
Ebenso werden ständig Statistiken, die zu Fehlinterpretationen einladen, präsentiert.

Natürlich muss jeder an die Spritze. Auch ohne 20 Seiten Haftung etc. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Die Statistik ist natürlich wichtig. Wo bleiben die Drive Ins. In USA klappt das.

Dreifachgeimpfter
Dreifachgeimpfter
3 Jahre zuvor

Naja, "Jeder der eine Spritze halten kann, muss jetzt impfen dürfen" ist jetzt auch nicht des Problems Lösung. Es muss IMMER ein (Impf-) Arzt anwesend sein – und verantwortlich für die saubere Aufklärung, Check von Kontraindikationen, auf neu angesetzte Medikamente und so weiter. Dass jeder der eine Spritze halten kann und DARF die reine Tätigkeit der Injektion vornimmt ist ja nun wirklich nichts neues. Genau so wurde es in den Impfzentren gemacht. Erst von der Anmeldung zum Impfarzt, von dem zur Injektion (die dann von Krankenschwestern, Krankenbrüdern, Medizinstud:ent:innen und Pflegekräften durchgeführt wurde). Eben vom approbierten Humanmediziner delegiert an jemanden der auch intramuskulär in den Musculus deltoideus injizieren darf. So weit kein Problem.

Bei " jeder, der mit einer Spritze umgehen kann, impfen. Zahnärzte, Apotheker, Pflegekräfte, Bundeswehrsanitäter" bekomme ich aber Bauchschmerzen, weil sich das liest und interpretieren lässt wie "ohne Arzt". Und diese Kompetenz haben nicht mal Rettungsassistenten und selbst Notfallsanitäter nur für bestimmte Wirkstoffe unter bestimmten Bedingungen. Ohne ärztliche Anweisung darf eine Pflegekraft nicht mal eine NaCl-Infusion subkutan bei Patienten mit schwerem Flüssigkeitsmangel anhängen.

Da kommen mir so formulierte Forderungen dann doch etwas polemisch und wenig zielführend vor. Alleine die Vorstellung Bundeswehrsanitäter, Veterinärmediziner und so weiter sollten "einfach so" impfen wird mir doch arg mulmig.

Die Impfzentren die in einem Anfall geistiger Umnachtung geschlossen wurden gehörten wieder aufgemacht. In Dortmund lief das super.

Werbung