Corona und Bundesliga: Hoffen wir, dass Mönchengladbach richtig entschieden hat

Borussia Park in Mönchengladbach: Gladbach Fans in Kurve Foto: www.borussiafotos.de Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wenn sich in den kommenden Stunden nicht noch etwas tut, wir heute um 18.30 Uhr das Bundesligaspiel zwischen Mönchengladbach und Dortmund in Mönchengladbach angepfiffen. Das Stadion wird voll sein, in den Borussia-Park passen fast 60.000 Zuschauer. Das Problem: Der Kreis Heinsberg mit über 200 Coronainfizierten liegt nur ein paar Kilometer entfernt. Bundesgesundheitsminister Spahn rät von „nicht notwendigen Reisen“ in betroffene Gebiet auch Nordrhein-Westfalens ab. Dazu gehört der Kreis Heinsberg, der neben dem Stadion liegt. Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Volle Stadien mit Zehntausenden von Fans – gerade in Gegenden wie dem vom Coronavirus jetzt stark betroffenen Rheinland – müssten aus medizinischer Sicht eigentlich gestoppt werden“ und auch der Landrat des Kreises Heinsberg kann die Entscheidung der Nachbarstadt nicht nachvollziehen. Die Stadt Mönchengladbach sieht das anders und  verkündet auf ihrer Internetseite:

„Von generellen Absagen von Veranstaltungen sieht die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt ab. Hier sind auch die Veranstalter gefordert, die Situation selbst einzuschätzen. Borussia Mönchengladbach hat bei einem Treffen im Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf mit Vertretern des Innenministeriums und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales über die Durchführung des am Samstag, 7. März, anstehenden Bundesligaspiels zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund gesprochen. Als Ergebnis wurde auch in Abstimmung mit der Stadt Mönchengladbach festgehalten, dass das Spiel stattfinden kann.“

Woher ein Fußballverein das Wissen nehmen soll, eine Epidemie einschätzen zu können, bleibt wohl ein Geheimnis der Stadt. Sie hat nach der aktuellen Rechtslage die Macht, die Entscheidung zu fällen – gegen die Warnungen des Bundesgesundheitsministers, der auf das Wissen des Robert-Koch-Institutes zurückgreifen kann und  des Virologen Christian Drosten, der an der Entwicklung des ersten Corona-Tests beteiligt war. Dass das Landesgesundheitsministerium sich der Ansicht des „Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Mönchengladbach (SAE)“ angeschlossen hat, könnte sich, wenn es heute Abend zu neuen Infektionen kommt, als großer Fehler erweisen – aus dem Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Hans Wilhelm Reiners (CDU), der Oberbürgermeister von Mönchengladbach, dann die Konsequenzen ziehen müssen. Heinsberg wurde durch Infektionen auf einer Karnevalsfeier zum Corona-Hotspot. Liegen die Verantwortlichen mit ihrer Entscheidung heute falsch, wird sich das Virus endgültig unkontrolliert verbreiten: In Mönchengladbach, in Dortmund, im Ruhrgebiet, in NRW und in ganz Deutschland und seinen westlichen Nachbarländern. Eine Entschuldigung kann es dann sowenig geben wie Verständnis für diese Entscheidung. Hoffen wir, das Mönchengladbach und das Land wissen, was sie tun.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
53 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
trackback

[…] vor dem Hintergrund der sich anbahnenden Corona-Virus-Krise statt, die der Kollege Stefan Laurin hier im Blog ja thematisch heute auch schon aufgegriffen hat und dabei die Frage gestellt hat, ob insbesondere […]

Olaf
Olaf
4 Jahre zuvor

Schon vor der Aussage des Virologen Christian Drosten habe ich gedacht: "Spielt ohne Zuschauer!"

Wie inkonsequent kann man sein: Messen (ITB, Leipziger Buchmesse, …) werden abgesagt, aber Fussballspiele, wo man sich viel näher kommt, finden statt.

Robert Müser
Robert Müser
4 Jahre zuvor

Was soll dieser Unsinn?

Der Bundesgesundheitsminister warnt vor unnötigen Reisen nach NRW und die Fußballspiele sollen alle stattfinden.

Warum soll der gemeine Bürger Corona-Warnungen befolgen, wenn eine unkontrollierbare Massenveranstaltung durchgeführt werden.

Oder wird dem Götzen "Geldmaschine Fußball" der vorsorgende Gesundheitsschutz geopfert?

Ein föderatives Staatswesen mag i.d.R. für dieses Land die richtige Staatsform sein, aber in solchen Fällen würde man sich den Durchgriff der Bundesregierung wünschen.

puck
puck
4 Jahre zuvor

Genau diese Ideen schwirren mir auch durch den Kopf.
Wie viele Leute waren auf der Karnevalsfeier in Heinsberg? 300? Also eher überschaubar, und trotzdem hat diese eine Veranstaltung gereicht, um einen Ort mehr oder minder lahm zu legen und das Virus auch in andere Städte zu tragen, bis jetzt in sehr geringem Maße, aber nach einem Event mit 60.000 Leuten könnte sich das ändern.
Man hört, es wären im Stadion Behälter mit Desinfektionmittel für die Hände aufgestellt. Klar, ans Händedesinfizieren denkt man ja ganz gewiss – nach der x-ten Flasche Bier…
Ich verstehe es einfach nicht.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

Herr Laurin,

das Krisenmanagement des Öscher Karnevalsprinzen Laschet uns seines Bauern Laumann ist katastrophal. Die Jungfrau Spahn scheint in diesem NRW-Dreigestirn noch am fähigsten zu sein.

Es müssen sofort alle Grossveranstaltungen mit so drastischen Auflagen belegt werden, dass sie wirtschaftlich nicht sinnvoll durchzuführen sind. Man muss ja nicht gleich alles verbieten. Der Präsident von Borussia Mönchengladbach, der Oberbürgermeister und der Chef des Gesundheitsamtes hätten sicherlich anders entschieden, wenn sie für alle entstehenden Schäden persönlich haften müssten.

Außerdem müssen alle Schulen und Hochschulen unverzüglich für mindestens 2 besser sogar 3 Wochen geschlossen werden.

Am besten die Eltern schicken ihre Kinder nicht mehr in die Schule.

Beste Grüße

WG

Andi
Andi
4 Jahre zuvor

Dann finden halt mal ein paar Spiele ohne Zuschauer statt. Es gibt wirklich Schlimmeres!
Einfach nicht hingehen.

H.
H.
4 Jahre zuvor

Unverantwortlich auf ganzer Linie mehr kann man dazu nicht sagen!!!
Die Entfernung zum Kreis Heinsberg ist vollkommen belanglos. Ich würde mir wünschen, dass alle Verantwortlichen so umsichtig und verantwortungsbewusst handeln wie Herr Pusch aus Heinsberg!!!
Mal schauen wie wirtschaftlich diese Fehlentscheidung das Spiel stattfinden zu lassen sich in den nächsten zwei Wochen zeigt, wenn Hunderte, gar Tausende nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen können weil sie sich in Quarantäne befinden.

Sportfreund MG/DO
4 Jahre zuvor

Aufforderung zur sofortigen Absage des heutigen Borussia-Spiels wegen Coronavirus-Gefahr!

Wer trägt für die Folgen des freigegebenen Spiels die Verantwortung, das Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach, Herr Oberbürgermeister Reiners, Borussia Mönchengladbach, Minister Laumann, CDU? – In deren Haut will wahrscheinlich schon bald niemand stecken. Alle auch nur irgendwie Mitverantwortlichen sind m. E. definitiv in der Pflicht, die Bürger der Städte Mönchengladbach und Dortmund sowie im Umfeld in und von NRW sowie auch alle sonst durch diese Großveranstaltung zusätzlich zur momentanen erhöhten Coronavirus-Gefahr in NRW Bedrohten und eventuell später Geschädigten zu schützen.

Minister Spahn riet inzwischen von Reisen in NRW, insbesondere in das niederrheinische Gebiet, ab.

„Die Stadt Mönchengladbach entschied sich dennoch dafür, dass das Bundesligaspiel Gladbach gegen Dortmund mit Publikum stattfinden kann.
Deutschlands führender Chef-Virologe der Berliner Charité hält das aus medizinischer Sicht für gefährlich wegen der vielen Coronavirus-Fälle im Kreis Heinsberg bei Mönchengladbach. Immerhin liegt das Borussenstadion nur 10 km von Heinsberg entfernt.“ – siehe Chef-Virologe der Berliner Charité Christian Drosten, (Direktor des Instituts für Virologie der Charité, Berlin) zum Bundesligaspiel in Mönchengladbach zur „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Unmißverständlich wurde und wird in zahlreichen TV-Nachrichten-Sendungen mehr als deutlich Unverständnis und massive Kritik an dem Festhalten der Mönchengladbacher Entscheidung geäußert.

Auch der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) äußerte sich besorgt und verwundert über diese Entscheidung in Mönchengladbach. „Während im Kreis Heinsberg noch mindestens bis zum Ende der kommenden Woche alle Schulen und Kitas geschlossen bleiben müssen, um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 zu verhindern, findet wenige Kilometer weiter eine solche Großveranstaltung statt.“

Lernt man in Mönchengladbach und Düsseldorf nichts von den Erfahrungen anderer Städte und Länder und auch nichts von den Vorsichtsmaßnahmen benachbarter Städte, Kreise und Länder?
Warum greift hier niemand ein? Borussia ist nicht weisungsbefugt – wo sind die Weisungsbefugten und sonst so gesprächigen Entscheider in Mönchengladbach?

Wer ist haftbar zu machen und wer kommt für die Folgen auf durch diese Spielfreigabe?

Sehr schlimm, dass auch jetzt noch die m. E. unzumutbaren Gemeinplätze der vergangenen Tage weiterhin angeführt und aufrecht erhalten werden, die an der tatsächlich bestehenden Problematik und Gefahrenlage für die Bevölkerung durch die Teilnahme von Tausenden Menschen in einem engen Stadion völlig vorbeigehen.

Mit freundlichen Grüßen – Sportfreund

Arnold Voss
Arnold Voss
4 Jahre zuvor

Die Grippekranken in Deutschland machen jährlich 5 – 20% der Bevölkerung aus. Die Todesrate beträgt trotz vorhandener Medikamente und Impfstoffe im Durchschnitt 1% aus. Bei einem Fußballspiel mit 60.000 Besuchern können wir, während einer starken Grippewelle wie jetzt, niedrig geschätzt von mindestens 10% der Besucher als mit Influenza infiziert ausgehen. Das sind 6000 Besucher. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass nur die Hälfte nur eine andere Person infizieren, wären das 3000 neu Infizierte, sprich statistisch garantiert 3 neue, mit dieser Veranstaltung unmittelbar verknüpfteTodesfälle. Ich kann mich nicht entsinnen, dass deswegen je ein Fußballspiel abgesagt wurde. Wo ist also genau der Maßstab, bzw. die rote Linie, aber der solche Veranstaltungen wegen Ansteckungsgefahr verboten werden müssen?

Arnold Voss
4 Jahre zuvor

@ Arnold Voss

Ich muss eine wichtige Zahl korregieren. Die Todesrate liegt nicht bei 1,0% sondern bei 0,2%. Aber wenn bei meiner Rechnung jeder nur einen anstecken würde, was auch niedrig geschätzt wäre, wäre ich dann bei bei einem Toten. Rechnet man das mit allen Bundesligaspielen innerhalb der Grippesaison hoch, dann sind das Dutzende.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

Bester H.,

es geht hier nicht um ein paar Tausend Erkrante. Wenn wir nicht schnell geeignete durchgreifende Massnahmen ergreifen reden wir über Millionen.

Seit dem ersten Fall hat sich die Fallzahl im Durchschnitt um einen Faktor 1,6 jeweils erhöht. In der letzten Woche lag er bei 1,5. Mit zunehmender "Sättigung" der Bevölkerung mit Infizierten nimmt der Faktor natürlich noch weiter ab, denn wenn der Nachbar schon angesteckt ist, kann ich ihn nicht mehr anstecken.

Wenn man jetzt Mal für die Zukunft eine tägliche Steigerung von nur 1,2 annehmen, steigt die Zahl der Erkrankten in NRW in einer Woche von derzeit 346 auf dann ca. 1240 Erkrankte. In zwei Wochen wären wir dann bei ca. 4.450 Erkrankten, in drei Wochen bei ca. 16.000 und nach vier Wochen bei ca. 57.0000.

Nimmt man einen Faktor von nur 1,3 an ergeben sich folgende Werte:

1. Woche 2.171
2. Woche 13.623
3. Woche 85.484
4. Woche 536.401
5. Woche 3.365.839

Bis zum ersten Abiturtermin am 21.04.20 sind es noch 45 Tage. Bei einer Weiterverbreitung mit einem Faktor 1,2 hätten wir hier in NRW ca. 1.3 Millionen Erkrante.

Bei einem Faktor von 1,25 sogar ca. 7.9 Millionen.

Da es sich um eine exponentiellen Verbreitung handelt, ist es wichtig, so schnell wie möglich mit effektiven Massnahmen die weitere Verbreitung einzudämmen.

Ich habe keine Angst vor der ganzen Sache, bin aber verwundert, wie wenig derzeit bei uns getan wird, die Verbreitung effektiv zu stoppen. Die rigorosen und effektiven Massnahmen in China, die von der WHO ausdrücklich gelobt werden haben bei uns die falsche Vorstellung entstehen lassen, dass man das irgendwie in den Griff bekommen kann. Man kann das in den Griff bekommen, aber nicht irgendwie. Man muss dann schon den Mut haben, einschneidende Massnahmen zu ergreifen. Dann muss man Gebiete sperren, Schulen schließen, Grossveranstaltungen verbieten, die Bedürftigen mit dem Notwendigsten versorgen, die reguläre Krankenversorgung von der für Coronapatienten trennen und vor allem muss man gezielt nach Infizierten suchen. In Wuhan wurde mit 1.800 Expertenteams gezielt gegen den "ermittelt".

Ich zitiere die SZ:

"Möglich wurde das Zurückdrängen des Erregers unter anderem durch ein massives Personalaufgebot. 1800 Teams von Epidemiologen – jedes hatte mindestens fünf Mitglieder – waren im Einsatz. Täglich suchten sie nach Zehntausenden Menschen, die Kontakt zu einem Infizierten gehabt hatten, um sie zu testen und zu beobachten."

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/coronavirus-china-quarantaene-reisebeschraenkung-1.4827927

Von der Größe ist die Provinz Hubei mit Deutschland vergleichbar und Wuhan mit NRW. 1.800 Expertenteams mit mindestens 5 Mitgliedern, das sind mindestens 90.000 Leute. Nur um Mal zu verstehen, was für einen Aufwand man in China betrieben hat. Und bei uns glaubt man mit Grossveranstaltungen in unmittelbarer Nähe zum Ausbruchsherd die Epidemie stoppen zu können?

Ich finde die Leute haben möglicherweise zu viel Angst vor dem Virus, weil sie zu wenig darüber wissen. Wenn man sich einigermaßen informiert, ist es aber absolut gerechtfertigt, besorgt zu sein und für unsere Politiker bedeutet das eigentlich, Sorge dafür zu tragen, dass der Virus in seiner Verbreitung zu hindern.

Gerade höre ich Liga-Live und da werden die wichtigen Statistiken diskutiert, die in unser Land bewegen: Dortmund hat die letzten 9 Spiele gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen. Da muss man sich wirklich keine Sorgen wegen des Coronavirus machen.

Frei nach dem Motto:

"Erste Runde Krankenschein, dann die Omma tot,
überstunden nehmen wir zur Not!
Coronavirus – scheißegal!
Borussia Dortmund international!"

Na dann, gute Nacht!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

So endet also der ewige Ruf der F.D.P. nach mehr Eigenverantwortung, mehr persönlicher Freiheit und weniger Staat…

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

Lieber Herr Voss,

ich glaube, der Coronavirus ist insofern nicht mit einer üblichen Grippe zu vergleichen, da gegen die Grippe eine gewisse Grundimmunisierung in der Bevölkerung besteht, was beim Coronavirus nicht der Fall ist.

Ich glaube bei der letzten schweren Grippewelle starben in Deutschland ca. 25.000 Menschen, beim Coronavirus gehen Schätzungen von ca. 10mal mehr Toten in den nächsten zwei Jahren aus.

Es geht auch darum, dass unser Gesundheitssystem große Probleme bekommt, wenn eine Vielzahl von Fällen stationär behandelt werden müssen. Sobald die Fälle über eine gewisse Größe hinaus gehen steigen auch die kritischen Fälle. Und wenn dann das System kollabiert steigen dann auch die Toten und dann bhaben wir hier keine Angst mehr sondern Panik.

Es geht also darum, die Geschwindigkeit der Verbreitung mit allen Mitteln in die Länge ziehen, damit das System nicht kollabiert und den Wissenschaftlern genügend Zeit bleibt Medikamente zu entwickeln und zu testen und am besten einen Impfstoff zu finden.

Gegen die Grippe sind mittlerweile viele ältere Leute und besonders Gefährdete geimpft. Beim Coronavirus gibt es bisher so eine Impfung nicht. Ich würde gerne noch mit meinen Eltern ihren 80sten Geburtstag feiern. Ihre Eltern sind eventuell schon tot oder sie sind Ihnen nicht so wichtig, ich werde es den Herren Laschet und Laumann nicht verzeihen, wenn meinen Eltern, die im Rheinland leben, an diesem Virus sterben.

Ruhr Reisen
Ruhr Reisen
4 Jahre zuvor

Sind solche faschen Entscheidungen anklagbar – also falls festgestellt wird – wie auch immer – auf diesen Spielen Tausende infiziert werden – wer zahlt die Rechnung für die Folgen?

Mein Freund der Baum
Mein Freund der Baum
4 Jahre zuvor

Italien mit 5800 Infizierten ist gerade dabei pensionierte Mediziner aus dem Ruhestand zu holen, da das gesamte Gesundheitssystem völlig überlastet ist und kurz vor dem Kollaps steht. In spätestens drei Wochen werden wir hier ähnliche Zustände haben und erste Köpfe bei den Verantwortlichen werden rollen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

"..da gegen die Grippe eine gewisse Grundimmunisierung in der Bevölkerung besteht"
Nein, gegen eine Influenza bei Menschen gibt es keine "Grundimmunisierung", höchstens eine für Pferde und die muss alle 6 Monate aufgefrischt werden. Jeder Mensch kann sich bei der nächsten Grippewelle wieder neu infizieren und erkranken, deshalb gibt es ja jedesmal neue Grippe-Impfmaßnahmen.

Gegen Unwissen, Mutmaßungen, Verschwörungstheorien und Panik im Netz gibt es leider auch keine "Grundimmunisierung" – außer Bildung und Wissen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@Stefan Laurin #15: Dann plädierst Du also für eine Grippe-Zwangsimpfung der ganzen Bevölkerung.

Josephine M.
Josephine M.
4 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann

gibt es eine "Grundimmunisierung" gegen Verharmlosung, und falls ja, warum wirkt sie bei dir nicht?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@Josephine M.: Weil ich weder verharmlose noch wie einige hier die Apokalypse heraufbeschwöre.

Stefan D.
Stefan D.
4 Jahre zuvor

Das Absagen von Bundesligaspielen hilft als Schutz vor Corina Viren leider nur sehr bedingt, da es sehr viele andere Ansteckungsmöglichkeiten gibt, wie z.B. belebte Plätze, (große) Supermärkte, Kaufhäuser, Türklinken, Büroarbeitsplätze, Diskotheken, Kinos, Theater, Gaststätten, andere Verstaltungen, Messen, Meethings, Artzpraxen, Apotheken usw.
Ich glaube, dass man letztendlich leider dauerhaft mit hunderte Verschiedenen Erkältungsviren/Grippeviren leben muss wie z.B. Influenza Viren (durch die es jährliche leider hunderte Tote gibt alleine in Deutschland), Corona Viren, Rhinoviren usw.
Insofern denke ich, sollte man mit dem neuen Corana Virus etwas gelassener Umgehen, als ich es Medial im Moment war nehme. Damit möchte ausdrücklich nicht über die Toten durch das Corona Virus hinwegsehen.
In sofern finde ich es richtig, dass die Bundesligaspiele statt finden mit Stadionbesuchern.
Ich finde es wichtig, dass schnell gegen das neue Corona Virus ein Impfstoff entwickelt wird. Des Weiteren sollte aber auch gegen Rhinoviren, die Erkältungen auslösen mal ein Impfstoff ernsthaft versucht werden zu entwickeln, da man gegen diese Viren nur sehr schwer bis garnicht Immun wird, da Sie das Abwehrsystem austricksen. Man bildet gegen Rhinoviren keine spezifischen Antikörper, wenn man damit Infiziert ist, weil das Virus die Abwehrkräfte ausgetrickst. Rhinoviren können auch schwerere Erkältungen mit laufender Nase, Fieber, Husten, zäher Lunge, Halsschmerzen, Kopfweh, Appetitlosigkeit, Herzmuskelenzündugen, Schüttelfrost etc. auslösen.

Tobi L.
Tobi L.
4 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann Sie sind da leider der unwissende… eine gewisse Grundimmunisierung bei Influenza entsteht durch die jährliche Grippeschutzimpfung.

puck
puck
4 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann
Der Vergleich mit der Grippe ist etwas wackelig. Gegen Grippe gibt es jedes Jahr die Möglichkeit, sich impfen zu lassen – gegen das neue Corona-Virus nicht.
Der Verlauf einer Corona-Infektion geht in der großen Mehrheit der Fälle glimpflich ab, die größte Unannehmlichkeit dürfte dann die Quarantäne sein, richtig.
Allerdings: Nach allem was ich verstanden habe kann man schon bevor man überhaupt irgendwelche Symptome entwickelt (und einige der infizierten entwickeln offenbar überhaupt keine Symptome und bleiben ganz unentdeckt) ohne es zu ahnen, andere anstecken, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich auch Menschen mit Vorerkrankungen und geschwächtem Immunsystem den Virus einfangen, bei denen die Infektion nicht so glimpflich abläuft. Es geht also nicht nur darum, sich selbst zu schützen, bzw. die eigene Gefährdung einzuschätzen.

Schweizer Bürger
Schweizer Bürger
4 Jahre zuvor

Bei uns in der Schweiz sind alle Fussballspiele und Veranstaltungen ab 150 Personen nach Absprache mit dem Bund Durchzuführen.Letztes Wochenende war es sogar Pflicht die Teinemer zu Registrieren ab 150 Leuten.Hiffe das Bald die Temperatur steigt und so die Viren schneller sterben lässt. Ein Besorgter Schweizer der Schlafen Solte.;-/

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@puck + Tobi L.: Wer von uns dreien lässt sich jedes Jahr gegen eine Grippe impfen? Ich schon mal nicht. Es gibt keine Grundimmunisierung in der Art, dass ausreichend Bürger jedes Jahr immun wären, um eine Epidemie.oder gar eine Pandemie zu vermeiden. Ausreichend wäre es evt., wenn es Zwangsimpfungen wie nun bei Masern gäbe.

Josephine M.
Josephine M.
4 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann #20

sag mal was zu Italien

was macht die italienische Regierung gerade: "beschwört sie die Apokalypse herauf"? warum? Zum Spass? Oder gibt es ein geheimes Ziel, die italienische Wirtschaft zu ruinieren?

"Corona-Krise

Italien erweitert "rote Zone" im Norden

Italien riegelt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus die Region Lombardei und 14 Provinzen ab. Ministerpräsident Conte sagte, man gehe mit "klarem Kopf und Mut" vor (…)

Hintergrund des von der Regierung beschlossenen drastischen Schrittes ist, dass die Zahl der Coronavirus-Fälle in Italien weiter rasant steigt. Nach Angaben des Zivilschutzes sind mittlerweile mehr als 5000 Menschen betroffen, innerhalb von 24 Stunden kamen über 1000 neue Fälle dazu. Über 230 Menschen sind in Italien an den Folgen der Viruserkrankung gestorben (…)"

https://www.tagesschau.de/ausland/coronavirus-309.html

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@#26: 5900 Infektionen und 233 Tote haben eine andere Qualität als Heinsberg und anderswo vereinzelt Infizierte ohne Sterbefälle in NRW bzw. Deutschland. Insbesondere die noch zu verkündenden Ausnahmeregelungen für Norditalien werden zeigen, welche Aussichten eine derartige Isolation haben wird.

Ralf Zimmer
Ralf Zimmer
4 Jahre zuvor

Es ist, verehrter Herr Laurin, nicht nur ganz und gar nicht "ok.", wenn "alle freiwillig ein Risiko" eingehen.
Es ist in höchstem Maße rücksichtslos und asozial.
Denn diese wenig intelligenten Menschen, von denen sich gestern etliche infiziert haben, infizieren in den nächsten Wochen andere, ohne dies zu bemerken.
Gäbe es in der Mönchengladbacher Stadtverwaltung Menschen mit Rückgrat (was, zugegeben, im öffentlichen Dienst eine Rarität ist), wäre Zuschauern der Zutritt zum Stadion frühzeitig verwehrt worden.
Das ist u.a. deswegen nicht passiert, weil Herr Reiners weiß, dass man ihn, selbst wenn es wegen dieser groben Unvernunft zu Infektionen mit tödlichem Ausgang kommen wird, nicht wegen fahrlässiger Tötung belangen wird.
So ist das leider im Rechtsstat.
Und übrigens: die "Hoffnung" ist bekanntlich die schlimmste aller Plagen…

H.
H.
4 Jahre zuvor

@Ralf Zimmer
Ich gebe Ihnen vollkommen Recht!!!
Ich z.B. habe eine Lungenvorerkrankung und zudem 2 defekte Herzklappen. Ich arbeite im Einzelhandel. Man kann sich überhaupt nicht vorstellen, wieviel Menschen noch nicht einmal die einfache Husten- und Niesetikette beherrschen!!!
Ich kann leider morgen nicht einfach zu Hause bleiben, nur weil jeden Tag seitens der Regierung Fehlentscheidungen getroffen werden.
Meiner Meinung nach wird nicht zu wenig, sondern garnichts seitens der Regierung usw. unternommen die Bürger zu schützen. Wir können noch so vorsichtig sein und auf uns achtgeben. Haste nen Deppen dabei, der Dir beim bezahlen über den Tresen rotzt,
dann herzlichen Dank auch!!!

Josephine M.
Josephine M.
4 Jahre zuvor

@ #28 Lohmann

Infektionsprophylaxe ist nur sinnvoll, solange noch nicht viele krank sind. Keine Ahnung, warum du das nicht verstehst, und einen auf ober-cool machst.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@#31: Oh, da sind die Experten aber auf einem ganz anderen Trip:

https://www.merkur.de/welt/coronavirus-deutschland-nrw-bayern-berlin-china-bundeslaender-infizierte-anzahl-tote-symptome-news-zr-13569085.html
"Ein Großteil der Bevölkerung werde sich noch anstecken, glaubt etwa Kassenarztpräsident Andreas Gassen. Das mag für den Laien schockierend wirken, ist aber nüchtern betrachtet nichts Bedrohliches: Es gibt Viren, die praktisch jeden mindestens einmal befallen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der Neuen Osnarbrücker Zeitung (NOZ). Ähnliche Beispiele seien etwa Herpes-Erkrankungen und Influenza, so Gassen. Man spreche in solchen Fällen von einer „Durchseuchung“, in deren Folge es zu einer Art Herden-Immunität komme. Bis dahin müsse man sich in Deutschland aber an das Coronavirus gewöhnen. "

https://www.focus.de/gesundheit/news/bei-rechnung-fehlt-entscheidende-komponente-278-000-virus-tote-in-deutschland-wie-der-virologe-seine-zahl-meint_id_11723764.html
"Der Chef-Virologe der Charité hält es für möglich, dass in Deutschland langfristig eine Viertelmillion Menschen am Coronavirus sterben werden. Auch Andreas Gassen von der Kassenärtztlichen Bundesvereinigung geht von einer "Durchseuchung" der Gesellschaft aus. Bedrohlich sei das jedoch nicht."

Keine Ahnung, warum *Sie* (wir kennen uns nicht) nicht kapieren, dass SARS-CoV2 höchstwahrscheinlich zu unserem Leben gehören wird wie die bislang bekannten Influenza-Varianten oder Herpes, aber hier einen auf Panik machen wollen.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

Man sieht aktuell sehr gut, was hierzulande leider Priorität vor allem anderen hat: Karneval und Fußball.

Josephine M.
Josephine M.
4 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann #32

man – u.a. "der Chef-Virologe der Charité" Christian Drosten – versucht so lange wie möglich, die Ausbreitung der Krankheit zu verzögern, und möchte deshalb Massenveranstaltungen absagen.

Nur Klaus Lohmann schickt die Leute ins Stadion – oder wohin auch immer, damit die "Viertelmillion" Tote so schnell wie möglich erreicht werden: geht’s noch?!?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@#34: Wieder keine Ahnung, wo Sie derartigen Unfug aufschnappen. Es ist sinnlos, gegen Unwissen, Panikmache und persönliche Beleidigungen mancher User hier anzuschreiben, also lasse ich das bei Ihnen ab jetzt sein.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

Da man vor ein paar Wochen die Chinesen so heftig kritisiert hat, von wegen kommunistische Diktatur und Verschweigen des tatsächlichen Ausmaßes, sehen wir gerade, wie schlecht unser durch die Neoliberalen kaputt gespartes Gesundheits- und Katastrophenschutz System nicht funktioniert und daß in so einem Fall die Merkelsche Politik des Abwartens in die Katastrophe führt.

Dabei wäre es sehr einfach gewesen, z. B. das Problem der Massenveranstaltungen mit kapitalistischen Mitteln zu lösen. Es sitzen ja genügend Spezialisten und Versicherungsmathematiker in den Versicherungen. Es würde ausreichen, alle Veranstalter zu verpflichten, vor der Veranstaltung eine ungedeckte Versicherungspolice beim zuständigen Gesundheitsamt zu hinterlegen. Ich würde all mein Hab und Gut verwerten, dass für das Spiel gestern in Gladbach keine Versicherung der Welt die Haftung übernommen hätte.

puck
puck
4 Jahre zuvor

@Werntreu Golmeran #37

Soweit ich das erkennen konnte, hat man sich hierzulade vor allem vor den drastischen Maßnahmen der Chinesische Diktatur gegraust (abriegeln ganzer Städte, nicht vereinbar mit demokratischen Vorstellungen!) – aber eine gewisse Erleichterung, dass auf diese Weise die Verbreitung des Virus vielleicht doch noch eingedämmt werden kann, schimmerte so zwischen den Zeilen durch.

Es steht Ihnen selbstverständlich frei, Frau Merkel nicht zu mögen, und es ist durchaus menschlich, jemandem, den man nicht mag, alles Übel dieser Welt zuzuschreiben.
Aber das Gesundheitssystem haben – wenn überhaupt – andere geschreddert, es mag seine Mängel haben, sogar vermeidbare, aber im großen und ganzen funktioniert es immer noch ganz gut. Das allgemeine Lamento darüber sind Klagen auf sehr hohem Niveau.
Ich finde auch nicht, dass es an Information fehlt, dass hier irgendwas verschwiegen wird.
Es fehlt offenbar an der Bereitschaft, die Informationen anzunehmen und Konsequenzen daraus zu ziehen, z. B. ein Fußballspiel abzusagen bzw. ohne Publikum auszutragen, wenn es nun mal gerade ganz in der Nähe eines Virus-Hotspots stattfinden soll und das föderale System in D ist da offenbar nicht förderlich… aber wurde, soweit ich weiß, nicht von Frau Merkel erfunden.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

@puck

Ich glaube, ich habe mich da zu ungenau ausgedrückt. Mit Merkelsche Politik habe ich die Verhaltensweise gemeint,, sich so lange vor einer Stellungnahme bzw einer Lösung eines Problems zu drücken, wie es geht und dabei immer auf die teilweise eigens zu diesem Zweck in Auftrag gegebene Meinungsumfragen zu schielen. Ich sage gar nicht, dass dieses System in ruhigen Zeiten nicht durchaus erfolgreich und sogar demokratisch sein kann. In Krisensituationen funktioniert das aber nicht, da dann schnelle und konsequente Entscheidungen in enger Zusammenarbeit mit den Experten notwendig ist.

Das föderale System hat in der aktuellen Situation tatsächlich Nachteile, was das konzertierte konsequente Vorgehen angeht, laut den Experten gibt es aber auch Vorteile, da man z. B. bei den Tests schnell, flexibel und relativ unbürokratisch vorgehen konnte.

Josephine M.
Josephine M.
4 Jahre zuvor

@ Arnold Voss

schlaf weiter, dein Artikel ist vom:

"03.03.2020"

rekordverdächtig verpennt, auch ein Weg, "Panik" zu vermeiden …

H.
H.
4 Jahre zuvor

@Josephine M

Ich selber gehöre auch eher zu denen die leicht in Panik verfallen. Egal ob Grippe oder Corona.
Aber deshalb kann man höflich bleiben!
?

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

@Arnold Voss

Es gibt aber Experten der WHO, die von einer exponentiellen Verbreitung ausgehen. Und das spannende an Statistik ist, dass individuelle Risiken und kollektive bei exponentiell sich verbreitenden Krankheiten stark vom Zeitfaktor abhängen. Auch wenn die individuelle Wahrscheinlichkeit gegen Null geht, reicht eine Grundinfizierung von Tausend Menschen, wie wir sie derzeit haben, dass bei einem Ausbreitungsfaktor von nur 1.2 pro Tag, sich die Zahl der Infizierten innerhalb von 50 Tagen auf ca. 1 Millionen steigen würde. In den letzten beiden Wochen hatten wir einen Faktor von ca. 1.4.

Und nach allem was ich gelesen habe, liegt die individuelle Wahrscheinlichkeit in den nächsten spätestens in den nächsten 2 Jahren zu erkranken, zwischen 40 und 70 Prozent.

Arnold Voss
Arnold Voss
4 Jahre zuvor

@ Josephine M.

Der Artikel ist keine Tagesnachricht. Manchmal hilft lesen. 🙂

"Es bestehe begründeter Anlass zu der Vermutung, dass die meisten Menschen, die infiziert seien, kein Fieber hätten, während viele, die Fieber hätten, nicht infiziert seien, so die Virologin. Insofern sei es einerseits äußerst fraglich, ob angesichts der heutigen Reisefrequenz ein Containment der Virusausbreitung möglich sei. Dass die meisten Menschen eine Infektion nicht bemerkten, zeige andererseits den weitgehend milden Verlauf von Covid-19. "

Josephine M.
Josephine M.
4 Jahre zuvor

@ Arnold Voss

ich habe den Artikel gelesen. Für mich keine neuen Informationen. Aber NEU ist beispielsweise, was in Italien seit dem "03.03.2020" passiert ist: wer meint, da immer noch die "nur-eine-Grippe"-Nummer bringen zu müssen, verhöhnt die bisherigen Opfer der Epidemie. Und versteht nicht die massiven Anstrengungen der Verantwortlichen, die Ausbreitung der Krankheit zumindest zu verlangsamen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@#43: Die individuelle Wahrscheinlichkeit, sich zu *infizieren*, nicht zu erkranken. Und diese ungefähre Wahrscheinlichkeitsberechnung berücksichtigt nicht die Entwicklung von Impfstoffen.

H.
H.
4 Jahre zuvor

Ich persönlich bin ganz fest davon überzeugt, dass es uns, wenn der wirklich durch seine Vorerkrankung immungeschwächte und dadurch schwer erkrankte Patient aus Heinsberg nicht gewesen wäre, es uns genau so ergangen wäre wie in Italien. Dann wären hunderte, mit einer vermeintlichen Erkältung durch die Gegend gelaufen und hätten den Virus unkontrolliert verbreitet.
Von hier aus GUTE BESSERUNG!!!
Genau deshalb ist es mir unverständlich warum sich so schwer damit getan wird unter anderem Fussballspiele ohne Publikum zu absolvieren. Überall funktioniert es: Moto GP, Formel 1 usw.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

Lieber Herr Voss,

ich hätte gerne, dass Sie Recht haben, leider habe ich aber gewisse Zweifel.

Nach den von der WHO untersuchten Fällen hatten über 80 Prozent Fieber.

https://www.fr.de/wissen/coronavirus-sars-cov-2-covid-19-symptome-inkubationszeit-lungenkrankheit-schutz-was-bekannt-ist-13502988.html

Beim heutigen Stand der Technik wäre es kein Problem im Klinikbetrieb und vor allem im Pflegebereich prophylaktisch flächendeckend Die er zu messen. In China passiert das sogar gerade in der Gastronomie.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@Werntreu Golmeran: Neben dem Hinweis in Ihrem FR-Link auf die Falldefinition "Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) (SARS-CoV-2)" gibt es auch ein Flussschema als PDF für Ärzte, abrufbaf unter https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Massnahmen_Verdachtsfall_Infografik_Tab.html

In beiden Dokumenten ist Fieber allein kein ausreichendes Merkmal für einen begründeten Verdacht auf COVID-19, es fehlen respiratorische Symptome und – vor allem – entweder vorheriger Kontakt zu einer schon infizierten Person oder ein vorheriger Aufenthalt in den Risikogebieten. Das RKI und Prof. Drosten haben in der heutigen PK in Berlin auch nochmal davon abgeraten, beim Auftreten nur einzelner Krankheitssymptome (wie eben nur Fieber) sofort Krankenhäuser bzw. Gesundheitsämter und/oder Ärzte zu alarmieren, da dies im Moment wertvolle, für die wirklich verdächtigen Fälle benötigte Ressourcen zu stark binden würde.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
4 Jahre zuvor

Herr Lohmann,

da sind wir ja einer Meinung. Und ich bin auch nicht blöd. Natürlich ist nicht jedes Fieber durch den Coronavirus entstanden. Und ich will auch nicht, dass jeder mit Fieber, wenn er unter 60 ist und zu keiner Risikogruppe gehört, getestet werden soll. Es würde aber helfen, wenn alle Angestellten im Pflege und Klinikbereich regelmäßig gemessen werden und bei Fieber konsequent nach Hause geschickt werden. Denn auch wenn eine ambulante Pflegerin z. B. "nur" eine leichte Grippe hat, erhöht sie die Gefahr, dass sich ihre Kollegen und Patienten anstecken erheblich und die Gefahr, dass es zu Mehrfachinfektionen kommt.

Ich habe gerade die PK von Spahn, Wiehler und Drosten gesehen und glaube, dass die das weitgehend richtig einschätzen. Ich glaube, da haben wir relativ Glück mit der Besetzung. Die teilweise verdrucksten Antworten kamen nur beim Erfassungssystem und bei der Kompetenzverteilung. Hätten die 3 entscheiden dürfen, hätte das Spiel in Gladbach nicht stattgefunden.

Werbung