Corona und Katastrophenschutz: Nichts läuft und alle drehen frei

Corona in einer Bearbeitung von K. Gercek

Zum 51. Mal seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler.  Bis heute sind 50 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und die Corona-Krise nachzeichnen. Im 51. Interview geht es natürlich um die Dritte Welle, um das sich verstätigende Unvermögen der politisch Verantwortlichen, um infektiösen Mallorca-Urlaub, selbstredend um den Katastrophenschutz  und einiges mehr. 

Ruhrbarone: Das war doch eine bemerkenswerte Woche, nicht wahr? Kann es sein, dass Ihnen einige zusätzliche graue Haare gewachsen sind? Da wir beide gar nicht mehr wirklich sortieren können, was uns am meisten in dieser Woche bewegt hat – Feuer frei. Wie sieht es aus, sind wir noch zu retten?

Memmeler: Nachdem ich im letzten Interview in den ersten Sätzen bereits eine recht eindeutige Aussage zur Performance unserer Politik abgegeben habe, muss ich nach dieser Woche direkt feststellen, dass die Bundesrepublik und die Länder bei der Pandemiebewältigung versagt haben. Wir werden aktuell vom Klerus und dem Kapital, aber nicht von Menschen geführt, die dem Volk dienen.

Das ZDF Politbarometer hat festgestellt, dass sich die Politik vollständig vom Meinungsbild der Bevölkerung und dem Rat der Wissenschaft entkoppelt hat. Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen des ZDF sagte:

„Wir hatten noch nie eine Mehrheit für Lockerungen.“

Die Forschungsgruppe Wahlen des ZDF-Politbarometers hat am 24.03.2021 festgestellt, dass 26 Prozent der Befragten die aktuellen Corona-Beschränkungen für übertrieben halten, was einem Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat entspricht. Doch 36 Prozent finden die aktuellen Maßnahmen nicht hart genug, was einem Plus von ganzen 18 Prozentpunkten entspricht.

31 Prozent finden die Maßnahmen gerade ausreichend. Zur Erinnerung, diese Zahlen stammen vom Mittwoch, also bevor zusätzliche Aufweichungen der Maßnahmen diskutiert wurden.
Im Februar haben zahlreiche Medien und Meinungsmacher den Eindruck vermittelt, eine Mehrheit in Deutschland wolle Lockerungen.

Die Welt titelte: „Lockerungen jetzt“. Die „Bild“-Zeitung kritisierte Panikmache durch die Diskussion um den Einfluss von Mutationen auf den Pandemieverlauf. Und FDP-Chef Christian Lindner stand vor den Mikrofonen und sagte:

„Erste Lockerungsschritte wären möglich.“

Diese Versuche, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, sei auf Lobbyarbeit der Wirtschaft zurückzuführen, sagt Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen:

„Verbände waren präsent in den Medien, sie hatten ein Interesse an Lockerungen“.

Jung spricht von „organisierten Interessen“, welche in den Medien „öffentlich unterwegs“ waren. Der Druck auf die Politik ist somit von vielen Politikern als immens wahrgenommen worden, da sie sich in einer Blase ohne wirklichen Kontakt zur Bevölkerung bewegen. Eine Mehrheit für Lockerungen hat es in der Bevölkerung aber nie gegeben.

Ich denke, dass diese Darstellung zum Prozess der politischen Meinungsbildung notwendig ist, um nun noch besser zu verstehen, welche Bedrohungslage aktuell besteht und welche Fehlentscheidungen uns nun in eine absolut kritische Situation hinein manövrieren werden.

 


Magnus Memmeler mit Maske Foto: Privat

Magnus Memmeler (53 Jahre) lebt in Kamen. Seit über 31 Jahren arbeitet er im Rettungsdienst und Katastrophenschutz. 25 Jahre davon hat er diverse Leitungsfunktionen eingenommen. Er war beauftragt zur Organisation des Sanitätsdienstes beim DEKT in Dortmund und Verantwortlicher einer großen Hilfsorganisation bei der Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten in den Jahren 2013 – 2018. Er war zudem Mitglied bei der Stabsarbeit von Bezirksregierungen und in Arbeitskreisen des Innenministeriums bei der Konzeption von Katastrophenschutz-konzepten.

 

 


 

Ruhrbarone: Die Pandemiemüdigkeit ist also eine Mär?

Memmeler: Wie wir als Reaktion auf unsere Interviews immer wieder bemerken, gibt es eine konstante Gruppe von Realitätsleugnern, die sich, wie wir in Kassel gesehen haben, auch immer weiter radikalisiert. Diese Gruppe wird durch die aktuelle Berichterstattung und Coronapolitik leider noch gestärkt. Außerdem bestätigen uns ja einige Leser, dass diese Wirrköpfe der Grund sind, unsere Interviews nicht zu teilen, da die Leser den schäbigen Kommentaren entgehen wollen.

Der Großteil der Bevölkerung, der sich auch stets an die Hygieneregeln und Kontakteinschränkungen gehalten hat, ist nicht Pandemie- sondern Politikmüde. Diese Gruppe verzweifelt, weil Bund und Länder durch ihre Beschlüsse immer wieder mit dem Hintern umschmeißen, was zunächst aufwändig durch die Hände aufgebaut wurde. Wenn wir nun die aktuellen Geschehnisse und Auswirkungen betrachten, wird das sicherlich sehr deutlich.

Am Samstag meldete das RKI eine Inzidenz von 124,9 und am Sonntag sind es schon 130. Das entspricht Werten, die wir zuletzt am 19. Januar notieren mussten. Lothar Wieler, Präsident des RKI, warnte in dieser Woche, dass sich die Infektionszahlen derzeit alle zweieinhalb Wochen verdoppeln und das ohne harten Lockdown der Kollaps des Gesundheitswesens im April droht. Genau diese Warnungen haben Intensivmediziner und Virologen seit Wochen ausgesprochen und wir haben sie hier zitiert.

Am 26. März titelte die „Süddeutsche“ deswegen:

„Die Politik versucht es ohne die Wissenschaft.“

Der Berliner TU-Professor Kai Nagel hat für Mai eine 7-Tages-Inzidenz bis zu 2000 prognostiziert, indem er Modellrechnungen angefertigt hat. Laut Modellrechnung wären das 230.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Der Virologe Christian Drosten prognostiziert 100.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, wenn das dynamische Infektionsgeschehen, wie geplant, von Schnelltests flankiert wird.

Das können wir nun kurz sacken lassen und dann überlegen, was es heißt, wenn nun alle nach Öffnungsmodellen schreien, die in Tübingen angeblich so hervorragend funktionieren. Auch in Tübingen liegt die Inzidenz inzwischen deutlich über 70, obwohl wohl nirgends mehr Schnelltests zum Einsatz kommen.

Und die Notbremse? Das Saarland will plötzlich Modellregion für das Tübinger Modell werden, statt vor wenigen Tagen vereinbarte Maßnahmen umzusetzen, die bereits als untauglich identifiziert wurden, um das Infektionsgeschehen signifikant einzudämmen. Pikant ist, dass das Saarland ausgerechnet den mehrfach als von Interessenvertretern geprägten Virologen Hendrik Streeck als Berater beruft, nachdem dieser von der Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim im TV öffentlich vernichtet wurde.

NRW ist hier aber nicht besser

NRW ist hier aber nicht besser, sondern verdeutlicht erneut, warum die Bevölkerung politik- und nicht pandemiemüde ist.

Nachdem sich Frau Merkel in dieser Woche dafür entschuldigt hat, dass weder sie, noch einer der 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten die Rechtsgrundlage zur Schaffung von Feiertagsregelungen auf dem Schirm hatte, rief unser Herr Laschet die harte Notbremse für morgen aus.

Später folgte der Aufruf, dass wir Modellregionen bräuchten, um das Tübinger Modell in den Regionen testen zu können. Und heute steht fest, dass am Montag fast alles so weiter läuft, wie vor dem Bund-Länder-Gipfel. Bei Inzidenzwerten, die die 100 deutlich überschreiten, gibt es in NRW aber nun auch keinen Grund unruhig zu werden, da dann halt aktuelle Schnelltests vorgewiesen werden müssen, wenn man weiter mit den Menschen in geschlossenen Räumen in Kontakt treten will. Nach 5 Tagen Ostershutdown, der gefloppt ist, gilt nun in der öffentlichen Wahrnehmung „Scheiß egal.“

Richtig peinlich wird dies alles wenn man sich vergegenwärtigt, dass Jens Spahn, gemeinsam mit Herrn Wieler, RKI Präsident, ziemlich zeitgleich zu den Verkündigungen aus NRW, absolute Vorsicht anmahnte, von Reisen abriet und weitere Lockerungen für völlig unverantwortlich erklärte. Zur Erinnerung – Herr Spahn und Herr Laschet sind das Führungsduo der CDU. Kannst Du Dir nicht ausdenken oder wie Karl Valentin sagte:

„Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist.“

Aber auch der Bund ist handwerklich völlig dilettantisch unterwegs. Für Freitag wurde eine Testpflicht für alle Reiserückkehrer mit Flugzeugen angekündigt, Aus Freitag wurde Sonntag, aus Sonntag wurde Montag und nun sind die Tests ab Dienstag verpflichtend – eventuell möchte man fast sagen.

Leute, in Brasilien tobt die Virusmutation P1 und verursacht dort über 3.000 Todesfälle täglich. Eine vollständige Isolation des Landes gibt es aber nur in Lateinamerika. Deutschland und die EU muss die Einreise aus Risikogebieten stoppen und dass unverzüglich. Die südafrikanische Virusmutante wird inzwischen bundesweit in Kliniken nachgewiesen und reisen ist freilich weiterhin möglich. Stoppt den Unfug endlich!

Das versteht niemand mehr. Urlaub im eigenen Land ist verboten, Kneipen und Restaurants bleiben geschlossen aber Reisefanatiker dürfen fröhlich jede Virusmutation einschleppen. Wem willst Du so eine Krisenpolitik erklären? Die Menschen sind Politikmüde und nicht Pandemiemüde. Warum stirbt eine CDU Bundestagsabgeordnete auf dem Rückflug von Kuba? Das ist keine Frage nach den Gesundheitsursachen, sondern nach dem Grund des Ausflugs innerhalb einer Pandemie.

Kinder und Jugendliche sind die Treiber der nächsten Pandemiewelle, sagt unter anderem der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Mecklenburg-Vorpommern. Bundesweit gibt es Regionen, in denen Schnelltests an Schulen und in Kitas noch nicht möglich sind und dennoch mussten die Schulen 14 Tage vor den Ferien auf Biegen und Brechen geöffnet werden, ohne dass ausreichend Schnelltest zur Verfügung standen.

Wie wir wissen, ist dieses Experiment an zahlreichen Orten gnadenlos in die Hose gegangen und hat einen großen Beitrag zum aktuellen Infektionsgeschehen geleistet, da zum Beispiel in Hessen jede fünfte Neuinfektion bei Kindern festgestellt wird.

An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an alle Kultusminister und Kultusministerinnen, die seit September 2020 alle vorliegenden Forschungsergebnisse ignorieren, die den Beitrag von Kindern und Jugendlichen am Infektionsgeschehen beschreiben oder zur Anwendung von Raumluftfiltern und Schnelltests raten.

Die Schnelltests an Schulen dürfen auch nicht mehr länger auf Freiwilligkeit beruhen. Solange 20% der Eltern Schnelltests für ihre Kinder verweigern und einige dies damit begründen, dass man dies aus Sorge vor einer Quarantäneanordnung tue, darf die Teilnahme am Unterricht nur mit negativem Schnelltest möglich sein, der dann aber auch zweimal wöchentlich verfügbar sein muss.

Bevor wir noch das aktuelle Impfgeschehen betrachten, müssen wir aber auch darauf hinweisen, dass die Politik gerne viel Geld in völlig unnötige Dinge investiert. Fast überall müssen aktuell medizinische Masken getragen werden. Dennoch will die NRW-Polizei noch einmal 1,25 Millionen Stoffmasken bestellen. Statt diesen Blödsinn zu beschaffen, könnte man 500 Klassenräume mit Raumluftfiltern ausstatten.

Offensichtlich befinden wir uns als Bevölkerung ja ohnehin allein zurückgelassen in einer Pandemie, während zahlreiche Mandatsträger lieber „Wer wird Millionär?“ spielen.

Das Impfen stockt, da wir uns durch bürokratische Hürden und Logistikprobleme stetig selbst ausbremsen. „Land NRW bremst Wuppertal beim Impfen aus.“ titelte in dieser Woche die Westdeutsche Zeitung. Die Stadt Wuppertal verfügte am Mittwoch über rund 2000 Impfdosen, die nicht verimpft werden durften, weil dafür die Freigabe des Landes NRW fehlte.

Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabs der Stadt Wuppertal:

„Wir sind mit den Impfungen für die Gruppe der 80-Jährigen und älter sowie der Gruppe der besonderen Berufsgruppen soweit durch, dürfen aber nicht mit der nächsten Impfgruppe beginnen. Das ist sehr ärgerlich. Die Langsamen geben das Tempo vor, was ich als Fehler erachte.“

Was der Leiter des Krisenstabes damit meint ist, dass sich die Impfverordnung sklavisch an der Einhaltung der Impfreihenfolge orientiert und diese landesweit gilt, statt die die nächsten Impfberechtigten impfen zu lassen, wenn das, wie in Wuppertal gegeben, möglich ist. Die Dringlichkeit schneller Impfungen in Wuppertal ist gegeben, denn die Stadt liegt über dem Inzidenzwert von 100 und könnte Impfen, da Impfstoff und Impftermine verfügbar sind. Mit diesem Luxusproblem ist Wuppertal nicht allein, weshalb bundesweit zahlreiche Leiter von Impfzentren einfach tapfer weiter impfen und auf schwachsinnige Verfügungen pfeifen.

Auf solche Beschwerden hat NRW reagiert und gibt nun ab dem 08.April Impfungen für die unter 80 Jährigen frei. Bis dahin wird sicherlich auch das Virus eine Verschnaufpause einlegen. Die Intensivstationen füllen sich bedenklich und das Impftempo wird durch unsägliche Vorgaben gebremst.

Wegen der anhaltenden Kritik, dass die Lieferlogistik in NRW stockt, weshalb zum Beispiel Köln weniger Impfstoff hat, als geimpft werden könnte, und andernorts mehr Impfstoff liegt, als an impfen darf, hat das Land NRW vorgestern zusätzliche 140.000 Impfdosen aus einem Lager freigegeben, welches es laut Herrn Laumann nicht gibt, um ab diesem Wochenende beginnend zusätzliche Impfungen in NRW zu ermöglichen.

Zeitgleich reagieren in Berlin hunderttausende Impfberechtigte nicht auf die Einladungen zur Impfung, was alle Impfinteressierten, die nicht zur Priorisierungsgruppe gehören, auf die Palme bringt.

Unterschiedliche Haltbarkeiten für die ungeöffneten Vials

Mit der Impfung durch Hausärzte erwartet uns die nächste Herausforderung. Alle vier aktuell zugelassenen Impfstoffe werden bei 2 bis 8 Grad durch Großhändler an Apotheken ausgeliefert und können dann in der Apotheke in den Kühlschrank überführt werden. Je nach Impfstoff ergeben sich dann unterschiedliche Haltbarkeiten für die ungeöffneten Vials:

      • Biontech: 5 Tage
      • Moderna: 30 Tage
      • AstraZeneca: 6 Monate
      • Janssen: 3 Monate

Das Problem ist, dass durch Lieferengpässe von AstraZeneca und Janssen zunächst nur Biontech zur Verfügung stehen wird, weil die Logistik für Moderna zu aufwendig ist, da der Impfstoff durch zu viele Erschütterungen an Wirksamkeit verlieren kann.
Die geplante Logistik sieht vor, dass der Großhandel den Impfstoff am Sonntag aus den Bundeslagern erhält und tiefgekühlt oder ultratiefgekühlt einlagert.

Die Apotheke hat vorab ausgewählt, bei welchem Großhandel bestellt werden soll. Die Großhändler müssen schon bei den eingehenden Bestellungen die Kontingente der Bundesländer prüfen. Bei einer zu großen Nachfrage kann es zu „Lieferengpässen“ kommen. Da die Kontingente pro Land begrenzt sind, kann es sein, dass Apotheken weniger bekommen oder sogar leer ausgehen. Wer darüber entscheidet, ist noch nicht bekannt.

Eine Überbevorratung der Apotheke soll nach diesem Prinzip jedenfalls ausgeschlossen werden, sämtliche Impfstoffe sollen noch in derselben Woche verimpft werden.

Die Abstimmung zwischen Arztpraxis und Apotheke wird am Ende also entscheidend sein, damit kein Impfstoff verworfen werden muss, weil die Apotheke keinen Abnehmer gefunden hat oder die Arztpraxis die Verimpfung nicht innerhalb von 5 Tagen realisieren konnte. Hier bin ich aber sehr zuversichtlich, dass der Bedarf zu Beginn so groß sein wird, dass dies nicht passieren wird. Und später stehen dann auch die leichter zu lagernden Impfstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung. Bis dahin muss der bestehende Impfstau aber möglichst unmittelbar aufgelöst werden.

Angesichts all dessen, was wir hier wieder nur in Auszügen behandeln konnten, hat Karl Lauterbach vollkommen Recht, wenn er sagt:

„Wir brauchen hier nicht wie bei Jugend forscht auszuprobieren, was ich mit ein paar Tests hinbekomme, bevor mir das alles kollabiert.“

In dieser absolut instabilen Lage erlauben wir uns einfach zu viele Fehler, die leider auch immer wieder wiederholt auftreten, statt endlich konsequent Erkenntnisse umzusetzen, über die wir schon sehr lange verfügen. Auch unnötige Lockerungsexperimente sind aktuell nicht angebracht.

Bevor wir zur Sicht des Katastrophenschutzes kommen, muss ich an dieser Stelle, auch wenn ich das nie für möglich oder notwendig gehalten habe, unsere Kanzlerin verteidigen. Ja, die Dame hat mit Ihren Ostervorschlägen einen Bock geschossen. Aber nur die Ignoranz der 16 Ministerpräsidentinnen und – präsidenten hat sie so weit gebracht, sich an den im Nachhinein falschen Strohhalm zu klammern.

Hätten die 16 Egozentriker der Dame schon im letzten Spätsommer zugehört, wären wir mit deutlich niedrigeren Zahlen in den Winter gestartet und die Bevölkerung würde deutlich weniger Verdruss wegen des ewigen Zickzacks verspüren. Unsere Kanzlerin hat sich entschuldigt. Die zahlreichen Wiederholungstäter unter den Ministerpräsidenten sollten über Rücktritt nachdenken.

Ruhrbarone: Nach den Vorkommnissen der letzten Monate musste das nun offensichtlich mal raus. Sie haben gesagt, dass es zu den letzten Interviews zahlreiche Rückmeldungen aus dem Bereich des Katastrophenschutzes gekommen ist. Was bewegt den Katastrophenschützer?

Memmeler: In der Tat kamen in den letzten Wochen immer wieder einige Reaktionen auf unsere Interviews. Zunehmend werden die Akteure resignierter, wenn wir uns dazu austauschen, dass alles Wissen vorhanden ist, um wesentlich effektiver gegen diese Pandemie vorzugehen.

Zuletzt habe ich mich mit einem sehr geschätzten Weggefährten ausgetauscht, der inzwischen seinen Ruhestand genießen darf, dies jedoch nicht wirklich kann, da er, wie wir und viele andere zu viele Fehler in der nicht vorhandenen Krisenbewältigung erkennt.

Andere wiederum sind dankbar für deutliche Worte in den Interviews, da man sich durch das noch bekleidete Amt nicht so deutlich äußern könne, wie dies für uns beide hier möglich ist. Der Präsident der Johanniter scheint hiervon nun abzuweichen, denn er wurde in dieser Woche sehr deutlich, als er sagte:

„Die Umsetzung sollte man Profis überlassen.“

Frank-Jürgen Weise kritisierte in dieser Woche sehr deutlich das bisherige Krisenmanagement in dieser Pandemie und belegte mit Beispielen aus seiner bisherigen Karriere, dass sich Fehler in dieser Republik leider immer wiederholen.

Gerda Hasselfeldt, die Präsidentin des DRK, lobte zuletzt die Ergebnisse, die ihr Parteikollege Seehofer als Innenminister vorstellte, als es um die „Neuausrichtung“ des BBK ging. Über diesen sich androhenden Flopp haben wir hier schon berichtet.

Während der eine Präsident einer Hilfsorganisation seine Zurückhaltung verliert, sagt Frau Hasselfeld:

„Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass wir mehr Koordinierung im gesamten Bevölkerungsschutz brauchen, mehr Synergieeffekte und weniger Doppelstrukturen von Bund, Ländern und Kommunen. Deshalb ist es ein richtiger Schritt, das BBK in seiner bundesweiten Koordinierungsfunktion zu stärken.“

Als positiv bewertet Hasselfeldt zudem, dass das BBK einen Vorschlag des DRK zur Ausbildung der Bevölkerung zu Pflegeunterstützungskräften im Rahmen des Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetzes aufgreifen will. Wie wenig ich von der Reanimation der Schwesternhelferinnenlehrgänge halte, die nur Geld in die Schatullen spülen würden, habe ich hier bereits zum Ausdruck gebracht.

Während die eine die Hand nicht beißen will, die bislang sehr bereitwillig Organisationen wie das DRK gefüttert hat, begehren andere zunehmend auf.

Junge und engagierte Katastrophenschützer wie Jens von den Berken, der sich mit Business Resilienz, betrieblicher Pandemieplanung und Bevölkerungsschutz beschäftigt, bemängeln seit geraumer Zeit das Festhalten an veralteten Strukturen und dem mangelndem Mut der Hilfsorganisationen, sich klar zu wichtigen Innovationen zu bekennen. Aus 30 Jahren Erfahrungen in allen möglichen Funktionen innerhalb einer Hilfsorganisation kann ich den „Jungen und Wilden“ im Katastrophenschutz nur zustimmen. Bisweilen reichen ein bis zwei Personen in ausgewiesener Position und Innovation innerhalb einer Hilfsorganisation verhält sich wie der aktuelle Schiffsverkehr im Suezkanal.

Wie hier bereits beschrieben, verhält es sich hier innerhalb von Hilfsorganisationen, wie im behördlichen Bereich des Katastrophenschutzes. Das Potential steckt in der Basis. Ohne die Ressourcen in den Landkreisen, macht das Land nichts. Ohne die Motivation, die aus den Kreis und Regionalverbänden der Hilfsorganisationen kommt, steht auch eine Hilfsorganisation einfach nur mit einer auffälligen Uniform dekorativ im Raum.

Wie in der letzten Woche am Beispiel der Resolution des Verbandsausschusses des Verbandes der Feuerwehren in NRW verdeutlicht, wächst aktuell auch der Unmut bei den Feuerwehren. Auch hier wird immer weniger erkannt, dass innerhalb der Pandemie ein Lernprozess in der Politik eingesetzt hätte.

Erosion des ehrenamtlich getragenen Katastrophenschutzes

Wenn wir ehrlich sind, beschleunigt diese Pandemie innerhalb des ehrenamtlich getragenen Katastrophenschutzes einen Erosionsprozess, der schon vor Jahren begonnen hat. Damals lag es daran, dass sich immer weniger Menschen langfristig für eine Sache einbringen wollten und Hilfsorganisationen ausschließlich als Vorhalteorganisationen, bei denen viele Lehrgänge gefordert sind, wahrgenommen wurden, weil diese glücklicherweise selten zum Einsatz gekommen sind.

Jetzt innerhalb dieser Pandemie wächst zusätzlich der Unmut, als Kanonenfutter für unfähige Politik herhalten zu müssen. Tausende haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind in mobilen Impfteams, in Impfzentren, in Testzentren und in mobilen Testteams unterwegs und setzen sich dabei den Risiken einer Infektion aus.

Während die Politik die bekannten Konzepte weiterhin ignoriert, durch dutzende Fehlentscheidungen immer wieder dazu beiträgt, das das Infektionsgeschehen hochgradig dynamisch bleibt, müssen sie erkennen, dass der Ruhm regelmäßig in den Vorstandsetagen hängen bleibt, wenn Anerkennung denn überhaupt ausgesprochen wird. Natürlich darf man hier auch nicht verschweigen, dass es bei all dem auch um Geld und nicht nur um Ruhm geht.

Wegen dieser Wahrnehmung der Wertschätzung des eigenen Einsatzes, geben derzeit noch mehr Ehrenamtliche auf, als es im Vorfeld dieser Pandemie der Fall war und die Organisationen müssen, zumindest hier in NRW, dem Land eine immer geringer werdende Bereitschaft signalisieren, sich in den Einsatzeinheiten des Landes einzubringen. Nun, da alle gebraucht werden, wird deutlich, wovor wir hier schon im letzten Frühjahr gewarnt haben. Viele Ressourcen, besonders Personal, sind doppelt verplant und zu vielen Bedarfsträgern als Option in der Krise zugesagt worden, weil es ohne eine bundesweite Lage bislang ja auch immer gut funktioniert hat.

Eventuell wurden in NRW auch deshalb Schnelltests von Polizisten an die Schulen verbracht, obwohl diese über zahlreiche Überstunden verfügen, statt aus jeder der 241 Einsatzeinheiten-NRW einen Bulli zu alarmieren, weil sich schon zu viele Einsatzeinheiten abgemeldet haben, weil das Personal für vertragliche Verpflichtungen der Hilfsorganisationen im Einsatz waren, die auch Umsatz generieren. Wenn dem so war, wird das Innenministerium NRW dies im Nachgang sicherlich zu thematisieren wissen.

Wir sehen, diese Pandemie beleuchtet alle Felder wie mit einem Brennglas und zieht den Teppich, unter den wir bislang viel kehren konnten, gnadenlos zur Seite.

Für alle, die in den Ferien daheim bleiben, möchte ich an dieser Stelle die beruhigende Nachricht übermitteln, dass Sie nichts verpassen. In Anbetracht der steigenden Fallzahlen auf Mallorca reagierten die Inselpolitiker prompt auf die Entwicklung und verschärften die Corona-Regeln. So müssen von diesem Wochenende an die Innenbereiche von Kneipen, Cafés und Restaurants wieder schließen.

Die Außenterrassen und Biergärten bleiben derzeit noch geöffnet, aber wie bisher nur bis 17 Uhr. An der Hotelbar, an der bislang noch bis 22 Uhr am Abend gebechert werden durfte, ist künftig ebenfalls um fünf Uhr nachmittags Zapfenstreich. Nur die Hotelrestaurants dürfen in ihren Speisesälen die Hausgäste bis zehn Uhr abends bewirten. Dann beginnt übrigens auch eine nächtliche Ausgangssperre.

Bleiben Sie gesund, passen Sie auf sich auf und genießen Sie einfach weiterhin Ihre heimische Region. Wir hier im Ruhrgebiet finden zum Beispiel schöne Ecken, da würden andere nicht einmal suchen.

Ruhrbarone: Herzlichen Dank und bleiben Sie gesund.

 

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Ruhr Reisen
Ruhr Reisen
3 Jahre zuvor

Vor Allem verreiste eine CDU_Politikerin, die wohl offensichtlich im Aserbaidschan-Skandal verstrickt war. Soviel Zufall auf einmal, kommt seltsam rüber.
Warum wir uns weiterhin eine Behörde Behörde leisten, die genau dafür ihr Geld bekommt, nämlich Katastofen zu managen und offenbar völlig unfähig ist, musste die Satire-Sendung Heute Show aufdecken. Vom Koopfschütteln bekommt man langsam ein Schleudertrauma.

Magnus Memmeler
Magnus Memmeler
3 Jahre zuvor

Ruhr Reisen: Das ist leider alles sehr wohl richtig.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Beim ZDF-Politbarometer fehlt eine Angabe, die 26% denen das alles schon zu weit geht. D.h. die Überschrift hätte genau so gut lauten könnten "Wir haben keine Mehrheit für Verschärfungen". Das Urlauber Bashing ist so ein Framing. Tatsächlich ist Urlaub z.B. auf Mallorca möglich, weil die der Politik so hochheiligen Zahlen es zulassen. Die sind besser als in vielen Teilen Deutschlands. Ob es daran liegt, daß die dortigen Hygieneregeln konsequent durchgesetzt werden, während man hier z.T. konsequent wegschaut?

Robert Müser
Robert Müser
3 Jahre zuvor

Vielen Dank wieder für diesen klaren Worte zum aktuellen Pandemie-Irrsinn.

Am heutigen Tage ist übrigens der 50. Geburtstag des ARD-Preises "Tor des Monats" in der Fußballwelt – in der deutschen Sprache ist spannender Weise der "Tor" lt. Duden auch die Bezeichung für einen törichten Menschen. In diesen Sinne hat sich unsere rheinische Frohnatur in seiner aktuellen Fehlbesetzung als NRW-Ministerpräsident diesen "Tor des Monats" für seine konfuse Corona-Politik in NRW mehr als redlich verdient. Diese Logik auf der einen Seite bei Fallzahlen ab "100" eine Notbremse zu verkünden, um dann auf der anderen Seite bei steigenden Fallzahlen über "100" weitere Lockerungen zu genehmigen, kann scheinbar nur in einem törichten Umfeld entstehen. Der Hinweis auf Karl Valentin ist da mehr als passend, man könnte die aktuelle Corona-Politk in Bund und Land auch als kafkaesk bezeichnen.

Die anderen Länderfürsten sind für meine Begriffe ganz starke Anwerter auf die Auszeichung "Pannekopp des Jahres" des Dortmunder Geierabend. Unsere rheinische Frohnatur ist bereits mit dem "Pannekopp des Jahres" im Jahr 2018 ausgezeichnet worden, da ist er seinen Kollegen schon in einem Punkt voraus.

By the way:
Folgt man den diversen Medien, so scheint sich bei einigen Akteuren außerhalb der Medizin die Ansicht zu verfestigen, dass ein relativ harter Lockdown für einen Zeitraum von 1-2 Wochen nötig werden könnte, um das Infektionsgeschehen irgendwie wieder in den Griff zu kriegen. Vermutlich bedarf es erst höherer Fallzahlen um die aktuellen Realtitätsverweigerer in der MP-Runde wieder auf diese Spur zu bekommen. Auch wenn der nette Herr Laumann der Meinung ist "Stäbchen zum Schnelltest rein um beim Einkauf im Baumarkt glücklich zu sein …", so glaube ich nicht, dass dies dem Einzelhandel helfen wird. Denn es gilt immer noch:

"Ein Schnelltest ist keine Impfung!"

Ein Trauerspiel des Poltikversagens …

Bleiben Sie gesund, ich bin gespannt auf die 52. Folge!

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

"Ruhrbarone: Herzlichen Dank und bleiben Sie gesund."

Dem schließe ich mich an.

ingenhorst
ingenhorst
3 Jahre zuvor

das zdf widerspricht sich beim angeführte zitat selbst. (quelle zdf heute)
26.3. " Hatten nie eine Mehrheit für Lockerungen"
26.2. "Corona Maßnahmen: Mehrheit für Lockerungen"

kann man sich mit screenshots beim blogger ArgoNerd angucken. kathastrophenschützer lieben halt kathastrophen….

ke
ke
3 Jahre zuvor

Das Chaos der Spitzenpolitik verbunden mit einer Verwaltung, die sich selber verwaltet, wird natürlich dem Virus helfen.
Für mich ist es nur wenig nachvollziehbar, dass bisher trotz Lockdown etc. nur wenig über die aktuellen Ansteckungen mitgeteilt wird. Es scheint gar nicht zu interessieren.
Dann bleiben Kitas, Schulen etc. weitgehend ungeschützt. Bei den Arbeitsplätzen passiert auch kaum etwas, obwohl wir einen SPD Arbeitsminister und Gewerkschaften haben. Die heutige Cartoon von Frau Zeidler zeigt dies sehr deutlich.
Warum bei Essen To Go immer noch viele Mitarbeiter ohne Mundschutz bei der Essenszubereitung zu sehen sind, bleibt mir auch ein Rätsel. Ich kaufe dort nicht.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass neue Akteure in Deutschland eine Rolle spielen. Insbesondere die Leistung von CDU und FDP sind aktuell absolut unterirdisch. Selbst 25 Prozent sind für die CDU aktuell deutlich zu hoch.

Magnus Memmeler
Magnus Memmeler
3 Jahre zuvor

@IngenHorst: Katastrophenschützer haben tatsächlich lieber Ruhe.

Magnus Memmeler
Magnus Memmeler
3 Jahre zuvor

Nun sind wir alle gespannt, was nach dem Auftritt der Kanzlerin geschehen wird. Wahrscheinlich wird wider viel Sauerstoff verbraucht, hierbei aber kein regelhaftes Vorgehen vereinbart. Der Zug in Richtung Modellregionen scheint abgefahren und ist vorerst wohl nicht mehr zu stoppen.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
3 Jahre zuvor

@Magnus Memmeler, #10:

Just zum Auftritt der Kanzlerin gestern passt dann auch wiederum diese Meldung: https://www.naanoo.com/news/zahlreiche-impfzentren-ueber-ostertage-geschlossen muss man sich wirklich

Am Ende hätte man noch Feiertagszuschlag zahlen müssen. Nicht auszudenken! Das ist ja gerade nochmal gut gegangen!

Es ist mir völlig schleierhaft, wie Politikern ob der kognitiven Dissonanz, die derlei eigentlich erzeugen müssten, nicht der Kopf explodiert: Auf der einen Seite einen Monate langen Ausnahmezustand erzeugen, weil man zu besseren, zielgerichteteren Maßnahmen nicht in der Lage ist, auf der anderen Seite gemütlich-deutschen Dienst nach Vorschrift machen.

Wir haben ja Zeit. In 5 Jahren sind dann vielleicht alle geimpft. Oder auch nicht. Ist dann eigentlich auch egal. Der Letzte macht das Licht aus.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
3 Jahre zuvor

@ Magnus Memmeler #10
Ja, was wird passieren? Meine Prognose ist, dass sich diverse Länderchefs aufkröppen, weil man ihnen "reinredet" in Landesangelegenheiten… und natürlich werden alle behaupten, sich selbstverständlich immer an die Ratschläge der Wissenschaft gehalten zu haben!

Memmeler
Memmeler
3 Jahre zuvor

@Björn Wilmsmann: Angesichts von 40,00 € für Helfer*innen pro Stunde im Impfzentrum und bis zu 180,00 € für Ärzte pro Stunde, dachte ich eigentlich, dass keine Zulage mehr nötig sei. Irre auch, dass manche Impfzentren über Ostern durchimpfen und andere nicht.
Völlig wirr ist auch, dass manche Impfzentren Dosen verwerfen müssen, da Termine nicht wahrgenommen werden, statt dort einfach die begleitenden Angehörigen mit zu impfen. Schließlich passiert genau das schon jetzt, wenn Pflegebedürftige daheim geimpft werden und zwei Kontaktpersonen ebenfalls geimpft werden.
Und wenn Termine "ausversehen" durch 78 jährige Bürger*innen gebucht werden, weil das System das zuließ, kann es auch nicht sein, dass diese dann wieder ohne Impfung heim geschickt werden und der Termin ungenutzt bleibt. Das Zeug muss einfach in die Arme.
Wer einen Termin bekommen hat, muss geimpft werden! Wenn das Terminvergabeprotal Fehler hat, dürfen die nicht den Impflingen angelastet werden.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

@13
Sie haben völlig Recht, aber so ist das das wenn der Form der Vorzug vor dem Inhalt gegeben wird und die Bürokratie keine Spielräume lässt.
Denn sie können sicher sein, würde sich das Personal wie von Ihnen gewünscht verhalten gäbe es mit Sicherheit Journalisten die dies als Impfmissbrauch anprangern würden und die Konsequenzen für die "Täter" wären höchst unangenehm.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
3 Jahre zuvor

Nachtag zu #12
Klar, Herr Laschet antwortet als erster: Die Möglichkeit, mit Test einzukaufen, wird nicht gewährt, um zur Unzeit zu lockern, sondern um die Leute zum Testen zu animieren!
Darauf muss man erstmal kommen.

Wahrscheinlich ist deshalb über Ostern auch Urlaub auf Malle eine total klasse Idee: Um die Leute endlich mal zum Testen zu animieren!

Klar… es wäre natürlich noch besser gewesen, die Leute zum Testen zu animieren, indem man z. B. genug Tests für Schulen zur Verfügung stellt oder die Arbeitgeber zu verpflichten, entweder Homeoffice oder im Betrieb zu testen. Aber irgendwas ist ja immer…

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

abhängig davon ob eine Mehrheit dafür oder dagegen ist, es kommt nicht immer auf die Mehrheit an.
Eine Gesellschaft muss auf größere Minderheiten eingehen oder sie verliert ihren Zusammenhalt.
Letztlich aber hängt die wirkliche Mehrheit nicht an einer pauschalen Fragestellung, die Fakten impliziert, die gar nicht in der Fragestellung zwingend enthalten sind.
Es kommt halt darauf an…..
Und genau diese Differenzierungsfähigkeit haben unsere Institutionen verloren, nicht zuletzt aus "Kostengründen" und zentraler Allmachtsphantasien, die völlig verkennen, das eine Individualgesellschaft auch höchst individuelle Regeln verlangt.
Diesbezüglich ist die offizielle Politik total widersprüchlich zur propagierten Ideologie.
Der gemeinsame Nenner der übrig bleibt: "Es darf nichts kosten"

DAVBUB
DAVBUB
3 Jahre zuvor

@13 u. 14.: Das heißt es die ISS-Regel zu befolgen: Impfen, Stempeln, Schweigen…
Sollten "die Täter" wirklich juristisch verfolgt werden, würden sie über ein Solidaritäts- und unterstützungscrowdfindung wahrscheinlich zu Millionären.

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