Corona-Virus: Haltet ihr die Maßnahmen des Staates für ausreichend?

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

Am 27. Januar dieses Jahres gab es in Bayern den ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland. Einen Monat zuvor war die Seuche in China ausgebrochen. Am 23. Januar hatte die chinesische Regierung die Stadt Wuhan abgesperrt.

Zur Stunde wurden in Deutschland 117 Corona-Fälle bestätigt. Mit dem Kreis Heinsberg liegt der größte Infektionscluster in Nordrhein-Westfalen. Das Virus wurde hier auf einer Karnevalsfeier übertragen, was kein Zufall war: Karneval ist ein traditioneller Booster für Grippe-Viren, ihr Übertragungsweg ist mit dem von Corona vergleichbar. Auf die Idee, in diesem Jahr Karnevalsfeiern zu untersagen, kam niemand. Die Frage, ob es geholfen hätte die Verbreitung der Viren zu verlangsamen, müssen nun die Verantwortlichen beantworten.

Während Frankreich 15 Millionen Atemmasken für das medizinische Personal gesichert hat, beginnt die Bundesregierung damit, sich Gedanken zu machen, wie und woher sie Schutzleidung und Atemmasken beschaffen kann. Während in anderen Ländern an Flughäfen Fieber gemessen wird, werden in Deutschland Karten zum Gesundheitszustand ausgefüllt. Die Schweiz, ein liberaleres Land als Deutschland, hat alle Veranstaltungen mit mehr 1000 Teilnehmern verboten. Aber das ist nicht alles: „Bei öffentlichen oder privaten Veranstaltungen, bei denen weniger als 1000 Personen teilnehmen, müssen die Veranstalter zusammen mit der zuständigen kantonalen Behörde eine Risikoabwägung vornehmen, ob sie die Veranstaltung durchführen können oder nicht.“

In der Bundesrepublik laufen alle Maßnahmen eher verhalten an. Ärzte kritisieren die Verantwortlichen, andere warnen vor Panik. Der Leiter der Virologie der Charité, Christian Drosten, sagte der WAZ: „Die richtige Einstellung zum Coronavirus ist, sich Gedanken zu machen, was da eigentlich auf uns zukommt – und vor allem: in welcher Zeit. Die Zeitkomponente ist eine sehr wichtige Komponente. Im Moment ist es so, dass wir eine sehr gute Chance haben, die einstweilige Verbreitung des Virus deutlich aufzuhalten. Dann kommen wir in die wärmeren Monate, und es werden bestimmte Umgebungseffekte hinzukommen: die Sommerwärme, UV-Strahlung.“ Drosten glaubt, Corona sei mit den Influenza-Pandemien 1957 oder 1968 vergleichbar. Bei der Hongkong-Grippe 1968 starben in Deutschland 30.000 Menschen. Zum Vergleich: Im Winter 2017/18 gab es hierzulande mehr als 20.000 Grippetote.

Nun die Fragen: Findet ihr, dass der Bund, die Länder und die Städte genug tun? Habt ihr schon im Zusammenhang mit Corona Erfahrungen mit Gesundheitsämtern, Ärzten und Krankenhäusern gemacht und wie ist es gelaufen? Wo informiert ihr euch? Und habt ihr den Eindruck, gut informiert zu werden? Wart ihr in den vergangenen Wochen mal im Ausland und wenn ja, was läuft da anders und vielleicht besser als bei uns? Antworten bitte in die Kommentare.

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Stadtzuhörer
Stadtzuhörer
4 Jahre zuvor

Ich steh unter dem Einfluss der SPD-Wähler in meiner Nachbarschaft. Lehrer wissen alles besser! „Wir haben schon immer SPD gewählt. Aber lass uns bloß mit Politik in Frieden.“

Jetzt warte ich auf die Gnade des Schicksals in der Demokratie. Die Letalität des SARS CoV-2 Virus ist bei 80zig Jährigen beträgt knapp fünfzehn Prozent. Man muss sich nicht immer aufregen und muss einfach auch mal warten können.

Wie lautet der Mitgliederbestand der SPD NRW in einem dreiviertel Jahr nach der Epidemie des Corona_Virus? Es wird mehr sein als             9_13             in 198 Tagen, die Frist von SPD-Tombola-Paschmann aus Duisburg-Homberg.

Gerd
Gerd
4 Jahre zuvor

Die Politiker, die diesen Staat führen sind fast ausschließlich Experten im Umgang mit dem Parteiapparat. Mehr nicht.

"Dr. Bruce Alyward, der kanadische Leiter des WHO-Untersuchungsteams, das soeben Wuhan besuchte, spricht in einer zweistündigen Pressekonferenz über seine Erfahrungen dort. Hier finden sie das Video. Seine Lehre aus dem Besuch: China reagiert in unglaublich konsequenter Weise auf das Virus und stellt menschliche und medizinische Ressourcen in hierzulande undenkbarem Umfang zur Bekämpfung zur Verfügung. Alyward:"Wir sollten von den Chinesen lernen und uns ihre Erfahrungen zu Nutze machen". / Link zum Fundstück

https://www.unz.com/isteve/dr-aylward-on-the-epidemic/

Stadtzuhöreer
Stadtzuhöreer
4 Jahre zuvor

#Corona-Virus
Die Philogenese ist auf der Seite der Menschen. Überraschung. Ei-der-Daus.
Trotz Kindesmissbrauch in der Katholischen Kirche sagt ein Schreiner der St. Franziskus Gemeinde als Presbyter : "Ähh, schön iss hia! Gott, iss auf unsara Seite!" Und dann baut er weiter Fenster und Tüten in Homberg. Der Dunst des Weihrauchs ist gut für das Geschäft.

ke
ke
4 Jahre zuvor

Im europäischen Ausland habe ich auch keine bemerkbaren Auswirkungen gespürt.
Wir leben in einer offenen und globalisierten Gesellschaft. Dort lassen sich solche Infektionen nicht vermeiden.
Mich ärgert aktuell, dass offensichtlich keine klaren Regelungen vorhanden sind. Was machen eigentlich die Gesundheitsverantwortlichen den ganzen Tag?
Das beginnt damit, dass offensichtlich für die Pflicht zur Masernimpfung keine Handlungsanweisungen bzgl. der Prüfung bestehen und endet mit den absurden und inkonsistenten Regelungen für das aktuelle Virus.
Familie im Urlaub mit Italienbesuch: Mama darf zur Arbeit, das Kind nicht zur Schule.

Wir zahlen Menschen, da sie angeblich Verantwortung haben. Im Sicherheitsbereich merkt man davon nicht viel. Die Love Parade war hier das offensichtlichste Beispiel und der Problemkonzept endet mit Politikerinnen, die immer im Funkloch waren.
BTW: Haben wir nicht eine Kanzlerin? Sind im Osten wieder überall Funklöcher?

Nina
Nina
4 Jahre zuvor

Ich finde es läuft alles richtig. Ein Freund war auf einer Schulung, in dem Zentrum gab es plötzlich den Verdacht ein anderer Teilnehmer einer anderen Maßnahme im gleichen Haus könne den Infekt haben. Die Türen wurden verschlossen und ein Team zum Blutabnehmen rückte an. Die Schnelltests waren wirklich schnell. Nach nur einer Stunde kam Entwarnung-alle negativ getestet.

Helmut Junge
Helmut Junge
4 Jahre zuvor

Geärgert hat mich nicht die Bundesregierung, denn die ist auf die Beratung von Experten angewiesen.
Niemand wird Minister weil er Ahnung hat, sondern weil seine Partei den Ministerposten besetzen darf, und dafür jemanden auswählt, der "dran" ist.
Hauptexperte war und ist der Veterinärmediziner Lothar Wieler, der das Robert Koch-Institut leitet. Auf den hat die Regierung gehört und der hat bisher keine Gefahr gesehen
Spahn hat aber gemerkt, daß die Sache anders läuft.
Klar, praktische Maßnahmen hätten vor langer Zeit getroffen werden können. Da hingt unser Land hinterher. Das weiß ich doch schon lange auch aus anderen Zusammenhängen.
Ich selber habe mir deshalb vor Wochen schon Atemmasken gekauft und Desinfektionsmittel haben wir auch. Daß die Krankenschwestern das evtl. nicht haben, kann ich mir aber nicht vorstellen.

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