Die deutsche Wirtschaft bricht zum Jahresende ein. Nach einer Erholung im dritten Quartal zeigt das Konjunktur-Barometer nun wieder deutlich nach unten. Im November liegt es vier Punkte unter dem Oktober-Wert. Die zweite Corona-Welle führt zu einem Rückgang der deutschen Wirtschaft im vierten Quartal 2020 um mindestens ein Prozent. Die Branchen Kunst, Unterhaltung sind besonders betroffen, aber auch die Industrie leidet unter den erneuten Lockdown-Maßnahmen.
Dies meldet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Sein Konjunkturindex ist auf den Wert 101 gefallen, nachdem dieser im dritten Quartal noch etwas über 120 lag. Das Institut befürchtet jedoch einen noch stärkeren Einbruch als es die bisherigen Zahlen offenbaren. Es erwartet einen gesamtwirtschaftlichen Einbruch von einem Prozent allein im Schlussquartal 2020.
Konjunktur-Barometer bricht erneut ein
Nach dem dramatischen Einbruch der Wirtschaft im zweiten Quartal auf einen DIW-Barometerwert von 45, erholte sich das Geschehen im dritten Quartal zunächst um mehr als 70 Punkte. Nun fällt es erneut um 20 Punkte. Ein Barometerwert von 100 entspricht im Durchschnitt einem Wirtschaftswachstum von cirka einem Drittel Prozent.
Zweite Welle schlägt zu
Die zweite Welle der Corona-Pandemie schlägt sich immer deutlicher im Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) nieder: Im November gibt der Index weiter nach und liegt mit 101 Punkten noch einmal um vier Punkte niedriger als im Oktober. Und das, obwohl die aktuellen Zahlen und Indikatoren die Auswirkungen der zweiten Infektionswelle und der Lockdown-Maßnahmen bisher kaum darstellen können – die tatsächlichen Einbußen dürften also noch höher ausfallen, als es der Barometerstand derzeit nahelegt. Im Schlussquartal dieses Jahres dürfte die deutsche Wirtschaft um mindestens ein Prozent schrumpfen.
… aber es kann noch schlimmer kommen
Wie stark der Einbruch wirklich sein wird, hängt laut DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen maßgeblich vom weiteren Verlauf der Pandemie und von der Dauer des Lockdowns ab. Bisher seien die Beschränkungen weniger weitreichend sind als die im Frühjahr. Daher dürften die negativen Folgen auch etwas milder ausfallen. Zudem hätten die Unternehmen jetzt mehr Erfahrungen im Umgang mit dem Virus und hätten sich besser angepasst.
Kunst und Kultur sackt weiter ein
Die Bereiche Kunst und Unterhaltung haben sich nur teilweise vom Frühjahrs-Schock erholt. Deswegen geht deren erneuter Absturz von einem niedrigeren Niveau aus und fällt prozentual schwächer aus. Die Lage der betroffenen Unternehmen bleibt aber nach wie vor ernst. DIW-Konjunkturexperte Simon Junker: „Unter dem Strich dürfte die wirtschaftliche Aktivität dort auf ein ähnlich tiefes Niveau absacken wie im Frühjahr, möglicherweise sogar darunter.“ Bisher teilweise erfolgreiche Corona-Ausweichstrategien wie Außer-Haus-Verkäufe könnten im kalten Winter weniger erfolgreich sein.
Keine Weihnachtsfeiern, keine Umsätze
Weihnachtsfeiern von Firmen und Vereinen fallen weg, ebenso Weihnachtsmärkte. Für viele Branchen dürfte damit ein besonders großer Teil des Jahresgeschäfts wegbrechen. Schwer einzuschätzen für das DIW ist, wie stark die Auslandsnachfrage einbrechen wird. Die Lockdown-Maßnahmen der deutschen Handelspartner werden auch hierzulande negative Auswirkungen haben.
Fazit: Die deutsche Wirtschaft hat Corona.