Kaum ein Hörer des Weltmusik-Senders COSMO dürfte den Songtext verstehen, wenn er die spanisch-sahrauische Sängerin Aziza Brahim hört, singt diese doch hauptsächlich in ihrer arabischen Muttersprache. Eindeutiger ist da schon der Titel des Stücks, welches zuletzt am Donnerstag über den WDR-Spartensender geschickt wurde: Brahim besingt dabei im öffentlich-rechtlichen Programm die „Intifada“, den antisemitischen Pogromterror von Teilen der Palästinenser gegen Israelis. Von unserem Gastautor Simon Kosmoprolet.
Die heute in Spanien lebende Sängerin stammt aus der von Marokko besetzten Westsahara. Auf ihrem aktuellen Album „Abbar El Hammada“ macht sie „auf das Schicksal ihres Volkes, den Sahrawis, aufmerksam“ (deutschlandfunkkultur.de/http://www.deutschlandfunkkultur.de/aziza-brahim-abbar-el-hamada-lieder-fuer-ein-vergessenes.2177.de.html?dram:article_id=347331). Doch die Sahrawis sind nicht das einzige Volk das ihr am Herzen liegt, auch die Palästinenser dürfen sich Brahims Solidarität erfreuen. Der Track „Lagi“ nimmt diese, neben den Sahrawis oder dem Sudan, in die globale Flüchtlingsfamilie mit auf.
Wenig überraschend hat Aziza Brahim Israel als Schuldigen für dieses Elend identifiziert. So cancelte sie 2015 ein Konzert beim Sacred Music Festival in Jerusalem, nachdem sie unter anderem von der antisemitischen Boykott-Kampagne „BDS“ dazu aufgefordert wurde kein Konzert im „Apartheid-Staat“ zu spielen. (http://www.jpost.com/In-Jerusalem/Score-one-for-BDS-415133).
In ihrem Song „Intifada“ besingt Brahim wie sie sich den Kampf gegen diesen „Apartheid-Staat“ vorstellt. Die Intifada, der mörderische Kampf gegen das jüdische Israel, wird dabei glorifiziert.
Ein Umstand der beim Westdeutschen Rundfunk scheinbar keinen daran hindert Brahim, oder zumindest den Song, aus der Tracklist zu nehmen.
Dabei tut man sich beim WDR in puncto Antisemitismus ganz offensichtlich schwer dazu zu lernen. Schon im vergangenen November hatte man sich mit einem anderen prominenten BDS-Unterstützer mächtig die Finger verbrannt. Nachdem Proteste gegen die Zusammenarbeit mit dem glühenden Antizionisten Roger Waters (Pink Floyd) laut wurden musste Intendant Tom Buhrow zurückrudern und diese zurück ziehen.
"Keinen hindert, den Song aus der Tracklist zu nehmen" ?- schade wenn Artikel so mit der heissen Feder gestrickt werden, dass sich Inhalte ganz offensichtlich in ihr Gegenteil verkehren. Wenn sie den Song aus der Tracklist nähmen, gäbe es ja auch keinen Grund zur Aufregung…
(Mit der heissen Nadel, natürlich. Ich töte nicht gewerbsmässig Metaphern, sorry about that. 🙂 )