Am 18. Mai 2020 fand der Healthcare Hackathons 2020 statt.
Ziel des Events: Die Vernetzung von Experten aus dem Gesundheitsbereich.
Dieser Hackathon war eines der ersten Projekte des Netzwerkes Universitätsmedizin. 23 deutsche Universitätskliniken sind hier zusammengeschlossen. Das Netzwerk wird von der Charité koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 150 Millionen Euro gefördert.
Gestern veröffentliche das Bundesministerin für Bildung und Forschung außerdem eine Liste von 34 Projekten die mit insgesamt 1,5 Millionen gefördert werden.
Die Wissenschaft startet durch.
Der Kampf gegen das Corona-Virus ist seit Monaten im vollen Gange.
Auf der einen Seite kochen Homöopathen und Naturheiler, wortwörtlich, ihr eigenes Süppchen.
Vier zerkleinerte Karotten oder eine gewürfelte Süßkartoffel, dazu Zwiebeln, Ingwer, Tomate und Shiitake-Pilze und fertig ist die „Heilbrühe bei Virusinfekten, deren Bestandteile man einfach bei niedriger Hitze ca. 1 Stunde köcheln lässt“. Während Wissenschaftler in Laboren und Kliniken überall in der Welt rund um die Uhr daran arbeiten, Therapien oder Impfstoffe gegen Corona und Covid19 zu finden, stellen sich die Freunde von Naturheilverfahren in die Küche und machen sich eine Brühe.
Menschen, die früher in der Schule gelernt haben ihren Namen zu tanzen, entpuppen sich als medizinische Naturtalente und tanzen gegen das Virus an.
https://twitter.com/authenticsilvr/status/1262449338678116353
Trotz Tänzern, Narren, Homöopathen und Naturheilern:
Es gibt auch noch ein Fünkchen Hoffnung für die Welt!
Auf der rationalen Seite versuchen Tüftler, Techniker, Informatiker, Mediziner und andere Wissenschaftler die aktuelle Lage zu meistern und das Virus zu besiegen.
Digitale Vernetzung ist ein wichtiger Faktor beim Kampf gegen COVID-19. Der Gen-Code des Virus wurde, dank des Internets, in Rekordzeit entschlüsselt. Die Vernetzung von Rechnern sorgt für Rechenpower. Softwarelösungen sorgen für Entlastung von Arztpraxen und Krankenhäusern.
Die Menschen, die hier an Lösungen arbeiten haben sich in dieser Woche digital zusammengeschlossen: Beim fünfstündigen Healthcare Hackathon 2020.
Healthcare Hackathon 2020
Die Charité (Universitätsklinik in Berlin) und die Universitätsmedizin Mainz waren am 18. Mai 2020 Gastgeber des Healthcare Hackathons 2020.
Der Auftakt zur interaktiven Veranstaltungsreihe fand in diesem Jahr erstmals, aus gegebenem Anlass, fast komplett online statt.
Ziel des Events: Die Vernetzung von Experten aus dem Gesundheitsbereich.
Eine Priorität in der aktuellen Zeit: Die Entwicklung von klinikübergreifenden Lösungen um die COVID-19-Pandemie gemeinsam zu besiegen.
Grußworte von Jens Spahn und Anja Karlicek
Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung und Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit, eröffneten die Veranstaltung mit Videobotschaften.
Anja Karliczek:
Eine App, kann die Kommunikation zwischen den Krankenhäusern enorm beschleunigen… …Die Digitalisierung bedeutet, gerade in dieser Pandemie-Situation, einen großen Fortschritt.
Jens Spahn:
Die Corona-Pandemie hat unser aller Alltag verändert. Sie zeigt uns aber auch was möglich ist. Zusammenarbeit funktioniert auch ohne persönlichen Kontakt. … Die Pandemie zeigt uns aber vor allen eines: Ein gutes, ein modernes Gesundheitswesen braucht digitale Lösungen.
Der Healthcare Hackathon widmete sich um Vorhaben rund um die Themen digitale Pflege, künstliche Intelligenz, Automatisierung und Notfallmedizin.
Apps für Patienten und Ärzte und digitale Lösungen zur Gesundheitsprävention sind selbstverständlich auch wichtige Themen die auf dem Event im Fokus standen.
Besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr: Projekte, die bei der Bewältigung der COVID-19-Krise helfen können.
Teilnehmer aus 23 Universitätskliniken trafen sich im Rahmen des Healthcare Hackathon am 18. Mai 2020 virtuell.
Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) unterstützte den Hackathon als Mitveranstalter und sieht in dem Format eine Chance, gemeinsam digitale Lösungen zu entwickeln und standortübergreifend umzusetzen.
Gerade während der COVID-19-Pandemie wird deutlich: Vielerorts könnten ausgereifte digitale Ressourcen dazu beitragen, in Krisensituationen schnell und flexibel zu handeln.
Ob intelligente Informationssysteme für Patientinnen, Patienten und Mitarbeitende oder die digitale Erhebung wichtiger Daten für die Forschung per App – eine ausgereifte Digitalstrategie und Vernetzung der einzelnen Krankenhäuser untereinander könnte künftig an vielen Stellen für Entlastung sorgen und einen wichtigen Beitrag für die medizinische Versorgung leisten.
Im Rahmen des an der Charité koordinierten Forschungsnetzwerkes der Universitätsmedizin nimmt der Baustein Datenerhebung, Apps und Vernetzung eine wichtige Rolle ein,
so Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, im Vorfeld der Veranstaltung:
Es freut mich, dass es gelungen ist, Experten vieler Universitätsklinika für dieses Projekt zu gewinnen.
Während der Auftaktveranstaltung des Hackathons in Berlin widmeten sich die Teilnehmer in fünf untergliederten Kapiteln COVID-19-App- und Datenerhebungsansätzen.
Ebenso gab es Ausblicke auf demnächst folgenden Hackathons in Kiel und Mainz.
Der Healthcare Hackathon bot Medizinern, Entwicklern und Klinikpersonal gleichermaßen die Möglichkeit, die über die Jahre eingespielten und oftmals veralteten Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren.
Dr. Christian Elsner, Kaufmännischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz:
Die Umsetzung einer übergeordneten digitalen Vernetzung von Kliniken ist gerade in Krisenzeiten enorm wichtig. Jedes einzelne Krankenhaus kann davon profitieren, wenn sich Kliniken künftig von digitalen Insellösungen verabschieden und die digitale Zusammenarbeit voranbringen.
Der Healthcare Hackathon fand am 18. Mai 2020 von 10 bis 16 Uhr online statt. „Realer Hauptstandort“ war die Charité in Berlin.
Healthcare Hackathon 2020 – Aufzeichnung des Livesteeams
Verschiedenen Arbeitsgruppen stellten hierbei online ihre Arbeit vor. Projekte, wie z.B. GutenBot: Eine Sprachsoftware zur Kommunikation mit Patienten. Diese automatisierte Information von Patienten kann sowohl online als auch bei Telefonnutzung eingesetzt werden. Bei der Entwicklung wird hierbei auf Open-Source-Konzept gesetzt.
Eine weitere Open-Source-Lösung: Ein neuer Messenger, speziell für medizinisches Personal.
Apps zur Nachverfolgung von Infektionswegen sind beim Kampf gegen COVID-19 (und andere Infektionen) wichtig. Auch diese waren Thema. Hier ist die technische Umsetzung leichter umzusetzen als die Anpassung an die strenge Datenschutzgrundverordnung.
Andere Projekte die gefördert werden:
CoronaOne: Ein Testset um das COVID-19-Virus nachzuweisen, ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Die Anwendung ist also für die privaten Gebrauch zuhause gedacht.
Match4Healthcare: ist ein Portal, das Kliniken die Personal suchen mit Arbeitssuchenden medizinischen Fachkräften vernetzt. Ein ähnlich Projekt ist LabHive, um die Testkapazitäten zum Nachweis von COVID-19 zu erhöhen.
Dieser Hackathon war nicht der erste während der COVID-19-Krise.
Am #WirVsVirus-Hackathon der Bundesregierung beteiligten sich vom 20. bis 22. März 2020 mehr als 28.000 Menschen. Hier sollten Ideen und Lösungsvorschläge entwickelt werden, wie den verschiedenen Herausforderungen der COVID-19-Pandemie begegnet werden kann.
Am 20. Mai 2020 äußerte sich Bundesforschungsministerin Anja Karliczek
Förderung von Projekten aus dem #WirVsVirus-Hackathon
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird nun die weitere Entwicklung und Umsetzung von 34 Projekten, die im Rahmen des Hackathons entstanden sind, mit insgesamt rund 1,5 Mio. Euro fördern.
Hierzu erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
Der Hackathon hat den Ideenreichtum des Innovationslands Deutschland in beeindruckender Weise gezeigt. Viele großartige Ideen – kleine wie große – sind entstanden. 34 besonders vielversprechende Projekte werden wir jetzt fördern, damit sie weiterentwickelt und umgesetzt werden können.
Das große und weitgefächerte Potenzial an innovativen Ideen aus der Mitte der Gesellschaft hilft uns allen, besser durch die Krise zu kommen. Das gilt zum Beispiel für das Projekt ‚Print4Life‘, das medizinische Einrichtungen bei der Suche nach innovativen Herstellungsverfahren wie 3D-Druckern unterstützt, wenn benötigte Gegenstände aufgrund von akuten Lieferengpässen nicht verfügbar sind. Ein anderes Beispiel ist die ‚Digitale Bühne‘, die es Künstlern ermöglicht, digitale Konferenztechnik für Proben, Unterricht und Aufführungen zu nutzen, ohne dass sie Experten für Veranstaltungstechnik werden müssen. Das Projekt ‚Explain_Corona4Kids‘ schließlich hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder altersgerecht über Fakten und Präventionsmöglichkeiten zum Thema Corona aufzuklären.
Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg bei der Umsetzung dieser vielversprechenden Ideen.
Man darf gespannt sein: Am 05.06.2020 geht der Hackathon, in Kiel, in die nächste Runde.
Weiter geht es danach am 21. und 22. Juni 2020 in Mainz.
Weitere Informationen zur digitalen Strategie gegen COVID-19:
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