Das Ausland muss Deutschland zwingen, der Ukraine zu helfen

Olaf Scholz (SPD), Foto: Roland W. Waniek

Die russische Armee hat mit ihrem Großangriff auf die Ostukraine begonnen. Gleichzeitig steht die weit im Westen des Landes liegende Stadt Lwiw unter Raketenbeschuss. Die schweren Waffen, die von den USA geliefert wurden, erreichten mittlerweile die ukrainischen Truppen. Die Kämpfe gegen die Invasoren um jeden Quadratmeter, denn sie wissen was den Menschen in den Gebieten droht, in denen nach einer Eroberung „Frieden“ herrscht: Massenmorde und Vergewaltigungen.

In dieser dramatischen Situation macht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) was er am besten kann: Schweigen und Nichtstun. Zwar leisteten die Redenschreiber des Kanzlers hervorragende Arbeit, als sie ihn am 27. Februar vor dem Bundestag von einer „Zeitenwende“ sprechen ließen, aber Scholz und die SPD sind nicht in der Lage, den Worten Taten folgen zu lassen. Die schweren Waffen, um welche die Ukraine bittet, will Scholz nicht liefern.

Die Sozialdemokraten bereiten sich offenbar bereits auf die Nachkriegszeit vor: Dann kann man als Vermittler auftreten, mit den Russen wieder Geschäfte machen und sich als Friedensbotschafter aufspielen, der seiner Arbeit vor dem Hintergrund ukrainischer Leichenberge nachkommt.

Es macht wenig Sinn an das Gewissen von Olaf Scholz und der Mehrzahl seiner Genossen zu appellieren. All die Stegners und Mützenichs sind zu Arrogant, selbstgefällig und stumpfsinnig, der Kanzler selbst ohnehin vom Charakter her eher ein Verwaltungsbeamter als dass es noch Sinn machen würde, bei ihnen auf eine Meinungsänderung zu hoffen.

Die Ukrainer, aber auch alle Bürger der Bundesrepublik, die von der Tatenlosigkeit ihrer Regierung angewidert sind, können nur darauf hoffen, dass das Ausland, dass die USA, Großbritannien, die Europäischen Union, Polen und die baltischen Staaten Druck auf Scholz und die Bundesregierung ausüben. Wenn Argumente nicht mehr wirken, müssen sie auf Zwang setzen. Die Verbrechensgeschichte Deutschlands ist zu viel zu lang, als dass die internationale Gemeinschaft ein weiteres Mal zu spät handelt, wenn Deutschlands Politik wieder über Leichen geht. Die Disziplinierung der Bundesrepublik ist ihre Aufgabe und gelebte Solidarität mit der Ukraine und ihrem Kampf um Freiheit.

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Anderer Max
Anderer Max
2 Jahre zuvor

Mein Gott, die Kriegsrhetorik ist wieder da.
"Petting statt Pershing" ist wohl endgültig vorbei, heute ist wieder Aufrüstung das Allheilmittel.
Man war mal weiter, so Anfang der 90er, aber wir vergessen schnell.

Ja, Russland führt einen völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine, aber deswegen müssen wir doch hier in DE nicht plötzlich absichtlich dumm werden. Die Ukraine ist nicht in der NATO, ist halt so. Und Putin ist halt ein kleinpimmliger Kriegstreiber. Deshalb müssen wir jetzt "schwere Waffen" in die Ukraine liefern? Geht's noch?
Über das "warum?" schweigt sich der Text ja auch aus, warum wohl?
Auf welcher Rechtsgrundlage können "wir" denn überhaupt "schwere Waffen" in die Ukraine liefern?

Bisschen Whatauboutisms hier:
Wieso gab es denn keinen "Waffenlieferungsaufschrei", als Syrien sich verteidigen wollte? Südossetien? Abchasien? Auch bei Afghanistan gucken wir nur zu und sagen "Ja, Taliban sind halt scheiße ne?".
Aber bei Ukraine müssen "wir" uns solidarisieren. Warum sind die nicht der NATO beigetreten?

So Leid mir das für alle Zivilisten und Unbeteiligten tut: Der Kampf der Ukraine um Freiheit ist der Kampf der Ukraine um Freiheit. Nicht der Deutschlands.
Wer zivile Opfer vermeiden will, der kann nicht "die Lieferung schwerer Waffen" fordern.

Anderer Max
Anderer Max
2 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin: Russland und Belarus gehören auch zur UN, genau wie die Ukraine. Das ist doch kein Argument. Dann dürften "wir" und auch nicht empören, wenn andere UN Staaten jetzt Russland zur Seite springen. Dürfen die ja, Russland ist ja nach eigener Aussage im vorhinein von Ukraine angegriffen worden.

Nicht böse gemeint, aber Ihre provokative Rhetorik soll wohl wohl eher die Inhaltsleere dieses Beitrags verdecken. Wir können froh sein, dass da ein Bürokrat mit kühlem Kopf sitzt und eben kein gefühlter Zaren-Nachfolger oder Schauspieler.

Ich bin ehrlich erschüttert darüber, wie wenig man aus dem ganzen kalten Krieg tatsächlich gelernt hat.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
2 Jahre zuvor

Bin ich froh, dass der Autor politisch und (besonders) militärisch keine Entscheidungsbefugnisse hat.

Antonius
2 Jahre zuvor

Herr Laurin, für manche scheint es doch kompliziert zu sein.

Katharina
Katharina
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für diese offenen, deutlichen Worte!

Bei unserem Kanzler scheint in der Tat alles zu spät; keine Führungsstärke, keine Priorisierungsfähigkeit, keinerlei innerer Wertekompaß. Jeder von uns muß nun also dort Einfluß nehmen und sich so gegen die russische Aggression stemmen, wie er es am besten kann und wo er den größten Wirkkreis hat. Und auch solche Artikel helfen dabei – mir persönlich zumindest moralisch.

Axel
Axel
2 Jahre zuvor

@Anderer Max
"Der Kampf der Ukraine um Freiheit ist der Kampf der Ukraine um Freiheit. Nicht der Deutschlands."

Abwarten. Sollte es Putin wirklich gelingen, die Kontrolle über die Ukraine an sich zu reißen, wird er von da ab weiter die Weichen für eine Neuordnung Europas nach seinem Gusto stellen. Wie diese Ordnung aussieht? Medwedew hat da so eine Vortellung von einem „offenem Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok“, natürlich nach russischen Maßstäben.

Putin hat die Ukraine überfallen, die an mehrere NATO-Länder grenzt. Er provoziert ganz gezielt. Bleiben diese Provokationen folgenlos, wird sich der Aggressor auf ganzer Linie bestätigt fühlen. Die bisherigen Sanktionen – die hat er natürlich eingepreist; den Krieg stoppen sie nicht.

Alle, die jetzt darauf pochen, dass sich die NATO aus diesem Angriffskrieg heraushalten soll, haben noch nicht begriffen, dass mit diesem Krieg im gleichen Atemzug die NATO herausgefordert wurde. Hält man jetzt bei den geforderten Waffenlieferungen seelenruhig die Füße still, erringt Putin nicht nur einen militärischen, sonder auch einen enormen Sieg in puncto Psychologie und Prestige.

Der erwähnte Whatauboutism ist und bleibt in diesem Zusammenhang: Whatauboutism. Sinnlos, off topic und am Thema vorbei.

Franz Przechowski
Franz Przechowski
2 Jahre zuvor

Mich erschrecken Meinungen, wie die von #1. Die Argumentation ist selbstgefällig und verdreht historische "Petting statt Pershing" Entwicklung. Er scheint echt zu glauben, dass die Friedensbewegung den Kalten Krieg beendet hat. Auch die Verharmlosung "Putin ist halt ein kleinpimmeliger Kriegstreiber" läßt mich sprachlos werden. Hoffe im Interesse von #1, dass der "kleinpimmelige Kriegstreiber" auf NATO Gebiet keine Gelegenheit bekommt ihm die Eier wegzuschießen. Im aktuellen Zustand des "Blank seins" der Bundeswehr ist das nicht ausgeschlossen. Zu guter Letzt erzürnt mich der unmenschliche Zynismus seines Satzes "er Kampf der Ukraine um Freiheit ist der Kampf der Ukraine um Freiheit. Nicht der Deutschlands."

Martin
Martin
2 Jahre zuvor

@ Angelika, die usw.

du kannst froh sein, dass du bei den Ruhrbaronen täglich die Neuverfilmung sehen kannst von: "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben"

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

"…..dem Wohle des d e u t s c h e n Volkes ….Schaden von i h m …..wenden……."

Ich bin davon überzeugt, daß der Bundeskanzler und seine Minister sich tagtäglich nicht nur dieser Inhalte ihres vor dem Bundesstag geleisteten Eides bewußt sind, sondern tagtäglich diesen "beeideten" Pflichten entsprechend handeln.

Undenkbar, dass ihre Kritiker das zu be- bzw. zu überdenken fähig und/oder willens sein könnten?
Das scheint so zu sein.

Arnold Voss
Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ Walter Stach # 12

Es sind die Ulrainer, die gerade Schaden vom Deutschen Volk , und nicht nur von diesem, abwenden, und es wäre deswegen auch für Deutschland nützlich, wenn ihnen der deutsche Bundeskanzler dabei in jeder Weise helfen würde.

Arnold Voss
Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ anderer Max

"Wer zivile Opfer vermeiden will, der kann nicht "die Lieferung schwerer Waffen" fordern".

Putin ist der, der in der Ukraine systematisch und absichtlich Zivilisten bombardieren und masskarieren lässt. Und sie sind der, der hier diese Kriegsverbrechen unterstützt, in dem sie dafür plädieren, dass die Ukrainer nicht die Waffen bekommen, um sich dagegen erfolgreich wehren zu können. Sie sind hier der Kriegstreiber, nicht der Autor.

Arnold Voss
Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ Martin # 10

Martin, du zynischer Cineast für Armleuchter: Der einzige, der zu Zeit Bomben liebt, ist der Schlächter und Kriegsverbrecher Putin. Die anderen wehren sich dagegen.

nussknacker56
nussknacker56
2 Jahre zuvor

Es ist zumindest erfreulich, dass Menschen mit einer Buchhalter-Mentalität wie „Max“ oder der hier zum Inventar gehörende Sozialdemokrat in der Minderheit sind und ein Großteil der Schreibenden gerade aus der Geschichte Konsequenzen gezogen haben. Sie verstecken sich nicht hinter irgendwelchen Buchstaben, sondern stehen ein für die Werte dahinter.

Wer angesichts der russischen Kriegsverbrechen und des Angriffskrieges von Putin nicht alles unternimmt bzw. nicht verlangt, alles zu tun um diese zu stoppen oder zumindest zu erschweren, hat allgemein ein Großteil der menschlichen Solidarität aufgekündigt.

Holgaaa
Holgaaa
2 Jahre zuvor

Man sollte sich mal überlegen wie Putin reagieren würde wenn ein befreundeter Staat angegriffen würde. Glaubt hier ernsthaft jemand, dass dieser Mörder und Kriegsverbrecher auch nur eine Sekunde zögern würde, schwerste Krigswaffen zu liefern? Wer Lieferungen von schweren Waffen mit einem Kriegseintitt gleichsetzt verweigert sich der Realität. Putin ist zwar ein ewig Gestriger mit einer verachtenswerten Ideologie und er hat keinerlei Moral, er ist aber nicht verrückt und würde einen NATO-Staat angreifen. Es ist ja bereits am bisherigen Verlauf der geplanten Invasion der Ukraine eindeutig erkennbar, dass die russischen Streitkräfte nicht in der Lage sind, mit konventionellen Waffen gegen die NATO auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Das militärische Vorgehen der Streitkräfte der russischen Föderation kann man getrost als planlos und unkoordiniert bezeichnen. Wenn man sich die Kämpfe rund um Kiew mal militärtaktisch genauer betrachtet kann man feststellen, dass hier teilweise mit einer Blitzkriegstrategie aus dem zweiten Weltkrieg vorgegangen wurde, welche schon aufgrund der Ausrüstung der ukrainischen Armee mit modernsten panzerbrechenden fire and forget Waffen (z. B. Javelin, NLAW usw.) von Anfang an zum scheitern verurteilt war. Russland steckt nicht nur politisch und gesellschaftlich sondern auch militärtaktisch noch in der Sowjetzeit fest. So lässt sich ein Krieg nicht gewinnen. Es scheint, als sei der Generalstab der ukrainischen Armee den russischen Kommandeuren militärtaktisch derart überlegen, dass so die große Anzahl der eingesetzten russischen Soldaten und die unglaubliche Menge des eingesetzten schweren kriegsgerätes weniger ins Gewicht fällt. Eine beträchtliche Menge der schweren russischen Waffen wurde bereits zerstört bevor es überhaupt an der Front angekommen ist. Zusammengefasst hat die Ukraine durchaus eine Chance diesen Krieg nicht zu verlieren. Voraussetzung ist allerdings, dass unsere Regierung sich endlich bewegt und Panzer (selbst der kampfwertgesteigerte Leopard 1 ist den meisten eingesetzten russischen Panzern zumindest ebenbürtig), Panzerhaubitzen und vor allem Flugabwehrraketensysteme mit größerer Reichweite in die Ukraine liefert. Слава Україні

Reginald
Reginald
2 Jahre zuvor

Wir müssen uns sofort bereit machen für den 3.Weltkrieg.Putin ist ein Massenmörder.Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.Obama hatte es nicht zulassen dürfen dass Putin sich in Syrien einmischen konnte.Da der Massenmörder Assad davonkam,nimmt Putin auch an das Er sein Mörderwerk ungestört fortsetzen kann.Europa und Amerika haben geschlafen.Die Konsequenz ist der 3.Wektkrieg.Der hat schon längst angefangen.

Anne Pfanne
Anne Pfanne
2 Jahre zuvor

nussknacker56, nr. #16
Es ist alles andere als erfreulich und zumindest extrem asozial, dass Menschen mit einer Heckenschützen-Mentalität wie „nussknacker56“, der ebenfalls hier zum Inventar gehört, Sozialdemokraten, die hier gerade in der Minderheit sind, aber immerhin mit Klarnamen schreiben, meint, aus der Anonymität seines Nicknamen heraus in die Pfanne hauien zu können. Was bringt dich so auf die Palme ? Schlechter Sex? Blutdruckmittelchen ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt? Oder bist du einfach nicht SPD sondern FDP, wie manchmal eine Mehrheit hier, und ist das gerade soetwas wie dein liberaler Stil?
Egal ob ein Großteil der Schreibenden gerade aus der Geschichte Konsequenzen gezogen hat oder nicht, man sollte schon respektvoll miteinander umgehen und ich finde du solltest dich bei Walter Stach entschuldigen, Aber Manieren hast du wahrscheinlich nicht, dafür bist du liberal.

EmilVonDerVogelweide
EmilVonDerVogelweide
2 Jahre zuvor

Ich halte den Wunsch der Lieferung schwerer Waffen, also Kampfpanzer, für Unsinn bzw. nicht mehr sinnvoll realisierbar. Und das aus 3 Gründen

1. Verfügbarkeit
Der Leo 2 ist der einzige schnell aus Bundeswehrbeständen lieferbare Kampfpanzer, 50 Leo 1 bräuchten mindestens 6 Wochen, [1]
Bei 266 [2] im Besitz der Bundeswehr befindlichen Leo 2 (!) und einem durchschnittlichen Klarstand von 77% [3] wären rund 200 einsatzbereite Kampfpanzer verfügbar. Wenn man davon diejenigen abzieht, die man selber braucht, sei es zur Erfüllung von Bündnisverpflichtungen wie z.B. schnellen Eingreiftruppen oder auch zur Ausbildung der eigenen Soldaten, dann dürfte schlicht nichts oder nichts nennenswertes übrig sein, das man liefern könnte. Und kommt jetzt bitte nicht damit, dass wir uns auf diese Weise edel selbst entwaffnen und alle einsatzfähigen Leopard 2 abgeben.

2. Bewaffnung
Die Leoparden verschiessen andere Kaliber, als die in der Ukraine genutzten T-72 bzw. T-84. Damit die Panzer auch andere Panzer zerstören können, muss also auch Munition mitgeliefert werden. Die Lieferung der Javelins, Stingers usw. brauchte auch mehrere Wochen unter Zuhilfenahme von kommerziellen Luftfrachtunternehmen. Hier ist also der Zeitfaktor im Spiel.

3. Wartung/Reparatur
Solche Waffen brauchen Wartung und Ersatzteile. Während Ersatzteile evtl. geliefert werden könnten, braucht man zur Wartung und Reparatur entsprechend ausgebildete Leute. Einen funktionierenden Panzer bedienen kann jeder Dahergelaufene, reparieren leider nicht. Also müssten die Ukrainer entsprechend ausgebildet werden, was sicherlich nicht in ein paar Wochen getan ist, oder die Panzer mehr oder weniger regelmässig von der Front abgezogen und zur Reparatur z.B. nach Deutschland verschickt werden. Man müsste also schon deutlich mehr als die verfügbaren 50 Leopard 1 haben, damit eine sinnvolle Anzahl auch im Einsatz ist. Hier spielen die Faktoren Zeit und Anzahl nicht mit.

Diese Debatte hätte man also deutlich früher abhalten und zu einer Entscheidung bringen müssen. Jetzt ist es dafür zu spät und nur noch Gewissensberuhigung.

——–
[1] https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/rheinmetall-will-leopard-1-panzer-an-die-ukraine-liefern-17951219.html
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1296884/umfrage/kampfpanzer-der-einzelnen-nato-mitgliedstaaten/
[3] https://augengeradeaus.net/2021/05/materiallage-der-bundeswehr-einsatzbereitschaft-im-durchschnitt-leicht-gestiegen-aber-ein-drittel-steht-bei-der-industrie/comment-page-1/

Arnold Voss
Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ nusknacker56 # 16

Die idologische Verdummung muß schon weit fortgeschritten sein, wenn man den beiden folgenden Aussgagen nicht zustimmen kann :

1. Wer bei einem Angriffskrieg dem Verteidiger nicht mit Waffen hilft, stärkt den Aggressor.

2. Nicht der Verteidiger, sondern der Aggressor muss den Krieg stoppen, denn er hat ihn begonnen.

Eine Friedenspolitik, die dem Verteidiger stattdessen die Unterwerfung empfiehlt, will keinen Frieden sondern Grabesruhe. Insofern unterscheiden sich die Pazifizisten nicht von den Bellizisten. Den Ersteren sind die Toten gleichgültig, die durch ihr Nichtstun sterben. Den Zweiteren die, die durch ihr Tun ihr Leben verlieren.

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#20 mit dem Namen eines der größten Poeten der (mittelhoch)deutschen Sprache.
Ich stimme mit Ihnen vollkommen überein – und zwar, weil ich für Waffenlieferungen bin. Mit meinen Freunden hatte ich bereits vor Wochen dieses Thema dikutiert, und wir waren zu demselben Schluss gekommen. Die einzigen schweren Waffen, die der Ukraine noch direkt helfen können, sind die Waffen sowjetischer/russischer Bauart, die ja, soviel ich weiß, bereits von der Slowakei und Polen geliefert werden. Zudem, ob der Leo I, dessen Lieferung Rheinmetall anbeitet, auch in der letzten Version selbst unter günstigsten Voraussetzungen (beste Ausbildung [würde Monate dauern], genügend moderne Munition für das Kalber der Kanone und entsprechende Wartung) den modernen russischen Panzern gewachsen ist, dürfte einigermaßen zweifelhaft sein.
Auch der – als veraltet abgestellte – Marder oder der Gepard (gegen was soll der eigentlich noch eingesetzt werden, wenn Geschütze gegen moderne Jagdbomer angelblich nicht mehr wirksam sein sollen – und er daher eingemottet und keine Munition mehr vorhanden ist) bedürfen Aublidung und Logistik. Kurz: Natowaffen der schweren Art kommen, solbst wenn die Lieferung noch heute erfolgte, zu spät.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
2 Jahre zuvor

#18
"…der 3.Wektkrieg.Der hat schon längst angefangen."

Nein.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
2 Jahre zuvor

Was mich bei der Diskussion über Waffen, die der Ukraine helfen könnten oder nicht, doch sehr stört ist, daß Vertreter des Landes mit dem wohl weltweit ineffizientesten Militär (50Mrd. für Nichts) den rein quantitativ völlig unterlegenen, nichtsdestoweniger sehr erfolgreichen Militärs der Ukraine erklären wollen, was ihnen helfen könnte.
Die Zeit deutscher Besserwisserei ist abgelaufen. Deutsche Sonderwege sind, auch wenn sie sozialdemokratisch grundiert sind, nationale Sonderwege – also wahrscheinlich nationalisitisch, wenn auch skurriler Natur.

Helmut Junge
Helmut Junge
2 Jahre zuvor

Nur mal zur Erinnerung, wieviel Geduld Regierungen aufbringen können bevoer sie solch ein Wagnis, wie einen Kriegseintritt eingehen.
Der 2. Weltkrieg begann am 1.9. 1939 mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen. Zwei Jahre vorher hat Japan schon Krieg mit China geführt.
Der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg erfolgte am 11. Dezember 1941 mit der Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die USA, die am gleichen Tag beantwortet wurde.
Das sind zwei Jahre und 3 Monate nach Kriegsbeginn.
Ich bin sicher, daß es während dieser ganzn Zeit weltweit Proteste gegen diese "Gelassenheit" der USA gegenüber den Gräueltaten der Nazis gab. Zwei Jahre Geduld der Regierung ist eine wirkliche lange Zeit. Woran kann diese Zurückhaltung gelegen haben? Ich denke, daß heutige Kriege eine lange Vorbereitungszeit benötigen. Man zieht nicht mehr wutentbrannt sein Schwert und stürzt sich aud den Feind. Vermutlich hat man das auch früher nicht ohne Vorbereitung gemacht. Geübt hat den Schwertkampf sogar täglich. Heute sind die Vorbereitungen länger. Wut im Bauch nützt nichts, weil der Gegner logischerweise auf Fehler wartet und Krieg mit dem Kopf und mit Waffen führen wird. Das Kriegshandwerk ist an den Offiziersschulen Studienfach. Das werden auch Versorgungswege und alles was zur Ausrüstung von Truppen kurz-und lanfristig durchgerechnet. Diese Logistik ist kriegsentscheidend.
Nachdem Putin die Lieferung schwerer Waffen als Beteiligung am Krig bezeichnet hat, muß die Armee das Ernst nehmen. Wenn dann die Armee sagt, daß sie keine Waffen mehr abzugeben bereit ist, muß ich das als Laie akzeptieren, weil ich es nicht besser weiß. Aber wenn der Kanzler der Ukraine Geld für den Waffenkauf geben will, ist das ein gutes Angebot. 1 Milliarde Euro soll sie kriegen. Die USA hat viermal so Einwohner wie Deutschland, gibt aber bisher nur 1,3 Milliarden Dollar. Das ist pro Kopf sehr viel weniger. Rechnet mal nach. Das sollte selbst mit Wut im Bauch möglich sein. Und Deutschland hat schon geliefert. In der Argumentation gegen Scholz fehlen absolut die Zahlen.

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#24 W Obermanns: Der Hinweis, die schweren Natowaffen (also Produkte überwiegend der deutschen, britischen, französischen und US-Rüstungsindustrie), selbst wenn eine Sofortlieferung erfolgte, würden mangels gründlicher Ausbildung (was auch das Erlernen mechanischer Abläufe unter Stressituationen beinhaltet) und logistischen Problemen nicht unmittelbar wirksam sein bzw z. B. die Leos zu Kanonenfutter machen, ist keine Besserwisserei. Dessen sind sich auch die ukrainischen Kräfte bewusst. Was zählt, ist der Wille, der bereits damit bekundet werden könnte, indem man ukraische Panzerkräfte z. B. nach Grafenwöhr, Munster oder Sennelager einfliegen lässt, um sie dort auszubilden -zunächst als Ausbilder und Panzerschlossermeister etc.
Den Clips der britischen Streitkräfte zufolge, hatte die britische Armee bereits längere Zeit vor dem Krieg ukrainische Kräfte in Infanterie- speziel Panzerabwehrtaktik ausgebildet, deren Früchte man beim Desaster der russischen Streitkräfte, vorwiegend um Kiew herum, sehen konnte.
Für eine schnelle Hilfe sind jetzt nur sowjetische schwere Waffen geeignet, die von den ukrainischen Kräften sofort benutzt werden können, und für die auch die Munition vorhanden ist. Diese finden sich noch in NVA-Restbeständen und in Polen, der Slowakei und wohl auch Rumänien. Polen und die Slowakei liefern bereits. Vielleicht haben die Niederlande und Belgien, die jetzt schwere Waffen liefern, ja bereits vor Wochen mit der Ausbildung an diesen Waffen (ich weiß nicht, um welche es sich handelt) in B und NL begonnen. Es ist zunächst ein Versäumnis der uniformierten und nichtuniformierten deutschen Expertern, die seit Beginn des Kriegers die Bildschirme bevölkern, diesen Aspekt nicht nachdrücklich – auch intern – vertreten zu haben, und ein krasses Versäumnis der jetzigen Regierung, deren Chef, wie die Verteidigungsministerin, der SPD zugehörig sind. Da hilft auch kein nostalgischer Whataboutism, also subalternes parteipolitisches Gezänk.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

Es sit nicht die Armee die erklärt, das sie keine Waffen abgeben kann, sondern die SPD Politik. es gibt einen einzigen Stellvertreter der die Linie der SPD stützt und es gibt mehrere ehemalige deutsche Generäle, die das nur wenig verklausiert völligen Humbug nennen.
Ich gehe stark davon aus das der Stellvertreter SPD nah ist und darauf hofft vom Stellvertreter zum Chef zu werden.
Was mich an einen SPD nahen General erinnert, der einen Verteidigungsminister in der Öffentlichkeit mobbte, weil der völlig korrekt einen Kommandanten vorläufig suspendierte, bis die Vorwürfe gegen ihn geklärt worden wären. Er musste nie seinen Hut nehmen für offensichtlich regelwidriges Verhalten, der Verteidigungsminister schon.
Dieser Kommandant wurde aber später verurteilt

nussknacker56
nussknacker56
2 Jahre zuvor

@ Anne Pfanne #19

Im Gegensatz zu Ihnen versuche ich die Genannten politisch zu kritisieren. Diese haben verdientermaßen Anspruch auf eine harte Kritik an ihrem Verhalten. Sie dagegen probieren ihr Glück mit wahllosen Beschimpfungen („extrem asozial“, „Heckenschützen-Mentalität“, „schlechter Sex“ und dergleichen mehr. An Argumenten haben Sie absolut nichts zu bieten, in Ermangelung dessen greifen Sie schließlich noch zum Klarnamen-„Argument“ als letztem Strohhalm.

Um es einmal deutlich zu machen: Ob jemand Nicknamen oder einen „Klarnamen“ bevorzugt ist persönliche Geschmackssache und lässt im Grundsatz weder in negativer noch in positiver Hinsicht Rückschlüsse zu. Der Inhalt und die Form zählt – nichts anderes.

Ich wüsste zudem nicht, wie die Nennung eines Klarnamens (die vielen gefakten „Klarnamen“ in diesem Blog lassen wir mal außen vor) vorgebrachten Argumenten eine zusätzliche Tiefe verleihen würde. Auch würde mein Klarname absolut nichts dazu beitragen, die Diskussion in irgendeiner Form voranzubringen.

Zurück zum Inhaltlichen: Für politisch denkende Menschen kann es keinen Zweifel geben, der Ukraine gehört – unabhängig von einzelnen Kritikpunkten – unsere unbedingte Solidarität und unser Gegner ist das inzwischen in weiten Zügen faschistische Russland unter Putin. Unsere Kritik hierzulande muss denen gelten, die sich hier faktisch als fünfte Kolonne Russlands aufführen.

Ich bin absolut nicht bereit hier Kompromisse einzugehen und ich werde mich auch nicht von hysterischen Atomkriegsfantastereien oder denkbaren tatsächlichen Androhungen desselben davon abbringen zu lassen.

Übrigens, Anne, ist „Anne Pfanne“ Ihr Klarname?

SvG
SvG
2 Jahre zuvor

@25; Helmut Junge :"Woran kann diese Zurückhaltung gelegen haben?"
Die USA waren nach den Erfahrungen des WK I. einfach als Nation noch nicht bereit, wieder in Europa kriegsentscheidend einzugreifen und sich anschließend wieder -besonders von den Franzosen- mit Herablassung und Verachtung behandeln zu lassen. Ebenso war mE die Kriegsfähigkeit für einen großen Krieg noch nicht in vollem Maß vorhanden. Da ging es den USA 1939 so wie den Briten 1937. Lloyd Georg und seinem Appeasement ist es zu verdanken, daß die Briten zwei Jahre lang ihre Wehrhaftigkeit so verstärken konnten, daß Sie durchhalten konnten, bis die USA und die Sowjets endlich in den Krieg eintraten. Das dies gelang, war der leidensfähigkeit der britischen Bevölkerung und wohl auch dem Glück zu verdanken. Das ewige Rätsel bleibt Dünkirchen.

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

Die Ukraine ist von einem verbrecherischen Land überfallen worden. Und Scholz laviert ohne Ende in Sachen Waffen Das ist enttäuschend und unentschuldbar. Will er warten bis Putins Verbrecherhorden in die baltischen Staaten einfallen, um die dort lebende russ. Minderheit zu putinisieren?

Filomena
Filomena
2 Jahre zuvor

@ nussknacker56

peinlich, peinlich, aber das ist man ja von dir gewohnt.

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#29 SvG
Ich zitiere: "bis die USA und die Sowjets endlich in den Krieg eintraten" [gemeint ist der 2. WK]. Meinen Sie dies so, wie Sie es geschrieben haben?
Meines Wissens hat D (Hitlerdeutschland) am 22. Juni 1941 die Sowjetunion überfallen- zwecks Versklavung und Ausbeutung der SU. Die Sowjets hatten, nachdem sie in bezug auf Polen mit D gemeinsame Sache gemacht hatten und Stalin seinem Genossen Adolf gegen Frankreich den Rücken freigehalten hatte (und Adolf dafür die Okkupation des Blatikums, Bessarabiens und sogar den Versuch einer Besetzung Finnlands billigte), quasi bis zur letzten Minute mit Rohstoffen und Halbfertigprodukten versorgt.
Sollten Sie dennoch gemeint haben, was Sie schreiben: Dieses Narrativ ist mir aus den Siebzigern und Achtzigern von der Uni herbekannt, das der MSB Spartakus (also die studentische Unterorganisation der DKP) gern verbreitete, ebenso wurde der Holodomor und andere massenmörderische Aktionen der Stalinisten von denselben Leuten gern als Maßnahme zur Industrialisierung verkauft, um dem Hitlerfaschismus begegnen zu können. Auch der ansonsten von mir sehr geschätzte Sebastian Haffner verfiel dieser Erzählung.

Arnold Voss
Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ Filomena # 31

Peinlich sind einzig und allein sie hier. Es wäre nett, wenn sie, statt ad hominem oder unter der Gürtellinie zu antworten, sich wieder auf Sachargumente fokussieren könnten. Sollte ihnn das nicht möglich sein, sein so nett, und gehen woanders pöbeln.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Vernunft…….?
Sie ist derzeit nicht gänzlich verschwunden und erhebt selbst in einer hysterischen Gesellschaft , wie sie derzeit hierzulande existiert, dann und wann noch öffentlich ihre Stimme. Dazu zählt unter anderem Charlotte Wiedemann mit ihrem Beitrag in der TAZ +) unter der der Überschrift:

" Gegen das enge Denken",
-Es braucht Nüchternheit statt der Heroisierung von Ukraine und Wehrhaftigkeit. Und eine neue Friedensbewegung gegen allseitigen Imperialismus-.

Abgesehen von den konkreten Inhalten dieses Beitrages von Charlotte Wiedermann erscheint mir dessen Überschrift "Gegen das enge Denken" nach- und bedenkenswert; und zwar stets und derzeit in ganz besonderem Maße.
*) TAZ, donnerstag, 21. april 2022, S. 12 -meinung +diskussion-.

PS
Arnold Voss -21-
Beziehen sich Deine Deine "Leitsätze" 1 und 2 auf alle Angriffskriege, z.B. auch auf den der USA (nebst….) gegen den Irak?
Ansonsten….
Ich bin außerstande , mir vorzustellen, wie entscheidend schwere Waffen aus Deutschland für den Krieg , geschweige denn für das Wann und das Wie des Kriegsausganges sein könnten. Gegenteiliges scheint die hierzulande vorherrschende Meinung zu sein; na dann.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
2 Jahre zuvor

#26 Don Giovanni
Diese von ihnen reproduzierte "Expertenmeinung" scheint man so nur in Deutschland zu vertreten. NL, Kanada, USA etc. scheinen einen einer dazu offensichtlich abweichende Auffassung Taten folgen zu lassen.
Im Abgleich mit der in Deutschland bekannterweise vorhandenen "Expertise", billige ich Streitkräften, die sich durch weit weniger sinnlose Kapitalvernichtung durch Schrottverwaltung auszeichnen, eine höhere Kompetenz zu.

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#35 Wolfram Obermanns
Sie haben Australien vergessen.
Ansonsten: Wir werden sehen, wie sich z. B. die PZH 2000 (eine deutsche Entwicklung), die die Niederlande in die Ukraine liefern, dort mit ukrainischen Besatzungen bewährt (wie ich in meinem Artikel erwähnte, könnten ukrainische Soldaten ja bereits an dieser Waffe oder auch dem Leopard II ausgebildet worden sein. Vielleicht sogar in Deutschland? Möglicherweise schweigt man sich hierzulande ja über einige gewichtige militärische Unterstützungsmaßnahmen aus.
Für die Ukraine hoffe ich. dass ich mich irre, und dass die schweren Natowaffen von den Ukrainern in kürzester Zeit so bedient werden können, dass sie massiv helfen, die russischen Streitkräfte aus der Ukraine zu vertreiben.
Dass die BW z. Zt. eine Schrottarmee ist, stimmt, aber: Sie ist sicher die Armee mit der größten Kiderkrippendichte und em einzigen Schützenpanzer der Erde, der schwagerengerecht konzpiert wurde, und deren schriftliche Erzeugnisse vorbildlich durchgegendert sind. Allein schon aus diesem Grund ist sie bereits nahezu alle potentiellen Gegnern haushoch überlegen.

Christian Vogel
2 Jahre zuvor

#Stefan Laurin

…..Zwangsvorstellungen sind m.E. ein Fall für den Psychiater……. Ich möchte zu Nichts gezwungen werden, aber man kann versuchen mich zu überzeugen. Das Entsetzen über die SPD und diesen Schulz teile ich übrigens, man mag es meiner Schreibweise entnehmen…….. Wer "das Ausland" konkret sein soll…. keine Ahnung….. Wissen Sie es ?
Ich frage mich seit Beginn des Krieges, warum wir unsere Energieprobleme und ebenso Waffenlieferungsanforderungen nicht als EU-Herausforderungen behandeln, diskutieren und beantworten. Rassen gibt es nicht, Nationen sind temporäre Gebilde, die im Laufe der Geschichte entstehen und vergehen, aber einen so langanhaltenden Frieden, wie Ihn uns die EU beschert hat, lassen wir uns nicht so einfach zerstören – von einem "Kleinpimmeligen".
Mein Wunschdenken geht in eine andere Richtung, eine eher gewaltfreie, aber nicht weniger drastische Maßnahme. Ich möchte daran erinnern, zu welchen Maßnahmen wir bei Corona bereit waren: Betriebsschließungen, Kurzarbeit, Ausgangssperren…….Während der Ölkrise 1973 hatten wir Wochenendfahrverbote für PKW. Heute undenkbar, politischer Selbstmord. Wenn es um sein Auto geht, ist dem Deutschen kein toter Ukrainer zu viel. Freiwilliger Wochenendfahrverzicht nach dem Motto: "Fridays for Future and Weekends For Peace" ? Ein Schlag ins Wasser, garantiert. "Was dem Ami seine Knarre, ist dem Deutschen seine Karre" Kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen, wozu haben wir denn einen FÜHRERSCHEIN, den hat sonst niemand, nur wir.
Kann und soll man in demokratischen Ländern das Volk für seinen FÜHRER haftbar machen. Dass Putin kein lupenreiner Demokrat und sein Führungsanspruch zweifelhaft ist, ist mir klar, aber wir haben da noch Polen und Ungarn in der EU, wir hatten GB. Wir haben das Menschenrecht auf körperliche Unversehrheit, das sogar die NL UN Soldaten in Srebrenica für sich in Anspruch genommen haben…….Wie lange dauert es noch bis China Taiwan überfällt. Wie lange wollen wir noch zusehen, wie in Brasilien der Regenwald abgeholzt wird? Müssen wir mit Brasilien Fussball, mit Südafrika Rugby und mit Indien Cricket spielen ? Ich bin dafür die BRICS-Staaten komplett zu sanktionieren, wo es nur geht. Für Frieden, Freiheit und Demokratie. Im Sport tut uns das nicht weh, es schadet der Wirtschaft wenig, aber es hat große Signalwirkung auf die jeweilige Bevölkerung, die olympische Idee ist eh schon den Bach runter……Ich finde, dass Sanktionen und Embargos gute Waffen sind und Wirtschaftswachstum nicht der Maßstab sein darf. Was Russland betrifft, wünsche ich mir die Ausweisung aller Russen, die keinen anderen Pass besitzen und kein Asyl beantragen aus den EU-Staaten und die Beschlagnahme aller russischer Vermögen. Schadenersatz für die Ukraine. Russische Fahnen würde ich verbieten, so wie die Flaggen in Dortmund. Ich möchte auch keine Nachbarn türkischer Nationalität, die hier in Freiheit leben, zu Hause aber Erdogan wählen. Die würde ich gerne gegen die Migranten eintauschen, die Erdogan uns vom Leib halten soll.
Ich frage mich seit geraumer Zeit, warum auch Frauen die falschen Politiker wählen und was man dagegen tun könnte. Dass ein großer Teil der männlichen Weltbevölkerung ein Gewaltproblem hat, ist nicht zu übersehen, aber welche Rolle spielen die Frauen dabei ? Das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit MUSS der Maßstab sein. Die Frauen dieser Welt, die am meisten unter Verstößen dagegen zu leiden haben, dürfen ruhig etwas lauter werden, dieses Menschenrecht einzufordern und wir Männer müssen uns mal heftig Gedanken machen, was uns so gewaltbereit macht.
Putin auf dem Gaul, Putin mit dem Eishockeyschläger, Putin als Judoka…….Putins Penisvergrößerungen, weil "kleinpimmelig" ?…….. Sigmund Freud hat die Welt um die Idee des Penisneides bereichert und diesen den Frauen angedichtet……….Ich verorte den Penisneid und die damit verbundenen männlichen Ängste ganz woanders. Von C.G.Jung gibt es das wunderbare Buch "Die Kunst Des Liebens" in dem Jung der Liebe nicht "Hass", sonder "Macht" gegenüberstellt und von Jimi Hendrix das wunderbare Zitat: "Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben. When the power of love overcomes the love of power the world will know peace". Frauen sind im Lieben besser, müssen besser sein, denn sie bekommen die Kinder, nicht wir. Es gibt ein Buch, von Wilfried Wieck, "Männer lassen lieben"…….Wie groß ist der Anteil der schreibenden Frauen in diesem Blog, wir groß der Anteil der Kommentatorinnen ? Wen interessiert wirklich, dass Eike Immel der finanziellen Insolvenz die geistige hat folgen lassen ? Warum muss ich mich, wenn ich eine neue Mobilfunknummer beantrage, mit meinem Personalausweis in der Hand per Videochat überprüfen lassen, aber im Internet kann jeder Arsch seine Lügenpropaganda anonym verbreiten…….Wir machen zu viele Geschäfte mit Menschen und Ländern, die die Menschenrechte mit den Füßen treten und das fällt uns jetzt auf unsere eigenen Füße. Sind wir bereit das zu ändern ? Ja, wieso denn, ist doch viel bequemen, die Ukrainer verrecken zu lassen. Wir haben uns doch eigentlich immer ganz gut verstanden mit Putin und einmarschieren wird er auch nicht, er stünde ja nach ungefähr 10 Minuten sowieso im Stau.

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#37, lieber Herr Vogel,
einen kleinen Wermutstropfen muss ich – um der Exaktheit Willen – in Ihre langen Ausführungen träufeln: Der Verfasser von "Die Kunst des Liebens" war nicht C(arl) G(ustav) Jung, sondern Erich Fromm. Mein Exemplar wurde (in neuer Übersetzung aus dem Amerikanischen) 1980 vom Ullsteinverlag Frankfurt/Main herausgegeben (Ullsteinbuch 35285). Es war eine Massenauflage, da es – wie Ihnen sicher bekannt sein dürfte – zeitweise zur Bibel der Achtzehn bis Vierundzanzigjährigen mit Steeben zu höhere Bildung und entsprechend höherem Einkommen geworden war, eine Art Lebenshilfe für höhere Töchter und Söhne. Die Psychoanalyse war zu dieser Zeit quasi ein Religionsersatz, die zu Allem und Jedem herangezogen wurde, übrigens auch zum entlarvungspsychologischen Niedermachen von Abweichlern, "Spaltern" etc. Ein spätes Beispiel hierfür finden sie hier unter #19. Übrigens: Als sich 1973 in den Kreisen, in denen ich verkehrtealle "Aufrichtigen" (das es sich um "Antifaschisten" handelte, versteht sich von selbst) über Israels "Aggression" ereiferten, die zum Atomkrieg führen könne, wandte ich ein, das Israel als der Angegriffene wohl jedes Recht habe, sich zu verteidigen. Das liebenswerte Vokabular, mit dem man mich daraufhin überhäufte, entsprach in etwa dem, was Sie unter #19 lesen können.

Anderer Max
Anderer Max
2 Jahre zuvor

In der Hoffnung auf Freischaltung aller meiner Kommentare (4):
https://www.heise.de/tp/features/So-geriet-die-Friedensbewegung-in-die-Nato-Sackgasse-6747033.html

In dem Artikel wird gut erklärt, woher die hiesige Filterbubble so Vokabeln wie "Fünfte Kolonne Putins" hat.

Christian Vogel
2 Jahre zuvor

Danke für die Korrektur. Freudscher Versprecher bei einem Jungianer. Peinlich

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#40 Ganz und gar nicht

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

#36
Hinsichtlich der Ausbildung haben Generäle a.D. sich dahingehend geäußert, das es durchaus in einem Crashkurs möglich wäre die Systeme binnen weniger Wochen einzusetzen.
Es wäre auf jeden Fall möglich gewesen, wenn man so zügig wie andere Allierte reagiert hätte.

Don Giovanni
Don Giovanni
2 Jahre zuvor

#43
Ich stimme mit Ihnen überein. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass man in D offenbar bisher nicht gewillt war mit der Ausbildung an Natowaffen zu beginnen bzw. sich zu beteiligen. Dies ist das eigentliche Versäumnis, das umso schwerer wiegt, als jeder uniformierte und nicht mehr uniformierte Experte weiß, dass früher oder später schwere Waffen gerade in der Ostkruaine und nördlich und östlich von Charkow benötigt würden, wie ein Blick auf das Gelände (und vielleicht auch in die Geschichte) lehrt.
Übrigens: Laut Presseberichten (u.a. Focus) sollen die USA z. 120 Kampfdrohnen in die Ukraine lefern, die speziell für die Handhabung nach einer Kurzzeitausbildung ukrainischer Soldaten entwickelt wurden.
Natürlich wäre ein Crashkurs möglich. Ob er aber zur erfolgreichen Führung einer schweren Natowaffe gegen eine numerische Übermacht ausreicht, bleibt nur inständig zu hoffen.

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