Das Bürgergeld wird die kommenden sozialen Konflikte nicht verhindern

Volkswagenwerk in Wolfsburg Foto: Vanellus Lizenz: CC BY-SA 3.0

Sollte es zu einer Koalition von SPD, Grünen und FDP kommen, würd HartzIV durch ein Bürgergeld ersetzt. Der Grundbetrag von 446 Euro im Monat könnte dann auf über 600 Euro im Monat steigen. Die Zuverdienstmöglichkeiten sollen verbessert und auch beim Schonvermögen sollen die Regelungen großzügiger werden. Anna Mayr hat in ihrem Buch „Die Elenden“ beschrieben, wie der Alltag mit HartzIV aussieht. Dass Kinder in Bedarfsgemeinschaften selbst in den Ferien kaum etwas dazuverdienen dürfen, ist nur die Spitze eines leistungsfeindlichen Wahnsinns und es wäre gut, wenn sich das ändert.

Als HartzIV eingeführt wurde, standen allerdings weder seine Höhe noch die geringen Zuverdienstmöglichkeiten im Zentrum der Kritik. Für Sozialempfänger bedeuteten die Hartz-Regeln sogar eine finanzielle Verbesserung.

Was viele Menschen damals als extrem ungerecht empfanden war, dass jemand der 30 oder mehr Jahre gearbeitet hatte, schon nach kurzer Zeit genau so viel Unterstützung erhielt, wie ein 18jähriger, der ohne einen Job zu haben von Zuhause auszog. Die Agenda 2010 begrub die Idee, dass Arbeitslosengeld und später Arbeitslosenhilfe den Status der Bezieher absichern: Wer lange gearbeitet und viel in die Kassen eingezahlt hatte, sollte wirtschaftlich nicht abstürzen, auch wenn er seinen Stelle verloren hatte. Der Idee, die Höhe der Unterstützung an die erbrachte Lebensleistung zu koppeln, folgt auch das Bürgergeld nicht. Es ist eher eine Reaktion auf die Probleme einer ganz bestimmten Szene, wie Uli Krug es in einem Gespräch mit Jan Gerber in den Hallische Jahrbücher Band 1, erschienen Ende Juni dieses Jahres, voraussah:

„Insbesondere der soziale Absturz des grünaffinen Milieus, das die outgesourcten staatlichen Aufgaben in den vergangenen Jahrzehnten übernommen hat, könnte einschneidende und überfällige Veränderungen in der gesellschaftlichen Debatte nach sie ziehen, die ja von Künstlern, Pädagogen, Medienleuten, NGOs, Projektmachern usw., all denen, die ich mal als „fünften Stand“ bezeichnet habe, maßgeblich geprägt wird. Dieses Milieu könnte gezwungen sein, der Realität ins Auge zu sehen, dass sich nämlich nicht ihr ökonomischer, sondern letztlich nur ihr sozialer Status von dem der Putzfrauen und Kassierer unterscheidet.“

Das Bürgergeld macht das Leben in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen leichter und das nicht nur finanziell. Es klingt einfach besser, sagen zu können, man schreibe gerade an der ersten, großen woken Oper, sei Schriftsteller oder Aktivist beim Gegenirgendwas-Verband und bekomme nebenbei noch Bürgergeld als „Ich bin auf Hartz“. Dem Trend der Zeit folgend ändert das Bürgergeld wenig an der prekären Situation vieler Menschen, sondern es unterstützt ein anderes Narrativ, eine Erzählung, die besser klingt als die triste Wirklichkeit.

Die kommenden sozialen Konflikte wird es nicht abmildern. Nachdem über Jahrzehnte die Zahl der in der Industrie Beschäftigen stabil war und der Erfolg von Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder der Chemie auf den Weltmärkten die Grundlage für den gestiegenen Wohlstand legte, wird sich das nun wahrscheinlich ändern. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der Umstieg auf Elektromobilität könnte bis zu einem Drittel der Jobs kosten, die in Deutschland am Auto hängen. „Vom Auto hängen direkt und indirekt mehr als 1,8 Millionen Arbeitsplätze ab. Die Automobilindustrie und ihre Zulieferer und Partnerfirmen sind für eine gewaltige hoch technisierte Wertschöpfung verantwortlich. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten sie einen Umsatz von mehr als 400 Milliarden Euro. Damit wurde im produzierenden Gewerbe jeder vierte Euro mit einem automobilen Produkt umgesetzt. Rund 7,7 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung Deutschlands gehen direkt oder indirekt auf die Autoproduktion zurück.

Sie ist nicht nur das Rückgrat der nationalen Volkswirtschaft, sondern auch eine der ökonomischen Lebensgrundlagen der arbeitenden Mitte in Deutschland.“ Schreibt Daniel Goffart in

„Das Ende der Mittelschicht: Abschied von einem deutschen Erfolgsmodell.“ Das VW-Chef Diess künftig Elektroautos in China bauen und sie nach Deutschland importieren, hat bei der Belegschaft des größten Automobilkonzerns der Welt für Entsetzen gesorgt und sicherlich nicht nur dort: Was sich für VW rechnet, lohnt sich ebenfalls für Unternehmen anderer Branchen.  Auch der Maschinenbau steht unter Druck, China hat Deutschland in diesem Bereich als Weltmarktführer abgelöst. Deutschland hinkt bei der Digitalisierung hinterher, die Energiepreise sind hoch, die Energieversorgung schon heute nicht mehr sicher. Die immer häufiger auftretenden Schwankungen in den Stromnetzen führen in viele Unternehme zur automatischen Abschaltung von Maschinen, die dann zum Teil tagelang wieder neu eingerichtet werden müssen.

Dazu kommen die nicht abschätzbaren Folgen der weiteren Automatisierung und des gerade erst begonnen Siegeszugs der Künstlichen Intelligenz.

Wer seinen Arbeitsplatz in der Industrie verliert weiß, dass er im Dienstleistungsbereich deutlich weniger verdient und auch nicht mehr damit rechnen kann, dass starke Betriebsräte seine Rechte sichern.

Für jemanden, der bei VW, Siemens oder Bayer arbeitet, hat das Bürgergeld nichts Beruhigendes. Die Aussicht, davon leben zu müssen ist kaum weniger schrecklich als die, in HartzIV zu rutschen. Die Lebensträume dieser Menschen stehen auf dem Spiel, egal ob sie Bürgergeld oder einen Job bei DHL annehmen müssen: Das Haus ist oftmals noch nicht abgezahlt, Urlaube werden sie sich nicht mehr leisten können, die Finanzierung der Ausbildung der Kinder wird kaum mehr möglich sein. Aber diese Lebenswünsche werden von den postmodernen Milieus in der Politik und den Medien sowieso verachtet, niemand mag sich für sie einsetzen. Für jemanden, der in einem Berliner Tanztheater in Strumpfhosen über die Bühne hüpft und glaubt, er wäre ein Künstler, stellt es sicher eine, wenn auch geringe, Verbesserung dar. Diese Menschen erhielten ohnehin nur das, was Paulette Gensler in dem Magazin Bahamas einmal „grundloses Einkommen“ nannte. Künftig fällt das etwas höher aus.

Für alle, die in der Industrie oft übertariflich bezahlt wurden, ist es die Hölle.

Eine Gesellschaft, die wie im Fieberwahn mit der Industrie die Grundlage ihres Wohlstands verzichtet, anstatt alles zu tun, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, lässt auch mit dem Bürgergeld künftig diejenigen im Regen stehen, die in den vergangenen Jahren die große Party, die viele feierten, zu verdanken hatten. Es ist nicht wahrscheinlich, dass sich alle dieses Downgrade bieten lassen werden.

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Bochumer
Bochumer
3 Jahre zuvor

Soso… nur das überall verzweifelt Mitarbeiter gesucht werden, passt nicht ins Bild. Und das man mit Sklavenarbeit der Uiguren preislich nicht mithalten kann, ist auch keine Überraschung, gehört aber mit ins Gesamtbild, was beim Autor nachweislich eingeschränkt ist.

Ingrid Schmechel
Ingrid Schmechel
3 Jahre zuvor

Naja, dass man den Hartz4 Empfängern als Künstler:in bzw. Kulturschaffende/r nur den sozialen Status voraus hat, ist ja die neuestes Erkenntnis nicht und eigentlich doch klar. Den Kindern konnte man Bildung und Kreativität als Potenzial mitgeben, ihnen aber kein Haus vererben. Und spätestens wenn sie studieren, merken sie den Unterschied. Viel schlimmer finde ich aber die zu erwartende Altersarmut. Und das trifft dann beide Gruppen und da bleibt dann auch kein großer Unterschied mehr. Und wer soll dann die Renten überhaupt bezahlen? Die KI? Bestimmt nicht.

Philipp
Philipp
3 Jahre zuvor

Das klingt alles so pessimistisch! Ein Bürgergeld und das bedingungslose Grundeinkommen, denn darum geht es ja letztlich, ist doch erstmal ein Freiheitsversprechen, ein Projekt, dass die FDP vorantreiben könnte: Weniger staatliche Bürokratie und die Menschen mal machen lassen.

Ich habe keine Ahnung, ob ein Grundeinkommen am Ende die falschen Anreize setzt oder nicht finanzierbar ist. Aber da halte ich es mal mit Popper: erst den Zeh ins Badewasser halten und gucken ob es zu kalt oder zu heiß ist.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

In diesem Artikel passieren mehrere Dinge gleichzeitig, denen zuzuschauen interessant ist:

Einerseits beklagt der Autor in ludditischer Manier den Umstieg auf Elektromobilität, weil dadurch Arbeitsplätze verlorengingen. Ja, möglicherweise benötigt der Bau von Elektroautos weniger Arbeitskräfte als der von Verbrennermotoren, weil Elektromotoren nun mal viel einfacher aufgebaut sind. Man könnte es nun als Gewinn ansehen, dass derselbe Wohlstand (in diesem Fall: motorisierte Transportmittel) mit weniger menschlicher Arbeitskraft produziert werden kann. Aber nö, man beklagt lieber den Abschied von einer veralteten und schädlichen Technologie.

Andererseits beklagt er, dass Arbeitsplätze verlorengingen, weil das Land technologisch nicht mehr konkurrenzfähig sei (genau: unmittelbar nachdem er vorher die veraltete Technologie betrauert hat). Auf den Gedanken, den Grund für dieses technologische Hinterherhinken zumindest auch bei den Firmen zu suchen, die – wie im genannten Beispiel, aber auch zB bei Braunkohle usw. – die Modernisierung ihres Geschäftsbereichs nicht nur verpennt, sondern gezielt und teilweise mit illegalen Mitteln (Dieselskandal) verschleppt haben, kommt er nicht.

Und drittens schimpft er nun just auf diejenigen, die sich – zumindest in den bisherigen Absichtserklärungen auf dem Weg zur Regierungsbildung – die Modernisierung verschiedener Bereiche als Ziel gesetzt haben, wie Digitalisierung, modernere Energieversorgung u.Ä., was ja nun auch zahlreiche – aber zukunftsträchtigere – Arbeitsplätze schaffen wird.

Zusammengehalten werden diese nicht wirklich zusammenpassenden Teile dann durch die Lieblingsschimpfereien des Autors ("woke", "Postmoderne" usw.). Pfui sind irgendwie die, die nicht in der Industrie arbeiten, sondern als Künstler, Pädagogen u.Ä., darunter auch Medienleute. (Was macht der Autor noch mal beruflich? Meiner Erinnerung nach montiert er weder Autos noch Maschinen und sitzt auch nicht bei Rheinbraun auf dem Bagger, aber was weiß ich schon. Selbsthass?)

Wie gesagt: Es ist interessant, dabei zuzuschauen. So wie bei einem besonders absurden, leicht zu vermeidenden Unfall. (Bin ich jetzt der Gaffer mit dem Handy oder der, der die Unfallstelle absichert?) Naja.
Und auf den Artikel, in dem der Autor sich mit sozialen Fragen um ihrer selbst willen befasst und nicht um auf Umweltbelange und/oder woke, postmoderne Tanztheaterprojektemacher zu schimpfen, muss ich wohl noch länger warten.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

@Stefan, bei aller berechtigten Kritik an den Webfehlern von HartzIV noch eine Ergänzung.
Das Ding ist eine sozialpolitische Fehlkonstruktion erster Güte und zementiert nur eine fundamentale Abwärtsspirale.

Wenn, wie Du richtig erwartest bzw. befürchtest, die sozialen Kosten steigen, weil wir unsere Wohlstandquellen bis zur Selbstaufgabe ruinieren, dann müssen immer weniger Steuerzahler für immer höhere Kosten aufkommen. Das vergrößert das Dilemma auf eine paradoxe Art und Weise, wie sie typisch für viele Massnahmen der deutschen Regierung sind.

Anstatt z.B. einfache Anreize, vor allem für gewerbliche Steuerzahler z.B. für soziale Massnahmen durch Anrechnung mit 1,x-facher Reduktion der Steuerlast bzw. Abschreibung zu beschließen, möchten der Staat und seine vom ihm alimentierte Sozialindustrie noch mehr administrative Blindleistung erzeugen.

Auf die – immer weniger werdenden – Arbeitsplätze bezogen, arbeitet ca. jeder siebte oder achte deutsche Steuerzahler unmittelbar oder mittelbar in oder mit der Autoindustrie. Da sollten sich die "Bekämpfer" des Automobils (unabhängig von der Antriebstechnologie gemeint), einfach mal umschauen und abzählen … was übrigens überhaupt nicht gegen einen echten Attraktivitätswettbewerb von Mobilitätskonzepten spricht!
Aber was will man von einem Land erwarten, das UBER wegreglementiert und Miet-E-Scooter für den Untergang des Abendlandes hält.

Deutschland ist nur scheinbar progressiv, in Wirklichkeit ist es eines der strukturkonservativsten Länder, die ich kenne. "Stur" und "starr" sind nicht nur etymologisch miteinander verwandt. Die Erstarrung in alten, überholten Strukturen würgt fast alle Innovationen im Ansatz ab, die sich dann andere Länder suchen und dort verwirklicht werden. Wir machen zwar alles völlig genau und präzise, nur haben andere Wettbewerbsvorteile, die uns am Ende buchstäblich ziemlich alt(modisch) aussehen lassen und ins Hintertreffen geraten lassen.

Es könnte tatsächlich sozial ungemütlich werden, da gebe ich Dir völlig recht bzw. befürchte ich das auch 🙁

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

"Aber hey, statt in die Zukunft zu investieren können wir ja noch ein paar NGOs mästen, die alles in Grund und Boden klagen"
Stefan, es kommt auf die Richter und ihrem Verständnis von der Welt an. Das ändert sich u.U. solange nicht, wie die Gehaltsüberweisungen klappen, aber auch sie leben nicht komplett abgekapselt von der Welt. Vor allem, wenn sie Familie haben. Leider müssen wir darauf warten, bis die Richter selber etwas spüren.
Und Hartz 4 ist aus meiner persönlichen Erinnerung finanziell nicht schlechter als Arbeitslosenhilfe. Aber es klingt allein deshalb anders, weil niemand zwischen Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe unterscheiden konnte. Ich hatte fast ein Jahr lang Arbeitslosenhilfe bezogen und weiß worum es geht. Dann habe ich einen Job angenommen, den ersten, den ich kriegen konnte, obwohl der total unterbezahlt war.Wer einmal in dieser Falle sitzt, hat es schwer, daheraus zu kommen.

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#4: "Ja, möglicherweise benötigt der Bau von Elektroautos weniger Arbeitskräfte als der von Verbrennermotoren, weil Elektromotoren nun mal viel einfacher aufgebaut sind. Man könnte es nun als Gewinn ansehen, dass derselbe Wohlstand (in diesem Fall: motorisierte Transportmittel) mit weniger menschlicher Arbeitskraft produziert werden kann. Aber nö, man beklagt lieber den Abschied von einer veralteten und schädlichen Technologie"

Jaja. Und wenn dann die in Asien produzierten Fahrzeuge nicht nach Deutschland exportiert werden weil eh keiner die kaufen kann, vom Bürgergeld, ist sogar soviel Platz auf den Straßen, daß Anna-Katherina-Jule (Kommunale Beauftragte für Mansplaining-Prävention, postkoloniale Scham und nachhaltiges Amen) mit dem Lastenrad easy die Blagen zum Waldorfkindergarten karren kann.
Wo sie dann womöglich auf den Laurin trifft, der in Strumpfhosen seinen Namen tanzen muß. Jeden Tag, als Strafe für un-woke Umtriebe und anti-grüne Häresie. Bis er es *endlich* lernt.

Fan
Fan
3 Jahre zuvor

Den Artikel mußt du in der Zusammenfassung von "paule t.“ lesen. Im Original geht da viel verloren.

Meine Adaption von:

„Das Buch mußt Du in der Übersetzung von Harry Rowohlt lesen. Im Original geht da viel verloren“

comment image

Bochumer
Bochumer
3 Jahre zuvor

#4 Gute Analyse des Autors.

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#9:
Das Herausarbeiten sub-textueller Zeugnisse immanenter Charakterschwächen, und virtuoses Erschaffen alternativer Koinzidenzen ist eben eine Domäne weniger, besonders begabter Checker.
Nicht jedem ist es gegeben, mittels gekonnter Auslassung und Nicht-Beachtung unwesentlicher Details die wahren Verhältnisse gebührend ins Licht zu rücken.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

"…auch Medienleute. (Was macht der Autor noch mal beruflich?…" siehe #4

Köstlich …

Fan
Fan
3 Jahre zuvor

@ Tolduso #11

kannst du es noch mal versuchen? Ich habe keine Lust, deinen pseudo-intellektuellen Kommentar zu dechiffrieren. Um es noch mal auch für dich verständlich zu sagen: "paule t.“ schreibt einen sehr, sehr guten Kommentar – #4 – der viel zu gut für den Artikel von Stefan Laurin ist. Die Artikel von Stefan Laurin kommen mir mittlerweile so vor, als habe ein Computerprogramm nach dem Zufallsprinzip Textbausteine zusammengesetzt, mit den immer gleichen Schlagworten wie "woke", "Postmoderne" usw.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

"…klingt einfach besser, sagen zu können, man schreibe gerade an der ersten, großen woken Oper, sei Schriftsteller oder Aktivist beim Gegenirgendwas-Verband…"

Es muss doch inzwischen in fast jeden Artikel des Autors wokeness, woke usw. (s.o.) hinein. Irgendwie passt es immer, so wie in meiner Kindheit, als ich auf fast jedes Wurst- oder Käsebrot auch noch Tomatenketchup 'draufklatschte'.

Gebe ich bei google die Begriffe wokeness Amerika Universitäten ein, so werden mir Artikel bei TichysEinblick, der NZZ, Junge Freiheit, Sueddeutsche, Welt, achgut, FAZ…gezeigt. Reihenfolge so wiedergegeben, wie gerade 'gegoogelt'.

Auch interessant das Folgende:

"Free Speech on Campus Is Doing Just Fine, Thank You" (2019)
By Lee C. Bollinger (Hochschullehrer, seit 2002 Präsident der Columbia University)

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2019/06/free-speech-crisis-campus-isnt-real/591394/

lt. wiki schneidet Columbia in Hochschulrankings regelmäßig unter den zehn besten Hochschulen der Welt ab

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#14:
Was? Na und? Och. Na sowas.

Vielleicht war der Grad der Komplexität nun besser an deine, mir nicht bekannten, kognitiven Fähigkeiten angepasst. Welche für mich beim Schreiben von Kommentaren ohnehin irrelevant sind.

Lehmbruck
Lehmbruck
3 Jahre zuvor

Die Industrie von morgen wird eine andere sein. Arbeitsplätze werden in der Photovoltaik- und Windindustrie geschaffen, und zwar bekanntlich mehr als die paar im.Braunkohlerevier, die verloren gehen. Ich teile die Sorge um die industrielle Zukunftsfähigkeit. Nur um diese zu erhalten, müssen wir den Strukturwandel akzeptieren und gestalten, statt an dem festzuhalten, was uns die letzten Jahrzehnte reich gemacht hat. Die Abschaffung des Verbrennermotors und die Verdrängung des Automobils aus Innenstädten wurden nicht in Deutschland erfunden, sondern in Ländern, in denen weniger Arbeitsplätze davon abhängen. Die aber nun mal unsere Absatzmärkte als Exportweltmeister sind und die sich nicht länger von uns Deutschen vorschreiben lassen wollen, dass Abgase und Motorenlärm zu einer richtigen Stadt dazugehören. Im gallischen Dorf, das nicht mit der Zeit geht, kann man dem Niedergang alter Industrien verlangsamen, aber nicht aufhalten und bremst damit leider auch die Innovation aus. Als Ruhrgebietler kennen wir das zur Genüge, wenn der Schornstein nicht mehr qualmt (was wiederum teilweise an gewissen feindlichen Übernahmen lag), und wir wissen auch: In "Motor Town" Detroit ist es noch schlimmer gekommen – zu einer Zeit, als Greta Thunberg noch gar nicht geboren war.

Joachim Brunner
Joachim Brunner
3 Jahre zuvor

Ein sehr guter und treffender Artikel,
Die Problematik der Verunmöglichung des Zuverdienens von Kindern war mir neu.
Grotesk und Leistungsfeindlich, das hätte man ebenso wie ein höheres Schonvermögen
leicht ändern können.
Stattdessen wurde lieber der Verzicht auf Sanktionen gefordert und die
Sätze soweit erhöht das sich jeder Arbeitswillige Geringverdiener fragen lassen muss warum er so dumm sei morgends aufzustehen.

Der irrwitzige Selbstabbau unserer industriellen Basis ist das zentrale Poblem.
Der geforderte Zwangsumstieg auf Elektromobilität ist eben kein Strukturwandel aufgrund des Wechsels zu einer aufgrund ihrer Eigenschaften überzeugenden und überlegenen Technologie sondern Ergebnis einer Wrtschafts– und technikfeindllichen Politik . Das arbeitet die IG-Metall leider nicht heraus in ihren Aktionen.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #6:, Zitat: "Nix mit Luditen. Die Automobilindustrie ist so wichtig, weil dieses Land so blöd war, aus vielen Technologien auszusteigen oder nie richtig einzusteigen: Gentechnik, KI, Kerntechnik – deswegen ist die Abhängigkeit von der Automobilbranche nun so hoch."

Diese anderen Technologien sind andere Themen, über die mMn ein anderes Mal diskutert werden sollte. Vom Thema Autotechnologie lenken sie nur ab. Und bezüglich _dieses_ Themas beklagen Sie nun einmal gerade die Ablösung einer veralteten, schädlichen und komplizierten Technologie, nämlich des Verbrennungsmotors, durch eine heute besser geeignete – und Sie beklagen das u.a., _weil_ die neue Technologie außerdem eine einfachere Herstellung und damit auch weniger Arbeitsplätze mit sich bringt.
Das ist aber genau die modernisierungsfeindliche Haltung wie die, die Maschinenarbeit ablehnte, weil sie Handarbeit überflüssig machte.

@ #8, Zitat: "Und wenn dann die in Asien produzierten Fahrzeuge nicht nach Deutschland exportiert werden weil eh keiner die kaufen kann …"
Warum Deutschland in der Produktion von Elektroautos nicht so gut dasteht, könnten sie ja mal die entsprechenden Konzerne fragen, die sich – mit freundlicher Unterstützung von Modernisierungsgegnern in den "bürgerlichen" Parteien – mit aller Kraft am Verbrennungsmotor festklammerten und die notwendige Innovation verweigerten. _Vielleicht_ kriegen VW, BMW usw. ja noch die Kurve; schön wär's.

(Die Aufeinanderhäufung kultureller Feindstrohbildermänner im Rest ihres Posts schenke ich im Folgenden die verdiente Aufmerksamkeit:)

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#18:
"Warum Deutschland in der Produktion von Elektroautos nicht so gut dasteht, könnten sie ja mal die entsprechenden Konzerne fragen…"
Nö, warum. Ich bleibe einfach im ursprünglichen Kontext und beziehe mich weiterhin auf den Autor des Artikels wie folgt: "Das VW-Chef Diess künftig Elektroautos in China bauen und sie nach Deutschland importieren, hat bei der Belegschaft des größten Automobilkonzerns der Welt für Entsetzen gesorgt und sicherlich nicht nur dort".
Ist ja nicht mein Problem, wenn deine selektive Wahrnehmung dem angestrebten Narrativ auf die Sprünge helfen muß.

"Die Aufeinanderhäufung kultureller Feindstrohbildermänner im Rest ihres Posts schenke ich im Folgenden die verdiente Aufmerksamkeit:"
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, und die, hoffentlich verdiente, prototypische Feindseligkeit . :p

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

"…Dass Kinder in Bedarfsgemeinschaften selbst in den Ferien kaum etwas dazuverdienen dürfen, ist nur die Spitze eines leistungsfeindlichen Wahnsinns und es wäre gut, wenn sich das ändert…" (siehe Text)

#17 "…Die Problematik der Verunmöglichung des Zuverdienens von Kindern war mir neu.
Grotesk und Leistungsfeindlich, das hätte man ebenso wie ein höheres Schonvermögen
leicht ändern können…"

Interessant, dass sowohl der Autor des Artikels (Stefan Laurin), wie unter #17 (Joachim Brunner), das Hinzuverdienen von Kindern so positiv sehen.

Die eine Seite ist das finanzielle Desaster der Familien, das eine zusätzliche Einnahmequelle als (Teil)Problemlösung erfordert. Die andere Seite ist aber, dass hier von Autor und Kommentator Kinderarbeit (oder die Arbeit Jugendlicher – however), als erstrebenswert angesehen wird. Die Ferien, die für andere Kinder/Jugendliche Ferien sind, Zeit der Freizeit/Erholung, Zeit des Reisens usw., können ruhig/sollen/müssen (muss wegen eines ökon. Zwanges) Arbeit sein. Kinderarbeit nur verpönt im Rückblick, wenn es z.B. um die industrielle Revolution geht? Kinderarbeit sinnvoll, gar erstrebenswert in der Jetzt-Zeit. Menschenrechte (Kinder sind Menschen! – wollte das nur mal erwähnen …) mit Einschränkung? Für Kinder der sehr gut Verdienenden die Malediven, für die der Mittelschicht die Ostsee, für die Unterschicht das Schwimmbad, die Fahrradtour, für die ganz unten ist Kinderarbeit ok?

"…Der neunte Geburtstag war für den kleinen Oliver kein besonders erfreuliches Ereignis. Vor allem, weil er mit einem Umzug verbunden war: vom Waisen- ins Armenhaus. Aus Englands Armenhäusern aber bezogen die Fabrikanten des Landes ihre billigsten Arbeitskräfte. Das bedeutete: Oliver Twist musste sich fortan seinen Haferschleim selbst verdienen…" https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/die-geschichte-die-ausbeutung-der-kinder/1852056.html
"…Charles Dickens hatte übrigens Glück. Sein Vater wurde nach einem Jahr aus dem Schuldgefängnis entlassen und Dickens konnte mit 14 noch einmal die Schule besuchen. Er wurde Journalist und Autor. Ein ziemlich wohlhabender sogar. Man kann wohl sagen, dass die Chance auf Bildung zumindest ihn aus seiner Misere befreit hat…" (ebd.)

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#14:
"Gebe ich bei google die Begriffe wokeness Amerika Universitäten ein, so werden mir Artikel bei TichysEinblick, der NZZ, Junge Freiheit, Sueddeutsche, Welt, achgut, FAZ…gezeigt. Reihenfolge so wiedergegeben, wie gerade ‘gegoogelt’."

Gebe ich bei duckduckgo die Begriffe wokeness Amerika Universitäten ein, so werden mir Fundstellen bei moritzmuecke.de, achgut.de, taz.de, faz.net…gezeigt. Und noch ein paar Tausend mehr.
Und nun?

Joachim Brunner
Joachim Brunner
3 Jahre zuvor

@18, paule t.
"Ablösung einer veralteten, schädlichen und komplizierten Technologie, nämlich des Verbrennungsmotors"
Woher nehmen Sie denn die Grundlage derartiger Aussagen?

Nahezu alle mit dem Verbrennungsmotor einhergehenden negativen Auswirkungen wurden doch nachweislich sehr erfolgreich gelöst. (siehe Abgas, Fahrzeuglebensdauer, Sicherheit etc)
Es bleibt ein recht bescheidener CO2 Impact von ca. 13% beim PKW
Nicht sehr viel angesichts der enormen Transportleistung von ca 80-85 % der Personenkilometer der Bedeutung für Wirtschaft und des Zugewinns an Lebensqualität durch individuelle Mobilität.

..zudem weiter verringerbar auch ohne seine von Aktivisten und Politschwätzern propagierte dirigistisch verordnete Abschaffung.

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#21:
"Die andere Seite ist aber, dass hier von Autor und Kommentator Kinderarbeit (oder die Arbeit Jugendlicher – however), als erstrebenswert angesehen wird"

Nein, das ist nicht "die andere Seite". Das ist deine, etwas bizarre, Deutung.
Worum es da geht ist, daß in Familien die von Alg2 leben müssen den Kindern verwehrt wird einen Ferienjob anzunehmen, dessen Verdienst nicht der "Bedarfsgemeinschaft" zugerechnet wird. Sprich, bis auf einen Betrag von 100€ von der Arge eingesackt wird.
Einfach mal eben so anzunehmen, die Kinder würden bei Änderung dieser Regelung systematisch in Kinderarbeit ausgebeutet zeugt vermutlich eher von problematischen Denkstrukturen als von der Realität des Familienlebens.
Die Verachtung der vermeintlichen Unterschicht scheint in gewissen Kreisen wieder populärer zu werden.

Manfred Michel
Manfred Michel
3 Jahre zuvor

Die relativ gut Verdienenden in der Automobilbranche zahlen auch viel Steuern und Sozialabgaben. Aber wenn die Industrie abgebaut wird, hat das organisierte Verbrechen Hochkonjunktur, gestaltet den Strukturwandel und bietet Ersatzarbeitsplätze. Detroit ist ein gutes Beispiel dafür. Dortmund konnte den Struckturwandel als Einkaufsstadt gestalten. Doch damit scheint jetzt Schluss zu sein. Viele Geschäfte haben in den letzten 20 Monaten dicht gemacht. Kaufhof, Karstadt Sporthaus, Conrad, Real- Märkte, Just Music. Aber einen Trost gibt es noch. Dortmund wird wahrscheinlich Drogenhauptstadt bleiben. Mit was wollen wir die Chinesen noch bezahlen? Mit Gender- Studies oder woken Theaterstücken? Da sind die bestimmt ganz heiß drauf. Und trotz Gender u. Gleichstellung kann ich sie noch nicht sehen. Die ganzen Mädchen, die später mal Gas- Wasser- Sch…. machen wollen. In England verdienen LKW- Fahrer mittlerweile mehr als Ärzte, Lehrer, Architekten usw. weil ohne sie nichts läuft. Da nützen Gleichstellungsbeauftragte wenig. Wenn die Energie- und Rohstoffpreise weiter explodieren wird man vieleicht mal überlegen, stillgelegte Zechen wieder in Betrieb zu nehmen. Aber wer will denn noch Bergmänn*in werden. Wenn man der überflüssigen Gender- u. Diversity- Sekte das Wasser abgraben würde, hätte ich nichts dagegen. Diese treibt nur Menschen, mit ihren narzisstischen Agitationen in die Arme rechter Organisationen.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#14 bzw. #22 Angelika und Tolduso
Für manche ist die Membran der KI-generierten Filterblase der Denkhorizont der Realität und für andere nur der gefilterte "confirmation bias". Search engines do not rule the world, but maybe the mind 😉
#22 eben, nix. Fundstellen eben … d´accord 😉
Sage mir, ob und welche Medien Du magst/verachtest und ich sage Dir, zu welchem Milieu Du Dich zurechnest … oder eben auch nicht 😉

@all Wie jetzt, die Ruhrbarone sind doch nicht Spitzenreiter beim Ort wholeness? Echt jetzt?

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

Wenn die Bundesregierung nicht so strunzdumm gewesen wäre, synthetischen Kraftstoff, der aus CO2 gewonnen wird für die Umweltbilanz abzulehnen, wäre nicht die Antriebs-Technologie, sondern die Herkunft des Treibstoffs ein Teil der Lösung des (Anschein)Problems 😉

Photosynthese ist bestimmt auch aus dem Curriculum gestrichen?

Aber so etwas kommt heraus, wenn man die Naturwissenschaften in der Oberstufe abwählen konnte bzw. Freitags für das Klima hüpfen geht und die MINT-Fächer schwänzt 😉

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #23 Joachim Brunner:
Die PKWs verursachen also nur 13% des CO2, während sie 80-85% der Personenkilometer leisten? Hui, das klingt ja so, als wäre PKW-Fahren tatsächlich eine unglaublich klimaschonende Art der Fortbewegung.

Ist natürlich nur Blödsinn. Die 13% einerseits und über 80% andererseits beziehen sich offensichtlich auf unterschiedliche Gesamtgrößen: Die über 80% beziehen sich offenbar auf den gesamten _Verkehr_, wohingegen sich die 13% wohl (vermute ich mal, ohne nachzuprüfen) auf den gesamten _CO2-Ausstoß aus allen Quellen_ beziehen und keineswegs nur auf den _CO2-Ausstoß aus dem Verkehr_ (alles jeweils in Deutschland, vermute ich). Diese Zahlen gegeneinander zu stellen ist also argumentativ völlig wertlos und mit Bezug auf den erweckten Eindruck ein ungewöhnlich billiges Täuschungsmanöver.

Und dass PKW "nur" für 13% des CO2-Ausstoßes verantwortlich sind (ich kaufe Ihnen die Zahlen mal ab), bezogen auf alles, wobei CO2 durch den Menschen überhaupt freigesetzt wird (also Stromproduktion, Industrieprozesse, Gebäudeheizung und alle Verkehrsarten zusammen, und vielleicht vergesse ich gerade noch was) wollen Sie also als "bescheidenen Impact" verkaufen? Na danke.

Und der "Zugewinn an Lebensqualität durch individuelle Mobilität" bei Verbrennerautos … worin besteht der noch mal gegenüber Elektroautos? Auch dieses "Argument" ist im Vergleich zwischen Verbrenner- und Elektromotoren offenkundig untauglich.

Immerhin haben Sie Humor, indem Sie nach diesen Augenwischereien und untauglichen Argumenten die _andere_ Seite als "Politschwätzer" titulieren.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #20 Tolduso, Zitat: " Ich bleibe einfach im ursprünglichen Kontext und beziehe mich weiterhin auf den Autor des Artikels wie folgt […]"

Ja, wenn man sich auf den Autor des Artikels bezieht, hat der Autor des Artikels natürlich recht. Das ist eine beeindruckende Feststellung.

Ich hingegen habe eine Frage gestellt, zu der der Artikel nichts zu sagen hatte, nämlich _warum_ die Autoindustrie in Deutschland sich lieber lange Zeit mit Zähnen und Klauen und teils illegalen Methoden am Verbrenner festgeklammert hat, während für die Produktion von Elektrotransportern, an denen Bedarf bestand, ein Start-Up gegründet werden musste.

Übrigens sieht der erwähnte Diess die Lage insgesamt wohl so, dass Elektroautos bald nicht mehr teurer sein werden als Verbrenner und diesen ablösen können. China sei aber insgesamt einfach viel weiter, was die Pläne für Elektromobilität angeht. Da haben die deutsche Regierung und die Automobilindustrie also in guter Zusammenarbeit Innovation verlangsamt. Wenn das in China besser ist, ist es auch nur begrenzt überraschend, dass das auch für eine Produktion dort spricht. Wer in dieser Situation aber weiter für den Verbrenner ist, will die Folgen der gebremsten Innovation durch Abbremsen der Innovation ausgleichen.

Fan
Fan
3 Jahre zuvor

@ paule t.

"Ja, wenn man sich auf den Autor des Artikels bezieht, hat der Autor des Artikels natürlich recht."

Recht haben immer die Rechten. Erst recht bei den Ruhrbaronen. Daran werden auch deine ***** fünf Sterne Kommentare nichts ändern. Wäre natürlich besser, du würdest die Artikel schreiben, statt Stefan Laurin, Gehaltsempfänger von Axel Springer SE

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#29:

"Ja, wenn man sich auf den Autor des Artikels bezieht, hat der Autor des Artikels natürlich recht. Das ist eine beeindruckende Feststellung."

Eine Feststellung von dir die unhaltbar ist, ein wenig doof wirkt und in ihrem gescheiterten Sarkasmus-Versuch fast vermag Mitleid zu erwecken.
Für jemanden, der konsequent irritiert von Kontext zu sein scheint, und nicht in der Lage ist jenseits seines eigenen Geschwafels etwas wahrzunehmen ist das allerdings auch nicht weiter verwunderlich.

Fan
Fan
3 Jahre zuvor

@ Tolduso #31

deine Beleidigungen sind unterirdisch, Zitat Tolduso: "… und nicht in der Lage ist jenseits seines eigenen Geschwafels etwas wahrzunehmen …"

Du wirst es nie schaffen, so gute Kommentare wie "paule t." zu schreiben. Nie. Die Aussage wage ich jetzt mal, obwohl man über die Zukunft eigentlich nichts sagen kann.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #27 abraxasrgb, Zitat:
"Wenn die Bundesregierung nicht so strunzdumm gewesen wäre, synthetischen Kraftstoff, der aus CO2 gewonnen wird für die Umweltbilanz abzulehnen, wäre nicht die Antriebs-Technologie, sondern die Herkunft des Treibstoffs ein Teil der Lösung des (Anschein)Problems ?
Photosynthese ist bestimmt auch aus dem Curriculum gestrichen?
Aber so etwas kommt heraus, wenn man die Naturwissenschaften in der Oberstufe abwählen konnte bzw. Freitags für das Klima hüpfen geht und die MINT-Fächer schwänzt ?"

1. Es wird nicht wirklich klar, worauf Sie sich beziehen: Sprechen Sie über synthetische Kraftstoffe aus Power-to-Liquid-Technologie, über synthetische Kraftstoffe aus Biomasse (zB Holz, feste Abfallstoffe o.Ä.) oder über schon in der Herstellung flüssige Biokraftstoffe (wie Biodiesel oder Ethanol)?
Bei "synthetischen Kraftstoffen" denkt man mE meist zunächst an die PtL-Technologie, aber dann sprechen Sie von Photosynthese … es ist also nicht wirklich klar.

2. Jede der genannten Technologien hat Nachteile:

a) PtL-Technologie stellt mittels elektrischer Energie aus Wasser und CO2 Kohlenwasserstoffe her, die als Treibstoff dienen können. Den kann man dann wiederum in Verbrennungsmotoren nutzen. Allerdings gibt es erst bei der Herstellung deutliche Umwandlungsverluste (laut Bundesregierung liegt der Wirkungsgrad nur bei 60%) und dann ist der Wirkungsgrad von Verbrennermotoren erheblich geringer als der von Elektromotoren (20% gegenüber 64%). Beides zusammengerechnet, liegt der Wirkungsgrad von mit PtL-Treibstoff betriebenen Verbrennern also bei 12% gegenüber den 64% der Elekroautos, ist also vergleichsweise extrem ineffizient.
Der Vorteil ist natürlich, dass man mit PtL-Technologie überschüssigen Strom nutzen und den produzierten Treibstoff problemlos speichern kann.
Insgesamt scheint mir die Haltung der Bundesregierung sehr vernünftig zu sein, hauptsächlich aus Effizienzgründen auf Elektromotoren zu setzen und gleichzeitig PtL-Kraftstoffe als Lösung für die Anwendungen zu sehen, bei denen elektrischer Antrieb schlecht machbar ist (zB Luftverkehr).

b) Synthetischer Kraftstoff aus Biomasse hat ebenfalls erhebliche Effizienzprobleme und würde bei massenhafter Anwendung riesige Fläche zur Energieholzproduktion erfordern (Holz ist ja nicht gerade im Überfluss vorhanden). Als Nischenlösung zu sinnvoller Abfall- oder Resteverwertung mag das sinnvoll sein, aber grundsätzlich kann man solche Biomasse weit effektiver anders nutzen.

c) Gleiches gilt für Biokraftstoffe, deren Herstellung einerseits mit der Lebensmittelproduktion konkurrieren würde, evtl gar Umwandlung wertvoller anderer Flächen in Ackerflächen mit sich bringen würde, und andererseits durch Düngemitteleinsatz u.a. selbst keineswegs klimaneutral ist.

—————————————————–

Warum die Haltung der Bundesregierung falsch sein soll, erschließt sich mir daher nicht so ganz.

Aber so lange Sie diesbezügliche Argumente durch Wertungen wie "strunzdumm" und Unterstellung von Unwissenheit wie "aus dem Curriculum gestrichen", "Naturwissenschaften abwählen" und "für das Klima hüpfen geht und die MINT-Fächer schwänzt" ersetzen und mit gar lustigen Smilies ihre intellektuelle Überlegenheit beweisen können, ist natürlich alles in Butter.

Manfred Michel
Manfred Michel
3 Jahre zuvor

Deutschland stösst nur ca. 2.5% der sogenannten Treibhausgase aus. Die USA, Russland, China und Indien dagegen fast 50%. Das Klima wird also nicht in Deutschland gerettet. Aber wenn man der Meinung ist, dass 2+2=4 seien, steht man sofort unter Naziverdacht. Die Stigmatisierung als Rechter scheint sich aber so langsam abzunutzen. Dabei verliert man die richtigen Nazis aus dem Auge. Mir hat mal vor ca. 3 Jahren jemand gesagt, dass die "Böhsen Onkelz" ganze Stadien füllen und, dass das kaum jemand merkt. Er hatte recht! Ich wusste auch nichts davon. Und die "Bestie" wird mit den ganzen narzisstischen Provokationen gefüttert. Es sieht nicht gut aus, aber sie sind in ihrem narzisstischen Größenwahn nicht in der Lage die Gefahr zu erkennen und beschäftgen sich lieber mit dem Bashing von Alten Weißen Männern. Wenn die Nazis wieder Oberwasser gewinnen sollten, hat das auch was mit dem zu tun, was der Psychiater und Autor, H. J. Maaz als Narzisstische Normopathie bezeichnet.

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#32:
Ich habe keine Idee was dich zu der Ansicht verleitet haben könnte, meine Kommentare würden von mir in der Absicht geschrieben dich in welcher Form auch immer zufriedenzustellen; ich kann dir versichern, daß ich daran keinen Gedanken verschwende.

abrxasrgb
abrxasrgb
3 Jahre zuvor

Paule T.
Es freut mich wirklich einen Denkanstoss zur Beschäftigung mit dem Teilthema synthetischer Kraftstoffe geliefert zu haben, aber anscheinend bzw. offenkundig sinnlos.
Am Ende der möglichen Diskussion, bevor sie überhaupt begonnen hat und auch am Ende deines Kommentars, kommt doch wieder das Ressentiment. Quelle surprise 😉

Die Kurzform: Ich bin für den Erhalt der klassischen Motorentechnologie und habe gleichzeitig aber überhaupt nichts gegen elektrische Antriebe. Was ich wirklich uninteressant finde, ist komplexe Themen monodimensional zu simplifizieren, auch wenn und vor allem dann, wenn es um Dioxide geht.

Ehrlich gesagt kannst und darfst du gerne mit Elektroautos fahren, mache ich auch gelegentlich und geniesse einige ihrer Vorzüge. Aber das ist nur ein winzig kleines Teilthema des Artikels unter dem wir hier kommentieren.
Jeder kann und darf sich meiner Auffassung nach, mobilisieren, wie er möchte. Vermutlich liegt da der fundamentale Unterschied zwischen unseren Wertesystemen?

Die etablierte einfachste Definition von Nachhaltigkeit umfasst grob die drei Dimensionen von Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Eine dieser Dimensionen gegen einer andere argumentativ in Stellung zu bringen zeigt meines Erachtens nach nur Unverständnis für das Denken in Nachhaltigkeit bzw. dafür, dass es keine "einfachen" Lösungen gibt.
Da ist Stefan Laurin in seiner Sichtweise nachhaltiger, als du. Er zeigt auf, dass es miteinander zusammenhängende ökonomische, ökologische und soziale externe Effekte politischer Ideen gibt, die uns allen auf die Füße fallen können bzw. werden.

Reden wir lieber über gesellschaftliche Wohlstandsmehrung, als über CO2-Vermeidung. Transformation kostet etwas, das geht mit Investitionen oder mit Verzicht. Ich bevorzuge die Investition und den Anreiz, statt Verzicht und Verbot.
Wer sich einen Tesla leisten kann, dem gönne ich das von Herzen, er soll den anderen nur nicht den Umstieg auf die Carrera-Bahn oder das gerade populäre Lastenfahrrad für den Weg zur prekären Erwerbstätigkeit vorschlagen oder politisch vorschreiben (lassen). Die Eigentümer der Teslas in meinem Freundeskreis haben übrigens mindestens noch ein bis drei andere Fahrzeuge im Fuhrpark. Es gibt sogar ein Modell von Tesla, den ich so schön und komfortabel finde, dass ich überlege, mir den eventuell zu leasen.

Da wir gerade so schön von globalen Problemen und Verantwortung reden: Ich interessiere mich eher dafür, dass pro Tag weltweit ca. 19.000 Kinder an Hunger, Mangelernährung sterben, als für die Gewissensbisse wohlstandsverwahrloster Europäer. Aber einige von denen können sich ja den Lebensunterhalt in Kobaltminen verdienen, insofern ..?

Aber OK, es kann ja nicht jeder symptomlos intelligent sein 😉

Fan
Fan
3 Jahre zuvor

@ Tolduso #36

du bist mir total egal – ich sag dir nur, was du tust, und was nicht kannst, in Kommentar #32

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #35: Jaja, die berühmten "nur 2,x Prozent". Wenn man so rechnet, kann sich _jeder_ beliebig aus der Verantwortung rechnen, notfalls auch der verschwenderischste Mensch von allen, der sich als Weltraumtourist hat ins All schießen lässt, jeden zweiten Tag eine Flugreise unternimmt, seinen Chaffeur mit der Limousine hinterherfahren lässt und alleine ein schlecht gedämmtes Schloss bewohnt, dass er aber immer auf molloge 24 Grad heizen lässt.
Auch der wird persönlich wohl immer noch nur einen ziemlich kleinen Anteil des gesamten CO2-Ausstoßes verursachen und könnte mit Ihrer Logik sagen, dass er alleine ja wohl nicht die Welt retten kann; also wäre es völliger Unsinn, von ihm zu erwarten, dass er seinen Lebensstil ändert; man solle sich doch bitte an die anderen 7418 Millionen Menschen wenden; wenn die alle zusammen was machen würden, würde es etwas ausmachen, aber doch nicht sein persönliches Handeln …

Das wäre offenkundiger, egozentrischer Schwachsinn, aber genau das "nur 2,x%"-Argument auf die Spitze getrieben. Außerdem basiert dieses auf einem Strohmann-Argument: Denn es _behauptet_ ja niemand, dass das Klima _nur_ "in Deutschland gerettet werden" müsse oder könne; aber Deutschland kann und muss seinen Beitrag leisten.

Wenn man dagegen tatsächlich das Problem lösen will, sollte man vielmehr zwei Fragen stellen: Erstens, wer welchen _relativen_ Anteil am Problem hat, sprich wie hoch der CO2-Ausstoß _pro Kopf_ ist; und da ist Deutschland zwar nicht an der Spizue, aber immer noch deutlich überdurchschnittlich. Und zweitens, wer welche technologischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten hat – und da steht Deutschland ja wohl auch gut da. Es wäre im Gegenteil voraussichtlich wirtschaftlich eher schlecht für Deutschland, den Anschluss an Zukunftstechnologien zu verpassen.

Manchmal reicht eben "2+2" nicht aus und "geteilt durch" hat seine Berechtigung.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ abrxasrgb #37:

1. Wenn ich lang und breit mit Quellen vorrechne, warum es, wenn man die Effizienz der Energienutzung betrachtet, eben doch auch auf die Antriebstechnologie ankommt und nicht nur auf die Herkunft des Treibstoffs (wie Sie oben behaupteten), ist _das_ eine monodimensionale Simplifizierung eines komplexen Themas.
Interessante Sichtweise. Zeigt sich Ihre mehrdimensionale Betrachtung des komplexen Themas darin, dass Sie auf meine Argumente zu diesem Aspekt überhaupt nicht eingehen, sondern auf ein halbes Dutzend andere Themen ausweichen? Ja, die sind auch alle wichtig. Ich jappel Ihnen aber trotzdem nicht nach jedem Ausweichen auf ein anderes Thema hinterher.

2. Dass Sie sich, nach Ihren oben bereits zitierten und nun vermehrten Beschimpfungen anderer Standpunkte, sich nun darüber beklagen, dass auch bei mir das Ressentiment durchkommt, ist irgendwie auch interessant zu beobachten. Ja, das tut es – aber wer so durchgehend andere Standpunkte abwertet, ist nicht in der Position, sich darüber zu beschweren.

Fan
Fan
3 Jahre zuvor

@ paule t. #33

Bei Flugzeugen ist es weitaus schwieriger als bei Autos (Gewicht, Sicherheit) alternative Antriebe zu nutzen. Deshalb sind dort „SAF“ – "sustainable aviation fuels“ – eine Option. Oder doch nicht?

https://www.flugrevue.de/nachhaltige-flugkraftstoffe-grueneren-saft-laden/

"NACHHALTIGE FLUGKRAFTSTOFFE

Grüneren SAFt laden

Die Luftfahrt muss ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, die Industrie peilt eine Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2050 an. Eine wichtige Rolle spielen nachhaltige Treibstoffe (sustainable aviation fuels, SAF). Können sie halten, was sie versprechen?

(…)

Am Beispiel Iberia rechnet Christian Pho Duc vom Schweizer Investmentunternehmen Smartenergy vor, was eine Quote von zwei Prozent SAF bedeutet: Der Gesamtkerosinverbrauch der spanischen Airline lag 2019 bei 11,56 Mrd. Litern. Bis 2025 müssten davon 230 Mio. Liter jährlich SAF sein. Typische SAF-Projekte oder Initiativen stellen nach Angaben von Pho Duc jeweils nur rund drei Mio. Liter pro Jahr her. Nötig wäre also der Output von knapp 80 solcher Projekte – nur um Iberia mit SAF zu versorgen.

(…)

Nachhaltiges Kerosin allein reicht nicht aus

Die Nutzung von SAF allein ermöglicht aber keine Trendwende bei den CO2-Emissionen der Luftfahrt ab 2035. Zu diesem Schluss kommt das DLR in der Ende Mai veröffentlichten Studie DEPA 2050 (Development Pathways for Aviation up to 2050). Dabei gingen die Autoren von einer flottenweiten Beimischungsrate von 80 Prozent bis 2050 aus. "Die emissionsbezogenen Analysen der Studie zeigen, dass die Klimaziele für den Luftverkehr bis 2050 nach gegenwärtigem Forschungsstand nicht zu erreichen sind", so Dr. Markus Fischer, Bereichsvorstand Luftfahrtforschung im DLR. Dafür sei zusätzlich eine beschleunigte Entwicklung alternativer Antriebstechnologien nötig.

(…)"

Was beim Luftverkehr schon sehr zweifelhaft erscheint, ist sicher nicht für den riesigen Verbrauch von Automobilen realisierbar. Ich halte "Nachhaltige Treibstoffe" für ein Ablenkungsmanöver der "weiter-so-Propagandisten."

Tolduso
Tolduso
3 Jahre zuvor

#39:
"du bist mir total egal "

Jaja. Das wird immer offensichtlicher.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

# 40 Päule T.
Die „Effizienz“ ist der einzige kleine seidene Ariadnefaden aus dem gedanklichen Labyrinth?
Man kann – offenkundig – so „denken“, überzeugen kann man (mich) damit nicht.

Am Ende interessiert mich die Diskussion dann doch nicht wirklich, denn ich halte das Thema „anthropogener Anteil“ eines ohnehin stattfindenden Klimawandels für hysterisch überhitzt(sic!)!
Also CO2 Reduktion durch weniger empörtes Hyperventilieren und Schnappatmung, wenn man daran glaubt, damit die Welt vor irgendetwas retten zu können.

Die effektivste(!) Methode zur Schonung natürlicher Ressourcen ist Empfängnisverhütung, denn wir sind schlicht zu viele Menschen auf diesem Planeten. Dann könnte man lieber noch ein paar Bäume pflanzen, die gedankliche Beweglichkeit vieler Menschen ist ja ohnehin eher botanisch 😉

Ist die (Klima-)Apokalypse jetzt die Offenbarung des Paule T. und nicht mehr die des Johannes?

Wenn es um Effizienzsteigerung geht, bin ich für Forschung zum Thema Kühlung, denn die ist technisch derzeit um den Faktor 3-5 mal aufwändiger, als Heizung.
Klimaanpassung mal sinnvoll weiter gedacht.

Ich „beschimpfe“ keine anderen Standpunkte, ich mache mich über sie lustig ?
Ebenso „beklage“ ich mich nicht, eher bedaure ich den an Ressentiment leidenden Menschen. Muss verbittert schmecken, hmm?

Manfred Michel
Manfred Michel
3 Jahre zuvor

Wenn man die anderen nicht bewegen kann bei der Dekarbonisierung mitzumachen, werden unsere Bemühungen nicht viel bringen. Dann bekommt das ganze eher einen religiösen Charakter und hat was mit Buße tun, zu tun. Unsere privilegierten, jungen Freunde von FFF scheinen auch nicht grade zu den Wenigfliegern zu gehören. Und die Anhänger der Grünen scheinen auch den SUV's nicht abgeneigt zu sein. Aber das kennt man ja schon. Wasser predigen und Wein trinken. Der pro Kopf- Ausstoß interessiert mich nicht, sondern nur mein eigener. Und da stehe ich weitaus besser da, als viele der Schreihälse. Es gibt welche die behaupten, dass die Weichen auf ein neofeudalistisches System gestellt sind. Vieleicht ist das ja die Lösung.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #43 abraxasrgb, Zitat: "Am Ende interessiert mich die Diskussion dann doch nicht wirklich, denn ich halte das Thema „anthropogener Anteil“ eines ohnehin stattfindenden Klimawandels für hysterisch überhitzt(sic!)!"

Naja, gut, dann haben Sie die bisherige Diskussion also einfach getrollt, weil Sie die wissenschaftlich eindeutig geklärten Fakten leugnen wollen. Immerhin schön, dass das geklärt ist; auch wenn ich mir _dafür_ das Heraussuchen exakter Fakten zum Vergleich verschiedener Antriebe gern gespart hätte.

—————————————–

@ #44 Manfred Michel, Zitat: "Wenn man die anderen nicht bewegen kann bei der Dekarbonisierung mitzumachen, werden unsere Bemühungen nicht viel bringen."

Das ist immerhin richtig. Und jetzt die politische Preisfrage:
Wie bewegt man andere Länder besser dazu, mitzumachen?
Indem man …
a) … nichts oder wenig macht, weil der eigene Anteil eh nicht reicht, und den anderen erzählt, sie sollen mal anfangen,
oder indem man …
b) … den eigenen, überproportionalen Anteil am Problem anerkennt und die eigenen, vergleichsweise guten Möglichkeiten nutzt, um seinen Beitrag zur Problemlösung zu leisten?

Nebenbei könnte man noch in die Überlegung einbeziehen, dass es für die eigene wirtschaftliche Situation wahrscheinlich auch besser ist, bei dem für die Problemlösung notwendigen technologischen Wandel nicht abseits zu stehen.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

Paul T. heute wieder kreatives Missverstehen wollen im Superlativ?
Ein "wissenschaftliches" Argument ist nicht damit erschöpft technische Zahlen für den Beleg der eigenen Hypothese zu zitieren (BTW haben manche Otto-Motoren und Diesel-Motoren im PKW höhere Wirkungsgrade als angegeben), aber das sind doch ohnehin alles Nebenkriegsschauplätze, da deine Meinung ja von vornherein feststand.
Es geht darum mehrere Vergleichsdimensionen gegeneinander abzuwägen und nicht ein Vorurteil durch beliebige Belege zu untermauern. Wissenschaft geht anders und Ökologie erst recht 😉

Ich werde den Effizienzvorteil des Elektromotors auch nicht leugnen, das ist ein technisches Faktum und dazu hatte ich auch zu viel Thermodynamik im Studium. 😉
Ich halte deinen hier vertretenen Standpunkt für eine ideologische Meinung, die scheinbar technologisch verbrämt belegt und durchgesetzt werden soll, das ist Rechthaberei, aber keine "wissenschaftliche" Diskussion.

Aber dein Stil ist wenigstens in sich kohärent … in seiner Eindimensionalität.

Fan
Fan
3 Jahre zuvor

@ abraxasrgb #46

ich habe in deiner "Diskussion" mit "paule t." nicht ein vernünftiges Wort von dir gelesen. Statt irgendeiner Aussage, über die man reden könnte, kommen von dir nur äusserst schlichte Beleidigungen.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #46 abraxasrgb:

Sie hatten oben in #27 geschrieben, mit synthetischen Kraftstoffen wäre es möglich, dass "nicht die Antriebs-Technologie, sondern die Herkunft des Treibstoffs ein Teil der Lösung" ist. Bei derart krassen Effizienzunterschieden (und mögen sie mit etwas anderen Zahlen vielleicht auch etwas geringer sein als die 12% zu 64%, die ich fand) ist das aber Unsinn – man kann dann, wenn man das Problem ernst nimmt, nicht einfach an den Potenzialen vorbeigehen, die die effizientere Technik bietet.

Wenn Sie dieses Argument nicht für wissenschaftlich halten, haben Sie offenbar ein sehr anderes Verständnis von Wissenschaft als ich. Und der Allgemeinplatz, dass man "mehrere Vergleichsdimensionen gegeneinander abzuwägen" habe, ist auch sehr billig, da Sie auch das ja nicht tun.

Da Sie aber sowieso eingeräumt haben, dass Sie das diskutierte Problem gar nicht ernst nehmen, ist die Diskussion in der Tat überflüssig.

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

"Bürgergeld und die kommenden sozialen Konflikte"……………

1,
Gravierende soziale Konflikte gibt es bereits. Dass sich diese verschärfen werden, ist ehe wahrscheinlich als unwahrscheinlich.

2.
Dass das Bürgergeld (Hartz IV heutzutage) derzeit oder "morgen " diese Konflikte löst, zu lösen vermag, hat m.W. noch niemand behauptet, Streiten mag wer will darüber, ob und inwieweit mit Hartz IV bzw. demnächst mit dem sog. Bürgergeld soziale Konflikte minimiert werden können ; ggfls,in welchem Umfange und mit welchen Folgen

Bezogen auf die Ursachen und die Folgen der erwartbaren quantitativen und qualitative Steigerung sozialer Konflikte in Deutschland (in der EU, in den USA, in…) gibt es eine Vielzahl in der nationalen und internationalen Wissenschaft und Politik diskutierter Lösungsmöglichkeiten.
Ich kann -leider- nicht erkennen, daß die anstehende Ampelkoaltion -ganz zu schweigen von den zukünftigen Oppositionsparteien- – willens ist, sich mit der m.E. unvermeidbaren Radikalität auf einige der denkbaren radikalen Problemlösungsmöglichkeiten einzulassen. Ich erkennen derzeit derzeit lediglich das Bemühen, an Symptomen "herumzudockern" und zu allem Überfluss geschieht das noch im Streit und mittels "billiger" Kompromisse.

SPD/GRÜNE und FDP sind in ihren gesellschaftspolitischen Grundpositionen zu weit von einander entfernt. um gemeinsam und mit unvermeidlicher Radikaliät das anzugehen, was angegangen werden müßte,

Weit entfernt in den gesellschaftspolitischen Grundpositionen und folglich auch dann, wenn es um das Tun oder das Unterlassen geht, um an den Symptomen erfolgreich "herumdockern" zu können, sind auch Einige der hier Kommenterenden bzw. Diskutierenden.
Das zeigen u.a. die Anmerkungen/Bemerkungen hier im Blog zur derzeitigen bzw. zu der für die Zukunft wünschenswert erscheinenden Steuerpolitik *), mithin zur Sozialpolitik und mithin zu der Frage, ob und wie " der Staat" den wahrscheinlich wachsenden sozialen Konflikten begegnen sollte.

*)
Ich weise darauf hin, daß ich die Pläne zur Steuerpolitik der Ampelkoalition hier nur deshalb anspreche, weil mir diese symptomatisch zu sein scheinen, für das, was ich als das "Herumdockern an Symptomen " bezeichnen und nicht, weil ich die Steuerpolitik "für sich genommen" für das einzig geeignete Mittel halte, derzeitige soziale Konflikte zu minimieren oder zukünftige zu verhindern bzw. einzudämmern.

Als "Sozi" halte ich es ich im Gegensatz zu "den Liberalen" bzw. zu "den Libertären" nicht nur für vertretbar, sondern für dringend geboten, daß angesichts des tagtäglich finanziell (sozial und kulturell) wachsenden Gefälles zwischen Armen und Reichen, zwischen Einkommensmillionären (und Milliardären !!) , zwischen Menschen mit geringem und solchen mit überdurchschnittlich hohem Einkommen z.B. der sog. Einkommenspitzensteuersatz auf das Niveau der "Kohl-Jahre" angehoben wird, also auf 53 % statt der heutigen 45 % , daß die sog. Vermögenssteuer revitalisiert wird und die Erbschaftssteuer neu geregelt wird, z.B. so wie die sog. Nachlass-Steuer in den USA:
Mit diesen Mehreinnahmen könnte "der Staat" vorsorgend gewaltigen Investitionen anschieben ( z.B. in der Industrie, wenn diese sich ………..,, z.B. im gesamten Bildungswesen, wenn dieses……,
z.B. in der Forschung, wenn diese…….). Der Staat könnte dann zudem sehr viel mehr tun -quantitativ und qualitativ- um die hier zurecht problematisierten sozialen Konflikte zumindest "einzudämmen" und um dem Anwachsen der sozialen Konflikten rechtzeitig zu begegnen.

Zusammengefaßt:
Mir scheint, daß es letztendlich "wir" Wähler sind, die mit ihrem Wahl-Votum dafür gesorgt haben, daß es zu großen und längst überfälligen Reformen" in der Infrastrukturpoltitk, in der Industriepolitik in der Bildungspolitik in der Energiepolitik, pp., in der gesamten lWirtschafts-, Finanz- , Sozial- und Gesundheitspolitik nicht kommen wird, nicht kommen kann, wie es möglich gewesen wäre, wenn es entweder für CDU/CSU und FDP einerseits oder SPD/GRÜNE (+Linke ?) anderseits zur absoluten Mehrheit gereicht hätte. Jetzt muß zusammen passen, was "an sich" nicht zusammen passen kann. Das gilt nicht nur für diie Ampel, sondern m. E. auch für eine Jamaika-Koalition. Und das zeigt sich auch in den Detail-Diskussionen hier bei den Ruhrbaronen, wenn es um diverse Einzelfragen geht -auch da kann offenkundig nicht zusammen kommen, was nicht zusammen zu passen scheint.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

Paule T. Es freut mich, dass wir in einem fundamentalen liberalen Grundsatz übereinstimmen, nämlich: "we agree, to disagree" 😉

Es kann ja Teil (d)einer besonders effizienten Argumentations-Taktik sein, einige Prämissen der Schlussfolgerung wegzulassen?
Allein, wie sich aus dem Willen zur Vermeidung von C02 logisch zwingend und denknotwendig ergibt, dass stets die effizientere Antriebstechnologie bevorzugt werden sollte bzw. wie du denkst notwendig ergibt, scheint mir nicht aufzugehen.
Das könnte u.U. dann wahr sein, wenn die zum Antrieb aufgewandte Energie beider Antriebsarten / Kraftstoffe eine 1:1 Korrelation im Herstellungsaufwand zur emittierten CO2 Menge ergibt. Heisst einfach erklärt (z.B. für Fans von Propheten): 1 kWh Elektrizität und 1KW Antriebsenergie in einem Verbrennungsmotor für eine Stunde genutzt als Bezugsgrößen rein arithmetisch und ceteris paribus miteinander verglichen.
Scheinen mir etwas viele implizite Prämissen zu sein, die keineswegs prima facie plausibel sind.
Zumal ja dann beim synthetischen Kraftstoff für den Verbrennungsmotor, der, das ist ja sein Witz, aus atmosphärischen CO2 gewonnen wird/würde , sich dieses aufgenommene und temporär gespeicherte CO2 ja wiederum positiv auf die Bilanz auswirkte. Noch paradoxer wird es, im Sinne eines klassischen rebound-Effektes, wenn man akzeptiert, dass beide Antriebsarten für eine gleiche definierte Energiemenge eine ebenso einfach arithmetisch korrelierte CO2 Menge emittieren, der weniger effiziente Kraftstoff zu bevorzugen ist, denn er entzieht ja gerade wegen seiner geringeren Effizienz der Atmosphäre mehr CO2. Es wird ja mehr Energie = CO2 zu seiner Herstellung "verbraucht".
Energie ist, so die grüne Utopie, wenn sie mal CO2 neutral hergestellt wird, also bei windigem Sonnenschein und ausreichend Strömung bei Wasserkraft, ja kein Grund sie an sich zu sparen.

Fällt hingegen die CO2 Menge als Energieäquivalent weg, sehe ich keine logische, wissenschaftliche Möglichkeit von einer Seinsaussage: E-Antriebe sind energieeffizienter, als Verbrennungsmotoren zu der Aussage zu kommen, E-Antriebe sind zu bevorzugen. Solch eine Konklusion läuft in der Logik, da muss man nicht einmal Wissenschaftstheorie betreiben, unter der Rubrik: non sequitur bzw. Fehlschluss. Es geht zumindest, die zur wertfreien Aussage der besseren Effizienz qualifizierende normative Satz: Es soll der stets effizienteste Antrieb bevorzugt werden. Das kann man ökologisch, ökonomisch zwar alles irgendwie begründen, zwingend logisch im Sinne der Wahrheitsmöglichkeit einer wissenschaftlichen Aussage, ist es nicht. Die sind, da werden wir uns vermutlich fundamental unterscheiden, wertfrei. Da folge ich eher Max Weber, als dir 😉
Wissenschaftliche Aussagen, insbesondere naturwissenschaftliche, sind deskriptive Aussagen, keine normativen. Und aus deskriptiven Aussagen, da folge ich wiederum lieber z.B. David Hume und G.E. Moore, lassen sich ohne Fehlschluss, keine normativen Konklusionen ziehen. Das nennt sich entweder Sein-Sollen-Fehlschluss oder naturalisier Fehlschluss etc. etc..

Wo ich allerdings eher Menschen, wie Stefan zustimme, steckt in den Randbedingungen und externen Effekten, eines mitunter Don Quichottesken Versuchs, CO2 zu vermeiden, was im Endeffekt zu einer scheinbar sauberen/kälteren Welt führen soll(nicht unbedingt führen muss). In der dann viele Menschen so arm sind, dass sie sich auf dem Weg in die CO2 arme/neutrale Welt nur noch zu Fuß oder per Fahrrad bewegen können und im Winter sich wärmer anziehen, statt zu heizen 😉 *(-Tung, dieser Absatz enthält Sarkasmus, Trigger-Warnung für gutmenschliche Schneeflocken und Gefühlosophen … Ups, zu spät, wer das hier liest, hat dann eben Pech gehabt, wenn es seine kleine heile Welt ins Wanken bringt).

Was ich tatsächlich uninteressant finde, ist die Meinung (lies, es ist keine wissenschaftliche Wahrheit), dass sich der geringe Anteil anthropogenen CO2s als eindimensionales Benchmark eignet, um die Komplexität eines Gummibegriffs wie Klima auch nur im Ansatz seriös zu verstehen oder gar monokausal zu beeinflussen.
Die meisten haben ja nicht einmal eine präzise Definition des Begriffs Klima und geben vor es "schützen" zu wollen. Solche Fans/Helfer/Schützer hat das Klima echt nicht verdient.
Das Effizienz Argument trägt besonders dann nicht, wenn zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe z.B. Photovoltaik eingesetzt wird, die ja eine – nach menschlichen Maßstäben, nicht nach physikalischen, quasi unerschöpfliche Energiequelle ist. Wenn der Aufwand auf der Energieseite (die Anlagen zur Energieerzeugung selbst als abgeschrieben bzw. armortirsiert betrachtend) quasi Null ist, wird das Klima-effektiv 😉
OK und jetzt können wir ein volkswirtschaftlich interessante Frage angehen: Komparative Kostenvorteile 😉 z.B. zwischen Ländern.

Merke: Sparsames Denken ist nicht zwangsläufig ökologisch, ökonomisch oder sozial 😉

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