So eine zweiwöchige Unterbrechung des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga, wie wir sie gerade einmal wieder erleben, ist bei den Verantwortlichen der Liga und den vielen Millionen Fans im Lande nie besonders beliebt.
Wenn den 36 Proficlubs in Liga 1 und 2 aufgrund einiger Auftritte der Nationalmannschaft(en) der Rhythmus im Spielbetrieb schon kurz nach Saisonstart wieder komplett abhandenkommt, dann ist das traditionell ärgerlich. Insbesondere aber dann, wenn dies in Pandemie-Zeiten geschieht, und ein darin angesetztes Länderspiel dazu auch noch völlig ohne sportlichen Wert daherkommt, wird es widersinnig und im Sinne des Sports sogar sehr ärgerlich.
Und genau dies ist am Mittwoch der Fall. Wenn die DFB-Kicker zu einem Testspiel gegen die Auswahl der Türkei antreten, dann ist das noch um einiges sinnloser als die kurz danach folgenden Auftritte in der umstrittenen Nations-League.
Nach dem Vorrundenaus bei der WM 2018 schworen sie beim DFB noch feierlich, dass sie verstanden hätten. Die zunehmende Entfremdung zwischen Nationalmannschaft und den Menschen im Lande fand ihren (vorläufigen) Höhepunkt in den peinlichen Auftritten bei der angestrebten Titelverteidigung in Russland.
Kritik gab es damals an fast allen Protagonisten des DFB. Diese zeigten sich, konfrontiert mit diversen Rücktrittsforderungen, einsichtig und gelobten Besserung. Doch die sucht man bis heute weitestgehend vergeblich. Sowohl im Sportlichen als auch im Organisatorischen. Mehr Fannähe und weniger Kommerz sollten die zukunft bestimmen.
Aber wie bitteschön kann man jetzt ein Länderspiel rechtfertigen, dass sowohl ohne sportlichen als auch sonstigen Wert daherkommt? Die Begegnung in Köln wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nur mit einer B-Elf, vermutlich ohne Zuschauer im Stadion und ohne irgendeine sportliche Aussagekraft, quasi als echtes Freundschaftsspiel klassischer Prägung, ausgetragen werden.
Und das in Corona-Zeiten, in denen Fußballspiele in weiten Teilen der Öffentlichkeit ohnehin grundsätzlich umstritten sind, bei vielen im Lande als Bevorzugung des Profifußballs empfunden werden.
Der DFB hat auch über zwei Jahre nach dem peinlichen WM-Aus noch immer nichts verändert und wohl auch nichts verstanden. Es ist ärgerlich miterleben zu müssen, wie die Karawane trotz aller öffentlichen Beteuerung einfach ihren bei vielen Fans lange schon nicht mehr akzeptierten Weg weitergeht.
Da gibt es wohl nur eine Möglichkeit den Machern noch einmal ganz klar die Meinung zu zeigen: Das total sinnlose Länderspiel der DFB-Elf gegen die Türken am Mittwoch gehört ignoriert!
Das Kölner Gesundheitsamt lässt zum Spiel gegen die Türkei nur 300 Zuschauer zu. Bin gespannt, ob der DFB es unter diesen Voraussetzungen wenigstens diesmal schafft, alle Tickets zu verkaufen.
[…] Patzwaldt: Hallo Peter! Das Spiel gegen die Türkei in der Vorwoche habe ich auch nicht geschaut. Am Wochenende gegen die Ukraine fand ich es öde und am Dienstag gegen die Schweiz bin ich in der […]