Update: Das heitere Idiotenraten: Es war Charles Landry!

Webseite von Charles Landry

Ich habe da gerade einen Satz gelesen, der ist so strunzdumm – da ist mir ein neues Spiel für die Ruhrbarone eingefallen.

Und hier ist sie – die erste Folge des heiteren Idiotenratens. Zwei Fragen gilt es zu beantworten: Wer hat den folgenden Satz gesagt? Und wo?

Und hier der Satz:

„Wichtige kreative Beiträge können Tätigkeiten und Geschäftsfelder aufwerten, die normalerweise nicht als kreativ angesehen werden, wie zum Beispiel Ingenieurwesen…“

Na, wer ist der Schlauberger?

Update:

Es war der Berater Charles Landry und das Ingenieure nicht kreativ äusserte er in einer Kolumne, die er auf dem lab2010 hat, das von dem fabulösen Kreativwirtschaftsexperten von ECCE betrieben wird. Und gewusst hat beides Dirk Krogull. Wir gratulieren!

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Berry
13 Jahre zuvor

Ich gebe es zu: ich war es!

Muss toll sein. Verbrechen zugeben, die man nicht begangen hat. Ich hab’s gesagt! Kreuzige mich.

Michael Kolb
Admin
13 Jahre zuvor

Ich kann ja hier nix gewinnen, ich bin ja Mitarbeiter oder wahlweise auch Familienangehöriger… aber Berry war es echt nicht, soviel darf ich verraten

Flubdub
Flubdub
13 Jahre zuvor

Fesel, im allwöchentlichen Ätsche-Newsletter-Geschwurbel…

Michael Kolb
Admin
13 Jahre zuvor

Tscha, soviel darf ich ausplaudern… Fesel ist es nicht gewesen…

Michael Kolb
Admin
13 Jahre zuvor

Ich gebe es zu… ich hatte auch zuerst an ihn gedacht… 😀

Dirk Krogull
Dirk Krogull
13 Jahre zuvor

und weil er so schön ist, hier der satz nochmal im englischen original:

„crucially creative inputs can add value to activities and businesses not normally considered creative, such as engineering.“

(charles laundry)

https://www.2010lab.tv/en/blog/creativity-crossroads

😉

Dirk Krogull
Dirk Krogull
13 Jahre zuvor

quatsch, „laundry“ 🙂 .. „LANDRY“, mensch !!

Arnold Voss
13 Jahre zuvor

Laundry ist gar nicht mal so eine falsche Wort-Assoziation. Seit Richard Florida drehen sich die immer gleichen Kreativ-Sätze in der Kreativ-Waschmaschine im Kreis. Mal schneller, mal langsamer. Es wird höchste Zeit das einer den Schleudergang einschaltet und danach die Trommel gründlich leert.

Frank
13 Jahre zuvor

Das klingt nach diesem Bürorocker aus Dortmund, der einem immer ein U für ein X vormachen will…

Grüße vom Kreativingenieur

wawa
wawa
13 Jahre zuvor

Na wer wohl, Gorny!!!

Heike
Heike
13 Jahre zuvor

Ich habe gerade einen Blogeintrag gelesen, der war so strunzlangweilig, da hab ich mich direkt wieder ins Bett gelegt. *gäähn…

Berry
Berry
13 Jahre zuvor

der Laundry hat es von mir! Abgeschrieben hat er. Ich möchte den Preis! Her mit „der verstrahlte Gurke“

Jens König
Jens König
13 Jahre zuvor

Landry hat Recht. Auch wenn er schwurbelt, dass sich die Balken biegen. Denn:
Wichtige kreative Beiträge können ALLE Tätigkeiten und Geschäftsfelder aufwerten.

Allerdings können auch unwichtige kreative Beiträge alle Tätigkeiten und Geschäftsfelder aufwerten. Das ist zwar unwahrscheinlich, aber es geht. Wenn so ein unwichtiger Beitrag daherkommt, ist die Aufwertung natürlich geringer.

Auch wichtige unkreative Beiträge können alle Tätigkeiten und Geschäftsfelder aufwerten. Sonst wären sie ja nicht wichtig.

Ganz ausgeschlossen aber ist, dass unwichtige, unkreative Beiträge (wie dieser hier) irgendetwas aufwerten. Naja, in Deutschland geht das schon, und ich habe gehört, dass dies auf 99,9% aller Beiträge hierzulande zutrifft.

Soviel also zu der gemachten Aussage von Landry. Erinnert so ein bischen an „Weil der Schimmel weiss ist, ist es ein Pferd.“. Oder so.
Hachja, sogar Geschwurbel kann die eigene Tätigkeit aufwerten.

Auch mit dem Nebensatz hat er Recht:
Manche Tätigkeiten und Geschäftsfelder wie zum Beispiel Ingenieurwesen werden normalerweise nicht als kreativ angesehen.
Ist so. Den als was etwas angesehen wird, liegt im Auge des Betrachters.
Und wenn ein Pavian sich die Arbeit eines Ingenieurs anschaut, wird er keinerlei Kreativität erkennen. Der arme Pavian weiss ja nicht einmal, was Kreativität ist. Geschweige denn, was ein Ingenieur ist.

Landry spricht also von den 6 Milliarden Pavianen weltweit, die sich Ingenieure bei deren Tun anschauen, aber dabei an Bananen denken.

Wir wissen natürlich nicht, zu welcher Gruppe Landry gehört, aber er ist kein Ingenieur, oder?

Michael Townsend
Michael Townsend
13 Jahre zuvor

Da hier ja seit einiger Zeit das Gorny-Bashing in Mode gekommen zu sein scheint, muss ich doch langsam mal dem zynischen Ruhrbarone-Mainstream etwas entgegenhalten, selbst wenn ich mich damit dem Verdacht der Funktionärskumpanei aussetze.

Dieter Gorny ist zweifellos jemand, der enorm viel für das Kulturhauptstadtjahr getan hat; im Rampenlicht und -das vor allem- im Hintergrund. Wenn sich irgend jemand buchstäblich „die Hacken abgerannt hat“ in Düsseldorf und anderswo, dann war er es. Und zwar für ein Gesamtkonzept nachhaltiger Projekte und nicht nur für deine Gründung von ECCE. Im Gegensatz zu dem einen oder anderen Blickwinkel, der in der Kulturhauptstadt gepflegt wurde, hat Dieter Gorny stets den „Draufblick“ behalten und nicht nur einen Teilaspekt gepflegt.

Ohne Dieter Gorny würde hierzulande das gesamte Thema Popmusik und Pop-Kultur kampflos der Rheinschiene oder der ohnehin vollgesogenen und von uns hochalimentierten Hauptstadt überlassen. Wo wäre der Jazz-Echo gelandet? Jenseits ihm unterstellter eigener Profilierungsbedürfnisse, die er sicher mit seiner beruflichen Erfolgsbilanz gar nicht mehr nötig hat, hat er uns im kommunalen Rahmen bei allen (!!!) Projekten gestützt, gleichgültig, ob sie in seinen RUHR.2010-Geschäftsbereich gefallen sind, oder nicht.

Natürlich hat die Kultur- und Kreativwirtschaft auch Worthülsen hervorgebracht. Aber mal ehrlich: Mit der Attitüde des jeden Satz atomisierenden Ironisierens bleibt von so manchem Kulturdialog und dem einen oder anderen journalistischen Beitrag auch nicht mehr viel Ernstzunehmendes übrig. Hand aufs Herz!

Zu Landry läßt sich außerdem anmerken, dass ihm die Betrachtung einzelner Satzfragmente sicher nicht gerecht wird. Sein Verdienst besteht vielmehr darin, dass er in der Lage ist, bei Entscheidern auf der politischen Ebene, die sich im wesentlichen tagtäglich mit Äußerungen im Stil amtlicher Mitteilungsblätter zu langweilen haben, ein emotionales Feuer zu entzünden, einfach mal einen anderen Sichtwinkel einzunehmen, als nur den der Haushaltspläne, heilsam gegen den Provinzialismus zu predigen und nicht nur zu sagen, was man sich leisten kann oder was verzichtbar ist, sondern auch anzumerken, wie hoch der Preis dafür sein kann, sich etwas nicht zu leisten. Auch Florida wird nicht zitiert, weil er amerikanisch Friseure zur Kreativwirtschaft zählt, sondern weil er das Thema ernstgenommen hat, als andere nur industrielle Arbeitsplätze als vollwertige Jobalternative akzeptiert haben.

Also Ihr Lieben:

Auch ich ein Freund einer knalligen Pointe. Political correctness ist für mich oft der Inbegriff von Langeweile und Denkfaulheit und ich verkaufe meine Seele auch nicht an den common sense.

Aber -nichts für ungut- ein täglicher Kleinkrieg gegen die Gorny-Projekte verschließt sich auch mal.

Gerd Herholz
13 Jahre zuvor

#16 Michael Townsend

Ob man im Ernst von „Gorny-Bashing“ sprechen sollte?
Mittlerweile wird der Begriff „Bashing“ leider inflationär verwendet

Wikipedia z.B. schreibt: Bashing (von englisch bashing „öffentliche Beschimpfung“ bzw. bash „heftiger Schlag“) bezeichnet: eine Form von physischer oder verbaler Gewalt …

Und wenn man sich die Geschichte des Begriffs anschaut, dann war da zunächst von Schwulen-Bashing usw. zu lesen. „Bashing“ bezeichnete also zunächst einmal die Tatsache, dass mit verbaler/körperlicher Gewalt gegen gesellschaftliche Schwächere/Diskriminierte brutal vorgegangen wurde. Bashing diskriminiert also: rassistisch, sexistisch…
Davon kann nun im Falle Gornys überhaupt nicht die Rede sein. Der Mann hat Status, Geld, Macht und Zugriff auf die öffentliche Meinung. Gorny ist keinesfalls ein ‚Opfer‘, schon gar nicht von Bloggern.

Beharrlich das Treiben um ECCE zu beleuchten, das hat eher was vom Zeigen auf den Kaiser mit dem Ruf: Der Kaiser ist nackt.

Des Kaisers neue Kleider – da lässt sich zu ECCE einiges sagen. Und das genau ist dann eben kein „zynischer Mainstream“, denn gerade im Gegenteil ist es der Creative-Economy-Nonsens-Mainstream, der ECCE erst möglich machgt. Deshalb sind Stefan Laurins zuweilen polemische Nadelstiche auch auf keinen Fall zynisch. Oder nur im Ursprungssinn der Philosophie der Kyniker und ihrer ‚Bissigkeit‘: Eine ihrer Aufgaben sahen die Kyniker in der Steigerung des ethischen Bewusstseins ihrer Mitbürger durch Satire und Provokation.

In einem liegen Sie aber richtig: Man müsste ECCE sprachlich und von der Recherche her auch mal anders die Luft rauslassen.

Folgendes Fragment auf einem beschädigten Original-Dokument fand ich neulich bei einer Ausgrabung zu ‚Gornysmus und Vergänglichkeit‘ auf Zeche Zollverein 😉 :

So ging der Gorny unter dem prächtigen U-Himmel, und alle Menschen auf der Straße und vor den Winkelmann-Video-Fenstern sprachen: „Wie sind des Gornys neue Projekte unvergleichlich! Welche Gelder er im Kleide hat! Wie schön das sitzt!“ Keiner wollte es sich merken lassen, dass er nichts sah; denn dann hätte er ja nicht zu seinem Amte getaugt oder wäre sehr dumm gewesen.

„Aber er hat ja gar nichts an!“ sagte endlich ein kleines Kind. „Hört die Stimme der Unschuld!“ sagte der Vater; und der eine zischelte dem andern zu, was das Kind gesagt hatte.

„Aber er hat ja gar nichts an!“ rief zuletzt das ganze Volk. Das ergriff den Gorny, denn das Volk schien ihm recht zu haben, aber er dachte bei sich: ‚Nun muss ich‘s aushalten.‘ Nur kreative Kulturmanager und ahnungslose Kulturpolitiker gingen und trugen weiter die Schleppe, die gar nicht da war.

Mehr unter: https://www.internet-maerchen.de/maerchen/kaiser.htm

Michael Townsend
Michael Townsend
13 Jahre zuvor

@Gerd Herholz (ganz persönlich): Wer nach ausgiebiger Sprachbelehrung „von oben herab“ dann gegenüber Vertretern einer anderen Auffassung in Beschimpfungen übergeht („Nur kreative Kulturmanager und ahnungslose Kulturpolitiker gingen und trugen weiter die Schleppe, die gar nicht da war.“) begibt sich in die Gefahr, seinen Status als ernstgenommener Diskussionspartner zu verlieren. Das war bislang nicht der Stil an dieser Stelle.

Also bitte, lieber Gerd Herholz: Immer feste druff. Auf wen auch immer. Aber man sollte mit seiner eigenen Reputation vorsichtig umgehen.

Arnold Voss
13 Jahre zuvor

@ Michael Townsend

Es ist überhaupt keine Frage, dass Gorny fleißig war. Allerdings muss dafür jetzt niemand besonders dankbar sein, denn er wurde dafür auch gut bezahlt, was sich wiederum bei einem Mann seiner Qualifikation auch so gehört. Alles in allem ist, bei genauerer Betrachtung der Sachlage, allerdings bislang – verzeihen sie mir die etwas flapsige Ausdrucksweise – für ihn und seine Kumpel mehr rausgesprungen als für das Ruhrgebiet.

Gerd Herholz
13 Jahre zuvor

Lieber Michael Townsend (nur unter uns), ich weiß, dass sich Dezernenten auch gern als Kulturmanager sehen und irgendwie sind sie’s auch (obwohl verbeamtet). Aber Sie etwa habe ich gar nicht gemeint.
‚Kreative Kulturmanager‘, damit meine ich in der Tat die Kaste der frei flottierenden Creative Economists, der Projekthopper und Absahner, Windmacher und Lobbyisten in eigener Trend-Sache.
Dass Sie dagegen tatsächlich am Gemeinwohl interessiert sind und sich dafür einsetzen, dessen bin ich sicher, auch wenn wir deutliche inhaltliche Differnzen haben.

Reputation? Ach ja, wer entscheidet denn, welchen Ruf Herholz bei wem wo hat… Als parteiloser Humanist und Bettelmönch für Literaturförderung ist man sowieso (inhaltlich oft) Außenseiter und je älter ich werde, umso interessanter finde ich diese produktive Position, weil sie ungeheuer viel Freiheit mit sich bringt und so sehe ich manches von innen und manches von außen. Man will ja nichts mehr werden und hat auch keinerlei Privilegien zu verlieren, außer, dass man überhaupt ‚Arbeit‘ hat, so lange man sie hat.

Und, lieber Herr Townsend, davon sprechen Sie jetzt zum wiederholten Male: ‚Sprachbelehrer‘ bin ich nicht. Eher Sprachkritiker (soweit meine Fähigkeiten reichen). Und diese Haltung der Kritik (des Unterscheiden-Könnens) erlaubt sowohl das Wort „Bashing“ näher zu beleuchten als auch „ahnungslose Kulturpolitiker“ im Gorny-Märchenland satirisch zu sichten. Und davon gibt es so viele.

Beste Grüße
Gerd H.

Urmelinchen
Urmelinchen
13 Jahre zuvor

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bisweilen dann von Bashing gesprochen wird, wenn im Grunde genommen einfach nur der Finger in die Wunde gelegt wird. Ich habe mir gerade ein wenig die Zeit genommen, auf der Ecce-Seite zu surfen (Es gibt sie mittlerweile wirklich, kein Scherz!). Erstaunliches ist da zu lesen, vor allem unter meinem Lieblingspunkt „Kreativquartiere“:
Für Bochum hat man sich da z.B. ein neckisches
INSTITUT FÜR POPULÄRE MUSIK UND AUDIOVISUELLE MEDIEN im Prinz-Regent-Viertel zusammenvisioniert. Laut Ecce befindet es sich im Entwicklungsprozess. Ne klar, wer’s glaubt wird selig.

Absolut jedem, der ein bisschen die Lage und Strukturen der Ruhrgebietsstädte kennt, wird klar sein, dass es sich bei Ecce um ein Paradebeispiel für den Bund der Steuerzahler handelt. Was bitte schön macht das Team um Herrn Gorny eigentlich den lieben langen Tag? Ich kann mir kaum vorstellen, dass für die paar dilettantisch fabrizierten Beiträge (à la center.tv) für das LAB.tv und das Erstellen dieser drolligen Textchen die Mitarbeiter alle Vollzeit beschäftigt sind. Die vermeintlichen Aktivitäten entpuppen sich schnell als reine Ideengebilde, Wunschvorstellungen, Phantasmen, oder Events, die bereits bestehen und einfach nur verlinkt wurden, so z.B. jazzwerkruhr.

Und daher kann ich die Ruhrbarone nur darum bitten, weiterhin in Sachen Ecce, Gorny und Co. als Korrektiv zu agieren, auch wenn der Bochumer Kulturdezernent dies als böses, böses Bashing wertet.

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