Das Ruhrgebiet – die Region der alten Männer

Die SPD liegt nach Umfragen im Revier wieder knapp vor der Union. Geschenkt. Dass die Linkspartei im Ruhrgebiet bei 16 Prozent liegt, ist die Nachricht – und es ist keine gute.

Die SPD liegt im Ruhrgebiet mit 31 Prozent vor der CDU mit 28 Prozent. Toll. Die beiden angeblichen Volksparteien liegen also im Revier so um die 30 Prozent. Für keine von beiden ein Grund zum Jubeln. 16 Prozent – das ist fast jeder Fünfte, würde seine Stimme der Linkspartei geben. Das Ergebnis ist erschreckend, nicht, weil ich glaube, dass von diesem Haufen alter Männer eine Gefahr für unsere Gesellschaftsordnung ausgeht. Das ist Quatsch. Da holen neben ein paar DKP und PDS-Spinnern vor allem ehemalige Sozialdemokraten ihre Jugend nach, die mit dem SPD-Parteibuch nicht wild sondern angepasst war. Nun, wo nix mehr passieren kann, wird die Faust aus der Tasche geholt. We are grey, we are wild, we are AWO-Dynamite.

Erschreckend finde ich den tiefen Konservatismus, der aus diesen Zahlen spricht. Sicher, im Moment ist es ein bisschen viel verlangt, eine optimistische Sicht zu entwickeln, und auch ich stehe kurz davor, einen Teil meines Geldes in Saatgut und Waffen zu investieren, aber niemand kann ernstlich behaupten, dass sich mit dem Strukturkonservatismus der Linkspartei auch nur ein Problem lösen lässt. Wenn das Ruhrgebiet etwas braucht ist es das Aufbrechen alter Strukturen, denn da wo wir heute sind, sind wir nicht aus Zufall: Der Versuch, Veränderungen möglichst lange aufzuhalten, tote Pferde wie den Bergbau gegen jede Vernunft weiter zu reiten, und die Verweigerung, von erfolgreichen Regionen zu lernen, hat uns die Probleme bereitet, die wir heute haben.

In der SPD gab es in der Vergangenheit ein paar Leute, die das erkannt haben, in der CDU, bei den Grünen und in der FDP waren es ein paar mehr. Sie wollten ein neues Ruhrgebiet und kein Zurück in die alte Gemütlichkeit, von der sie genau wussten, dass es sie nicht mehr geben wird. Die Wähler der Linkspartei sind Konservative mit Angst vor der Zukunft. Das Problem ist, dass es allen Parteien nicht gelungen ist, den Wählern diese Angst zu  nehmen.

Für das Ruhrgebiet sind die 16 Prozent für die Linkspartei ein Zeichen, dass Veränderungen hier schwer umzusetzen sind. Vielleicht sind wir ja schon die Region der alten Männer.

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oller Osel
15 Jahre zuvor

Da bin ich doch als „alter Osel“ direkt aufgefordert zu antworten. Die 16% der Linkspartei ist erschreckend und das Image des Ruhrpotts läßt auch zu wünschen übrig. Also lasst uns alle daran arbeiten, dass wir hier auch ein „Yes we can“ Image erhalten und nicht aufgeben die richtige (die eigentliche) Partei des Ruhrgebiets zu unterstützen.

Thomas
15 Jahre zuvor

>Da bin ich doch als ?alter Osel? direkt aufgefordert zu antworten.

>>Vielleicht sind wir ja schon die Region der alten Männer.

Alter, Du bist jedenfalls noch immer kein alter Sack. Obwohl du Privatier bist.

Hast Du nicht neulich stolz verkündet, daß Du Dir endlich ein UMTS-Stäbchen zugelegt habest, um dann vom Cafe am Park (KAP), dem einzig ernstzunehmenden Rheinhauser Biergarten ab dem Beginn der Freiluft-Saison Deinen Senf dazuzugeben?

https://www.sandbox.1er-wg.de/2009/02/13/mein-neues-spielzeug-ist-angekommen/

Also, ich finde der dem Ruhrgebiet inhärente Strukturkonservativismus der alten Männer geht anders.

(-:

Und ich freue mich auf Deinen Sentenzen aus dem KAP.

Weil ich dann nicht der einzige bin, der dort Online ist.

Vielleicht können wir ja auch den Zille vom KAP überzeugen, endlich WiFi anzubieten.

Immerhin – in Rheinhausen.

Dem strukturkonservativsten Kaff des Ruhrgebietes ever.

(-:

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