Beginnen wir den Tag übellaunig. Es ist langweilig, ständig Unsinn korrigieren zu müssen, den sich der Regionalverband Ruhr (RVR) oder vielleicht auch seine Werbeagentur, die kaum Kenntnisse der Region hat, ausgedacht hat. Gestern stellte der RVR die „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ vor. Auf 49 Seiten geht es um mehr Bäume, mehr Wasserflächen in den Städten und mehr Naturräume. All das kann man umsetzen, es sind schöne Ideen und im Kern geschieht das bereits seit über hundert Jahren. Das Ruhrgebiet ist grün, was Besucher immer wieder erstaunt. Überall stehen Bäume, was sehr schön ist. Ich mag Bäume. Was ich nicht mag, ist, wenn Menschen jahrelang haltlosen Unsinn erzählen, weil sie glauben, dass es gut klingt. Wenn Frank Dudda, Oberbürgermeister von Herne und Vorsitzender der Verbandsversammlung im Regionalverband Ruhr, dem sogenannten Ruhrparlament, im Vorwort der „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ schreibt: „Ich freue mich, wenn auch Sie weiterhin mithelfen, dass die Metropole Ruhr die grünste Industrieregion der Welt wird.“, dann wird diese Behauptung nicht wahrer, nur weil sie ständig wiederholt wird. Und selbst wenn eine Agentur diesen Unsinn erfunden haben sollte, ist es schlechtes Marketing: Man gewinnt niemanden durch Lügen. Und es ist eine Lüge zu behaupten, dass das Ruhrgebiet noch eine Industrieregion ist. Die NRW-Bank hat 2022 die Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens verglichen: Nach Düsseldorf und Köln/Bonn ist das Ruhrgebiet die Region, mit der geringsten industriellen Wertschöpfung. Es ist schlicht keine Industrieregion mehr. Dafür ist es der ärmste Teil Westdeutschlands.
Es ist lästig, seit Jahren den Unsinn der Politiker des Ruhrgebiets korrigieren zu müssen, aber genau dafür wurde dieses Blog ja irgendwann einmal gegründet.
