Ich kann nicht sagen, ob Herr Dr. Thilo Sarrazin, der an einem altsprachlichen Gymnasium sein Abitur gemacht hatte, wirklich keine Ahnung von Geschichte hat, oder nur so tut. Mir fällt nur auf, Herr Sarrazin zitiert Geschichte chronisch falsch. Von unserem Gastautor Helmut Junge
So sagt er zum Beispiel, daß es seit der Völkerwanderung keine Zuwanderung nach Deutschland in dieser Größenordnung gab, wie zur Zeit.
Das ist falsch, denn in der Zeit der Völkerwanderung sind die Germanen aus Deutschland herausgewandert, es ist nicht umgekehrt jemand eingewandert.
Hier bei den Ruhrbaronen hatte Werner Jurga in einem Kommentar, den 30-jährigen Krieg als Beispiel für eine Phase der Zuwanderung nach Deutschland genannt. Während des dreißigjährigen Krieges ist die Zahl der Bevölkerung in Deutschland auf etwa 4 Millionen, von vorher etwa sechzehn-achtzehn Millionen geschrumpft. Wer den Simplizissimus gelesen hat, wird auch eine Vorstellung davon haben, wie brutal die Soldateska mit der Zivilbevölkerung umgegangen ist, und aus wie vielen Ländern diese Söldner kamen. Die durch Vergewaltigung entstandenen Nachkommen, sind über die Jahrhunderte mit der restlichen Bevölkerung so vermischt, dass man sagen kann, wir sind allesamt Nachkommen dieser Söldner.
Ein zweites Beispiel für die massenhafte Zuwanderung von Ausländern bietet die Zeit der Industrialisierung des Ruhrgebiets. Dort wurden aus kleinen Bauernschafften in kürzester Zeit große Städte. So hatte zum Beispiel Marxloh im Jahr 1843 nur 321 Einwohner. Im Jahre 1925 waren es dann infolge der Industrialisierung bereits 35.872 Einwohner! Ähnliches gilt für alle kleinen Gemeinden im Ruhrgebiet, so dass man sagen kann: Im Ruhrgebiet hat sich die Zahl der Einwohner wegen des Bergbaus in kurzer Zeit verhundertfacht.
Die Mehrzahl dieser zugewanderten Leute kam von weit her, meist aus anderen Ländern, meist aus Süd-und Osteuropa, wo es billige Arbeitskräfte in so großer Zahl gab, so daß ich ziemlich sicher bin, daß höchstens einer von Hundert Einwohner im Ruhrgebiet rein deutsche Wurzeln hat. Sehr geehrter Leser, wenn sie das nicht glauben, empfehle ich Ihnen, mal aus Spaß etwas Ahnenforschung über alle Abstammungslinien zu betreiben, und sie werden sich wundern. Sarrazin selber stammt laut Wikipedia aus einer Hugenottenfamilie, die lange vor der Industrialisierung Zuflucht in Deutschland gefunden hatte. Wenn man von Geschichte spricht, muss man auch sagen, dass historisch gesehen, nicht alle Teile Deutschlands zum ursprünglichen Kern dieses Deutschlands gehörten. So wurde das westliche Ruhrgebiet erst nach der dritten Reichsteilung endgültig Bestandteil dieses späteren Deutschlands, und die Gebiete östlich von Magdeburg kamen noch 300 Jahre später dazu. Also: Unsere schöne Hauptstadt, und ihr Umland waren vor 1000 Jahren noch nicht dabei. Ich denke, dass meine kleinen Beispiele genügend deutlich gemacht haben, wie leichtfertig Dr. Sarrazin mit historischen Vergleichen umgeht. Dieser leichtfertige Umgang mit der Geschichte macht mich misstrauisch, denn ich weiß ja, dass er es von seiner Bildung her durchaus besser können müsste. Ich frage mich dann, wie dieser Mensch dann mit seinen anderen Anliegen umgeht, ob die vielleicht auch so locker daher geredet worden sind. Nun ist Herr Sarrazin ja nicht deshalb in der Öffentlichkeit so angegriffen worden, weil er Geschichtsdaten strapaziert hätte, sondern weil er sich in das Gebiet Genetik verlaufen hat. So konstruierte er eine Theorie, die Intelligenz von Menschen von deren genetischem Ausstattung her begründet. Es ist wahr, dass jeder Mensch eine von anderen Menschen abweichende genetische Ausrüstung besitzt.
Wenn ich jemanden betrachte, der nicht haargenau so aussieht, wie ich, hat der eine andere genetische Zusammensetzung, als ich. Daher, von den Genen, kommt das ja.
Wenn ich auf eine Gruppe Menschen treffe, die sich untereinander ähnlicher sind, als ich es hnen gegenüber bin, dann sind sie eben als Gruppe genetisch von mir verschieden.
Das ist so, wie ich es hier schreibe, seit langer Zeit allen Menschen bekannt.
Sarrazin gelingt es nun aber, den Leuten zu suggerieren, daß es sich dabei um allerneueste wissenschaftliche Erkenntnisse handele, und daß diese Unterschiede in der genetischen Ausstattung, auch bewiesenermaßen Ursache für eine unterschiedliche Intelligenz seien.
So etwas hat aber noch nie ein Wissenschaftler beweisen können.
Nur Sarrazin glaubt das zu wissen und verkündet das.
Ein kurzer Blick in ein Lexikon reicht schon, um sich da genau über den Stand der Wissenschaft zu informieren.
Wikipedia sagt:
„Es gibt keine von allen Psychologen geteilte, eindeutige Definition von Intelligenz. Stattdessen existieren verschiedene Intelligenzmodelle.“
Es ist also nicht mal klar, was Intelligenz ist!
Und wie ist es um die Erblichkeit der Intelligenz bestellt?
Dazu sagt Wikipedia:
„Schließlich ist die Debatte um die Erblichkeit der Intelligenz auch nicht frei von Skandalen geblieben. Als äußerst umstritten, gelten dabei zum Beispiel Cyril Burt (der aufgrund von Studien an getrennt aufgewachsenen eineiigen Zwillingen, die möglicherweise nie stattfanden, eine Erblichkeit der Intelligenz von 70 bis 80 Prozent annahm)[7] und Rick Heber (der aufgrund eines Experimentes, an dessen Existenz ernsthafte Zweifel aufgekommen sind, annahm, dass der IQ sich durch entsprechende Programme um circa 35 Punkte steigern lasse).[8] Obwohl diese Forscher heute als äußerst umstritten gelten, werden sie noch immer (Stand 2009) von anderen Wissenschaftlern aus den entsprechenden Lagern unkritisch zitiert“
Ich wiederhole also meinen Vorwurf, des leichtfertigen Umgangs mit wissenschaftlichen Zusammenhängen, denn noch nie ist der Beweis erbracht worden, daß es eine genetische Ursache für den, von Sarrazin postulierten, hypothetischen Intelligenzunterschied gibt. Wenn es also keinen Beweis dafür gibt, dass Intelligenz genetische Ursachen hat, und damit erblich ist, entfällt natürlich auch Sarrazins Kernbehauptung, dass die Deutschen immer dümmer werden, weil wir einen ungebremsten Zuzug von dummen Migranten hätten. Das ist aus meiner Sicht genau deshalb schlimm, weil diese Behauptung bedeutet, dass an schulischen Leistungsgefällen dieser Art nichts zu korrigieren wäre. Leistungsschwächere Kinder besonders zu fördern hätte dann nämlich gar keinen Sinn, weil die Schwäche ja genetisch bedingt wäre und bei denen Kindern aus Migrantenfamilien wäre sie sogar rassisch bedingt genetisch fixiert. Diese Aussage macht Herrn Dr. Thilo Sarrazin zu einem Rassisten! Ich verstehe nur nicht, wieso er das nicht selber begreift. Möglicherweise hatte er für solche Behauptungen in den Kreisen, in denen er sich üblicherweise aufhält, noch nie Missbilligung erfahren? In diese rassistische Kategorie lässt sich auch sein Spruch über die Juden, die alle ein gemeinsames Gen haben sollen, einordnen. Auch dieser Spruch lässt sich spontan widerlegen. Er müsste sich nur die Frage stellen, ob er selber, im Falle eines Übertritts zum Judentum, sofort und plötzlich im Besitz dieses Gehens wäre. Ich will jetzt hier an dieser Stelle nicht untersuchen, ob Sarrazin ein hartnäckiger Rassist ist, oder ob dieser Rassismus bei ihm nur gelegentlich vorkommt, und eigentlich seinem unqualifizierten, aber populistischen Umgang mit solchem Gedankengut zuzuschreiben ist.
Nun kann niemand Populist werden, weder hier noch anderswo, wenn er nicht Themen aufgreifen würde, die großen Teilen der Bevölkerung und den Nägeln brennen würden. Es gibt ja tatsächlich eine nicht zufrieden stellenden Grad an Integration speziell bei muslimischen Migranten. Es gibt ja tatsächlich häufig unbefriedigenden Lernerfolge bei Kindern muslimischer Migranten und Kindern, die dem so genannten Prekariat entstammen. Es ist ja tatsächlich auffallend, dass Frauen, die einen Beruf ausüben, nur selten Kinder kriegen.
Nur fällt Herr Dr. Thilo Sarrazin als Berater in dieser Angelegenheit aus, weil er ja von falschen Voraussetzungen kommend, an dieseThemen herangeht, was wir ja bereits gesehen haben. Weil er in denen bereits besprochenen Themenbereichen populistische und damit falsche Argumente gebraucht hat, wären seine Vorschläge für diesen sensiblen Zusammenhang äußerst skeptisch zu betrachten.
Darum schlage ich vor, die Diskussion über diese Themenbereiche ohne Herrn Sarrazin zu führen, denn Sarrazin hat mir nichts zu bieten, außer dem Thema. Aber dieses Thema werde ich mit ihm nicht diskutieren. Gerne aber ohne ihn. Wenn einer so einen Stuß verkündet, habe ich keine Lust, den als Diskussionspartner zu akzeptieren. Ich kann ihn, um Sarrazins eigene Worte zu gebrauchen, „nicht anerkennen“. Als Gesprächs-bzw. als Diskussionspartner, versteht sich, als Mensch schon. Das ist ja das mindeste.
Weil ich ja bereits gezeigt habe, wie schnell jemand, der sich auf diesem Gebiet zu einer Aussage entschließt, entgleisen kann, schlage ich vor, zunächst einmal zu fragen, ob es wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema gibt, ob es wirklich Intelligenzunterschiede bei Schulkindern deren Eltern unterschiedlichen sozialen Schichten angehören, gibt, und ob diese, falls es sie gibt, überhaupt einen Einfluss auf die spätere berufliche Karriere haben.
Dazu sagt Wikipedia folgendes:
„Eine neuere Studie von Ceci (1996), die unter der Fragestellung „What is better, to be rich or to be smart?“ stand, zeigte, dass zumindest in den USA die soziale Herkunft einen sehr viel stärkeren Einfluss auf das später erzielte Einkommen hatte, als die Intelligenz. [24]
Zusätzlich kann man dort lesen:
„Es lässt sich feststellen, dass es deutliche Unterschiede im IQ bei Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Schichten gibt. Kinder und Jugendliche aus Elternhäusern der Unterschicht schneiden auf IQ-Tests deutlich schlechter ab, als Kinder und Jugendliche aus Elternhäusern der Mittelschicht[26].
In der frühen Kindheit hat die Herkunftsschicht noch kaum einen Einfluss auf die Entwicklung: Bei Kindern aus allen sozialen Schichten zeigt sich im Verlauf der ersten 15 Monate die gleiche Entwicklung der Sprache, des Geistes und des Sozialverhalten. Es gibt einen kleinen Unterschied: Arbeiterkinder sind im Alter von 15 Monaten in ihrer motorischen Entwicklung etwas weiter. Die Gründe dafür sind nicht geklärt[27]. Im Alter von 24 Monaten zeigen sich bereits Unterschiede zu Gunsten der Kinder aus den Mittelschichten. Bei diesen kann nun ein größerer Wortschatz gemessen werden. Mit drei Jahren ist der Wortschatz von Mittelschichtskindern schon drei mal so groß, wie der von Kindern aus der Unterschicht. “
Aus diesen wenigen Zitaten, geht meines Erachtens sehr deutlich hervor, dass alle Kinder bei der Geburt mehr oder weniger gleich intelligent sind. Kinder, die aus denen immer wieder problematisierten Familien stammen, werden offensichtlich, in ihrer frühkindlichen Phase, weniger gefördert, als das bei Kindern im Durchschnitt der Fall ist. Kämen diese Kinder in den Genuss der gleichen Förderung wie die Kinder in den besser situierten Familien, wäre demnach auch keine unterschiedliche Entwicklung in wichtigen Fähigkeiten zu erwarten. Das zu erreichen, ist die m.E. Pflicht unserer Gesellschaft, unserer Politik, schon allein aus Gerechtigkeit diesen Kindern gegenüber, aber auch, weil diese Gesellschaft später einmal auf die Leistung dieser Kinder angewiesen ist.
Außerdem möchte ich noch auf einen anderen Aspekt den ich dem Kommentator Udo Pahl verdanke, hinweisen:
Wer Kinder hat, verliert schnell den Job. Nicht jede Frau kann es sich leisten, für kranke Kinder der Arbeit fern zu bleiben. Die Frauen haben aus diesem Grund Angst, Kinder in die Welt zu setzen.
Das betrifft zwar alle Mütter, aber vor allem solche Mütter, die ihre Kinder ohne Partner aufziehen. Viele alleinerziehende Mütter landen gnadenlos bei Hartz 4.
Und alleinerziehende Mütter vermehren sich heutzutage in Deutschland schneller, als die Gesamtbevölkerung.
Wer allerdings bereits bei Hartz 4 gelandet ist, für den ist es nicht mehr besonders nachteilig, Kinder in die Welt zu setzen. Darum gibt es unter den Frauen, die noch arbeiten so wenig Kinder, und bei den Frauen, die keine Arbeit haben, deutlich mehr Kinder!!! Da müßte doch einer, der ein sozialdemokratisches Parteibuch besitzt, von alleine drauf kommen, oder?
Ein „Gast-Kommentar“, so richtig er vielleicht auch sein mag, sollte nicht jeden zweiten Satz mit 3 (!) Ausrufezeichen beenden. Kommt nicht gut.
Gen Diskussionen sind Doof! Aber wenn schon WIKIPEDIA herhalten muss, verlinke DAS doch bitte auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz#Ursachen_f.C3.BCr_Intelligenzunterschiede
Oder das:
https://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/4469/
oder das hier:
https://www.focus.de/wissen/wissenschaft/mensch/hirnforschung-intelligenz-liegt-in-den-genen_aid_381723.html
Trotz allem, wir sollten beim eigentlichem Thema bleiben, auch glaube ich kaum, das jeder der über Rasse und Intelligenz schreibt, ein Rassist ist, egal wie unsinnig es ist. Wir haben ein Integrationsproblem, keines mit unseren Genen!
Ansonsten steht DAS auch bei Wikipedia:
https://en.wikipedia.org/wiki/Race_and_intelligence
Tja, Herr S. hat nunmal Pech gehabt, trotz intelligenter Eltern hat er nur Bauernschläue abbekommen. Springende Gene nennt man das. Eine Mutation.
Spass beiseite, ich darf zu dem, wie ich finde sehr guten Artikel hinzufügen, dass an der offensichtlichsten Stelle in S.s Argumentationskette ein Loch wartet, das so gross ist, dass es irgendwie noch nicht so richtig aufgefallen scheint. Nicht nur seine Quellen sind von S. unverstanden und wirr zusammengestückelt, wie Helmut Junge schön dargelegt hat, auch widerspricht S. sich selbst.
Herr S. sagt sinngemäss und kurz zusammengefasst:
a) Wir müssen die Ausbildung und Erziehung von Migrantenkindern verbessern, damit sie nicht dumm bleiben.
b) Migranten sind dumm
c) Intelligenz ist vererbbar
Aber wenn b) und c) stimmen, dann ist a) Perlen vor die Säue. Denn was Hänschen nicht lernen kann, lernt er auch nimmermehr. Gemeint hat er die Kopftuchmädchen (eine rassistische und die Würde aller Koptuch tragenden Mädchen mit Füssen tretende Bezeichnung). Also: Kopftuchmädchen ist doof, weil die Eltern doof sind. Da hilft auch keine Nachhilfe und keine Ganztagsschule, kein Integrationskurs und kein Klavierunterricht.
Die sind alle dumm, die Einwanderer aus der Türkei oder aus Persien, im Gegensatz zum gemeinen osteuropäischen Juden. Ist genetisch bedingt. Das ist der rassistische Kernsatz seiner Theorie.
Wenn a) stimmt, also die Migrantenkinder (oder Hartz4kinder oder wen auch immer aus ärmeren Haushalten Herr S. meint zu verunglimpfen und in den Sack mit Vorurteilen zu schmeissen) nur bessere schulische Betreuung benötigen, dann kann b) aufgrund c) nicht der Fall sein. Sind ja intelligente Kinder, die gar nicht die Laufbahn Hauptschule->Friseursalon einschlagen müssen, weil sie nicht anders können, sondern eher für theoretische Quantenphysik geeignet wären oder meinetwegen Bundesbankaufsichtsrat. Kopftuchmädchen hat intelligente, aber ungebildete Eltern, kriegt aber später genauso intelligente Kinder wie sie selbst eines war bzw. Oma und Opa, die aus Anatolien eingewandert sind.
Zusammenfassend:
S. widerspricht sich selbst.
Seine Aufrufe in der Form von a), mit denen er sich den Schafspelz umhängt, halte ich nur für eine Alibibehauptung von ihm, damit er sein Parteibuch nicht abgeben muss. Damit er weiterhin Bundesbanker sein kann. Vielleicht auch nur, damit er sich vor sich selber nicht ekeln muss. Der Wolf.
Sarrazin wird zum Vordenker und Vorredner neuen, bundesrepublikanischen NS-Gedankengutes und hat schon fast 20% der Bevölkerung soweit, dass sie in eine Partei mit ihm als Führer eintreten würden (der Spiegel schrieb „Chef“, nicht „Führer“: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715751,00.html). Wenn sich also jemand mit unverdächtiger Vergangenheit (ein eloquenter aber bis dato unauffälliger Hinterbänkler der CDU würde sich genau so eignen, wie einer aus der SPD) an seine Seite stellt oder basierend auf seinen Theorien eine neue Partei gründet, dann haben wir bald wieder Rassengesetze, Arbeitslager (sie werden sie Integrationscamp nennen) und die ein oder andere Nacht, in der die Schaufenster türkischstämmiger Händler bersten.
Und Sarrazin ist der Brandstifter.
In dieser aufgeheizten Atmosphäre „Ja“ zu dem Thema zu sagen, kann bös‘ in’s Auge gehen. Denn 20% der Bevölkerung hat das Augenmass und die Fähigkeit, vernünftig zu diskutieren schon verloren. Da hilft auch kein „Nein“ zu Sarrazin mehr.
Anmerkung:
Dass er mit „dumm“ -wie ich es oben in a) und b) formuliert habe- „unintelligent“ meint, wird aus seiner (ebenfalls an nazionalsozialistisches Gedankengut erinnernden) Theorie, dass Deutschland aufgrund der überproportionalen Vermehrung der Migranten- und Hartz4schichten immer dümmer werde, deutlich.
Also gibt es garkeine Integrationsprobleme von Moslems ?
Ich gebe zu, dass mich das Thema „Sarrazin“ nicht halb so stark bewegt, wie es
dies offenbar bei nördlich des Rheins ansässigen Menschen der Fall ist.
Der beste Artikel, bzw. das beste Interview, zu diesem Thema war in unserer NZZ
zu lesen. Lesenswert sind unter anderem die Ausführungen von Prof. Schatz zum
über die Epigenetik.
https://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/die_muslimische_kultur_ist_wenig_bildungsfreundlich_1.7449209.html
Es ist ja schön, dass hier nochmal viele Argumente gegen Sarrazin im Zusammenhang dargestellt werden. Allerdings jedem, der eine Uni besucht hat, hätte dies schön beim Überfliegen der Thesen Sarrazin zumindest im Großen und Ganzen klar sein müssen.
Trotzdem entblöden sich viele unserer Intellektuellen nicht, Herrn Sarrazin in Teilen zuzustimmen und ihn damit zu verteidigen. Nur mal ein paar Beispiele:
– Dohnanyi gestern: mir ist fast schlecht geworden. Müßig, ihn zu widerlegen. ( https://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1265710/ )
– Norbert Bolz (in der Sendung war er als Philosoph untertitelt): Sarrazin ein Geschichtszeichen! Muhaaaaa.
– Henryk Broder bei Illner. Weil seine Kontrahentin, eine türkische Migrationsbeauftragte so gut mit Statistik argumentieren konnte, hatte er die ganze Sendung nichts anderes zu tun, als Statistik als Begründung lächerlich zu machen.
– Wolfgang Bosbach behauptete bei Anne Will, Sarrazin hätte seine Thesen ja mit viele Statistiken belegt. Die Unverschämtheit dieser Behauptung entnehme man bitte diesem Beitrag hier: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,716081,00.html , ausnahmsweise mal ein guter Artikel in SpOn zum Thema. Gestern der Matussek muste leider auch noch sein windelweiches Statement zum Thema abgeben.
– Heinz Buschkowsky gilt allgemein als bodenständig und als wackerer Kämpfer gegen die Haiderisierung der Gesellschaft. Das Gegenteil tut er, wenn er behauptet, es handele sich bei „seinen“ Neuköllner-Zuständen um ein flächendeckendes Problem.
Es gibt noch viele andere, die man an den „Ich bin blöd“-Pranger stellen müsste. Natürlich auch unglaublich viele Journalisten, die die Diskussion haben hochkochen lassen. Was man den Medien in dieser schlimmen Debatte vorhalten muss, ist, dass sie solchen Leuten immer und immer wieder eine Plattform bieten. Spätestens nach dieser Diskussion müssten die genannten und noch einige mehr für alle Zeiten für Talkshows und Interviews disqualifiziert werden. Wir können nicht ständig darüber diskutieren, ob die Erde eine Scheibe ist.
Deutschland schafft sich ab. Nicht wegen der Immigranten, sondern wegen dieser Elite.
Man kann gerne ab und zu darüber diskutieren, ob die Erde eine Scheibe ist. Normalerweise eine leichte Übung, dies zu widerlegen. Dann sind es aber genau diese Typen, die sich dann in Talkshows hinsetzen und behaupten: „Da ist aber was dran, denn die Erde ist schließlich keine Kugel“, weil sie an den Polen etwas eingedöscht ist.
“Sarrazins Thesen sind, was die psychologischen Aspekte betrifft, im Großen und Ganzen mit dem Kenntnisstand der modernen psychologischen Forschung vereinbar.”
https://www.faz.net/s/Rub9B4326FE2669456BAC0CF17E0C7E9105/Doc~EBFC72F0534A149BE84CA714A883B6B5C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Wieso schreibt Herr Sarrazin keinen flammenden Apell an die „deutschen Volksgenossen“ endlich wieder der Pflicht nachzukommen, deutsche Mädels und Buben zu zeugen? Wieso gründet er keine „Initiative neues Mutterkreuz“?
Denn egal wie wir in Zukunft unsere Integrationspolitik gestalten, gehe ich davon aus, dass der Einfluß der Zeugungsrate muslimischer Mitbürger auf die Zeugungsrate der nichtmuslimischen Mitbürger statistisch signifikant ist.
Auf Deutsch gesagt:
Egal wie viele Muslime wir ins Land holen, schaffen sich „die Deutschen“ ab, wenn sie in Zukunft nicht mehr Kinder zeugen.
Und da Herr Sarrazin die evangelischen Pfarrhäuser als Idealtypus deutscher Bildungsentwicklung gerne zitiert sei darauf hingewiesen, dass die Fertilitätsrate bei den evangelischen Mitbürgern in Deutschland die niederigste ist im Vergleich zu anderen Glaubensrichtungen.
Korrektur, es muß natürlich heißen:
„Denn egal wie wir in Zukunft unsere Integrationspolitik gestalten, gehe ich davon aus, dass der Einfluß der Zeugungsrate muslimischer Mitbürger auf die Zeugungsrate der nichtmuslimischen Mitbürger statistisch nicht signifikant ist.“
Ach Bert
In der gleichen Zeitung:
https://www.faz.net/s/Rub9B4326FE2669456BAC0CF17E0C7E9105/Doc~E86A2682DEBF0437EB34B01F2EA21EB55~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Lesen Sie bitte doch auch dieses Interview:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,716081,00.html
Dann wissen Sie, wie sie den Beitrag von Rindermann und Rost einzuordnen haben.
Im Detail: Wenn Rindermann von „kulturell-pädagogische(n) und auf heute im Einzelnen noch unbekannte(n) genetische(n) Determinanten“ sprechen, dann kann man trotzdem nicht folgern, islamische Einwanderer seien genetisch und kulturell und von der Intelligenz her minderwertig und würden Deutschland dümmer machen.
Man findet auch in Hitlers „Mein Kampf“ irgendwo irgendetwas, das vernünftig ist. Nur wer grandiosen Unsinn folgert und sich dabei auf einigermaßer seriöse Quellen stützt, wobei er einen Teil unseriös interpretiert (Elisabeth Stern), einen anderen Teil seriös, der will das „Unseriöse“ zum Allgemeingut machen und benutzt dazu das „Seriöse“ als trojanisches Pferd.
Rindermann und Rost sind „Entwicklungspsychologen“, keine Genetiker. Niemand bestreitet, dass ein schlechtes soziales Umfeld auch Auswirkungen auf die „gemessene“ Intelligenz hat. Nur ist das dann die Folge der sozialen Bedingungen und nicht die Folge genetischer Vererbung oder religöser kultureller Übertragung.
Was mich aber bei Rindermann und Rost stutzig macht, ist, dass sie Sarrazin im Großen und Ganzen ohne Relativierung verteidigen. Dadurch verliert ihr Kommentar erheblich an Wert. Sie hätten zumindest ihren Rahmen abstecken müssen, dass sich nämlich ihr Kommentar nur auf die entwicklungspsychologischen Teile von Sarrazins Buch beschränkt und nicht z.B. auf die Genetik und die Kultur-spezifischen Aspekte (Religion). Insofern sind sie in ihrem Kommentar ebenfalls nicht wissenschaftlich sauber.
Der Todfeind der Multi-Kulti-Befürworterer ist die Realität!
Ich wundere mich langsam überhaupt nicht mehr, warum es in Deutschland möglich ist, absolut nichts zu leisten und der Solidargemeinschaft dabei ununterbrochen auf der Tasche zu liegen.
Die Diskussionen in der Öffentlichkeit, speziell von Politikern zeigen ganz deutlich, dass jeder von allen Seiten Rückendeckung bekommt, wenn er wieder einmal irgendeine geringe oder große Chance oder Weiterbildungsmaßnahme „verpasst“ hat, oder weil kulturelle oder religiöse Hintergründe es ihm nicht ermöglichen sich seinem Umfeld ausreichend anzupassen.
Glücklicherweise hat Thilo Sarrazin in seinem Buch genügend Angriffspunkte geliefert, damit in der Öffentlichkeit die Kernaussage seines Buches (ich habe es gelesen) erst gar nicht zur Sprache kommt.
Ich selbst stelle mir schon seit vielen Jahren eine Frage:
Warum kann ich in Deutschland jede Unterstützung erhalten und muss dafür nichts tun? Oder anders gefragt: Warum wird meine Unterstützung nicht gekürzt oder ganz gestrichen, wenn ich nachweislich Auflagen, Anforderungen, Angebote, etc. nicht erfülle.
Wenn ich in Deutschland nur falsch parke muss ich dafür bezahlen. Wenn ich nicht rechtzeitig Steuern bezahle, muss ich Säumnisszuschlag zahlen,etc. (Liste lässt sich beliebig fortsetzen)
Wenn ich aber hartnäckig weder die Landessprache lerne noch mir Arbeit suche oder jedes Arbeitsangebot verweigere. Wenn jede Weiterbildung oder Ausbildung zum Scheitern verurteilt ist oder gar nicht erst angetreten wird, weil mir entweder die schulische Ausbildung oder die Kenntnisse der Landessprache fehlt. Wenn ich bereits in der Schule hartnäckig die regelmäßige Teilnahme am Unterricht verweigere… (auch hier lässt sich die Liste beliebig fortsetzen)
WARUM WIRD DANN MEIN MANGELNDER PERSÖNLICHER EINSATZ FÜR MEINE ZUKUNFT, MEINE FAMILIE, MEIN LAND
NICHT ENTSPRECHEND GEWÜRDIGT ???
WARUM ERHALTE ICH TROTZDEM NOCH DEN VOLLEN SATZ AN FINANZIELLER UNTERSTÜTZUNG, KRANKENVERSORGUNG, RENTE??
Das ist für mich die Kernaussage des Buches. Und das ist die Frage die nicht nur mich, sondern viele beschäftigt, die jeden Tag dafür arbeiten, das immer mehr, ungestraft immer weniger tun !!!!
In meiner eigenen (angeheirateten) Familie gibt es viele, die seit über 20 Jahren von Hartz IV und ähnlichem leben. Alle eigenen Versuche diesen Personen dauerhaft eine Arbeit zu besorgen, sind am Verhalten derjenigen gescheitert…unpünktlich, großspurig,
anmaßend seien nur einige Adjektive die in diesem Zusammenhang passen.
Was aber immer funktioniert, ist die Organisation von Nebenjobs (ohne Steuerkarte und Anmeldung). Ich weiß aus realen Erfahrungen (Familie und deren Freunde), das ein Großteil des vom Staat erhaltenen Geldes in Alkohol, Zigaretten, Geldspiele und Unterhaltungselektronik umgesetzt wird. Die zahlreich vorhandenen (und ständig mehr werdenden) Kinder werden massivst vernachlässigt. Die „Eltern“ beschweren sich ständig darüber, das sie nichts vom Leben haben und ihre Kinder einfach zu teuer sind, weil sie am liebsten viel Milch trinken statt Wasser.
Diese Familien werden nicht nur ununterbrochen vom Staat unterstüzt, sondern erhalten noch zusätzlich soziale Betreuung, damit die Kinder wenigstens regelmäßig zur Schule gehen.
Und als wenn dieses nicht schon schlimm genug wäre, wird man von diesen Personen auch noch dafür ausgelacht, das man jeden Tag pünktlich zur Arbeit fährt und bis zum neuen Rentenalter für andere arbeiten geht.
2 Erwachsene und 5 Kinder erhalten monatlich mehr Unterstützung als ich jemals verdienen werde. Und doch muss ich jeden Monat einen großen Teil meines Lohnes
für diese Personen abgeben, die mich dafür auch noch auslachen.
Ist das, das Solidarprinzip, weshalb mir jedes Jahr mehr von meinem Lohn abgezogen wird?