„Das Vertrauen der Wirtschaft in die Energiepolitik ist stark beschädigt“

Industrieruine im Ruhrgebiet Foto: Laurin

Es ist keine Überraschung, wurde von vielen Experten lange vorausgesagt und war immer das Ziel von Postwachstums-Ideologen: Die Deindustrialisierung Deutschlands hat begonnen. Das zeigt das bundesweite IHK-Energiewende-Barometer, an dem sich in diesem Jahr auch insgesamt 135 Unternehmen (bundesweit 3.300) aus dem Bezirk der IHK zu Dortmund beteiligten. Jeder dritte Betrieb aus der Region bewertet die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit negativ und sieht darin ein großes Risiko. IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber findet dazu deutliche Worte: „Das Vertrauen der Wirtschaft in die Energiepolitik ist stark beschädigt. Der Politik ist es bisher nicht gelungen, den Unternehmen eine Perspektive für eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung aufzuzeigen. Das gilt insbesondere für die Industrie.“

Stattdessen, teil die IHK Dortmund mit, seine die Energiekosten in den vergangenen zwölf Monaten bei mehr als der Hälfte der Betriebe (56 Prozent), unabhängig von der Branche, weiter gestiegen.
Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie, dem anhaltenden Widerstand gegen die Förderung heimischer Gasreserven und dem Festhalten an dem Bau teurer unterirdischer Stromleitungen, hat sich das Land in eine Sackgasse manövriert, aus der es nur noch, wenn überhaupt, sehr schwer herauskommen kann. Das Ergebnis wird nicht eine glückliche, grüne und CO2-neutrale Republik sein, sondern ein Staat, der weiterhin darauf setzen muss, schmutzige Braunkohle zu verbrennen, um überhaupt die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten und in dem die Verteilungskämpfe mit abnehmendem Wohlstand zunehmen werden. Die ideologiebetriebene Energiepolitik der vergangenen Jahre, an der alle vier demokratischen Parteien beteiligt waren und die von NGOs und großen Teilen der Medien befeuert wurde, hat eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt. Die wirtschaftliche Stärke war immer einer der Garanten der politischen Stabilität Deutschlands. Profitieren werden von dieser Entwicklung Putins Truppen, die AfD und die Wagenknechte. Nach Russlands Überfall auf die Ukraine bestand die Möglichkeit, die schon damals dumme und wirtschaftlich gefährliche Energiepolitik zu überdenken.

Auch das hätte Teil der von Bundeskanzler Scholz beschworenen Zeitenwende sein müssen, zumal eine starke Wirtschaft die Basis der Verteidigunsfähigkeit ist.  Die Parteien der Ampel haben es, im Gegensatz zur Union, nicht getan. Die Auswirkungen werden wir ab jetzt von Monat zu Monat immer stärker zu spüren bekommen.

Mehr zu dem Thema:

It´s the End of the Energiewende as we know it. And I feel fine.   

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