Klar, der Termin war sicherlich auch sehr gut gewählt. Der Fußball macht hierzulande aktuell bekanntlich noch immer ‚Winterpause‘, und so kamen am Samstag dann schlussendlich gut 51.000 Sportfans im extra für Eishockey aufwändig umgebauten Düsseldorfer Stadion zusammen um das als ‚Wintergame‘ angekündigte ‚Freiluftspiel‘ in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien vor Ort zu bestaunen.
Das Ganze war, vom Zuschauerzuspruch her, damit sogar ein Europarekord für ein Eishockeyligaspiel. Wobei, eine wirkliche Freiluftveranstaltung‘, so wie angekündigt und geplant, war das Spektakel letztendlich dann doch nicht, da das Dach der Arena in Düsseldorf aufgrund der kritischen Wetterbedingungen an diesem Samstag am Ende dann doch leider geschlossen bleiben musste. Der Sturm und viel Regen machten diesen Plänen kurzfristig einen Strich durch die Rechnung. Optisch war der sportlich eher unspektakuläre 3:2-Erfolg der Gastgeber aus der Altbierstadt allerdings auch so ein wirklicher Genuss, wenn auch in den Nachbetrachtungen nicht überall nur eitel Sonnenschein herrschte.
Einige Besucher und Journalisten bemängelten hinterher die vergleichsweise maue Stimmung im Fanblock der Hausherren, welche phasenweise von den Gästen deutlich übertönt wurde. Doch wenn man bedenkt, dass Ligaspiele sonst häufig nicht einmal vor 1/10 der Kulisse stattfinden, dann konnte der Zuspruch am Samstag dann doch, unabhängig von der Lautstärke der Fangesänge im DEB-Block, sehr zufriedenstellen.
Der großen Mehrheit der Fans, zahlreiche davon extra für dieses Eishockeyspektakel aus ganz Deutschland angereist, scheint es, beobachtet man auch die Reaktionen der Eishockeyfans in den sozialen Netzwerken danach, trotz einzelner Kritikpunkte, ganz überwiegend ja auch sehr gefallen zu haben.
Auch seitens der Liga zeigte man sich im Nachhinein mit dem Erreichten recht zufrieden, will das noch recht neue Event des ‚DEL-Wintergames‘ in den nächsten Jahren weiter fest zu etablieren versuchen, jedoch die Anzahl der Spiele in Fußballstadion insgesamt nicht signifikant ausweiten. Das ganze solle etwas Besonderes, ein echtes Highlight im Eishockeyterminkalender der DEL bleiben.
Das Spiel in Düsseldorf war erst die zweite Kopie des NHL-Winter Classics in deutschen Landen.
Dem zuletzt doch etwas arg im Schatten des schier übermächtigen Fußballs stattfindende Sport Eishockey hat, zumindest kurzfristig, von der Veranstaltung profitiert, lieferte so das große Sporthighlight vom Wochenende.
Ob dieser Effekt der verstärkten Berichterstattung in Zeitungen und Fernsehsendern, die an diesem Wochenende sogar weitestgehend ungeteilte Aufmerksamkeit der Sportfans, jedoch über diese Woche hinaus anhalten wird, das darf zumindest angezweifelt werden.
Der DEL fehlt es halt noch immer an der ihr eigentlich wohl zustehenden grundsätzlichen Aufmerksamkeit in weiten Teilen der Medien, gerade und vor allem eben auch im TV.
Das Problem hat die Liga nun schon seit Jahren. Viele Clubs werden zudem von finanziellen Problemen geplagt. Auch ist Eishockey hierzulande je nach Region sehr unterschiedlich populär. Dagegen kann und muss man etwas tun, wenn man es mit diesem Sport hält.
So ein Wintergame ist da sicher eine schöne Möglichkeit für mehr Aufmerksamkeit auf die schnellste Mannschaftssportart der Welt zu sorgen.
Die schönen Bilder, die wir hier heute zweigen können, und welche alle von Sylvia Heimes stammen, verdeutlichen den hohen Reiz dieser Veranstaltung sehr schön, wie ich finde.
Mag es an den Details der Umsetzung vielleicht auch noch manches zu verbessern geben, die DEL hat mit der Etablierung dieses Spektakels sicherlich eine schöne Möglichkeit entdeckt auf sich aufmerksam zu machen…
Das Wintergame in Düsseldorf beweist: Eishockey in Deutschland lebt!
Wirklich hübsche Bilder, wer anderes behauptet lügt. Es mag auch sein, dass das Eishockey in Deutschland lebt, die entsprechende Nationalmannschaft wartet aber immer noch auf den Prinzen, der sie wachküsst. Und dass im Prinzip seit anno dunnemals. Die wenigen Viertelfinalteilnahmen, der 3.Platz in Innsbruck und der 4. bei der letzten (oder war es die vorletzte Heim-WM?), sind und bleiben unbefriedigend. Schon in den 80ern, als es punktuelle Siege gegen die „Großen“ bei WMs gab, wähnte man sich auf dem richtigen Weg. natürlich war auch mal Pech dabei, so bei der Heim-WM 83 als Kühnhackls Pfostentreffer 9 Sekunden vor Schluss gegen die CSSR den Einzug in die 4er Endrunde verhinderte. Frustrierend zu sehen war und ist bis heute, dass man die alte Weisheit, dass man auf der Strafbank keine Spiele gewinnt, souverän zu ignorieren scheint.