
Siehe der Mensch! – Ja, Menschen gibt es unter uns, die folgen einem dreitagebärtigen Propheten und lesen in seinen apokryphen Schriften namens „Die Huren des Voran“. Diese Anhänger des falschen Propheten Ibn al Vorny leben unerkannt immer öfter in Parallelgesellschaften mitten unter uns in Essen oder anderswo und gehen den milliotanten Weg des Eiligen Warenkriegs, fahren im Dunkeln in ihren Think Tanks vor und entfeseln Brainstorm um Brainstorm. „Yes, we can just do it – and if not – we try something new!“, so lautet ihr geheimer Schlachtenruf.
In einem abseitigen Paradies noch jenseits von Florida warten 72 Supermodels (gecastet vom Großwesel des Propheten) auf jene Ungezählten, die bereit sind, sich mit heißer Luft so lange aufzublasen, bis sie platzen. So machen sie gehorsam und in großer Zahl weltweit Wind zum Lobe des Propheten (Eat local, fart global!) und ermüden all jene Heiden, die ihren Visionen nicht folgen wollen.
DAS GROSSE U
Während überholte christliche Religion uns ehedem ihr X für ein U vormachte, predigen die Kreativisten heute genau das Umgekehrte und geben ihr U für ein X aus („Erlöse uns von dem Erlöser, denn es geht doch viel größer!“) Täglich knien sie gegen 5 vor 12 vor ihren iPods, loaden DAS GÖTTLICHE U down und mailen ihrerseits frohe Botschaften gen Dortmund, von wo aus sie aller Welt verkündet werden.
Vor der Ankunft des Propheten vor 6.000 Tagen – so glauben die Kreativisten – war der Markt wüst und leer. Jetzt aber kommen die Menschen unter den lichtdurchfluteten Dächern der Malls und Börsen zusammen, um den Propheten (und mit ihm seine Götter) zu preisen. Kreator unser, deine Economy komme, und wir vergeben schon jetzt unseren Gläubigern.