Trotz der spektakulären Baggerbesetzung Anfang Februar, durch die sie landesweit viel Aufmerksamkeit erhaschen konnten, kämpft der harte Kern der Klimaaktivisten noch immer mit den altbekannten Gesichtern gegen die für den Sommer angedachte offizielle Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks ‚Datteln 4‘.
Am gestrigen Sonntag waren es dem Vernehmen nach nur rund 100 statt der ursprünglich angekündigten 300 Kohle-Kritiker, die einen Aufruf zum Protest am Kraftwerk folgten.
Diese machten vor dem Besucherzentrum auf das Thema aufmerksam, ohne jedoch das eine größere Öffentlichkeit davon Notiz nahm.
Neuzugänge gab es auf Seiten der Protestierenden nicht in nennenswerter Anzahl. Im Gegenteil! Der Protest war schon wesentlich größer bei vergangenen Gelegenheiten. War es das also schon in Sachen Protest gegen den Bau im Kreis Recklinghausen?
Als sich vor wenigen Wochen die Kohle-Gegner aus dem Hambacher Forst in Scharen in Richtung Datteln orientiert haben sollen, da war die Sorge in der Region groß, dass statt der bisherigen Kritiker, die sich in erster Linie mit dem konkreten Standort des Meilers in Datteln beschäftigt hatten, auch diverse ‚Krawalltouristen‘ auf den Weg ins Vest machen würden.
Die erste bemerkenswerte Aktion, die Baggerbesetzung unter der Regie u.a. von ‚Ende Gelände‘, schien den Anwohnern und Mitarbeitern von Uniper, die sich um Sicherheit und Ordnung sorgen machten, recht zu geben.
Ein verstärktes Polizeiaufgebot war in der Folgezeit vor dem Kraftwerksgelände zu beobachten. Vermehrte Kontrollen und Durchsuchungen in der eigentlich ruhigen Gegend waren die Folge.
Geschichten von Ingewahrsamnahmen machten plötzlich die Runde und sorgten landesweit für Beachtung. Doch die Mahnwache am Sonntag zeigte, dass das Thema an sich noch immer nicht wirklich zündet, zumindest dann nicht wenn sich alle Beteiligten bei ihrem Protest an die allgemein anerkannten Spielregeln halten.
Für Schlagzeilen sorgten in den vergangenen Wochen nur Aktionen, die rechtlich fragwürdig oder gar strafbar waren.
Vieles deutet Mitte Februar 2020 also darauf hin, dass aus ‚Datteln 4‘ nicht so leicht ein zweiter Hambacher Forst zu machen ist. Dafür haben sich die Anwohner in der Region im Laufe der Jahre viel zu sehr an den neuen Kühlturm vor ihrer Nase gewöhnt.
Es sieht so aus, als kämen ‚Ende Gelände‘ & Co.‘ hier zu spät um die Öffentlichkeit in ihrem Sinne nennenswert zu mobilisieren. Und im Falle von zukünftigen Straftaten durch die Aktivisten hat die Polizei ein strenges Eingreifen ja schon angekündigt. Der Protest gegen ‚Datteln 4‘ steuert, so oder so, auf seine Endphase zu.
Den Artikel habe ich gerade zufälig im Netz gefunden. Ein Beitrag aus dem Jahre 2009, der Zeigt, worum es beim Protest gegen Datteln 4 ursprünglich einmal ging:
https://www.wr.de/wr-info/die-bauersleute-und-der-baustopp-id20603.html
Ich kann das verstehen, daß immer weniger Akivisten angereist kommen. Die fahren doch jedesmal an etlichen uralten Kraftwerken vorbei, die tatsächlich längst abgeschaltet gehören. Und warum? Ja weil sie dann, endlich am modernsten Kraftwerk angekommen, genau dessen Inbetriebnahme verhindern sollen. Da fragt sich doch der eine oder andere, ob mit dieser Verhinderung, die Existenz der abrißwürdigen Kraftwerke gesichert werden soll. Wer es mit der Logik hat, kriegt da vielleicht ein Problem.
Meine Vermutung: Das windige Wetter gefällt den Klimaschützern nicht. Odercesxist so warm, dass sie lieber den nächsten Biergarten aufgesucht haben.
@ Gerd
du darfst nicht immer von der AFD auf andere schliessen
Heinrich Weber,
nur ein Hinweis für die "Gegner" von Datteln IV:
"Energiewende paradox".
Das stellt der Vorstandsvorsitzende von VW, Herbert Diez, fest mit der erläuternde Anmerkung:
"Wir haben in Wolfsburg zwei Kohlekraftwerke durch Gasturbinen ersetzt und für diesen Kohleausstieg rd. 4oo Mio € investiert. Rd. 3oo km von uns entfernt wird zugleich mit Datteln IV ein Kohleinstieg vollzogen, für den rd. 1, 5 Milliarden Euro aufgewendet wurden."
Herbert Diez spricht von " Energiewende paradox" -kein Grüner, kein Umweltaktivist, kein Ideologe, ein logischer Denkender und logisch Handelnder Wirtschaftsführer.
Ich spreche von "Vera……", wenn quasi zeitlich mit der Entscheidung über den Kohleausstieg in Deutschland das größten Monoblock-Kohlekraftwerk in Europa in Datteln in Betrieb geht.
[…] dem Zuschauer eindrücklich zeigte, warum der Kampf gegen das umstrittene Kraftwerk zuletzt so sehr an Schwung verloren hat. Und das sogar einmal völlig abgesehen von den derzeit vorherrschenden Einschränkungen durch […]