Fast verpasst. Sorry. Heute ist eine Demo für Kulturabbau in Duisburg. Motto: Kultur muß ganz weg aus Duisburg!. Veranstaltet wird sie von der Initiative DU it Yourself, die sich für ein unabhängiges Zentrum einsetzt. Treffpunkt ist 14.00 Uhr am Lehmbruckmuseum.
Kultur muß ganz weg aus Duisburg!
Sicher, die standhafte Gesprächsverweigerung der Stadt Duisburg gegenüber Kulturschaffenden wie der Initiative DU-it-yourself ist äußerst lobenswert! Schon meine Oma hat immer gesagt: „Wat nix kostet, is auch nix. “ Und sie hat recht: Alle freiwilligen und nicht-kommerziellen Initiativen sind zweifelhaft! “Wenn alle was aus Spaßvergnügen machen täten, wo kämen wa denn da hin?” Und die beherzte Enträumung der besetzten Schule in Laar durch eine bewaffnete und vermummte Hundertschaft der Polizei war schon mal ein Anfang! Zum Glück wurden hier die leichtsinnigen Experten von der Feuerwehr nicht ernst genommen! Die hatten die Veranstaltung für sicher erklärt! Durch die Räumung konnten linke Hobbys wie Workshops, Volksküche, Filmabende und Musik über Zimmerlautstärke in letzter Minute unterbunden werden.
Um ein Haar wäre es sonst zu Kultur gekommen!
Zwar haben Stadt und Ordnungsamt seit längerer Zeit verstärkt ein Auge auf das ungezügelte Treiben meist studentischer Bafög-Bezieher. Doch wer Samstag Nachts durch Duisburg geht, hat nach wie vor das Gefühl, sich am Ballermann zu befinden. Duisburg ist nach Berlin Deutschlands Partymetropole Numero Uno. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis vielleicht auch Ihr Kind oder Ihr Enkel ein Opfer der Kultur wird.
Aber damit nicht genug! Trotz klammer Kassen darf es nicht sein, dass so eine Hundertschaft nur für Ausnahmesituationen zur Verfügung steht. Wir brauchen Staatsschutz an Werktagen und Wochenenden! Sicherheit geht vor! Bezahlt sie aus dem Kulturetat! Weiter zum ganzen Aufruf…
Das ist immer wieder der selbe Scheiß.
Man biedert sich bei den Herrschenden an, anstelle von Kritik wird gesellschaftliche Hofberichterstattung zelebriert.
Die Seismographenfunktion die der außerparlamentarischen Linken gesellschaftlich zukommt wurde als Kritik an den Autonomen in den 1980er Jahren am Beispiel der Formulierung „der bewaffnete Arm der Grünen“ treffend denunziert. Die Friedensbewegung eine Nationale Wiedererweckung von Volksgemeinschaft, begleitet von der Neuen Deutschen Welle die, endlich wieder, im Land der Täter, in der Sprache der Täter, als Nachfahren der Täter umgeben von diesen Musik für die Massen exerzieren durfte. Und so verhält es sich politisch auch mit der „Bewegung“ für ein Kulturzentrum. Anstelle die militärstrategischen Planungen von (öffentlichem) Raum in den Metropolen auch nur im Ansatz als Kernpunkt der Kritik zu benennen wird süffisant anstelle des Gespenstes das als Kommunismus durch Europa ging ein Bürgerschreckgespenst „Kultur“ auf dem freien Markt feilgeboten. Fast hätte sich Kultur ereignet, wovor dem Spießbürger grausen müßte. Ein Graus ist hingegen, das die Einbindung von „alternativen“ Projekten in die kommunalpolitische Befriedung der sozialen Verhältnisse, der Forderung nach einem Kulturzentrum, als Fortschritt begriffen wird oder werden würde. SubkulturFolklore. Den Vehältnissen wird nicht nur nicht gedroht, sondern sie werden nicht einmal als Bedrohung angesehen. Während die Westgrenze und ihre Hafenstädte kriegstauglich gemacht werden Flüchtlinge abzuwehren und die Totalüberwachung von öffentlichem Raum keine Frage des Ob sondern nur noch des Wie ist, ist die „Drohung“ einer solchen Stadt mit „Kultur“ zu begegnen nur die Farce an Unverstand der nötig ist sich, und seie es kulturpolitisch, in Friedenszeiten zu wähnen. Aus dem Gedanken an den Aufbau einer antiimperialistischen Front Westeuropas, der in besetzten Zentren der 1980er eine wesentliche Rolle spielte, wurde innerhalb weniger Jahre, gerade mal 20 Jahre nach der „Wiedervereinigung“, die Kapitulationserklärung an die Verhältnisse, man wolle doch wenigstens, wenn schon nicht in den Knästen als Kriegsgefangene behandelt (raf), als Gesprächspartner für die Erblühung der neuen Kulturlandschaften im Großdeutschland nach Bitburg und Mauerfall Teil haben an Armutsaufstandsbekämpfungsplänen.
Was wäre denn, wenn das mal klargestellt werden würde?
Das man einen öffentlichen Raum haben will in dem diskutiert werden kann wie man die Verhältnisse abschafft?
„Guten Tag, im Zuge des Aufbaus einer Antiimperialistischen Front in Westeuropa haben wir beschlossen ein lokales Autonomes Kulturzentrum herbeizubomben.“
Wenn die inhaltlichen Unmöglichkeiten offensichtlich werden, da zum Beispiel die militärische Stärke zur Durchsetzung der Forderungen fehlt beginnt der Lernprozeß.
Sagen, was ist. Das ist revolutionär. Und wenn das bereits revolutionär ist, wie schlimm ist es dann erst um die allgemeinen Verhältnisse bestellt: Konterrevolution.
na gut, da niemand zurückkommentiert beantworte ich die frage die ich stellte selber: wenn klargestellt werden würde das man ein kulturzentrum haben will in dem diskutiert werden kann wie man die verhältnisse abschafft … würde den DU-It´lerInnen klarwerden das sie hoffnungslos assimiliert wurden und jede „Forderung“ an die Herrschenden nur bloß Legitimation deren Herrschaft ist.
Entweder Ihr wollt ein Autonomes Zentrum oder einen alternativen Kulturbetrieb. Den Unterschied deutlich machen, im Vornherein, alles andere ist bestenfalls Sozialdemokratie. Ach und wegen der FABRIK, solch dieser Nachfolgenden, den Sozialdemokraten die sie sind, zu denen sich die Idiotenpunks (Mustermensch) nichteinmal bekennen sollte man das Handwerk legen. „Wir seifen ein …“(E.Busch)
Die Aktion musste leider abgesagt werden, da durch eine parallel stattfindende Demonstration weite Teile der Innenstadt abgesperrt wurden.
Wie in Duisburg oder Halle so auch in Detroit, überall wollen Politiker aller Coleur alles abschaffen was Kultur ausmacht! Siehe auch:https://defendthedia.org/