An die 400 Menschen nahmen gestern in Dortmund an einer Demonstration gegen Antisemitismus teil. Von der Katharinentreppe aus liefen sie über die Rheinische Straße zum Wilhemlplatz im Stadtteil Dorstfeld. In der Nähe des Platzes hatten Neonazis in der Silvesternacht eine jüdische Gedenkstätte geschändet. Die Demonstration richtete sich jedoch nicht nur gegen die Dortmunder Neonaziszene. In mehreren Redebeiträgen wurde betont, dass Antisemitismus tief in der Gesellschaft verankert sei: Sowohl in der bürgerlichen Mitteals auch in migrantischen Communities ist er weit verbreitet und immer wieder tödlich, wie die Morde in einem jüdischen Supermarkt in Paris in der vergangenen Woche gezeigt hätten.
Nur wenige Meter vom Mahnmal entfernt hielten die Dortmunder Neonazis mit 40 Teilnehmern eine Kundgebung gegen Zionismus ab. Die Polizei hatte sie mit Mannschaftswagen umstellt und sorgte dafür, dass am Mahnmal selbst keine Rechtsradikalen aufmarschieren konnten.
Immer wieder versuchten Neonazis die Teilnehmer der Demonstration gegen Antisemitismus anzugreifen, was aber von der Polizei verhindert werden konnte. Die machte gestern in Dortmund einen ausgesprochen guten Job: Sie wies die Nazis, die mit deutlich weniger Kräften als angekündigt vor Ort waren, in die Schranken und untersagte einigen von ihnen, zu filmen und zu fotografieren.
Am Ende musste sich die Nazis dann auch noch von der Sprecherin des Lautsprecherwagens verhöhnen lassen, nachdem sie von der Kavallerie abgedrängt worden waren: „Was starrt ihr so auf die Reitertsaffel? Träumt ihr immer noch davon, Pferdemädchen zu werden?“
Nein, für die braunen Pferdemädchen war gestern kein guter Tag.
Von Felix Huesmann, Stefan Laurin und Ulrike Märkel
Hier gehen grad 10 Daumen hoch für die Sprecherin des ELA-Wagens!!!:-))
@Klaus Lohmann: Sie war grandios! Ganz großes Tennis 🙂
Nächstes Mal vielleicht nach am Sabbes, der „Chef“ 😉 lässt grüßen … dann komme ich in den Pott.
Ansonsten: Danke!