Auch wenn der Kampf um die Tabellenspitze in der Fußball-Bundesliga aktuell bereits vorentschieden zu sein scheint, der FC Bayern München auf seinen ersten Verfolger, den VfL Wolfsburg bereits sieben Punkte Vorsprung hat, und ihm die Herbstmeisterschaft auch in diesem Jahr nicht zu nehmen sein dürfte, der VfL Wolfsburg seinerseits bereits auch schon fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten aufzuweisen hat, und zwei der maximal vier Champions League-Plätze bereits vergeben zu sein scheinen, fällt dem Betrachter aktuell doch auf, das dahinter das Feld der Teams ziemlich zusammengerückt ist. Zumindest aktuell.
Zwischen Augsburg (!!!) auf Platz 3 und Stuttgart auf 18 liegen aktuell nur 12 Punkte. Kein Abstand, den man in den verbleibenden 20 Spielen nicht noch aufholen könnte. So kommt es, dass man auch aktuelle Tabellenplätze zwischen Platz 3 und 18 (noch) nicht überinterpretieren sollte.
Wenn die Bundesliga an der unmittelbaren Spitze auch aktuell wenig spannend ist, der Kampf um die Europapokalplätze und den Klassenerhalt dürfte auch in der laufenden Saison spannend werden und mit Überraschungen aufwarten. Zumindest liefert die aktuelle Tabelle, kurz vor Ende der Hinrunde, für solche Hoffnungen noch ausreichend Anhaltspunkte. Als Fußballfan zwar eine inzwischen relativ bescheidene, doch andererseits auch keine ganz so uninteressante Perspektive für den Rest der Spielzeit 2014/15.
So rangieren die vor kurzem für ihren furiosen Saisonstart überall gefeierten Paderborner z.B. aktuell nur noch drei Punkte, und damit einen einzigen Saisonsieg, vor dem noch immer arg enttäuschend platzierten BVB.
Die Schalker, obwohl gerade auswärts in dieser Saison doch eher bescheiden aufgetreten bis zum gestrigen 4:0 in Stuttgart, liegen plötzlich schon wieder auf Platz 4 der Tabelle, und damit im Bereich ihrer Saisonziele. Und das trotz des schwachen Saisonstarts und der bisher durchaus zu beklagenden Auswärtsschwäche.
Und auch der VfB Stuttgart, aktuell sportlich und auch wirtschaftlich schwer angezählt und trotz bereits durchgeführten Trainerwechsels zu Hub Stevens scheinbar schon wieder zum Abstiegskandidaten Nummer Eins ausgerufen, könnte mit 2-3 Siegen rasch wieder ins Mittelfeld der Liga aufsteigen. Kein Grund also für die Schwaben um bereits zu Verzagen!
Wenn die Bayern auch sowohl sportlich als auch wirtschaftlich zunehmend in ihrer eigenen Liga zu spielen scheinen, sie selbst mit einer für sie bescheidenen Leistung wie gestern bei ihrem 1:0-Erfolg gegen den Champions League-Konkurrenten Leverkusen, am Ende doch ungefährdet punkten, ihre Erfolgsserie von Woche zu Woche ausbauen, so hat die Bundesliga aktuell doch zumindest noch immer den Reiz, dass durch die kuriosen Saisonverläufe für vermeintliche Spitzenteams wie Dortmund und Schalke der Rest der Liga aktuell noch so eng zusammen ist, viel enger als vor Saisonstart wohl von vielen Beobachtern vermutet, als eben gerade Teams wie Dortmund und Schalke sportlich noch deutlich näher an den Bayern erwartet wurden.
Auch als Fan eines Ruhrgebietsvereins kann man somit aktuell, trotz der grundsätzlich bedrohlichen Entwicklung der Bundesliga in Sachen wirtschaftliches Ungleichgewicht, noch einiges an Spannung und Unterhaltung ziehen.
Jetzt schon vorherzusagen wer am Ende tatsächlich auf den Abstiegsrängen liegen wird, welche Teams neben den Bayern (und vermutlich Wolfsburg) in die Champions League einziehen könnten, das erscheint aktuell vielleicht schwerer denn je.
Und so kann man, zumal Augsburg sich ja selber nicht als ernsthafter Kandidat für die Königsklasse sieht, noch immer durchaus berechtigt hoffen, dass auch der ein oder andere Verein aus dem Westen der Republik dann wieder mit an die Fleischtöpfe des internationalen Fußballs kommen könnte.
Selbst die Dortmunder Borussia, welche trotz ihrer bereits acht Saisonniederlagen, bei lediglich aktuell vier Siegen, mit einen Zwischenspurt, die Lücke von kurioser Weise ‚nur‘ 9 Punkten, bei aktuell immerhin noch zu vergebenen 60, zumindest in der Theorie immer noch relativ ‚leicht‘ schließen könnte. Zumindest eben dann, wenn man endlich mal wieder ‚Normalform‘ erreicht und noch weitere ca. 40-45 Punkte bis zum Frühjahr einfährt. Ein Wert, welchen man in der Vergangenheit durchaus häufiger aus 20 Spielen erreicht hat.
Mannschaften wie Augsburg, Hoffenheim, Hannover usw. auf dieser relativ langen Strecke die derzeit erforderlichen 5-10 Punkte abzunehmen sollte zumindest in der Theorie ein realistisches Ziel bleiben dürfen. Auch wenn es für den BVB nun in den nächsten Wochen in erster Linie einmal darum gehen muss möglichst ungeschlagen zu bleiben, um sich von den hinteren Plätzen zu lösen.
Aber gerade die Schalker, welche in dieser Saison bisher (wettbewerbsübergreifend) ja auch nicht unbedingt überzeugender aufgetreten sind als der BVB, haben ja gezeigt, dass man auch mit einer nicht unbedingt mangelfreien Saison in diesem Jahr relativ schnell und relativ weit nach oben in der Tabelle kommen kann.
Die nächsten Wochen bleiben also, so oder so, trotz der Dominanz des Rekordmeisters in der Liga, auch für die Revierclubs weiterhin spannend…
Robin,
wie schon angemerkt:
Nach dem Freitagabend sind wir als BVB er zunächst einmal sehr,sehr erleichtert.
Was wird „am Ende“ die Tabelle zeigen?
Spekulieren? Ja, gehört für die Fans doch dazu.
Tendenzen? Als BVB – Fan sehe ich selbstverständlich auch nach Oben!
Aber….
Noch sind wir weiterhin ganz nahe an den Absteigsplätzen!!
Klar, Walter. Das meinte ich ja. Da geht noch viel. In beide Richtungen. Aber eben für aktuell noch 16 Teams. Das war in den Vorjahren auch schon mal anders. Dass Augsburg aktuell Dritter ist, obwohl die ja nun auch nicht gerade ein Überflieger sind, zeigt das ja. Kann sein, dass am Ende dann doch die erwarteten Kandidaten Paderborn, Freiburg absteigen und die üblichen Kandidaten in die CL kommen. Das ist aktuell noch immer recht eng beisammen. Sollte der Abstand des BVB bis zur Winterpaue nach oben nicht größer werden, dann halte ich es durchaus auch noch für den BVB für möglich da oben ranzukommen. Ob es dann am Ende reichen wird, dass weiss man nicht. Aber chancenlos ist auch der BVB noch nicht. Eigentlich erstaunlich, bei der Saisonbilanz. Weg scheinen mir aktuell eben nur Bayern und Wolfsburg zu sein. Vor den andren Teams muss sich Dortmund ja eigenmtlich nicht verstecken, wenn man sich endlich stabilisiert. Aber darauf warten BVB-Fans ja schon seit Wochen. Ob es nun endlich soweit ist, dass weiss ja aktuell wohl nicht einmal Klopp selber 😉
Dass der BvB sich wieder fängt, daran habe ich nicht gezweifelt. Jetzt endlich kehrt er zu seinen Wurzeln zurück: Kampf und Leidenschaft. Und so langsam findet die Mannschaft wieder zu sich selbst. Ich glaube, Klopps Geduld macht sich bezahlt.
Spieler des Tages war für mich Ilkay Gündogan, der seit vielen Monaten wie ein Symbol für das große Verletzungspech der Borussia stand.
Er glänzte nicht durch diverse Kunststückchen, die er durchaus beherrscht. Seine Ruhe am Ball hat mich am meisten beeindruckt. Wie er unter großem Gegendruck mit feiner Technik das Tempo des Spiels bestimmen kann. Schnell machen, beruhigen etc. – großartig. Als er kurz vor Schluss ausgewechselt wurde, stand das ganze Stadion.
Den Schalker Sieg genieße ich ohne Worte zum Spiel.
Nur so viel: Endlich hat mein Club wieder einen Trainer. Alles andere an Klasse war schon da und entfaltet sich jetzt.
Ich war nie Fan von irgendeinem Fußballverein,abgesehen von einem winzigen Interesse an Schalke, weil ich mal in GE gewohnt hab , aber nach der Presserede von Klopp habe ich im Teletext gebannt auf das Endergebnis Dortmund Hoffenheim gestarrt, und gehofft, daß seine Jungs den dünnen Vorsprung ins Ziel bringen können.
Sehr spannender Auftritt übrigens gerade von Ex-BVB Manager Michael Meier bei ‚Sky90‘. Wer die Gelegenheit hat sich die Sendung noch in einer Wiederholung anzusehen, der sollte das unbedingt tun!
Meier, der alte Schleimer:-( Der schwebt echt immer noch in der Parallel-Sphäre, wir hätten ihm alles zu verdanken und er wäre der eigentliche Retter. Kotz!
@Klaus: So hart würde ich es nicht ausdrücken, der Auftritt von Meier hat aber auch mich arg ‚irritiert‘. Einerseits hat er immer wieder betont noch immer ein emotionaler ‚Borusse‘ zu sein, hat Watzke und Co. gelobt und ein Verhältnis zu ihnen als ‚entspannt‘ bezeichnet, was mich gewundert hat. Andererseits war es befremdlich zu hören, dass Meier offenbar noch immer kein oder kaum eigenes Fehlverhalten bzgl. der Fastpleite damals erkennen bzw. einräumen kann. Mag ja eine Art Selbstschutz von ihm sein, aber so unbeteiligt wie er sich gestern am Niedergang des BVB damals dargestellt hat, kann er sich doch eigentlich nicht wirklich sehen. Ich habe das für mich jetzt mal als angestrengten Versuch einer ‚Wiedereingliederung‘ in die BVB-Familie abgehakt. Aber das war schon bedenklich, wie er sich gegen Ende der Runde verkauft hat. Hätte ihm besser zu Gesicht gestanden, wenn er eigene Fehler deutlicher eingeräumt hätte, aus meiner Sicht…
Es gibt nur EINEN MEIER!!