Der BVB belügt sich schon seit Jahren selbst!

BVB-Boss ‚Aki‘ Watzke. Foto: Robin Patzwaldt

Seit etlichen Jahren bereits ist es offiziell das Ziel des BVB beim Kampf um die Deutsche Meisterschaft da zu sein, wenn der inzwischen allgemein als sportlich und wirtschaftlich übermächtig angesehene FC Bayern München einmal schwächeln sollte. Und seit Jahren schon scheitern die Dortmunder Profikicker genau an diesem Vorhaben.

Die Schwarzgelben sind es, die im Rennen um die Tabellenspitze deutlich häufiger ausrutschen als der belauerte Erzrivale. Nur warum scheint das eigentlich keinen in der BVB-Vereinsführung wirklich zu stören?

An diesem Wochenende bot sich für die Borussia erneut eine gute Möglichkeit den Rückstand auf die Bayern zu verkürzen. Die Münchener maßen sich im direkten Duell des Tabellenersten mit dem Tabellenzweiten, standen somit vor einer vergleichsweise harten sportlichen Prüfung.

Und tatsächlich, den Leipzigern gelang es am Samstagabend im Top-Spiel an der Isar sehr gut mitzuhalten, dem Rekordmeister und Tabellenführer in einem spektakulären Spiel zumindest einen Punkt abzutrotzen. In der Allianz Arena trennten sich beide Teams mit 3:3 (2:2).

Und der BVB? Der machte seinerseits einmal mehr seine Hausaufgaben nicht, konnte seine Begegnung bei Eintracht Frankfurt ebenfalls nicht gewinnen, erreichte ‚nur‘ ein 1:1 am Main. Nun ist ein Auswärtspunkt in Frankfurt natürlich keine Ausbeute für die man sich grundsätzlich schämen müsste, doch zeigt alleine ein Blick auf dieses eine Wochenende recht eindrücklich, warum die Dortmunder auch im Frühsommer 2021 einmal mehr nicht Meister werden dürften.

Der vor Jahren seitens der Dortmunder ausgerufene Plan da sein zu wollen, wenn die Münchener einmal etwas anbieten, er geht schon lange nicht (mehr) auf.

Die Bayern überzeugen bereits seit ihrem Erfolg in der UEFA Champions League in diesem Jahr nicht mehr vollends. Kein Wunder. Nach der achten errungenen Meisterschaft in Serie, einem weiteren DFB-Pokalsieg, dem jüngsten Champions League-Erfolg und dem folgenden Gewinn aller möglichen Supercups, ist es nur allzu natürlich bzw. menschlich, dass die Münchener einmal ein paar Prozent nachlassen. Seit Wochen schon werden die Bayern dafür kritisiert, was bei ihnen derzeit angeblich alles nicht optimal läuft.

In der Realität sind sie immer noch Tabellenführer in der Bundesliga und in der neuen Champions League-Runde schon wieder für das Achtelfinale im kommenden Kalenderjahr qualifiziert. Vom Weiterkommen im DFB-Pokal kaum noch zu reden…. Die Bayern durchleben eine ihrer Krisen inzwischen an der absoluten Spitze.

Und der BVB? Der liegt nach zehn Spielen in der Fußball-Bundesliga schon wieder vier Punkte hinter der Tabellenspitze. Niederlagen in Augsburg und daheim gegen Köln müssen dafür als Hauptgründe genannt werden. Aber auch ein Unentschieden in Frankfurt, in dem eigentlich eine Trotzreaktion nach der Niederlage gegen Köln angekündigt wurde, ist ein weiterer Beleg für die Chancenlosigkeit mit der sich die Dortmunder inzwischen im Duell mit den ‚großen Bayern‘ messen.

Rechnet man die bisherige Saisonbilanz hoch, für die Westfalen wären es zum Saisonende wieder deutlich über zehn Zähler Rückstand auf die Münchener.

Fazit: Der BVB redet zwar seit Jahren davon da sein zu wollen, wenn die Bayern einmal eine Schwächephase durchlaufen, ist es aber seit Jahren schon nicht (mehr). Traditionell sind die Bayern in Rückrunden stärker, wenn die Phase anbricht, in der die Titel zu vergeben sind. In Hinrunden läuft es an der Isar hingegen häufiger nicht ideal. So auch in der laufenden Spielzeit 2020/21.

Dass die Dortmunder schon seit Jahren keinen (ausreichenden) Vorteil mehr aus diesen Phasen ziehen zeigt, dass man sich beim BVB hier ein Stück weit selber belügt, wenn zum Beispiel der Dortmunder Klub-Boss Aki Watzke kürzlich wieder einmal öffentlich herausstreicht, der BVB sei zuletzt näher an die Münchener herangerückt.

Ganz im Gegenteil: Inzwischen scheinen die Leipziger unter Coach Julian Nagelsmann sogar am BVB vorbeigezogen zu sein, spielen zudem auch den attraktiveren Fußball. Schließlich war RB es auch, die das Champions League-Halbfinale 2020 erreichten und aktuell den Münchenern auch in der Bundesliga zumindest bislang erfolgreicher trotzen.

Diese Rolle reklamiert eigentlich der BVB seit Jahren für sich. Er war es, der sich als ‚zweiter Leuchtturm‘ im Deutschen Fußball etablieren wollte.

So wird das in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mit einer weiteren Meisterschaft für die Schwarzgelben! Und die Dortmunder Vereinsführung? Die zeigt sich damit unerklärlicher Weise seit vielen Monaten gar nicht unzufrieden….

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Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

Robin,
die Konkurrenz für den BVB heißt auch in der Spielzeit 2020/2021 nicht FCB, sondern Leverkusen, Leipzig, Mönchen-Gladbach -evtl. Wolfsburg-. Und das Saisonziel heißt nicht Meisterschaft, sondern Platz 2, 3 oder 4.
Nach meiner Wahrnehmung ist es nicht "der " BVB der Gegenteiliges propagiert, sondern es sind Fans und örtliche/regionale Medien, die ihren Wunsch bzw. die ihre Forderung "Meisterschaft für den BVB" als realistische Ziele "dem BVB" vorzugeben versuchen

Da zudem m.E. die Konkurrenz aus Leipzig, Leverkusen und Mönchen-Gladbach an Leistungsstärke gegenüber der Vorsaison gewonnen hat, wird das Erreichen des von mir benannten Saisonzieles für den BVB nicht leichter werden als in der vergangenen Saison, obwohl auch der BVB m.E. an Leistungsstärke dazu gewonnen hat -trotz der auch für mich enttäuschenden Leistungen gegen Augsburg und Köln. Mit dem Ergebnis -nicht mit der Leistung in der I.Halbzeit – gestern in Frankfurt bin ich zufrieden; ich hatte auf ein Unentschieden getippt.

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