Sportlich ist der Nutzen von Erling Haaland für Borussia Dortmund unbestritten. Ist der Top-Torjäger des BVB mit auf dem Platz, sind Treffer der Schwarzgelben quasi vorprogrammiert. Fehlt der Norweger hingegen, ist der sportliche Erfolg längst nicht so wahrscheinlich. So gesehen wäre es ein herber Verlust für den Revierklub, sollte Haaland den Borussen im kommenden Sommer nach zweieinhalb Jahren tatsächlich wieder den Rücken kehren, wie es aktuell vielerorts angenommen wird.
Blickt man aber einmal mit etwas mehr Distanz auf die Entwicklung, die der BVB seit ein paar Jahren genommen hat, wäre der Abgang des Stürmers vielleicht auf Sicht sogar von Vorteil für die Borussia, könnte sich der Verein doch so wieder auf die Entwicklung einer schlagkräftigen Truppe kümmern, so wie das noch unter den Jahren eines Trainers Jürgen Klopp der Fall war. Damals gelang es noch mit deutlich geringerem Budget eine hungrige Mannschaft aufzubauen, die sich auch mit dem Klub identifizieren konnte und den BVB nicht nur als Durchlauferhitzer für die eigene Karriere nutzte.
Keine Frage, seit Haaland Anfang 2020 erstmals das Trikot der Dortmunder überstreifte, hat er die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt. Ihm selber ist gar nichts vorzuwerfen. Sollte der Norweger den BVB im Sommer verlassen, er würde nur eine Klausel nutzen, die ihm sein Vertrag offenbar bietet. Nichts, wofür man sich entschuldigen müsste.
Und doch wäre ein vorzeitiger Abgang ihres Top-Stürmers, das sichtbare Zeichen einer Fehlentwicklung bei der Borussia, die sich streng genommen schon seit Jahren vollzieht. Immer wieder gab es in Dortmund Spieler im Kader, die nicht bereit waren den Weg des Vereins längere Zeit mitzugehen, so dass seit dem Abgang unter anderem von Dembele und Aubameyang, keine Fortentwicklung der sportlichen Klasse des BVB mehr zu beobachten war.
Die Taktik, junge Talente nach Dortmund zu holen und sie dann mit finanziellem Gewinn an noch ‚größere‘ Klubs weiterzureichen, sie hat sich für den Verein nicht als zielführend erwiesen. Wenn Manager Michael Zorc nach der Saison sein Amt an Sebastian Kehl weiterreicht, dann steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine gute Transferbilanz für den Kaderplaner in seinem Abschiedszeugnis.
Nach der positiven Entwicklung zwischen den Jahren 2008 bis 2015 ist aus dem ernsthaften Bayernjäger ein Team geworden, dass Jahr für Jahr Gefahr lief seine besten Spieler zu verlieren. Einen dauerhaften Meisterschaftsanwärter aufzubauen, war so schwer möglich.
Daran hat auch der ‚Glücksgriff‘ Haaland seit 2020 grundsätzlich nichts geändert. Schon von seiner Ankunft im Ruhrgebiet an, wurde stets darüber spekuliert wann er den BVB wieder verlassen würde, wohin es ihn denn ziehen würde. Der Entwicklung einer schlagkräftigen Mannschaft hilft so etwas natürlich nicht. Im besten Fall behindert es den Fortgang der Dinge nicht. Aber jeder Trainer der Welt würde sich wohl wünschen, dass er nicht ständig mit dem Abgang seiner besten Akteure rechnen müsste.
Im sich abzeichnenden Abgang Haalands liegt also für die Borussia auch eine große Chance. Bei der Suche nach möglichen Nachfolger, könnte der BVB seine Taktik ändern und wieder vermehrt auf Spieler setzen, die auch ein paar Jahre länger bleiben könnten und die Spaß daran haben, mit einer aufstrebenden Mannschaft nach den sportlichen Sternen zu greifen.
Da Haaland ein klares Bekenntnis zu dieser Mannschaft über den Sommer hinaus stets vermied und damit seit über zwei Jahren ununterbrochen für unnötige Unruhe beim BVB sorgte, war er für diese Rolle wohl nicht wirklich geeignet, wie es scheint.
Insofern wäre die endgültige Bestätigung seines nahenden Abgangs für den Klub mehr Chance als Risiko, wenn diese Erkenntnis denn auch bei den entscheidenden Figuren Watzke, Zorc und Kehl in die Köpfe einsickern würde. Die vergangenen Jahre haben ja gezeigt, dass der Weg seit Thomas Tuchel in Dortmund nicht zum maximalen sportlichen Erfolg führte. Zumindest nicht dauerhaft….
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