Der BVB kann zum Jahresabschluss in Wolfsburg nur verlieren

Nuri Sahin noch als BVB-Spieler. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Wenn der BVB am morgigen Sonntag mit seinem Auswärtsspiel gegen den VfL Wolfsburg sein Kalenderjahr 2024 offiziell abschließt, scheint er dabei nur verlieren zu können.

Nachdem bereits vor wenigen Wochen klar wurde, dass die vergangenen Monate für die Dortmunder eine Phase der Stagnation darstellten – unabhängig vom Ausgang der verbleibenden Duelle – droht nun sogar ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zum Vorjahr. Ein solcher wäre kaum abzuwenden, falls die Borussia in der Autostadt nicht endlich ihren ersten Ligasieg auf fremdem Platz in dieser Spielzeit einfährt.

Mit 22 Punkten aus 14 Bundesligaspielen in der Saison 2024/25 belegt Dortmund derzeit nur Rang acht. Von dem Plan, an der Tabellenspitze mitzuspielen, ist das Team von Trainer Nuri Sahin aktuell weiter entfernt als zuvor. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison hatte das Team unter Edin Terzic zumindest 25 Zähler auf dem Konto. Damals lag der BVB nach 14 Spielen elf Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Heute sind es erneut elf Punkte, diesmal hinter Bayern München, die ihr Spiel gegen RB Leipzig am Freitag souverän mit 5:1 gewannen. Ein Sieg in Wolfsburg würde den Rückstand also nur konstant halten. Fakt ist: Näher an die Spitze heranzukommen, ist der Borussia in den vergangenen zwölf Monaten nicht gelungen. Eher das Gegenteil.

Doch auch abseits solcher kurzfristigen Betrachtungen scheint sich der Revierklub immer weiter von der nationalen Spitze zu entfernen. Daran konnte selbst der Trainerwechsel von Edin Terzic zu Nuri Sahin im Sommer nichts ändern.

Die Mannschaft spielt weiterhin extrem inkonstant und in den meisten Begegnungen offenbar nach wie vor ohne erkennbare Strategie. Genau das wollte man durch den Wechsel an der Seitenlinie verbessern. Der Optimismus, den man schon seit der selbst verspielten Meisterschaft im Mai 2023 in Dortmund vermisste, sollte mit Sahin zurückkehren – doch dieser Plan scheiterte.

Auch Sahin gelingt es seit Monaten nicht, das Potenzial seiner Spieler voll auszuschöpfen. Seine Durchhalteparolen und Phrasen auf Pressekonferenzen strapazieren nicht nur die Geduld der Fans. Wie mag es da erst den Spielern ergehen? Aufbruchsstimmung entsteht so nicht.

Vielleicht ist es aber auch gar nicht so schlecht, dass der Druck auf Mannschaft und Trainer vor dem Jahresabschluss in Wolfsburg nun so immens ist. Gewinnt der BVB dieses Auswärtsspiel nicht und versinkt dadurch nach Spieltag 15 endgültig im grauen Mittelfeld der Tabelle, sollte der Verein den Mut haben, einen neuen Trainer zu verpflichten. Dieser könnte in den verbleibenden 19 Saisonspielen vielleicht noch das Ruder herumreißen.

Sollte Sahin mit seinem Team hingegen doch in Wolfsburg gewinnen – ein realistisches Ziel – dürfte er sich in den Augen der Verantwortlichen eine weitere Chance im Januar verdienen. Dies birgt jedoch das Risiko, dass sich die derzeitige Achterbahnfahrt der Leistungen fortsetzt – etwas, das Fans und Verantwortliche in Dortmund schon lange frustriert.

Fazit: Eigentlich kann der BVB in Wolfsburg nur verlieren.

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