Der BVB lässt die alte Klasse auch in den Vorbereitungsspielen zur Rückrunde komplett vermissen

BVB-Trainer Jürgen Klopp. Foto: Robin Patzwaldt
BVB-Trainer Jürgen Klopp. Foto: Robin Patzwaldt

Grundsätzlich bin ja auch ich der Meinung, dass man Testspiele von Bundesligisten im Vorfeld einer Saison bzw. einer Rückrunde natürlich nicht allzu ernst nehmen sollte. Häufig wird dabei nur mit einer sogenannten ‚B-Elf‘ gespielt, wild durchgewechselt, oder gar am Tag des Spiels zuvor noch trainiert, so dass man den sportlichen Wert und gerade auch das Ergebnis eines solchen Spiels dann nicht allzu hoch hängen sollte. Vom Unterhaltungswert solcher Begegnungen ganz zu schweigen.
Nach der katastrophalen Vorrunde für den BVB in der Bundesliga, habe ich mir in diesem Jahr allerdings alle vier Vorbereitungsspiele der Dortmunder Borussia trotzdem mal in voller Länge angetan. Und nach dem gestrigen 1:1 in Düsseldorf gegen die Fortuna steht fest, die Klopp-Truppe hat die vier angesetzten Begegnungen zumindest ungeschlagen überstanden. Das war es dann aber auch schon weitestgehend mit den positiven Erkenntnissen für den BVB.

 
Dreimal siegte man mühsam mit 1:0. Gegen Sion, Bukarest und Utrecht reichte jeweils ein mickriges Tor schon zum Sieg. Gegen die Fortuna setzte es im vierten Test den einzigen Gegentreffer. Doch auch in diesem Spiel gelang den Schwarzgelben selber wieder nur ein eigener Treffer, so das in Düsseldorf bei der ‚Generalprobe‘ vor dem Rückrundenstart nicht gewonnen werden konnte, selbst das Unentschieden nur durch einen Elfmetertreffer von ‚Kuba‘ kurz vor dem Ende gelang.
Insgesamt nur 4 Tore in 4 Spielen? Ist dann ja doch etwas mager. Zumal man ja eigentlich Selbstvertrauen in den Vorbereitungsspielen zurückgewinnen wollte.
Generell fiel auf, dass die Borussia offenkundig noch immer nicht die gewünschte Sicherheit, das Selbstvertrauen zurückgewonnen hat, welche sie früher über Jahre hinweg ausgezeichnet hat. Gerade die Partie gestern war dann auch in dieser Hinsicht doch eher ernüchternd.

 
Wenig Durchschlagskraft in der Offensive und auch die Abwehrreihe offenbarte wieder die in der Vorrunde so häufig gesehene Anfälligkeit bei Kontern. Der Gegentreffer der Düsseldorfer ließ sofort böse Erinnerungen an die Vorrunde wachwerden.
Und auch der Kader des Vizemeisters ist nach wie vor nicht komplett. Noch immer schleppt der BVB fast ein halbes Dutzend Verletzte und Angeschlagene mit sich herum. Nicht ungewöhnlich, wenn man sich mal so in der Liga umschaut, aber der angekündigte Trumpf für die Rückrunde ist dieses vermeintliche ‚Plus‘ wohl auch nicht.

 
Was bleibt also, eine Woche vor Rückrundenstart in Leverkusen, vom angekündigten Neuanfang in Dortmund? Wohl nicht viel mehr als die Hoffnung.

Nicht umsonst sagt man ja, dass auf eine verpatzte Generalprobe häufig genug eine umjubelte Premiere folgt. Aber fiel mehr als eine unbegründete Hoffnung auf Besserung scheint mir das aktuell nicht zu sein.
Trösten kann man sich als BVB-Fan vielleicht ein wenig mit der völlig missratenen Vorbereitung des Nachbarn aus Gelsenkirchen. Der konnte keines seiner drei Vorbereitungsspiele gewinnen und unterlag gestern sogar bei seiner Generalprobe zur Rückrunde in Wien. So gesehen lief die Vorbereitung der Dortmunder im Vergleich sogar richtig gut.

 
Aber bis zum nächsten Wochenende ist das Alles ohnehin nur Kaffeesatzleserei. Erst in einer Woche zählt es wieder, wenn es in der Bundesliga um Punkte geht.
Aus Sicht der Dortmunder deutet allerdings aktuell vieles darauf hin, dass der Abschied aus dem Tabellenkeller der Bundesliga schwieriger werden dürfte als viele es vermutet hätten. Denn wirkliche Fortschritte muss man sich auch nach der Vorbereitung auf die Rückrunde noch ‚schönreden‘. Auf dem Platz musste man sie zumindest mit der sprichwörtlichen Lupe suchen…

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Thomas Schweres
9 Jahre zuvor

Erst wenn der Schnee geschmolzen ist, sieht man wo die Kacke liegt (Rudi Assauer)

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Ein bedenkens- , ein nachdenkenswerter, ein kritischer, ein objektiver, ein zugleich von Sympathie für den BVB und Jürgen Klopp,jedenfalls nach meiner Wahrnehmung, geprägter Artikel:

DER SPIEGEL, 5/2015, S.100-103
„Hasen mit Wampe“
-Krisen: Borussia Dortmund lebte den Traum, das Teamgeist immer noch mehr zählt als das Geld. Jetzt kämpft Jürgen Klopp gegen den Abstieg -und ausgerchnet mit der Psyche seiner Spieler-.
Beitrag von Rafael Buschmann und Jürgen Dahlkampf.

Ich kann der dort vertretenen Auffassung jedenfalls nciht widersprechen!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Lasst die Truppe doch bitte erstmal wieder um Punkte spielen, anstatt hier den Bärenfellverteiler zu mimen. Die Vorbereitung im letzten Sommer lief für unsere Verhältnisse hervorragend und was das für die Hinrunde bedeutete, wissen wir ja.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Robin, Klaus,
ich habe den Eindruck,daß Ihr den SPIEGEL – Artikel noch nicht gelesen habt, denn ansonsten würdet Ihr, wie ich Euch kenne, darüber schon heftig diskutieren und viele BVB-Fans einbeziehen; also…….?!.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Und selbst wenn es um Mandzukic geht – Klopp hatte vollkommen Recht, diesen Charakterbratzen nicht zu holen, denn der hätte sich nie und nimmer mit einer Lewa-Ersatzrolle zufrieden gegeben.

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

Also wennse mich fragst, dann sind mir Tore lieber als Charakter….so werden wir Absteiger der Herzen… Hauptsache alle haben sich Echt lieb…abba mich fragt ja keina…

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Robin, Klaus,
in Sachen Mandzukic verstehe ich Euch, aber….

Aber um Mandzukic geht es doch in dem Spiegel-Beitrag nur beiläufig. Im wesentlichen geht es doch um die Frage nach der psychiches Verfassung des eiinzelnen Spielers als Mitglied eines bis dato hervorragend funktionierenden „Kollektives“.
Die in diesem Spiegel-Beitrag vertretenen Meinung hat mich jedenfalls nachdenklicher gestimmt als alle bisher zu den Ursachen der BVB-Krise von mir wahrgenommen. Das heißt nicht, daß jedermann diese „Spiegel-Meinung“ teilen muß.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Thorsten, damals hat die ganze Welt inkl. Klopp gewusst, dass wir jetzt gegen den Abstieg spielen??? *Jetzt* würde mir sogar noch Manni Burgsmüller einfallen, um die Krise zu bewältigen;-))

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

-11-Robin,
das ist ja interessant, zeigt sich eben auch hier im Bereich Fußball, wie die durch einzelne Medien und durch das ständige Weitergeben einer Medien-meldung, die nicht das wieder gibt, was im ursprünglichen Artiekl -hier in dem betr.Spiegel-Artikel- das Wesentliche war, plötzlich etwas Nebensächliches in den Mittelpunkt gerückt wird, weil…..?
Ja, weil eigentlich?
Ist es für viele Journalsiten eine Zumutung, sich eigenständig mit einem Thema zu befasssen, dh. hier, den betr. SPIEGEl-Artiekl von A bis Z zu lesen und sich mit der dort vertretene Meinuing eigenständig gründlich auseianderzusetzen?
Ist es für viele Journalisten nicht einfacher, einen einzigen in dem Artikel -so nebenbei- formulierten Gedanken aufzugreifen? „Was wäre, wenn Mandzukis…….“?
Und für die Medienkundschaft ist es wahrscheinlich a.) viel leichter, viel emotionaler und b.) leichter zu diskutieren, wenn es um eine Person geht, die zudem eine auffallende, manchmal ausfallende ist -jedenfalls gemessen am am Großteil der anderen Profis?
Ich könnte diese Frage problemlos auf andere Sachverhalte beziehen, die dann und wann so oder so ähnlich in einigen, keinesfall in allen Medien „abgearbeitet“ werden , und das dann zur Freude ihrer jeweiligen Kundschaft.

Robin, schade, daß Du den betr. SPIEGEL- Artikel noch nicht lesen konntest. Ich denke, Du würdest mir zustimmen, daß eine solche „Verengung“ einer einschlägigen Dis.kussion auf die Person Mandzukis nicht dem entspricht, was dort Nachdenkens- und Bedenkenswertes zur Krise des BVB gesagt wird.

Ich beteilige mcih auch nicht an der Disl.über die Person Mandzukisz nach dem Motto
„Was wäre heute, wenn….?-bringt doch nichts-.

Ich hätte allerdings ganz gerne die Meinung anderer BVB-Fans zu den wesentlichen Aussagen in dem SPIEGELArtikel gelesen und mit ihnen darüber ggfls. diskutiert.

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