Der BVB sollte nach der großen Haaland-Show in Augsburg nicht gleich abheben!

Zufriedene Gesichter in Dortmund. Foto: BVB

Die Fußball-Bundesliga hat uns nach der vierwöchigen Winterpause endlich wieder! Und was war das für ein Auftakt aus Sicht der beiden großen Ruhrgebietsklubs! Am Freitag zunächst der souveräne Auftritt der Schalker, beim 2:0-Heimerfolg gegen Borussia Mönchengladbach, und am Samstag dann die große Haaland-Show beim 5:3 des BVB in Augsburg.

In Anbetracht der drei Tore des jungen Norwegers bei seinem ersten Auftritt für die Dortmunder gibt es wahrlich genug Gründe über die Top-Leistung des Neuzugangs bei seiner Premiere in Schwarzgelb ins Schwärmen zu geraten. Und doch sollte man bei aller Freude über das Endergebnis und den Hattrick des Neuzugangs, das Gesehene bis kurz nach der Halbzeit nicht vergessen.

Nicht nur, dass der BVB nach einer eigentlich indiskutablen Leistung zwischenzeitlich mit 1:3 ins Hintertreffen geraten war, auch die Trainerdebatte rund um Lucien Favre fand in den sozialen Netzwerken zur Halbzeit wieder in der vor der Winterpause erlebten Intensität statt. Erkenntnisse und Beobachtungen, die kurz nach dem Schlusspfiff etwas in Vergessenheit zu geraten drohen.

Hätte der BVB sich durch die Einwechslung von Haaland und seine raschen persönlichen Erfolgserlebnisse nicht geradezu in einen Rausch gespielt und die Partie noch auf selten gesehene Art und Weise gedreht, Fußballdeutschland würde jetzt über völlig andere BVB-Themen sprechen.

Kann die letzte halbe Stunde von Augsburg eine Art Initialzündung sein? Natürlich!

Man hat es in der Vergangenheit schon häufiger erlebt, dass im Mannschaftssport ein einzelnes Schlüsselerlebnis zur Trendwende einer kompletten Spielzeit taugte.

Gut möglich also, dass man sich rund um Dortmund in ein paar Wochen an diese Partie zurückerinnern wird, in der Erkenntnis, dass der BVB von diesem Spiel an seine Aufholjagd in Richtung Tabellenspitze startete und Haaland den Grundstein in eine persönlich herausragende Rückrunde in Dortmund legte.

Die Hinrunde der Westfalen hat jedoch gezeigt, dass Konstanz zuletzt gerade nicht die Stärke des BVB war. Bei aller Euphorie in diesen Stunden sollte das Lager der Borussia also nicht den Fokus auf das verlieren, was es auch im Spiel heute zu kritisieren gab. Und das war eine ganze Menge.

Drei Gegentore gegen eine höchstens durchschnittliche Bundesligamannschaft sind einfach zu viel. Zudem wirkte das Team über weite Phasen des Spiels einmal mehr erstaunlich unengagiert.

Es gibt also genügend Punkte, an denen es in den nächsten Tagen intensiv zu arbeiten gilt, will man nicht in den kommenden Tagen die nächsten Rückschläge erleiden. Also, jetzt nicht gleich vor Freude durchdrehen, liebe BVB-Fans! 😉

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
3 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

Ach komm, Robin, ich hab gestern zwei völlig verschiedene Spiele – jeweils nur eine Halbzeit lang – gesehen und ich war von Hälfte zwei – also von der mit diesem blonden Alien aus "Nordland" – restlos begeistert. So muss doch gute Unterhaltung, oder?:-)) Zu glauben, wir hätten jetzt schon irgendwas im Sack oder Chancen auf Titel, ist aber auch für mich angesichts Hälfte eins unmöglich.

ke
ke
4 Jahre zuvor

Die erste Halbzeit war grausam. Ich habe mich danach mit anderen Dingen beschäftigt und erst die Endphase wieder gesehen.
Wo bleibt die Passsicherheit?
Aktuell rennen alle Mannschaften gegen Dortmund an, verunsichern die Abwehrspieler und sind in der 2. Hälfte K.O. Dann braucht es einen Vollstrecker. Zu Klopps Zeiten hat der BvB so gespielt und wurde oft bspw. von den Bayern dann in den Endphasen zerlegt.

Dortmund hatte schon viele "kommende Messis" etc. Oft sind sie ein paar Spiele OK gewesen und dann untergetaucht. Es wird sich zeigen, ob Haaland die Konstanz bringt. Gestern passte alles (Innenpfosten-> Tor, verstolpert -> Tor). Zusätzlich wir sich zeigen, ob er auch weiterhin einfach aufs Tor rennen/schießen darf. Der Rest der Mannschaft hat wohl die Order, mindest einmal noch den eigenen Torwart ins Spiel einzubeziehen bzw. vor dem Torschuss mind 10 Querpässe zu spielen.
Es kann sein, dass er diese Taktik bisher noch nicht verinnerlicht hat. Das wird kommen.

Das Kontrastprogramm zu dieser Genauigkeit bietet zurzeit Marco Reus, der immer wieder knapp scheitert.

In dieser Saison ist viel möglich. Wer kann schon die Zukunft vorhersagen?

Werbung