Der Effekt des Trainerwechsels droht beim BVB zu verpuffen

Der scheidende BVB-Boss Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Wenn ein Verein den Trainer wechselt, dann erhofft er sich dadurch im Regelfall kurzfristig eine Aufbruchsstimmung, die in Zukunft mehr sportlichen Erfolg für den Klub bringen soll. Da bildet auch Borussia Dortmund keine Ausnahme.

Nachdem Coach Edin Terzic mit Platz fünf in der Fußball-Bundesliga die schlechteste Platzierung des BVB seit 2015 einfuhr, ist es nun die Aufgabe des unerfahrenen Nuri Sahin den Verein als Cheftrainer wieder näher an die nationale Spitze heranzuführen. Bisher sieht es diesbezüglich allerdings eher schlecht aus. Der Effekt des Trainerwechsels, er droht an den Dortmundern in diesen Tagen völlig vorbeizugehen.

Testspiele sind nur Testspiele. Deshalb haben wir sie hier im Blog in den vergangenen Jahren auch kaum bis gar nicht thematisiert. Aber was da gerade beim BVB abläuft, das ist aufgrund seiner Ausprägung dann doch ein paar kritische Zeilen wert.

Mit viel Optimismus startete der BVB Anfang Juli in die Saisonvorbereitung 2024/25. Der junge Trainer, der einst als Spieler in Dortmund eine Meisterschaft (2011) einfuhr, versprühte in den ersten Tagen seiner Amtszeit viel Energie. Die sportlichen Ergebnisse können da bisher allerdings nicht mithalten.

Einem nicht ernst zu nehmendem Testspiel gegen eine Amateurauswahl zum Auftakt, folgte ein enttäuschendes 1:1 gegen den Drittligisten aus Aue, bevor die Schwarzgelben dann auch schon ihre kurze Asienreise antraten. Dort setzte es dann am Sonntag ein indiskutables 0:4 gegen  BG Pathum United FC in Bangkok. Am gestrigen Mittwoch folgte ein mühsamer 3:2-Erfolg gegen Cerezo Osaka in Japan durch. Dabei traf die Borussia dreimal in vier Minuten, verspielte den Vorsprung dann aber fast noch. Bei den drei seriösen Testspielen nach dem Trainingsauftakt hat der Champions-League-Finalist von 2024 also noch kein einziges Mal wirklich überzeigt.

Natürlich muss man dabei berücksichtigen, dass die EM-Teilnehmer im Kader der Borussia noch immer Urlaub haben, der BVB somit mit vielen Ergänzungsspielern unterwegs ist. Dennoch ist es bedenklich, dass die Leistungen nach dem Trainerwechsel im Sommer so schwach sind. Von Aufbruchsstimmung, geschweige denn einem positiven Trend ist in den ersten Wochen unter Trainer Sahin ist nichts zu spüren.

Der Klub ist dadurch aktuell in keiner einfachen Situation. Nach der verspielten Meisterschaft 2023, dem verlorenen Finale in der Königsklasse 2024 und der insgesamt enttäuschenden Entwicklung in der Fußball-Bundesliga zuletzt, sollte eigentlich alles besser werden, neuer Optimismus bei den Dortmundern entstehen.

Die ersten Wochen nach dem Trainerwechsel geben das jedoch nicht her. Ganz im Gegenteil! Unter Sahin scheint der Trott der Terzic-Jahre direkt und nahtlos weiterzugehen. Und ist der erwartete  Weckruf durch den Trainerwechsel erst einmal verpufft, lässt er sich auch nicht noch einmal neu auslösen, sobald auch die EM-Spieler dann in Kürze wieder zum Team stoßen.

Da hilft auch kein Schönreden der bisherigen Leistungen durch Sahin und Manager Sebastian Kehl. Die Lage beim BVB ist brandgefährlich!

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