Der Effekt des Trainerwechsels scheint beim BVB im Rekordtempo verpufft zu sein

Das leere Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Lange hat der Zauber von Neu-Trainer Nuri Sahin beim BVB ja nicht angehalten. Nachdem die Borussia in der ersten Wochen der Saison schon nicht gerade geglänzt hatte, aber zumindest ungeschlagen durch das vergleichsweise leichte Startprogramm des neuen Fußballjahres kam, setzte es am Sonntag direkt bei der ersten namhafteren Hürde auch gleich die erste Niederlage. Und was für eine!

Mit 1:5 (0:2) war Dortmund gegen den VfB Stuttgart auswärts chancenlos und enttäuschte auf der ganzen Linie. Musste man für das Spiel beim Vizemeister im Vorfeld im Hinterkopf insgeheim vielleicht auch eine Niederlage einkalkulieren, kam diese in dieser Heftigkeit dann doch überraschend und wirft viele alte Fragen beim BVB auf. Was stimmt mit diesem Team nicht, dass es schon seit Jahren in unschöner Regelmäßigkeit solche bitteren Rückschläge setzt?

Wer in Dortmund nach dem Wechsel des Cheftrainers von Edin Terzic auf Nuri Sahin auf eine Besserung des Charakters im Team gehofft hatte, der sieht sich bisher bitter getäuscht. Da hilft es auch nicht, dass Sahin trotz seiner Unerfahrenheit im Amt in der Öffentlichkeit eine ordentliche Figur abgibt.

Der über den Sommer runderneuerte BVB, er hat auch unter dem neuen Coach bisher nichts von seiner Launenhaftigkeit eingebüßt, wie es scheint. Ein wirklich überzeugendes Spiel war in den ersten sechs Auftritten nach der Sommerpause in DFB-Pokal, Liga und Champions League auch noch nicht dabei.

Nun kann man natürlich argumentieren, dass sich der neu zusammengestellte Kader erst einspielen muss. In Summe waren die Leistungen der erste Wochen trotzdem zu schwach und die Auftritte zu uninspiriert.

Im Regelfall hofft man durch einen Trainerwechsel auf Vereinsseite ja auf einen Ruck, der durch ein Team geht. Jeder im Kader strengt sich noch einen Tick mehr an, um den neuen Übungsleiter zu beeindrucken. Die Vergangenheit kann ein Stück weit vergessen werden, alles wird auf null gestellt, mit neuem Schwung und Ehrgeiz soll es in eine erfolgreichere Zukunft gehen.

In Dortmund funktioniert das seit der Trennung von Thomas Tuchel im Sommer 2017 irgendwie nicht mehr wirklich. Zumindest nicht langfristig. Bei Terzic und Sahin zuletzt so gut wie gar nicht mehr. Da muss man dann schon irgendwann die Charakterfrage stellen. In Dortmund fällt auch das schwer, zumal ein großer Teil der Spieler ja im Laufe der letzten Jahre inzwischen ausgetauscht wurde. Wie die Trainerwechsel, trug aber auch das nur wenige Früchte.

Mag es Ende September auch noch zu früh sein um ein abschließendes Urteil zu fällen, aber es drängt sich bei den Schwarzgelben jetzt schon der Verdacht auf, dass auch Sahin den hohen Erwartungen in Dortmund am Ende nicht gerecht werden kann. Zumindest droht der Effekt des Trainerwechsels beim BVB gerade im Rekordtempo zu verpuffen.

Mich jedenfalls hat der traurige Auftritt in Stuttgart fatal an die diversen Ausrutscher der jüngeren Vergangenheit erinnert. Und dabei sollte unter dem neuen Coach doch eigentlich alles besser werden. Wieder einmal…

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