Der elitäre Ökomaoismus der „Letzten Generation“ schreckt die Menschen ab

Die „Letzte Generation“ blockiert eine Autobahn in Berlin Foto: Mathilde Irrmann (C) Lizenz: CC-BY-4.0

Nach einer aktuellen Umfrage von Civey lehnen über 60 Prozent Straßenblockaden als Protestform für den Klimaschutz kategorisch ab, weitere 13 Prozent finden ein solches Verhalten nicht richtig. Nur gut 12 Prozent stehen voll und ganz hinter der angeblich Letzten Generation, knapp acht Prozent halten solche Protestformen für vertretbar. Der Furor, mit dem die selbst ernannten Retter des Klimas sich das Recht brechen und sogar in Kauf nehmen, dass durch ihre Aktionen wie zuletzt in Berlin, als ein Rettungswagen durch eine Straßenblockade zu spät zu einem Unfallopfer kam, das Menschenleben gefährdet werden, stößt immer stärker auf Ablehnung. Die Selbstermächtigung der als apokalyptische Reiter auftretenden Bürgerkinder schreckt ab. Zu deutlich ist ihr Antihumanismus, die Verachtung gegenüber der Sorgen der Menschen, der Kunst und ihr elitäres Gehabe. Dass dies auf Widerstand trifft, ist für eine Demokratie ein gutes Zeichen.

Und auch das Märchen vom grünen Wachstum dürfte immer weniger gläubige Zuhörer finden. Die taz-Redakteurin Ulrike Herrmann hat in ihrem Buch „Das Ende des Kapitalismus: Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind“ beschrieben, dass es kein grünes Wachstum geben kann. Grüne Politik würde zu massiven Wohlstandsverlusten führen. Herrmann findet das gut und angemessen, sie ist eine Anhängerin der Postwachstumsökonomie und setzt auf eine moderne Form der britischen Kriegswirtschaft, um die wenigen Güter, die ihrer Ansicht nach noch produziert werden sollen, zu verteilen. Allerdings räumt sie in ihrem Buch ein, dass es dafür kaum eine Mehrheit gäbe.

Niemand, der bei Sinnen ist, bezweifelt den Klimawandel und die Notwendigkeit, auf ihn zu reagieren. Das Problem ist zu ernst, um es jenen zu überlassen, die ihn als Vehikel sehen Demokratie und Marktwirtschaft abzuschaffen und von einer Ökodiktatur träumen – bei der sie sich selbst wahrscheinlich eher oben in der Befehls- und Nahrungskette sehen.

Was nötig ist, um den Klimawandel zu bekämpfen, ist zum Glück auch gut für die Energiesicherheit, wachsenden Wohlstand und technischen Fortschritt: Forschung und Entwicklung in allen Bereichen von Kraftwerkstechnik bis zur Künstlichen Intelligenz. Die Entwicklung und der Bau von Solaranlagen, Windrädern und Kernkraftwerken. Die Nutzung der CCS-Technologie, mit der CO2 abgeschieden und gespeichert werden kann, so dass fossile Brennstoffe wie Kohle oder Gas, von dem es in Deutschland genug für die kommenden Jahrzehnte gibt, für eine Übergangszeit genutzt werden kann. Die zuletzt gestiegene Akzeptanz der Kernkraft zeigt, dass die meisten Menschen auch wenn es um den Klimawandel geht wenig von Ökopuritanismus halten, sondern auf Technik setzen. Ja, wir brauchen einen „System Change“. Weg von der Technologiefeindlichkeit der vergangenen Jahrzehnte, hin zu Technologieoffenheit und Optimismus. Ökomaoismus, der die Menschen unterdrücken und verarmen lassen will, ist ganz sicher nicht die Lösung.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
59 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Bebbi
Bebbi
2 Jahre zuvor

Es war kein Rettungswagen, der behindert wurde sondern Fahrzeuge der Feuerwehr: https://taz.de/Blockaden-der-Letzten-Generation/!5888674/ Und wenn es gar nicht so viele Autos gäbe, hätten die auch nicht im Weg rumstehen können (btw: Bei einer funktionierenden Rettungsgasse hätte die Feuerwehr durchkommen müssen …)

Ist das jetzt ein Votum dafür, dass politische Auseinandersetzungen nicht auf die Straße gehören?

Babsi
Babsi
2 Jahre zuvor

@ Bebbi

„politische Auseinandersetzungen“ und sowieso alles sollte bei Netflix stattfinden, dafür hat Stefan Laurin ein ABo

SvG
SvG
2 Jahre zuvor

@1 und 2; Babsi und Betti: Dann müßten wir der LG ja den Bundesverdienstorden am Bande daufür verleihen, daß sie die Mißstände im Straßenverkehr durch ihr selbstloses Verhalten aufzeigen. Und daß das Rettungsfahrzeug ein Spezialgerät der Feuerwehr zur Bergung der Verunglückten und kein Krankenwagen war, macht die ganze Angelegenheit natürlich viel erträglicher. Und überhaupt sind die Autos schuld, sowieso, an allem.
Man kann sich jeden Unsinn schön reden, man mß nur wollen.

der, der auszog
der, der auszog
2 Jahre zuvor

Der Satz von Bebbi (#1):

„Es war kein Rettungswagen, der behindert wurde sondern Fahrzeuge der Feuerwehr“

klingt genauso bescheuert wie die LG-Sprecherin Aimée van Baalen:

„Wir haben aber immer die Möglichkeit, sofort eine Rettungsgasse freizumachen, um so die Verkehrssicherheit für alle zu gewährleisten, wie auch in jeder anderen Stausituation.“

Heribert Wasserberg
Heribert Wasserberg
2 Jahre zuvor

Ich würde empfehlen, die Diskussion emotional zu deeskalieren, denn wir kennen zu wenige Fakten. Hatte die LG eine „Unfallspurregelung“ umgesetzt, und wenn ja, wie genau? Hatten die Verkehrsteilnehmenden auf der A 100 eine Unfallgasse freigelassen oder nicht (Meine Erfahrung: Kann, kann aber auch nicht.) Man sollte sich an die Unschuldvermutung erinnern und bedenken, dass Verkehrstrafverfahren manchmal sehr heikel sind.
„Die Politiker machen doch nur, was sie wollen.“ – das ist eine verbreitete Meinung, auf welche auch der LG-Aktionismus aufsetzt. Tatsächlich sind Plagiats-Franzi Giffey und ihre (unter uns: bekanntermaßen etwas einfältige) Innensenatorin nicht bekannt dafür, der Wissenschaft zu folgen, schon gar nicht der Klimawissenschaft. Sie machen lieber, was sie wollen – und das heizt diesen Berliner Konflikt zusätzlich an.
Die LG-Aktivisten sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass ihr Protest nicht ignoriert werden kann, sagte heute morgen im DLF einer ihrer Sprecher. Sie wollen nicht wirkungslos bleiben – so wie FFF. Ire Chancen dieses Ziel zu erreichen stehen gut für sie. Entweder setzt Deutschland die Pariser Klimaziele um, oder sie eskalieren ihren Protest, werden terroristisch. Staat und Gesellschaft haben die Wahl. Wir haben die Wahl.

Arnold Voss
2 Jahre zuvor

Wer sich der Weltrettung ohne Wenn und Aber verschrieben hat, hat die Rücksichtlosigkeit zum konstituierenden Teil seines Handlungsprogramms gemacht. Denn für die Rettung von uns allen ist natürlich jedes Mittel recht. Bei realer Erfolglosigkeit bedeutet das unausweichlich, dass die Rücksichtlosgkeit gesteigert werden muss. Für die entsprechende mediale Aufmerksamkeit sorgen dann die Medien wie von selbst. Denn die meisten Journalisten mögen nichts mehr, als eine Geschichte, die sich selber in ihrer Bedrohlichkeit permanent vergrößert. Und das ist das Ende der gegenseitigen Beflügelung noch lange nicht erreicht, bzw. reicht da eine schwerverletze Person keineswegs aus.

bratbär
bratbär
2 Jahre zuvor

Man sollte solchen Leuten einfach keine Beachtung schenken. Lasst sie einfach sitzen.

der, der auszog
der, der auszog
2 Jahre zuvor

@Heribert Wasserberg (#6)

Die Ruhrbarone ist ein Internetblog und kein Strafgericht. Hier wird nicht Recht gesprochen sondern diskutiert. Insofern ist das Anmahnen der Unschuldsvermutung heiße Luft, denn unabhängig zu welchem Urteil später einmal das eine oder andere Gericht in der Sache kommt, wird sich jeder hier sein eigenes Urteil erlauben dürfen. Das ganze nennt sich Meinungsfreiheit und ist vom Grundgesetz (GG Art. 5) gedeckt.

Aber wenn Sie schon dabei sind, den Lesern und Kommentatoren Empfehlungen zur Deeskalation zu geben, würde mich brennend interessieren, was Sie den Aktivisten der Letzten Generation denn jetzt empfehlen würden, immerhin scheinen Sie ein Abgleiten dieser Umweltgruppe in Richtung Terrorismus durchaus für möglich zu halten?

Hollis Brown
Hollis Brown
2 Jahre zuvor

@Heribert Wasserburg (#6)

Oh, jetzt habe ich aber Angst: „Entweder setzt Deutschland die Pariser Klimaziele um, oder sie eskalieren ihren Protest, werden terroristisch. Staat und Gesellschaft haben die Wahl. Wir haben die Wahl.“ Na dann wähle ich doch mal Eskalation und Terrorismus. Ich kann mich noch sehr gut an die Verhaftung von Baader, Meins und Raspe in Frankfurt erinnern. Wenn das bei diesen durchgeknallten LG-Spinnern ähnlich abläuft, dann freue ich mich jetzt schon auf die Liveübertragung im TV.

Detlef Uhde
Detlef Uhde
2 Jahre zuvor

# 3, Laurin: Zur Erweiterung des Horizontes empfehle ich zusätzlich ein Abo der „Süddeutschen“ und, um auf neue Gedanken zu kommen, eines von „Wire“.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Arnold Voss -7-

„Bedrohlichkeit“……..“das Ende der gegenseitigen Beflügelung“…… ..

Die sog. a-sozialen Netzwerken beweisen auch jetzt ihre Funktionsfähigkeit in Hetzkampagnen jedweder Art.
Folgen daraus für die Gesellschaft -und letztlich für die gesamt- staatliche Verfassung?

Häme, Hass, Hetze gegen „Anders- Denkende?
Antifreiheitliche, antidemokratische, autoritäre Ideen scheinen überalll in der sog. westlichen Welt zunehmend Akzeptanz zu finden.
Auch deshalb -nicht primär deshalb- halte ich sowohl die Praxis einiger weniger. Umweltaktivisten der sog. letzten Generation als auch die „Art und Weise“ der Reaktion darauf für zumindest fragwürdig. Insofern, Heribert Wasserberg -6- meine nachdrückliche Zustimmung zu Ihrem Wunsch nach Deeskalation!

Heather
Heather
2 Jahre zuvor

Herr Stach, können Sie nicht einfach mal für einen Moment schweigen und mit ihren Phrasen inne halten? Die in Berlin bei einem Unfall verunglückte Radfahrerin, zu der die Rettungskräfte wegen der Autobahnblockaden erst mit erheblicher Verspätung vordringen konnten, ist soeben verstorben.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

-13-
Ja!

Bebbi
Bebbi
2 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man aufhören, den Unfall zu instrumentalisieren, um gegen LG zu wettern, denn dass man der Rettungsgasse hat auch nicht funktioniert und das nimmt auch keiner zum Anlass, gegen das Autofahren zu wettern.

https://web.de/magazine/panorama/radfahrerin-unfall-hirntot-klima-aktivisten-protestaktion-druck-37439298

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

„Nach Einschätzung der behandelnden Notärztin beeinträchtigt der Stau, den Aktivisten in Berlin auslösten, die Rettung der verletzten Radfahrerin nicht“ – Meldung/Bericht in SZ plus, 4.11. 2022, 11,47. “

Möglicherweise dient diese Meldung/dieser Bericht der Wahrheitsfindung und der Deeskalation -sh.Beitrag 6-.
Deshalb habe ich mir -mit Verlaub – „ausnahmsweise“ die Freiheit genommen, mich doch noch ‚mal in dieser Causa zu Wort zu melden -sh.12/13/14-.

Bebbi
Bebbi
2 Jahre zuvor

Und an alle Empörten: Die Blockade hatte gar keinen Einfluss auf den Rettungseinsatz.
https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Klimablockade-behinderte-Rettung-von-Radfahrerin-nicht-article23696681.html

Bebbi
Bebbi
2 Jahre zuvor

https://twitter.com/Poliauwei/status/1588445653046525952

Oh, wird hier etwa der schwere Unfall instrumentalisiert und geht es den Empörten gar nicht um das Opfer?

SUV (14 Liter pro 100km)
SUV (14 Liter pro 100km)
2 Jahre zuvor

@all In derselben SZ findet man aber auch diesen Artikel
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-klimaaktivisten-stachus-gewahrsam-30-tage-1.5687410
Darin steht, dass von 17 Aktivisten der „letzten Generation“ im Alter von 18 bis 78(!) Jahren, 12 für 30 Tage in „Gewahrsam genommen wurden“.
Das darf die Polizei, wenn Wiederholungsgefahr droht.
Die armen jungen Leute!

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Klimazeugnis der Wissenschaftler
„Eine Schockwelle für Europa und die Welt“

so titelt t-online (4,11,20222m 18.49 Uhr( einen Beitrag von Theresa Crysmann.

Müssen diejenigen, die als sog. Klimaaktivisten aktiv sind, ihre Beweggründe erklären oder all diejenigen, die angesichts der Klimakatastrophe – auch nach dem oben erwähnten „. Klimazeugnis der Wissenschaftler“- weiterhin in Gleichgültigkeit verharren oder sogar expliziert den gesellschaftlich-staatlichen Widerstand gegen die sog. Klimaaktivisten propagieren?

PS
Um vorab anzunehmenden , unsinnigen Zurechtweisungen mir gegenüber aufgrund dieses Beitrages zu begegnen:

Streiten mag, wer will, weiterhin über die Mittel und Methoden der sog. Klimaaktivisten, denn darum geht es hier zunächst nicht.

Allerdings wird das eingangs erwähnte „Klimazeugnsi der Wissenschaftler“ und die registrierte „Schockwelle für Europa und die Welt“ das Nachdenken darüber befördern, ob und inwieweit ein gegebener Notstand , der in einer Katastrophe für die Menschheit enden könnte, Mittel und Methoden im Kampf gegen den Notstand bzw. gegen die drohende Katastrophe rechtfertigen, die „an sich“ moralisch, politisch, rechtlich zu verwerfen sind. .

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

Bei den Apokalyptischen Bewegungen z.B. den Millenaristen etc.und auch dem Climate-Cargo-Cult sind ja manichäisch dualistische Sichtweisen der Welt, ja quasi als struktureller Webfehler eingebaut. Schwarz-Weiss-Sicht der Welt, statt volle sensorische Vielfalt der Sinne. Verengter Standpunkt (Eindimensioanlität im Superlativ) statt offenem Denkhorizont. Ganz toll, deshalb passt das Attribut „maoistisch“ auch so gut!
Bei fast allen Themen, sei es Klimawandel, Corona, UK-RUS … es gibt immer nur dafür oder dagegen. Eine „neutrale“ „liberale“ Position, wie z.B. die der Schweiz in vielen Fragen, können deutsche Diskurse anscheinend nicht hinreichend differenziert betrachten oder auch nur als legitimes Desinteresse akzeptieren. Konträre Positionen sind Feindbilder, keine anderen Meinungen. Die sind ja illegitim, weil es ja angeblich wissenschaftlich wahr sein soll. Hui, das ist so dogmatisch, wie ein religiöser Fundamentalist. Dem hat eine höhere Instanz eine Wahrheit offenbart, die die anderen nur zu blöd sind zu verstehen. Ja ne, is klar 😉

PS: Ich arbeite seit Jahrzehnten im Bereich Nachhaltigkeit, also bitte keine blöden Unterstellungen. Danke.

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

@Walter Stach (21), dein empfohlener Artikel hat einen Abschnitt, der heißt „Was nun geschehen müsste“.

Darin steht nichts als dass wir zuviel CO2 produzieren und dass wir darin gewaltige Mengen einsparen müssen.
Aber genau darin sind sich m.E. alle, die darüber diskutieren einig. Alle sagen, dass wir einsparen müssen.
Der Streit entzündet sich an der Frage, wie eingespart werden soll, und wer einsparen soll.
Auf diese Frage gehen die Wissenschaftler nicht ein.
Nur ist das die Hauptfrage.
Die beantwortest du auch nicht. Du fühlst dich dagegen wohl, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Insofern passt du zu dieser selbsternannten „Letzten Generation“, die auch keine Vorschläge macht und auch mit dem Finger auf den Rest der Menschheit zeigt.

Michi
Michi
1 Jahr zuvor

@ abraxasrgb

du bist ein Alter Ego von Stefan Laurin!

Arnold Voss
1 Jahr zuvor

@ Bebi # 18

„Natürlich ist die Nachricht gut für die Klima-Aktivisten, die dem Vorwurf, sie hätten den Tod der Frau mitverschuldet, jetzt etwas entgegensetzen können. Gleichzeitig fühlt es sich falsch an, diese neuen Erkenntnisse triumphierend den Kritikern der Aktivisten entgegenzuhalten. Nicht nur, weil das der Tragödie des eigentlichen Unfalls nicht gerecht wird. Sondern vor allem auch, weil die Nachricht, dass die Proteste im konkreten Fall anscheinend die Hilfe für die Frau nicht erschwert haben, nichts daran ändert, dass sie es hätten tun können.

Es ist gut und notwendig, wenn die genauen Umstände und Zusammenhänge geklärt werden, durch interne Berichte und journalistische Recherchen. Aber die Aufklärung ändert nichts an der Tatsache: Es war nicht auszuschließen, dass wegen dieser Aktion ein Mensch stirbt, der nicht hätte sterben müssen. Und es ist nicht auszuschließen, dass diese Klebe-Aktionen im Straßenverkehr Menschenleben gefährden, weil irgendein Arzt oder Helfer irgendwo im Stau steht und zu spät dort ankommt, wo er gebraucht wird.“

https://uebermedien.de/78287/die-unmoegliche-debatte-um-den-tod-einer-radfahrerin/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Über den
„Umgang mit Klimaaktivisten“ schreibt Thomas Fischer in seiner neuesten Kolumne -SPIEGELonline -S +- unter der Überschrift „Widerstand und Recht und Ordnung“ mit der Unterzeile : „Alle streben nach dem Richtigen. Wenn das Recht oder die Mehrheit dafür nicht ausreicht, greift mancher gerne ins Ungewisse: Widerstand. Aber was bedeutet das eigentlich.“

Lesenswert -wie jede Fischer-Kolumne-. !!!!

Arnold Voss,
wütend gemacht hat mich wieder einmal das Ausmaß an Heuchelei angesichts des Todes der Radfahrerin in Berlin . Ich fand den Versuch, ihren Tod in der Kampagne gegen die sog. Klimaaktisten zu nutzen, erbärmlich.

Sh. dazu meine andauernde Nachdenklichkeit wegem des offenkundig unaufhaltsam wuchernde Ausmaßes an Häme, Hass, Hetze und Heuchelei – nicht nur, aber vor allem in den Wortmeldungen in den a-sozialen Netzwerken-.

Denkbar, daß die oben erwähnte Kolumne von Thomas Fischer hilfreich sein könnte, zu etwas mehr Vernunft und etwas weniger Gefühl beizutragen -über den konkreten Anlass hinaus, also immer dann, wenn…..“das Richtige“ gewollt wird, aber…….“.

Bebbi
Bebbi
1 Jahr zuvor

https://www.mimikama.at/tod-einer-radfahrerin-und-mediale-fehlleistungen/

@Arnold Voss: Mich störrt von Anfang an die Instrumentalisierung. Die Gefahr besteht genauso bei Bauerndemos, Hubraumdemis und Co. und die Berufsempörten sagen dazu nicht das Gleiche und interessieren sich auch nicht für die täglichen Behinderungen der Rettungsdienste durch Falschparker. Journalistische Pflicht wäre es, nicht mitzumachen, sondern dagegen anzuschreiben.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

@ Arnold Voss

Alles was man macht hat, immer irgendwo Auswirkungen. Das beste Beispiel ist der sagenumwobene Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien, der möglicherweise einen Tornado in Texas auslösen kann:

https://static.gymportalen.dk/sites/lru.dk/files/lru/132_kap6_lorenz_artikel_the_butterfly_effect.pdf

Letztlich geht es darum, on eine Folge einer Handlung adäquat kausal zugerechnet werden kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ad%C3%A4quanz

Bei der Fahrradfahrerin scheint ja mittlerweile klar zu sein, dass die Aktion der besorgten jungen Menschen nicht adäquat kausal für den Tod war:

https://www.sueddeutsche.de/politik/letzte-generation-unfall-berlin-radfahrerin-1.5686980?reduced=true

Aber sicherlich wäre es möglich gewesen, dass die Protestaktion stärker adäquant kausal für den Tod hätte sein können. Das ist ein Faktum, den die jungen besorgten Menschen natürlich auf dem Schirm haben sollten. Ich denke aber, dass auch dann im Zweifel keine Strafbarkeit im Bezug auf den Tod der Frau gegeben sein dürfte. Gleiches gilt, soweit ich die herrschende juristische Meinung richtig im Kopf habe, auch für Raser, die einen Unfall verursachen, wenn dann wegen des entstehenden Staus ein Mensch nicht gerettet werden kann, weil der Krankenwagen im Stau steht, der ohne Stau überlebt hätte. Das Rasen ist in diesem Fall natürlich offensichtlich kausal für den Unfall, aber die Richter würden den Tod eher den normalen Lebensrisiken zurodnen, mit denen man leben muss, (denn es gibt immer wieder Staus), als dem Handeln des Rasers.

Und da sind wir bei einem spannenden Thema, das in der derzeitigen Debatte viel zu kurz kommt, bzw. nach meinem Eindruck gezielt durch falsche Vergleiche und viel Rabulistik und Emotionen verbrämt werden soll.

Da fahren nämlich jeden Tag hunderttausende Autofahrer über die Berliner Straßen und produzieren Unmengen an Treibhausgasen, Feinstaub, Lärm und blockieren die Straßen, nur weil sie z. B. ins Kino gehen wollen, ins Schwimmbad wollen oder 20 Minuten früher bei der Arbeit sein wollen, als wenn sie die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad benutzen wollen. Und wenn man der ganz herrschenden Meinung der Klimaforscher Glauben schenkt, den Stressforschern und den Lungenärzten, verursachen diese Leute sowohl nach Lorenz als auch nach der in der Rechtswissenschaft etablierten Conditio-sine-qua-non-Formel den Tod vieler Menschen, die schmelzenden Polkappen, die ansteigenden Weltmeere, Hungerkatastrophen wegen anhaltender Dürren, aber auch Stress- und Lungekrankheiten bei den Anwohnern der Straßen, z. b. auch in Berlin.

Deswegen sind die besorgten jungen Menschen so entsetzt, dass man das schon seit mehr als 50 Jahren weiß, aber das das anscheinend niemand sonderlich interessiert; bzw. nicht die notwendigen umfassenden Maßnahmen getroffen werden, um die Klimakatastrophe mit all ihren wahrscheinlichen Konsequenzen, wie Massensterben, Krieg und unvorstellbare Flüchlingsbewegungen, zu verhindern.

Das ist aus meiner Sicht sehr spannend, wie unsere absterbende spätkapitalistiche Gesellschaft in ihrem Klimakterium zunehmend irrational und hysterisch reagiert, wenn junge Menschen in maßvoller Weise gegen geltendes Recht verstoßen, um auf sehr berechtigte Dinge aufmerksam zu machen, die das Schicksal der gesamten Menschheit betreffen.

Bei allem Verständnis dafür, dass man die Verhältnisse in der DDR und im Kommunismus nicht mit denen in der heutigen BRD im Kapitalismus eins zu eins vergleichen kann, sind einige Parallelen aus meiner Sicht doch sehr augenscheinlich.

Sowohl die jungen besorgten Menschen in der DDR als auch die Aktivisten heute haben erkannt, dass das herrschende politische und wirtschaftliche System nicht in der Lagewar bzw. ist, die desaströsen Folgen des Handelns der Gesellschaft für die Umwelt und auch für die Menschen, abzwenden. Die Umweltbewegung in der DDR war zwar auf dem Papier eine „Informationsbewegung“, die die DDR-Bürger durch Flugblätter auf die Folgen der Umweltverschmutzung hinweisen wollte, aber tatsächlich wusste jeder in der DDR, der nicht irgendwo auf dem Land lebte und nie durch die „Republik“ reiste, eigentlich Bescheid, wie verheehrend die Umweltverschmutzung in der DDR war. Bloß es interessierte niemanden groß, weil man „andere Sorgen“ hatte. Aber letztlich war die Umweltbewegung auch eine Protest- und Wandelbewegung, die den Finger in die schmerzenden Wunden des Systems stach.

Und heute weiß eigentlich auch jeder, dass wir die Menschheit mit Karacho gegen die Wand fahren, wenn wir so weiter machen, aber auch heute haben wir „andere Sorgen“. In der DDR waren die „anderen Sorgen“ vielleicht existenzieller als bei den SUV-Mutterpanzer fahrenden jungen HauptstattbewohnerInnen, die ihre Söhne und Töchter zum Fechten oder Ballett fahren müssen, aber es herrscht eine ähnliche gesellschaftpolitische Latenz und Reaktanz auf Veränderungsbestrebungen, wie in der DDR bei gleichzeitig steigender Unzufriedenheit immer größer werdender Bevölkerungsteile.

Die reflexhafte Beschwörung von Terrorphantasien à la RAF, scheint mir zu bestätigen, dass auch heute die jungen Aktivisten mit ihrer jugendlichen unvoreingenommenen Offenheit und ihrem noch vorhandenen Glauben, dass es einen gesellschaftlichen Fortschritt geben kann, ihre Finger in ähnlicher Weise wie die Umweltaktivisten in der DDR in die für alle sichtbaren Wunden ihrer Gesellschaft legen und damit von denen, die so weiter machen wollen wie bisher, als Bedrohung emfpunden werden.

Diie beiden klaffendsten aktuellen Wunden sind zum einen die offensichtliche Unfähigkeit unseres gesellschaftlich wirtschaftlichen System in den mehr als 50 Jahren, in denen wir auf die Katastrophe zusteuern, angemessen, schnell und effektiv zu handeln. Und zum anderen die Erkenntnis, dass unser politisches System und die dort vorhandenen Mittel der Meinungs- und Willensbildung ganz offensichtlich nicht dazu geeignet waren, einen Diskurs zu führen, der dann auch zu den notwendigen und wirksamen Handlungsentscheidungen geführt hätte.

Auch hier bei den Ruhrbaronen habe ich immer mehr den Eindruck, dass wir in einer scheindiskursiven Gesellschaft leben. Und wenn ich gelegentlich mal den Fehler mache und bei Lanz, Wille und Co. reingucke und die Settings der Sendungen , die Gastauswahl, die Moderation oder auch nur die anschwellenden Tonstärken analysiere, und mir vorstelle, dass da Hundertausende bis Millionen Bürger regelmäßig vorsitzen und sich diese antidiskursiven Formate reinziehen, erahne ich wie es dazu kommen kann, dass viele Bürger bei uns so negativ auf die jungen besorgten Menschen reagieren, die der „Utopie“ anhängen, auch sie und ihre Kinder und Enkelkinder könnten noch in einer einigermaßen intakten und lebenserten Welt leben.

Ich hätte mir gewünscht, dass z. B. ein einziger Museumsdirektor auf die Idee gekommen wäre, – vor allem MiMiMi-Gejammer über die agebliche „Gefährdung von Kunstwerten von unschätzbaren Wert“ – erst einmal klar und deutlich gesagt hätte, dass er das Anliegen der jungen besorgten und sich verantwortlich fühlenden Menschen unterstützt. Punkt! Und dann seine volle Unterstützung für die Ziele erklärt hätte. Und dann gesagt hätte, dass die Aktion ja jetzt erfolgreich gewesen sei und die dringend nötige Öffentlichkeit hergestellt worden sei und dass man jetzt mit den jungen Menschen sich darüber Gedanken machen wolle, wie man gemeinsam das Ziel der Weltrettung schneller und effektiver erreichen könne, ohne dabei Kunstwerke in Gefahr zu bringen. Mir würden da sofort 20 Aktionen einfallen, die die Museen und Galerien machen könnten, um die jungen Aktivisten zu stärken, die Museen in ein positives und progressives Licht zu rücken und damit einen Beitrag zu einem positiven Diskurs zu leisten. Stattdessen lese ich z. B. in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über eine Konversatorin, die das Dilemma auf den Punkt bringt. Diese Frau ist so in ihrer Lebensaufgabe „Pflege und Konservierung von Kunst“ gefangen, dass sie zwar mitbekommen hat, dass der Klimawandel die Erde bedroht und gestoppt werden muss, aber bitteschön so, dass man nicht in seinem eigenen Trott gestört wird.

https://www.sueddeutsche.de/politik/letzte-generation-monet-museum-barberini-potsdam-heuschober-kartoffelbrei-1.5682881?reduced=true

Und gerade höre ich

als 1. Meldung,

dass auf der aktuellen Klimakonferenz davon ausgegangen ist, dass das Klimaziel von 1,5 Grad nicht erreicht werden kann

und als 2. Meldung

dass das Benzing und Diesel teurer wird und die Menschen im vergangen Jahr trotz steigender Preise im vergangenen Jahr wider meh Auto gefahren sind:

„Der ADAC sagt auch, dass nach vorläufigen Daten dieses Jahr wieder mehr gefahren wurde als letztes Jahr – der deutsche Spritverbrauch ist demnach trotz hoher Preise und Klimakrise nicht zurückgegangen.“

Unsere Gesellschaft ist krank und disfunktional!

Und was kann man dagegen tun?

Ganz einfach, sperren wir die Jungen Leute doch in „Unterbringungsgewahrsam“!

Da haben wir ja eine lange Geschichte,

Eingeführt wurde das damals noch als „Schutzhaft“ firmierende vorsorgliche Einsperren von potentiellen Straftätern unter Friedrich Wilhelm IV im „Gesetz zum Schutze der persönlichen Freiheit“ vom 12. Februar 1850.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzhaft_(K%C3%B6nigreich_Preu%C3%9Fen)

Ausgiebig genutzt vom berüchtigten SPD-Reichswehrminister in der Weimarer Republik Gustav Noske vor allem gegen Kommunisten.

In unseren „glohreichen 1000 Jahren“ herrschte auch keineswegs Willkür, denn dort wurde die bürgerliche Entrechung natürlich auch durch Verordnung ordentlich deutsch geregelt durch die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzhaft

Ich will nicht sagen, dass das alles dasselbe ist, denn heute haben wir einen Richtervorbehalt und eine noch sehr unabhängige und oft auch maßvolle Rechtsprechung. Aber wenn ich mir die aktuellen Entscheidungen der Richter in München ansehe, die mehr als ein Dutzend junge Leute teilweise für 30 Tage in Vorbeugehaft geschickt haben, alamiert mich das schon ein wenig.

Denn nach Art. 104 GG und Art. 5 EMRK dürfen nach meiner Kenntnis freiheitsbeschränkende Maßnahmen nur dann verhängt werden, wenn konkrete anlassbezogene Straftaten zu erwarten sind. In einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den Castor-Transporten wurde argumentiert, dass die Ingewahrsamnahme nicht der Durchsetzung der allgemeinen Pflicht, sich an Gesetze zu halten, sondern der spezifischen und konkreten Verpflichtung, während der Dauer des Castortransports keine weiteren Straftaten nach § 316b Abs. 1, § 315 Abs. 1, § 25 Abs. 2 StGB zu begehen diente.

Bei den Protesten der „Letzten Generation“ haben wir aber keine punktuellen Situationen, bei denen strafbare Aktionen drohen sondern einen „globalen Anlass“, der fortdauernd da ist. Es ist also so, dass die jungen besorgten Leute bis zu dem Punkt, wo sie gebrochen werden, immer einen Anlass haben, ihre Aktionen zu machen und somit immer wieder infaftiert werden könnten, bis sie ihre Überzeugungen augeben oder nicht mehr durch potientiell strafbare Aktionen ihre Ziele verfolgen. Aus meiner Einschätzung dient die Ingewahrsamnahme der Aktivisten in München eher der „Durchsetzung der allgemeinen Pflicht, sich an Gesetze zu halten.“

Sollte das Bundesverfassungsgericht das anders sehen, wäre das für mich eine ziemliche Enttäuschung. Im Zweifel wird sich das Bundesverfassungsgericht um eine Entscheidung herumdrücken, weil sie sicherlich diverse Fehler in den Urteilen findet und die eigentliche Frage, darf man Ersttäter bei angekündigten Nachfolgetaten auch dann dauerhaft in Gewahrsam nehmen, wenn ein auf lange Zeit andauernder Anlass die Täter dazu motiviert, potentielle Straftaten zu begehen.

SvG
SvG
1 Jahr zuvor

@ Werngetreu Golmeran:
Verkürzt zitieren ist auch eine Art des falschen Behauptung:
Natürlich wurde in diesem Jahr mehr gefahren, das hat der ADAC aber ergänzt mit der Anmerkung, daß “ im vergangenen Jahr coronabedingt außerordentlich wenig gefahren wurde“(sinngemäß).
Und die „besorgten, jungen Menschen“ haben in München schon während ihrer Festsetzung angekündigt, sich unmittelbar nach Freilassung wieder anzukleben. Was einigen ja auch getan haben.
Das ist keine Protestaktion, das ist imA staatszersetzend, demokratiefeindlich und führt bei Erfolg schnurstracks in die Diktatur.
Wo Sie als alter, weißer Mann ganz schlechte Karten bei den besorgten jungen Bürgern haben werden.

Heather
Heather
1 Jahr zuvor

Arnold Voss,
Hilfe…………!

Arnold Voss
1 Jahr zuvor

Ich weiß nicht, wie das richtige Maß eines Klimaprotestes aussieht. Ich sehe nur, dass die Menschen in der überwiegenden Mehrzahl trotz besseren Wissens und trotz der zunehmend radikalen Proteste kaum ernsthafte Anzeichen zeigen, ihr klimschädliches Verhalten zu ändern. Ich sehe ebenfalls, z.B. Beispiel bei der Verkehrswende, wie unsere bestehende Verkehrinfrastruktur eine solche Verhaltensänderung erheblich erschwert. Die Klimaaktivisten müssen sich also schon fragen lassen, was sie eventuell falsch machen, anstatt mit ihrer – aus ihrer Sicht nachvollziehbaren – Eskalation weiterzumachen.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

@ Arnold Voss

Es ist schön, dass Sie das Grundproblem ähnlich sehen, wie ich, dass unsere Gesellschaft. kollektiv irrational handelt.

Ich finde es aber nicht sehr überzeugend, wenn Sie den besorgten jungen Menschen den schwarzen Peter zuschieben, dass die sich etwas Besseres ausdenken sollen, damit wir, die wir den Wagen die letzten 50 Jahre mit Champus schlürfend in den Dreck gefahren haben, unser Verhalten ändern.

Irgenwie ist das eine klassicche Tragödie. Die jungen Leute, haben in unseren Schulen rationales Denken beigebracht bekommen und halten uns den Spiegel vor. Sie senden uns eine Botschaft, die schon von unserer Elterngeneration mit dem Bericht des Club of Rome oder mit dem damaligen Bestseller Global 2000 abgesendet worden ist. Und wir verdammen die Boten dafür, dass sie uns unser Versagen vorhalten. Das ist untechnisch bzw. laienhaft gesagt, ziemlicch narzisstisch.

Und es tut narürlich besonders weh, wenn die politische Klasse, die ihre geühlte moralische Erhabenheit mit aus einem Elternkonflikt herleitete – der Konfrontation ihrernati.on mit deren Handeln bzw. Nichthandeln in der Zeit zwischen 1930 und 1945 – ,
sich heute fragen lassen muss:

„Warum habt Ihr das geschehen lassen!?“

Ich will hier nicht irgendetwas gleichsetzten oder verharmosen, sondern darauf hinweisen, dass die letzten beiden Generationen, die unsere Gesellschaft geprägt haben, aus Bequemlichkeit, Ignoranz oder auchbRücksichtslosigkeit, ein Chaos fast unvorstellbaren Ausmasses in kauf genommen hat und weiter nimmt, wie es die Menschheit. wohl noch nie gesehen hat.

Ich hoffe immer noch, dass WIR das hinbekommen. und dabei mithelfen, den Schaden nicht nur zu begrenzen, sonder auch ein wenig wieder gut zu machen. Denn das ist unsere verdammte Pflicht.

Vielleicht haben Sie und die anderen Recht, wenn Sie sagen, dass die Aktionen der jungen besorgten Leute das Gegenteil von dem bewirkt, was sie bezwecken wollen. Das liegt aber weitgehend daran, dass die Eltern- und Grosselterngenerationen niemals erwachsen geworden ist und nicht die Verantwortung für ihre eigenen Taten tragen wollen.

Die jungen Leute denken,, wenn wir Mama, Papa, Oma und Opa aufrütteln wollen, müssen wir es so machen, wie sie es uns inmmer erzählt haben, mit Aufklärung, Protest und Notfalls zivilem Ungehorsam. Der Denkfehler ist dabei aber, dass Sie in den Eltern und Grosseltern rational, liebevoll und sozial denkende und handelnde Menschen sehen. Sie haben es aber mit zwei Generationen zu tun, denen es immer gut und meist sogar, immer besser ging. Eine weitgehend auf dich selbst reflektierende Generation, die in teilweise unangenehmster Penetranz spätpubertierende Reaktanz mit präseniler Besserwisserei veebindet.

Wenn ich mir einen Politiker aussuchen müsste, der diese Generation am besten repräsentiert, wäre es eine Mischung aus Boris Johnsons spätpubertierenden Leck-Mich-am A-Haltung und Winfried Kretschmanns. grossväterlichen, besserwisderich verharmlosenden pseudoökologischen Beschwichtigungspolitik.

https://youtu.be/W-ife3CBfhs
(Kretschmann zu E-Tankstellen)

Was würden Sie Herr Voss machen, wenn Sie um die 20. wären und Ihre Zukunft un die Ihrer Kinder und Enkelkindern von solchen grosskopferten Schaumschlägern abhängen würde? Einen Leserbrief schreiben? Ich hoffe so naiv waren Sie in Iherer Jugend nicht.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

@ Arnold Voss

Kurzer Nachtrag, hier noch der Link zu BoJos Rede beim COP 27, in der er, wenn man weiss, wie schlecht die Klimapolitik seiner Regierung war, den Klima-Clown spielt:

https://youtu.be/hsN5JZVTfJg

https://www.theguardian.com/environment/2021/mar/24/uk-government-to-allow-new-north-sea-oil-and-gas-exploration

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

Herr Golmeran (34)Sie reden um den heißen Brei herum, solange Sie nicht sagen, WAS wir, also Sie und ich tun sollen. Also konkret tun sollen.
Sie lieben es, genau wie @Walter Stach, jeden möglichen Eigenanteil zu verschweigen, und stattdessen einer imaginären Gesellschaft , die sich in Ihrer Phantasie ausmalen, eine Schuld zuzuweisen, die Sie nicht einmal definieren.
Und ehrlich gesagt, kann ich Sie überhaupt nicht verstehen, weil Sie diesen wesentlichen Punkt auslassen. Also, was sollen WIR, falls Sie sich und mich einbeziehen, konkret tun?
Ich bin seit fast 3 Jahren nicht mehr mit einem Flieger geflogen, fahre mit einem PKW, der 6-7 Liter verbraucht, keine 7000km im Jahr, und ich habe die Heizung heruntergedreht, bis ich friere. Ein paar Räume heize ich garnicht.
Und jetzt Sie @Werntreu Golmeran. Was tun Sie um ein gutes Gewissen, passend zu dem, was Sie sagen zu haben?

Arnold Voss
1 Jahr zuvor

@ Werntreu Golmeran

Ich galube nicht, dass irgendeine Generation besonders lernfähig war, was die Krisen ihrer Zeit betraf. Menschen handeln weder als Individuum noch als Kollektiv, geschweige denn im Gesellschaftverbund, rechtzeitig, vorausschauend und mit voller Übersicht über die Folgen ihres Handelns. Probleme werden also immer zu spät gelöst. Oft sogar viel zu spät. Es ist also erstaunlich, dass wir alle nicht noch viel mehr in der Scheiße sitzen. Wahrscheinlich weil wir einfach nur Glück hatten, bzw. es immer irgendwo zufällige Entwicklungen und Handlungen gab, die die Gesamttendenz abgemildert haben. Und natürlich vereinzelt auch Menschen, die über besondere Klugheit, Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein verfügten und damit sogar in Machtpositionen gekommen sind.

Was den Klimawandel betrifft, handeln wir mindesten 30 Jahre zu spät und auch jetzt nicht entschlossen genug, um eine Katstrophe zu verhindern. Ich glaube auch nicht, dass sich das noch ändern wird. Was aber absehbar ist, ist die Tatsache, dass die Klimkatastrophe die Menscheit geographisch und damit auch sozial und ökonomisch sehr unterschiedlich trifft, und dass die, die diesbezüglich im Vorteil sind, diesen mit Klauen und Zähnen gegen die anderen verteidigen werden. Wir haben es also in den kommenden Dekaden ingseamt mit einem Jahrundert der Auslese zu tun, bei der die siegen werden, die jetzt schon oben sind.

Dazu werden auch deren Kinder gehören, und sie werden im Ernstfall genauso wenige solidarisch miteinander sein wie ihre Eltern, egal ob sie zu Fridays for Future oder sonst einer Klimaaktivistentruppe gehören. Es wir also auch in der Klimakrise über Kurz oder Lang gar nicht so sehr Jung gegen Alt gehen, sondern Reich gegen Arm und das weltweit. Hinzu wird eine genetische Auslese kommen. und zwar zwischen den Menschen, die mit der zusätzlichen klimatischen Belastung (mehr Hitze, weniger und schlechteres Wasser, weniger und schlechtere Lebensmittel usw) physisch und psychisch klar kommen und welche nicht. Hier wird die Jugend allerdings generell und unabhängig ob reich oder arm, gegenüber den Alten im Vorteil sein.

Ich weiß nicht, was ich unter diesen Bedingungen tun würde, wenn ich 20 wäre. Aber ich bin mir sicher, dass ich mich körperlich fit halten würde, weil es im Ernstfall darauf ankommen könnte, wie schell ich laufen und/oder wie lange ich schwimmen kann und das gut möglich bei Hunger und Durst. Vielleicht würde ich mir auch eine Waffe kaufen, um mich auch gegen körperlich überlegene Menschen wehren zu können. Das Protestieren würde ich dagegen sehr wahrscheinlich schnell aufgeben, weil es reine Zeitverschwendung ist.

Aber vielleicht gibt es ja bald ein paar bislang noch unglaubliche Erfindungen und ein paar wild entschlossene Leute in verantwortlichen Positionen die sie in die Tat umsetzen um uns allen in letzter Minute den Arsch retten. Dann würde ich ein Ingenierstudium beginnen und es möglichst schnell hinter mich bringen, um selber etwas zur Entwicklung klimafreundlicher Technologien beizusteuern.

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

#37@ Arnold Voss , das würdest du mit deinem Wissen von heute früher gemacht haben. Im richtigem Leben aber hast du als Jugendlicher nicht das Wissen älterer Erwachsener. Außerdem habe ich selber einige Sachen nicht gemacht, weil ich in einer rückständigen Vorstadt aufgewachsen bin. Deswegen habe ich von manchen Sachen erst erfahren, als ich bereits 20 war. Mir fehlten vorher einfach die Kontakte, und mit 20 läßt man sich nicht mehr so schnell anstecken, wie mit 15.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

Hallo Herr Voss und Herr Junge,

vielleicht hätte ich die Frage anders stelllen sollen. Was hätte der zwanzigjährige Arnold Voss gemacht, wenn er damals mit so einer Situation konfrontiert gewesen wäre.

Die Antwort hört sich erher wie eine Empfehlung eines weiseren Mannes an sein jugendliches alter Ego an. Aber ich kenne Herrn Voss ja nicht als Jugendlichen. Vielleicht war er ja schon mit 20 so, wie soll ich sagen, desillusioniert.

Ich hätte mir weder mit 20 eine Waffe gekauft, noch mache ich das heute. Und die körperliche FItness mag vielleicht in manchen Situationen helfen, aber wenn es ernst wird, ist man wohl eher als Prepper im Vorteil und wenn man die richtigen sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen hat.

Ich hab irgendwo mal einen Bericht von einem Menschen gelesen, der Superreiche darin beraten hat, wie man sich auf den finalen Kampf nach einer Superkatastrophe , wenn alle staatlichen Strukturen weggebrochen sind, vorbereitet, damit man eine Chance hat zu überleben. Die Superreichen wollten wissen, wie man es schafft, dass die Bodygards, die einen vorher immer bewacht haben, nicht umbringen, weil sie selber in den sicheren Bunker wollen und das Geld und die Lebensmittelvorräte. Der simple Rat war, seien sie heute zu Ihren Bodygards nett, dann bringen die sie vielleicht nicht um sondern lassen sie aus emotionaler Verbundenheit am Leben.

Ich finde es übrigens ein wenig traurig, wenn man eher an einen technischen Fortschritt glaubt, als an die Fähigkeit des Menschen, oder der Menschheit sich auch sozial und politisch positiv weiterzuentwickeln. Das passt so gar nicht zu der sonst vorherrschenden These, dass wir mit unserem Gesellschaftssystem das am wenigsten Schlechte haben. Wir sind nur viel zu verwöhnt und lethargisch. Vielleicht nehmen wir die Aktionen der jungen Leute einfach als ein Zeichen der Wende und des neuen Aufbruchs. Dass dabei fast immer auch Porzellan zu Bruch geht, haben wir im Geschichtsunterricht gelernt. Hoffen wir nur, dass es nicht so schlimm wird wie zu Zeiten der französischen Revolution.

Im übrigen würde alles ohne Problem funktionieren, wenn wir wieder so leben würden, wie in den 70er Jahren. Seitdem haben sich z. B. die gefahren Killometer mit PKWs verdoppelt. War das damals wirklich so schlimm? Haben wir da in der Steinzeit gelebt? Sicher nicht. Man muss gar nichts neu erfinden, das haben schon die Neantertaler gewußt, dass man im Zweifel sparsamer sein sollte, wenn man im Winter nicht verhungern und erfrieren will. (Ok, das war jetzt ein schle chtes Beispiel, denn die sind ja auch irgendwann ausgestorben.)

Irgendwie ist es ja ein Treppenwitz der Geschichte, dass der alte Stamokap-JuSo Scholz nach China fährt, wo die eine ganz anderen Staatsmonopolkapitalismus auf die Beine gestellt haben. Eigentlich bräuchten wir wieder einen „Dritten Weg“. Als ich am Wochende aus Versehen in den Presseclub im Radio reingehört habe, sagten da doch tatsächlich die jugen Journalisten, dass China ja einen großen Vorteil habe, da sie als diktatorisches System von oben herab viel schneller in Zukunftstechnologien investieren könnten, was ja unfair wäre, weil wir im Kapitalismus das ja so nicht machen könnten. Dann kam der Einwand, dass wir doch auch Uniper und Co. subventionieren. Und ich dachte mir, klar die Chinesen subventionieren Zukunftstechnologie und wir nicht lebensfähige Zonbie-Konzerne. Wer hat noch mal den kalten Krieg wieso gewonnen und wer ihn verloren?

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

@ Voss und Junge

Da schreibt man so aus Spass, was vom Neandertaler und wenn man dann nachliest, wieso der ausgestorben ist, findet man spannende Parallelen.

„Ein Fan vegetarischer Kost war der Neandertaler nicht: Beeren, Wurzeln und Nüsse begeisterten ihn kaum, die aß er nur im Notfall. Seine Nahrung bestand zu 90 Prozent aus Fleisch. Doch die Rentiere, Bären und Ziegen verspeiste er nicht nur, weil sie ihm besser schmeckten, sondern auch, weil ihr Fleisch energiereicher war als vegetarische Kost.

Muskelkraft und Stämmigkeit forderten ihren Preis. 4500 bis 5000 Kalorien musste ein ausgewachsener männlicher Neandertaler nach Berechnungen des amerikanischen Wissenschaftlers Steven Churchill täglich zu sich nehmen. Zwei Kilo Rentierfleisch Tag für Tag – nur so war er den Strapazen in der klirrenden Kälte gewachsen.

Damit benötigte er etwa ein Drittel mehr Kalorien als ein heute lebender Inuit-Mann. Den Kalorienbedarf eines modernen Büromenschen verbrauchte er alleine, um zu atmen und nicht zu erfrieren.

Wenn das Angebot an Nahrung im tiefen Winter knapp wurde, könnte er seine Leistung auf diesen Energiesparmodus reduziert und eine Art Winterschlaf gemacht haben. An Fortpflanzung wäre in dieser Zeit natürlich nicht zu denken gewesen.

Der grazilere Homo sapiens muss also nicht erfolgreicher gejagt oder den Neandertaler hinterhältig ausgerottet haben. Seine Anatomie und ein flexiblerer Speiseplan wurden für ihn in Zeiten knapper Nahrung zum vielleicht entscheidenden Vorteil.“

Siehe Planet-Wissen
https://www.planet-wissen.de/geschichte/urzeit/der_neandertaler/pwiewarumstarbderneandertaleraus100.html

Vielleicht sind die jugen Leute mit ihrer veganen Lebensweise ja auf dem richtigen Trip. Ich ess mittlerweile auch höchstens noch halb so viel Fleisch und Wurstwaren wie früher. Und ehrlich gesagt, schadet das eher nicht.

Arnold Voss
1 Jahr zuvor

@ Helmut Junge + Werntreu Golmeran

Ich war zwischen 20 und 30 durchgängig politisch sehr aktiv bei den Jungsozialisten und lebte vowiegend in Wohngemeinschaften. Dazu kamen 2 Jahre bei den Grünen, die ich dann aber, wie die SPD vorher, wieder verlassen habe. Ich hatte zwar, wie alle anderen in meinem Alter, ein Auto, aber meine ökologischer Fußabdruck hielt sich insgesamt in engen Grenzen. Die „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome haben mich in der Zeit sehr beeindruckt und mich ab meinen 30ger Jahren auch dazu gebracht, vorwiegend und bis heut mit ÖPNV und Fahrrad mobil zu sein.

Ich wäre also unter den heutigen Bedingungen mit 20 sehr wahrscheinlich bei Fridays for Future aktiv geworden. Aber ich war damals schon gegen Gewaltaktionen jeder Art und gegen quasi religiöse Aufladungen der eigenen Überzeugungen, respektive der eigenen Partei / Gruppe oder Organisation. Deswegen hätte ich es dort sicher auch nicht lange ausgehalten, geschweige denn bei „Der letzten Generation“.

So wichtig ich Parteien finde, so wenig bin ich – wie ich zu Beginn meiner 30ger Jahre feststellen musste – selbst ein Parteimensch. Deswegen war ich nach dem Austritt aus den Grünen bis heute in keiner Partei mehr und werde auch zukünftig keiner mehr beitreten. Mein persönliches politisches Manifest habe ich diesbezüglich erst viel später im folgenden Ruhrbarone Artikel verfasst. Aber es galt praktisch eigentlich schon in meinen 20ger Jahren, bzw. hat es in den politischen Erfahrungen dieser Zeit seine geistigen Wurzeln.

https://www.ruhrbarone.de/eh-du-marxist-wirst-werde-erst-mal-ein-mensch-ein-plaedoyer-fuer-den-individualismus/104049/

Helmut Junge
Helmut Junge
1 Jahr zuvor

@Werntreu Golmeran, was diese „jungen Leute “ fordern, verlangt von uns allen Verzicht. Freiwilliger Verzicht, oder falls das nicht reicht, erzwungener Verzicht. Bisher reicht es nicht, obwohl die Preise dafür sorgen, dass ein großer Teil der Bevölkerung bereits gezwungen ist, zu verzichten. Wenn dann trotzdem mehr Sprit verbraten wird, mehr Gas verbraucht, mehr…, dann kann das nur daher kommen, dass Besserverdienende jetzt mehr km fahren, mehr Heizen, mhr Fleisch essen usw.
Sie essen jetzt weniger fleisch, schreiben Sie. Auf die anderen Fragen meinerseits gehen Sie nicht ein, sehe ich.
Vielleicht werden Sie hellhöriger, wenn Sie den sehr aufschlußreichen Podcast in der Welt gehört haben. Ich war jedenfalls überrascht, von wem diese „jungen Leute“ finanziert werden. Darunter lt. Welt z.B. Aileen Getty, Erbin eines Ölkonzerns
https://www.welt.de/
„Letzte Generation“: Klima-Kleber mit Unterstützung aus den USA

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

Hallo Herr Junge,
da die Menschen schwach sind und ich auch, tue ich zu wenig. Bei uns in der Wohnung wird nur noch ein Raum geheizt. Ich fahre lange Strecken dast nur noch mit der Bahn. In der Stadt gehe ich meistens zu Fuss oder per Rad. Ich Repariere unsere Elektrogeräte selbst, was meist zu einer Verdoppelung der Lebendauert führt. Wenn unser Auto nicht mehr über den TÜV kommt, kaufe ich mir kein neues mehr. Je nachdem wie es mit dem 49 Euro Ticket läuft, wird es auch schon eher abgemeldet.

Das reicht aber nicht, weil es 1. zu wenig ist und 2. die meisten so weitermachen wie bisher.

Die Menschen sind nur begrenzt sozial intelligent. Auch ich fahre noch ab und an 140 auf der Autobahn, obwohl es nicht nötig wäre, unnötig die Umwelt belastet und ein erhöhtes Risiko für mich und meine Mitmenschen mi sich bringt. Und genau deswegen, weil ich mich kenne und weiss, dass viele Menschen ähnlich ticken, seit sicherlich 30 Jahren für ein Tempolimit, höhere Steuern für Auto- und Flugbenzin etc. pp.

Was ich in Zukunft noch machen muss, ist das zu gross gewordene Haus umstrukturieren und untervermieten und Photovoltaige aufs Dach und evtl. noch auf Erdwärme umrüsten.

Was Getty und Co. angeht, ist das spannend und zugleich beunruhigend. Wenn man sich mit Protestbewegungen näher beschäftigt, findet man immer wieder solche zunächst überraschende Unterstzützungen, die verschiedene Gründe haben können.

Giangiacomo Feltrinelli z. B. der millionenschwere Fabrikantensohn und Verleger, der sich 1972 angeblich beim Versuch einen Hochspannungsmast zu sprengen, selbst in die Luft gejagt haben soll, finanzierte u. a. den Bietnam Kongress in Berlin mit.

Rudolf Augstein finanzierte teilweise nicht ganz uneigennützig den SDS bzw. von diesem organisierte Veranstaltungen,.

https://www.spiegel.de/politik/datum-10-juni-1968-betr-gegendarstellung-a-640413bf-0002-0001-0000-000046020939

Um die Macht des Springer Konzerns einzudämmen, gab er, ebenso wie der Gründer der „Zeit“, Gerd Bucerius, Geld, um das Phänomen „Springer“ zu erforschen. was dann – angeblich gegen den Willen der beiden, im „Springer Tribunal“ mündete.

Oder nehmen Sie „Otpor!“ das serbische Protest-Franchise, das von diversen halbstaatlichen und nichtsaatlichen Funds finanziert wird und u. a. die Protese in Georgien, dem arabischen Frühling oder in der Ukraine mit organisiert hat.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Otpor!

Und man wäre naiv, wenn man glauben würde, unsere und die gegnerischen Geheimdienste wären nicht mit von der Partie. Protestbewegungen und sich dataus teilweise entwickelnde Terrororganisationen werden fast immer und überall von Geheimdiensten überwacht, unterwandert, geführt oder sogar gegründet. Sowohl die rechte als auch die Lunke Szene. Nehmen Sie den „Thüringer Heimatschutz“ Peter Urbach und die „Bewegung 2. Juni“, Gladio und die „Roten Brigaden“. Ich habe die K-Gruppen selbst nicht mehr miterleben müssen, aber die damals herrschende Paranoia, der Genosse mit den anderen Ansichten, sei ein CIA-Agent wurde wahrscheinlich vom CIA und anderen westlichen Geheimdiensten gezielt benutzt, um die üolitisch aktive Jugend zu spalten, sie zu überwachen und zu schauen, wer ins Töpfchen und wer ins Kröpfchen kommt. In den Niederlanden hat einer mal ausgepackt und erzählt, wie der BV mit der CIA das gemacht hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marxistisch-Leninistische_Partij_van_Nederland

Und man weiss ja auch, wo einge RAF-Rentner nachher untergetaucht ist und die Tristess des realexistierenden Sozialismus. ertragen mussten.

Wenn ich mir heute anschaue, wer von den Terroristen Aktivisten und Theorethikern wo gelandet ist, kann ich nur sagen, der Selektionsprozess war erfolgreich. Fast alle, die Karriere gemacht haben, landeten später in eher rechten Medienhäusern oder waren in SPD und bei den GRÜNEN für die Wende von der Friedens- zur Kriegspartei mitversntwortlich, für die Asylrechtseinschränkungen und Hartz IV.

Ich bin mir sicher, dass einige, wie die Tochter aus gutem Hause, Luisa Neubauer, im Zweifel Karriere machen wird. Andere werden aussortiert, wie die vielen die der Radikalenerlass erwischte.

abraxasrgb
abraxasrgb
1 Jahr zuvor

Helmut … Dein Disput und der von Werntreu diskutieren Apokalypse versus Naturwissenschaft, das kollidiert zwangsläufig und wird nie zu einem Konsens führen … leider.

Einige Branchen in Deutschland laufen gerade heiss und wir merken nicht, wie eine der leistungsfähigsten Volkswirtschaften der Welt sich gerade selbst buchstäblich in Grund und Boden wirtschaftet und dabei erschreckt feststellt auch hier Raubbau betrieben zu haben.

Wenn das Wort Ökosystemleistung in Euro beziffert wird, dann bekommen Moralisten halt Pickel, während Veränderung statt Wachstum die Innovation ist … bzw. Veränderung für organisches, nicht mechanisches Wachstum.

Heather
Heather
1 Jahr zuvor

Im Spiegelinterview spricht die Zwillingsschwester der verunglückten Radfahrerin Anja Umann mit Hannes Schwader
SPIEGEL: Sie haben sich selbst an den SPIEGEL gewandt. Warum?
Umann: Weil ich in der Berichterstattung las, wie ignorant einige Klimaaktivisten den Tod von Menschen in Kauf nehmen, die sich unter Umständen selbst für Umweltschutz und andere Menschen einsetzen. In einem Interview wurde ein Aktivist gefragt, ob der Unfall und der eingetretene Hirntod etwas an ihrer Einstellung zur Wahl der Mittel, die sie einsetzen, ändert. Ob sie dies zum Überdenken ihrer Aktionen anrege. Er antwortete etwas schön umschrieben, dass es schlussendlich nichts, rein gar nichts verändert.
SPIEGEL: Wie stehen Sie zu den Anliegen der Klimaaktivisten?
Umann: Meine Schwester und ich teilen die Ziele der Bewegung zu 100 Prozent, wir haben vor Jahren gemeinsam ein veganes, nachhaltiges Modelabel gegründet, uns liegt der Schutz der Natur sehr am Herzen. Aber wie ignorant mit dem Schicksal meiner Schwester umgegangen wird, verletzt mich sehr…….
SPIEGEL, Panorama, 9.11.2022, sie ist meine Welt gewesen, so wie ich ihre Welt war

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
1 Jahr zuvor

@ Bebbi

Die wollen doch nur spielen,…. ich meine Auto fahren.

Und am sprachlichen Niveau kann man ja schon ablesen, dass die nicht gefährlich sind,

SvG
SvG
1 Jahr zuvor

@ Bebbi: IdR wird mittlerweile auf der Autobahn in einem solchen Fall gefilmt und die wenig kooperationsbereiten Fahrer angezeigt. Das hat dann spürbare Folgen.
Ihre Argumentation bewegt sich auf Kindergartenniveau: Die sind doof und bauen Sch***; dann ist das nicht schlimm, wenn wir oder andere das auch machen.

Heather
Heather
1 Jahr zuvor

Ich habe den Artikel im Spiegel gelesen. Bin ich die einzige für die es einen Unterschied macht, ob eine Rettungsgasse nicht gebildet werden kann, weil dies durch eine Baustelle behindert wird oder weil Aktivisten dies durch ihre Aktion behindern?

DEWFan
DEWFan
1 Jahr zuvor

Nein, Heather! Ich sehe da auch einen Unterschied. Wenn ich beispielsweise vorschriftsgemäß die Verkehrsregeln beachtend durch ein Wohngebiet fahre, und mir ein Kind vor den Kühler läuft, dann ist das ein tragischer Unfall. Wenn ich aber durch die Tempo 30 Zone mit 100 Sachen rase, ist es fahrlässige Tötung. Aber vielleicht sehen das manche Aktivisten nur als Kollateralschaden an.

Werbung