Als Torwart Alexander Nübel im Jahre 2020 den FC Schalke 04 verließ und einen Vertrag beim FC Bayern München unterschrieb, da war die Reaktion der Schalke-Fans einhellig. Dem in Paderborn geborenen Keeper schlug pures Unverständnis, ja teilweise sogar Hass entgegen.
In Gelsenkirchen hätten sie sich erwartet, dass Nübel dem Klub schon noch etwas länger treu geblieben wäre. Und wenn er schon wechselt, dann doch bitteschön nicht ausgerechnet zu den ‚verhassten Bayern‘, so wie es einst auch schon Schalkes einstiger Kult-Keeper Manuel Neuer ein paar Jahre zuvor gemacht hatte.
Als sich dann relativ rasch nach seinem Wechsel an die Isar herausstellte, dass Nübel in München nicht zum Zuge kommen und Neuer dort nach wie vor die Nummer eins bleiben würde, da brach eine Welle von Schadenfreude aus dem Ruhrgebiet kommend über den abtrünnig gewordenen Ex-Schalker herein.
Nübel, dessen beachtliches Selbstvertrauen scheinbar massiv gedämpft wurde, als ihn die Bayern nach einigen unruhigen Wochen und lediglich einem Einsatz in der Fußball-Bundesliga zunächst für zwei Jahre an die AS Monaco in die französische Liga ausliehen, sah wie ein bemitleidenswerter Verlierer aus, der, entgegen den Ratschlägen seines Beraters, wohl besser tatsächlich noch eine Weile auf Schalke geblieben wäre. Die missmutigen Fans der Königsblauen, sie schienen bis hierhin eindeutig Recht zu behalten.
Auch nach der Rückkehr aus Monaco sahen die Verantwortlichen bei den Bayern noch keinen Platz für den talentierten Keeper in ihrem Tor. Es folgte die nächste Leihe für Nübel. Diesmal ging es für ihn zum VfB Stuttgart. Dort lieferte Nübel auf Anhieb starke Leistungen ab, so dass seine Leihe dorthin kürzlich auch noch einmal verlängert wurde.
Inzwischen hat sich der Torwart beim letztjährigen Vizemeister sogar in den Kreis der Nationalmannschaft gespielt und wird auch in München längst als ein legitimer Nachfolger vom dortigen Platzhirschen Manuel Neuer akzeptiert und gewertschätzt. Lachen tut über den einst verspotteten Nübel auch dort längst keiner mehr.
Heute Abend darf der Ex-Schalker in der UEFA Champions League mit seinem VfB Stuttgart übrigens bei Juventus Turin ran, sich auf Königsklassen Niveau mit den Allerbesten messen.
Und die Schalker? Die dümpeln inzwischen in den Niederungen der zweiten deutschen Spielklasse herum, kämpfen dort ums sportliche und wirtschaftliche Überleben. Als nächstes steht für die Gelsenkirchener am Samstagmittag ein Duell mit der SpVgg Greuther Fürth an.
Klassischer Fall von ‚Wer zuletzt lacht‘, wie es scheint!