Das war echt beeindruckend! Mit 5:2 gewann der FC Schalke 04 das im Vorfeld als Endspiel ausgerufene Kräftemessen mit Hertha BSC. Gegen die Berliner führten die Gelsenkirchener schon nach einer Viertelstunde mit 2:0 und dominierten die Gäste über die gesamten 90 Minuten hinweg.
Der Lohn: Erstmalig seit rund sechs Monaten verließen die Königsblauen durch diesen Erfolg zum Auftakt des 28. Spieltags der Saison 2022/23 die direkten Abstiegsränge und belegen, zumindest bis zum heutigen Auftritt des VfB Stuttgart Relegationsrang 16. Beeindruckender noch als das Ergebnis, war dabei die engagierte Leistung der Schützlinge von Trainer Thomas Reis.
War in der Vorwoche, beim 0:2 in Hoffenheim, die Enttäuschung im Lager der Schalker noch riesig, da die Mannschaft trotz der beeindruckenden Unterstützung von rund 10.000 Fans aus dem Ruhrgebiet, die ihre Lieblinge in den Kraichgau begleitet hatten, unerwartet blass blieb, war das am Freitag gegen die Berliner trotz des noch einmal deutlich gestiegenen Erfolgsdrucks völlig anders.
Auch wenn naturgemäß nicht alles gelang, war der Auftritt der Knappen gegen die Hertha mit dem in Sinsheim in keinster Weise zu vergleichen. In einem auch für neutrale Zuschauer gut anzuschauenden Spiel überzeugte Schalke von der ersten bis zur letzten Minute mit viel Engagement, brachte durch herrlich herausgespielte Treffer den eigenen Anhang rasch hinter sich.
Wenn man den Auftritt der Gäste auch nur als ‚nicht bundesligatauglich‘ bezeichnen kann bzw. muss, gelang es den Königsblauen so eindrucksvoll die im Kampf gegen den Abstieg dringend notwendigen drei Punkte vor dem eigenen Anhang einzufahren. In der Rückrundentabelle rangieren sie damit auf einem überraschend soliden Platz acht. Und auch nach dem Abschluss des kompletten Spieltags sind sie dort nicht mehr aus der oberen Tabellenhälfte zu verdrängen.
Da können einem rasch Gedanken kommen, was wohl passiert wäre, hätte Thomas Reis die Schalker schon von Saisonbeginn an trainiert. Offenbar hat er nach mäßigem Start dort den Zugang zu den Spielern gefunden.
Ein noch vor wenigen Wochen als nicht bundesligatauglich eingestufter Kader, hat inzwischen wieder alle Chancen sich in der 1. Liga zu halten. Das ist erstaunlich und aller Ehren wert, selbst wenn es am Ende der Spielzeit dann vielleicht doch nicht ganz zum Klassenerhalt reichen sollte.
15 Zähler aus elf Rückrundenspielen sind eine respektable Ausbeute für einen der ‚günstigsten‘ Kader der Liga. Das haben auch die Anhänger begriffen, die ihr Team für ihre Darbietungen begeistert feiern. Zu Recht!