Im Trubel rund um die Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft 2019 zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am 34. Spieltag ist in den vergangenen Tagen das Schicksal des FC Schalke 04 auch hier im Blog leider etwas in das Hintertreffen geraten.
Dabei hätte das Geschehen rund um die Knappen schon etwas mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt, lieferte der Saisonverlauf dort doch etliche spannende Geschichten. Selbst im direkten Duell der vielleicht größten Enttäuschungen der gerade zu Ende gegangenen Bundesligasaison, zwischen den Gelsenkirchenern und dem VfB Stuttgart, konnte sich der Ruhrgebietsverein am Samstag nicht siegen, erspielte nur ein trostloses 0:0, und beendete die Saison 2018/19 auf einem desaströsen Platz 14.
Hätte der Vizemeister von 2018 nicht vor wenigen Wochen ausgerechnet das Revierderby in Dortmund überraschend mit 4:2 für sich entschieden, es hätte noch einmal sehr eng in Sachen Klassenerhalt werden können.
Festzuhalten bleibt, dass auch ‚Feuerwehrmann‘ Huub Stevens gemeinsam mit Eurofighter Mike Büskens den Karren nicht mehr dauerhaft flott bekommen hat, die Königsblauen auch unter der Leitung des Jahrhunderttrainers die Kurve sportlich nicht wirklich gekriegt haben.
Die letzten beiden Heimspiele gegen Augsburg und Stuttgart, die jeweils 0:0 endeten und spieltechnisch auf unterstem Niveau lagen, mögen da als Beispiele schon reichen. Selten zuvor ist ein Vizemeister im Jahr darauf so dramatisch abgestürzt.
Es wird einige Zeit dauern, bis der Klub mit den dritthöchsten Umsätzen der Liga in der Tabelle wieder dort angekommen sein wird, wo er seiner Wirtschaftskraft nach hingehört.
Neues Personal wurde in den Personen von Coach David Wagner und Kaderplaner Michael Reschke jüngst verpflichtet. Ein neuer Sportdirektor wird noch gesucht. Ein grober Schnitt im Kader wird über den kommenden Sommer folgen.
An die Erfolge der Saison 2017/18 möglichst rasch wieder anzuknüpfen ist kein leichtes Unterfangen, zumal wenn man bedenkt, dass nach dieser enttäuschenden Runde viele Spieler wohl nur mit Verlusten zu verkaufen sein werden, für Neuverpflichtungen somit nur ein überschaubares Budget zu Verfügung stehen wird.
Und ob da ausgerechnet die Personen Wagner und Reschke, beide zuletzt selber mit ihren vergangenen Vereinen tief im Tabellenkeller beheimatet, die richtigen Wegweiser sein können, bleibt auch erst einmal noch abzuwarten.
Fakt ist, die Ausgangslage auf Schalke ist in diesen Tagen und Stunden zumindest als ‚ambitioniert‘ zu bezeichnen. Vieles deutet im Moment auf einen mehrjährigen Weg zurück in die Spitzengruppe der Bundesliga hin.
Huub Stevens war die Erleichterung über das Ende seiner Feuerwehrmission am Samstag mehr als deutlich deutlich anzumerken, und auch Ex-Trainer Domenico Tedesco war gegen Ende seiner Amtszeit in Gelsenkirchen Anfang 2019 von deutlichen Augenringen gekennzeichnet.
Ob David Wagner und Michael Reschke in der kommenden Saison ein ähnliches Schicksal erspart bleibt? Es bleibt, so oder so, spannend rund um die Knappen!
Huub war im Sky-Interview gestern seeehr deutlich, als er diese letzten paar Monate auf Schalke als das mit Abstand schwierigste Engagement seiner Karriere bezeichnete und dass er einfach nur froh sei, dass es jetzt vorbei ist. Da müssen Zustände geherrscht haben, mit denen kaum ein anderer Trainer klarkommen würde. Weder Wagner noch Reschke haben bislang solche Alptraumjobs wuppen müssen, das wird wirklich spannend;-)
Ja, Klaus. Das war so. Allerdings wirkte er mit seinem Gejammer über den 'modernen Fußball' auch etwas aus der Zeit gefallen. Der Fußball und die Gesellschaft verändern sich halt. Das hätte er eigentlich wissen können.