Da werden sich die Nordkoreaner aber freuen: Es gibt ein Lebenszeichen ihre Führers Kim Jong Il.
Foto: Flickr/Dunechaser
Der fürsorglicher und hingebungsvolle Anwalt des Volkes gratulierte gestern Denzil Douglas, dem Premierminister von St. Kitts und Nevis zum 25 Jubiläum der Unabhängigkeit des Staates von der britischen Krone. So ist er eben, werden seine Anhänger nun sagen, selbst die Kleinsten hat er in sein Herz geschlossen. Denn Kim, von Beruf Waise und Diktator, hat auch in Deutschland so manches Herz bewegt – zwar liegen ihm noch nicht die proletarischen Massen zu Füßen, aber immerhin die KPD und ihre drei Freundeskreise der Juche-Ideologie in der Kommunistischen Partei Deutschlands. Die ist sich auch sicher, die Wahrheit über Kim und sein glückliches Volk zu kennen, denn Kim ist nicht etwa der kleine, pummelige, menschenverachtende Dikator mit einer Vorliebe für guten Cognac, als der er in Deutschland immer dargestellt wird, sondern hat durchaus seine Verdienste: "...durch seine über 30jährige unermüdliche revolutionäre Tätigkeit stärkte und entwickelte er die PdAK zu einer bewährten und unbesiegbaren revolutionären Partei, der die absolute Unterstützung und das Vertrauen des gesamten Volkes zuteil werden. Unter seiner Führung wurde aus dem koreanischen Volk ein souveränes Volk." Das weiß zu schätzen, dass es in einem wohlhabenden Land lebt, wie eine Delegation des KPD-Jugendverbandes KJVD nach einer Reise zu berichten weiß: "Wir sind nicht mit der Erwartung in die KDVR gereist, um dort ein unterentwickeltes, notleidendes und hungerndes Land vorzufinden, wie es die bürgerlichen Medien in unserem Lande den Menschen immer wieder offenbaren. Aber was sich uns schon in den ersten Minuten der Fahrt vom Pyongyanger Flughafen in die Hauptstadt der KDVR zeigte, war ein Land, wo die Baukräne moderne Wohnviertel mit Geschäften, Schulen, Kindereinrichtungen und Kultur- und Sportstätten wachsen lassen, wo auf den Feldern die Bauern der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften ihre reiche Ernte einbrachten, wo auf den Straßen keine Bettler und Obdachlosen lungerten, wo die Menschen mit guter Laune und stolz, ohne Zwang, mit erhobenem Haupt zur Arbeit gingen."
Und aus lauter Freude haben die Nordkoreaner auch noch gleich die Zeitrechnung verändert. Das Geburtsjahr von Kim Jong Ils Vater Kim Il Sung, 1912, ist das Jahr 1 der neuen Zeitrechnung. Heute haben wir also das eigentlich Jahr 96.
Wer den Links in dem Artikel folgt taucht ein in eine Welt des kompletten Irrsinns und tiefer Menschenverachtung. Hier sei der Link auf Amnesty empfohlen.