Der Gala-Abend von Erling Haaland für Manchester City muss einen als BVB-Fan nachdenklich stimmen

Erling Haaland, hier noch im Dortmund-Trikot. Archiv-Foto: BVB

Eigentlich könnte einem das 7:0 von Manchester City gegen RB Leipzig vom Dienstagabend in der UEFA Champions League hier im Ruhrgebiet ja herzlich egal sein. Leipzig ist außerhalb der eigenen Stadtmauern eh traditionell unbeliebt. Das Ausscheiden aus der Königsklasse dürfte von vielen Fußballfreunden im Lande daher vielleicht sogar mit einem schadenfrohen Grinsen im Gesicht quittiert worden sein.

Doch als BVB-Fan müssen einen die fünf Tore, die der Ex-Dortmunder Erling Haaland in diesem Spiel geschossen hat, schon nachdenklich stimmen. An der außergewöhnlichen sportlichen Klasse des jungen Norwegers gab es nie Zweifel. Auch bei den Schwarzgelben legte er ja bis zum vergangenen Sommer die eine oder andere Glanzstunde auf den Rasen.

Wer Haaland einst im BVB-Dress beobachten durfte, der dürfte von seiner Gala-Vorstellung gegen Leipzig wenig überrascht gewesen sein. Für den sympathischen Stürmer wird es viele in Dortmund freuen, dass sich seine sportliche Entwicklung so positiv fortsetzt. Auf den eigenen Verein wirft das jedoch zugleich ein eher betrübliches Licht.

Der BVB hat mit Erling Haaland vor dem Beginn der Spielzeit 2022/23 viel Offensivpotenzial verloren. Das war auch schon vorher klar. Der gestrige Abend hat jedermann jedoch noch einmal ganz deutlich offenbart wie viel. Im Sturm der Borussia herrscht aktuell im Vergleich zu früheren Zeiten nur noch ein laues Lüftchen. Einen echten Top-Stürmer von internationaler Klasse hat die Truppe von Trainer Edin Terzic aktuell nicht vorzuweisen.

Das ist zumindest teilweise unverschuldet so gekommen. Als der BVB im vergangenen Sommer Sebastien Haller als Haalands designierten Nachfolger präsentierte, da schien diese Lösung gut geeignet die entstehende Lücke im Kader bestmöglich zu schließen. Dass Haller kurz nach seiner Ankunft im Ruhrgebiet an Hodenkrebs erkrankte und monatelang ausfiel, das war Pech. Aktuell spielt er zwar wieder (zum Glück!), doch ist er natürlich längst noch nicht in der Form, die ihn einst auszeichnete.

Der ‚Notnagel‘ Anthony Modeste, den der BVB kurzfristig vom 1. FC Köln holte, ist als kurzzeitige Vertretung Hallers im Sturmzentrum des Vizemeisters bisher eine einzige Enttäuschung geblieben, was für regelmäßige Beobachter der Fußballszene nicht gänzlich unerwartet ist.

Nachwuchskraft Youssoufa Moukoko, der seinen Vertrag vor kurzem nach langem Gezerre um seine Dienste in Dortmund frisch verlängert hat, muss nach einem starken Saisonstart aktuell ebenfalls verletzt pausieren, so dass im BVB-Kader aktuell kein wirklich treffsicherer Stürmer mehr zu finden ist.

Wie schon so häufig in den vergangenen Jahren muss der Klub auf die Breite in der Offensive setzen und auf Treffer von Alternativen im Angriff setzen, deren Stärke nicht unbedingt im Torabschluss liegt.

An Abenden wie gestern, schmerzt diese Erkenntnis besonders. Im Nachhinein wird durch diese nämlich noch einmal ganz deutlich, wie groß der Verlust war, den der Abgang von Erling Haaland in Dortmund verursacht hat.

Bei allem Erstaunen über das historisch hohe 7:0 von Manchester gegen Leipzig, dürfte sich bei vielen in Dortmund daher heute eine besonders große Portion Wehmut in die Gedanken zum aktuellen Fußballgeschehen mischen….

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Werbung