Der Hospitalisierungsindex – keine Zahl, sondern Menschenleben

Haupteingang des St. Josef-Hospitals in Bochum Foto: KlinikumBochum Lizenz: CC BY-SA 3.0

Seit letztem Donnerstag ist also klar, dass das neue Maß für die Coronapolitik der Hospitalisierungsindex ist. Und kaum wurde das Gesetz verabschiedet, schon glänzen online selbsternannte Experten mit dem gleichen mathematischen Unvermögen, das breits einst Lehrer in die Verzweiflung und Blasphemie trieb. Aber der Reihe nach. Zukünftig ist relevant, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche wegen einer Coronainfektion ins Krankenhaus kommen. Die magischen Zahlen sind 3, 6 und 9. Das ist zunächst sinnvoll und trägt der Tatsache Rechnung, dass die Inzidenz keine verlässliche Aussage mehr über die Belastung des Gesundheitssystems zulässt, da gerade Kinder & Jugendliche quasi nie und Geimpfte nur sehr sehr selten wegen Covid19 ins Krankenhaus kommen.

Um das kurz in Relation zu setzen, für die Landeshauptstadt Düsseldorf hieße das (gerundet): 19, 37 oder 56 Einweisungen je 7 Tage.

Nun steht zu berücksichtigen, dass der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt bei Covid19 etwa 21 Tage dauert, also 3 Wochen. In der Annahme eines stabilen Hospitaliserungsindexes wären also nach 3 Wochen in Düsseldorf 56, 111 oder 168 Menschen im Krankenhaus (ausgehend von einem hypothetischen Ist-0).

Deutschland ist in der komfortablen Situation, dass wir mit 500 bis 750 Betten je Bundesland und einem Mittel von etwa 600 Betten je 100.000 Einwohnern zu den am besten ausgestatteten Ländern der Welt zählen. Für Düsseldorf bedeutet dies, dass etwa 3.700 Betten zur Verfügung stehen.

Festzuhalten ist jedoch: bereits bei einem HI von 9 wären etwa 5% der verfügbaren Betten mit Covid19-Patienten belegt. Aber: das könnten wir managen – bliebe es beim Krankenhausaufenthalt. 20 % der hospitalisierten Patienten, so jüngste Studien, kommen auf die Intensivstation. Auch hier ist Deutschland führend aufgestellt, die Kapazität liegt dennoch bei „nur“ 36 Betten je 100.000 Einwohnern. In unserem Beispiel (Hi = 9) wären also nach 3 Wochen 34 Patienten auf der Intensiv bei etwa 220 Betten. Plötzlich sind es 15% der Gesamtkapazität. Und jetzt betrachten wir Thüringen. Dort lag der HI zuletzt bei 19. Nehmen wir den Ist-Wert (21.11.2021) für Thüringen als Referenz, so ergäbe sich für Düsseldorf ein durchschnittlicher Belegungswert nach 3 Wochen von 353 Patienten, etwa 10% der gesamten Krankenhauskapazitäten. Auf der Intensivstation wären 70 Patienten. 30 % der gesamten Kapazität – bei dem Wert, der in Thüringen aktuell Realität ist.

In Österreich stehen je 100.000 Einwohner 31 Intensivbetten zur Verfügung, etwas weniger, als dies in Deutschland der Fall ist. In Oberösterreich sind aktuell über 50 % der Intensivbetten mit Covid19-Patienten belegt. An dieser Stelle muss ich einmal auf das alte Leitmaß zurückkommen, die Inzidenz. In Thüringen lag die Inzidenz zuletzt bei 570, in Oberösterreich bei 1.600. Am 13.10., vor 5 Wochen, lag sie in Oberösterreich bei 560.

Und in der Betrachtung fehlen alle Herzinfarkte, Schlaganfälle, Autounfälle, Krebs oder schlicht: Pech. Menschen, die eigentlich ein Intensivbett benötigen. 3 oder 9 mag nach wenig klingen, es sind Schwellenwerte, die so gerade noch beherrschbar sein könnten. Werden Thüringen oder Oberösterreich hingegen der Normalzustand, ist jeder eingeladen sich zu fragen: Können wir das beherrschen? Die Antwort geben aktuell bereits Intensivmediziner in Oberösterreich: Dort gibt es Triage-Teams.

Keine Pointe. 

(Anmerkung: die verfügbaren Notfallreserven an Betten können in der Berechnung nicht 1:1 aufgenommen werden, da die Bewirtschaftung mit bestehenden Kräften erfolgen müsste. Jedes Notfallbett reduziert die Versorgung der Bestandsbetten und die Überlebenschancen derer, die darin liegen.)

Quellen:

Fallzahlen Österreich:
https://covid19-dashboard.ages.at/

Sterblichkeit & Klinikaufenthalte (1&2):
https://www.wido.de/news-events/aktuelles/2021/sterblichkeit-covid-patienten-nach-klinikaufenthalt/

https://kurier.at/wissen/gesundheit/covid-patienten-liegen-im-schnitt-21-tage-lang-im-spital/401431249

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paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

Die Darlegungen des Autors, warum die genannten Schwellenwerte keine geringen Zahlen sind, sind ja erst mal nachvollziehbar, aber … wer behauptet das denn? Also wen greift er an?
Wenn es sich nur um irgendwelche völlig unbekannten und bedeutungslosen Kommentatoren oder Twitterer handelt, würde der Artikel nur gewinnen, wenn er auf die einleitenden Attacken verzichten würde. Wenn es sich um irgendwie relevante Personen handelt, würde der Artikel gewinnen, wenn sie genannte würden. So lässt einen die Attacke am Anfang etwas ratlos zurück.

Petra 42
Petra 42
3 Jahre zuvor

Wenn man Biontech-Impfstoffe jetzt aktuell ans Ausland verschenkt, kann die Lage doch garnicht so schlimm sein:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article235184898/Corona-Impfstoffe-Scharfe-Kritik-an-Spahn-wegen-Biontech-Rationierung.html

Spahn rationiert Biontech, während Deutschland Millionen Dosen an Drittländer spendet

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #2:
Bezüglich der _Verfügbarkeit_ von Impfstoff ist die Lage auch tatsächlich nicht schlimm. Offensichtlich hat Deutschalnd genug davon. Das Problem ist, dass sich manche Leute nicht impfen lassen wollen. Und ein weiterees Problem ist evtl., dass es vielleicht logistisch schwierig ist, schnell vielen Leuten die – bei den Lahmärschen erste, bei den Frühgeimpften dritte – Impfung zu verpassen.

Die Verfügbarkeit von Impfstoff war aber nun mal gar nicht das Thema des obigen Artikels.
Um klar zu machen, was Sie gerade machen: Der Autor sagt sinngemäß: "Es müssen viele Leute ins Krankenhaus, das ist ein großes Problem!" Darauf antworten Sie mit: "Ist nicht so schlimm, es gint dovch genug Impfstoff!"
Sie merken schon, dass das keine besonders sinnvolle Antwort ist, oder?

Bezüglich der Weitergabe von Biontech-Impfstoff ans Ausland, während er gleichzeitig in Deutschland rationiert wird, steht im Artikel ja auch, warum er das macht: Damit auch der – eigentlich genauso gute – Moderna-Impfstoff benutzt wird, bevor er verfällt (vorher weitergeben würde wahrscheinlich nicht klappen).

Da Impfstoff weltweit gesehen immer noch knapp ist, ist dieses Vorgehen eigentlich auch nur vernünftig. Die Kritiker dieses Vorgehens wollen anscheinend lieber Millionen Dosen wegschmeißen, als den Leuten zu sagen, dass sie jetzt Moderna statt Biontech bekommen. Das ist eigentlich ein höchst unangenehmes, national egoistisches Ansinnen. Ein bisschen gerechtfertigt wird das nur dadurch, dass Biontech halt höhere Akzeptanz hat und die Gefahr besteht, dass manche Leute sich dann eher gar nicht impfen lassen. Das ist aber nun mal völlig unvernünftig.

Wenn ich im Januar mit meiner dritten Impfung dran bin, werde ich aus genau dem Grund nach Moderna fragen.

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

Ich habe heute nachmittag meine Boosterimpfung mit Biontec gekriegt. Das war nach zweimal Astra sogar sogar nach 4 Monaten relativ einfach. Eine Stunde bei trockenem Wetter in der Schlange in der Schlange nahe der Merkez Moschee gewartet, dann war ich dran. Ich wurde gefragt, ob ich Biontec möchte. Ein Mitimpfling ist sogar aus Krefeld angereist, weil er "gehört" hat, daß es ab morgen kein Biontec mehr geben soll. Dazu kann ich aber nichts sagen.
Es war übrigens der erste Einstich, den ich gespürt hab.

thomas.weigle
thomas.weigle
3 Jahre zuvor

Das Problem sind doch nicht die Impfstoffe. Ich werde bei meinem B-Termin in 10 Tagen nehmen, was da ist. Das Problem sind v.a. die Impffeinde. Wieso lassen wir uns unentwegt von dieser verstockten und unbelehrbaren Minderheit terrorisieren?

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#5 T. Weigle
DIe Aussage ist ja klar, aber warum sind die Umgeimpften jenseits der Behauptung deiner Meinung nach ein Problem?
Ich würde das gerne verstehen!

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

zu (nicht @) #6:

Es gibt eine ansteckende Krankheit. Es gibt ein Mittel, das sowohl die Ansteckungswahrscheinlichkeit deutlich reduziert* als auch die Gefahr, schwer zu erkranken. Es gibt Leute, die dieses Mittel verweigern.

Und dann #6: "Warum sind diese Leute ein Problem? Ich möchte das doch nur verstehen!"
Nee, klar.

*(Die Studie mit der "gleichen Viruslast" hat nur die Leute untersucht, die sich angesteckt haben, ändert also an der Verringerung der Ansteckungsgefahr nichts, und hat außerdem festgestellt, dass die Viruslast sich bei Geimpften schneller wieder verringert.)

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#7 😂du fragst ja sonst immer nach Quellen?
Diesmal würden mich diese interessieren?
Das ist der Sprachduktus eines Aluhut tragenden Regierungssprechers, der versucht einen Sündenbock für das Versagen so ziemlich aller politischen Instititutionen, medial zu konstruieren.
Es gibt ein Virus, dass sich nicht durch Aberglauben und Exklusion anderer Menschen in seiner Ausbreitung stoppen lässt.

Es gibt ein völlig fehlgesteuertes Gesundheitssystem, das über weniger Kapazität verfügt, als noch zu Beginn der Hysterie.

Es handelt sich um eine Krankeit, die über 99% der Menschen überleben, nicht um Ebola etc..

Implizit gibst du ja zu, dass Geimpfte bzw. Genesene (die der überlebende Beweis sind, dass die allerwenigsten an COVID sterben) ebenfalls übertragen, ob mehr oder weniger, länger oder kürzer, werden wir ja noch sehen. ABER, dass die wirklich sinnvolle Maßnahme ein obligatorischer Test bei Veranstaltungen ist und kein Zertifikat einer mäßig wirksamen Impfung, dürfte selbst logisch prekären Menschen bei wiederholten, angestrengten Nachdenken einleuchten?

Wenn jetzt Kollateralschäden entstehen sind diese eine Konsequenz einer desaströsen Krisenpolitik der Exekutive und einer bräsig Dienst nach Vorschrift machenden Verwaltung auf Papierbasis.
Die CFR von Coronoia ist 1, dieses Land hat zu 100% die Kontrolle über sich selbst verloren.
Ja, es werden Menschen an Covid sterben, nur sind vermutlich und werden vermutlich mehr Menschen an Coronoia sterben, also durch die sekundären Effekte, als durch die Krankheit, die man eigentlich verhindern möchte.

Im Übrigen sind die Schweden immer noch nicht ausgestorben 😉

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@ #8 Quellen? Die seriösen Meiden der letzten Monate und alle glaubwürdigen Fachleute. Mehr Aussagen mach ich dazu nicht; ich gebe Ihnen auch keine Quellen dazu, das Wasser nass ist.

Und, jaja, ihr ewiges Mantra von den Schweden, die nicht ausgestorben sind. Was ja auch niemand behauptet hat, aber nichts daran ändert, dass die Schweden in der Zeit, in der sie nenneswert laxere Positionen hatten als wir, auch eine hähere Sterblichkeit hatten, und später gar keine so andere Politik gemacht haben … Strohmänner, Ablenkung, Faktenverweigerung, das ist das was Sie haben.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#9 paule t.
OK, noch so ein "Opfer" der Schlagzeilen und Leitartikel bzw. deren Lieblingen der Öffentlichkeit. Konventionell, "normal" und mehrheitsfähig. Nichts gegen einen veritablen confirmation bias, manche Menschen bestätigen eben nicht nur ihre eigenen Vorurteile, sondern auch die Urteile anderer Menschen über sie 😉

Wasser hat übrigens drei Aggregatzustände, gasförmig, flüssig und fest und ist nur in einem "nass" 😉

"Fakten" (von lat. facere=machen) und deren deutsche Übersetzung "Tat-Sachen" sagen es ja deutlich: Es sind gemachte Sachverhalte, manchmal eben nur massenmedial gemacht und von der mediokren Masse gemocht; wie die Schuld der Umgeimpften an der Ausbreitung eines Virus. Kopf-Tisch-Kopf-Tisch
Übrigens werden aus ca. 99,8% der Umgeimpften nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse und den apokalyptischen Szenarien der Coronoiker ja alle im nächsten Frühjahr "Genesene". Vermutlich wird dann die öffentliche Meinung entweder bei der Impfpflicht angekommen sein oder auf 1G = nur geimpft umschwenken, um starrsinnig Recht zu behalten, aber nicht das Richtige gemacht zu haben. Sonst müsste man ja zugeben, dass man doch mit vormals umgeimpften Mitbürgern in einem Raum sein kann.
Man kann durchaus COVID ernst nehmen, sich impfen lassen und sich trotzdem vor lauter Blödheit mancher Meinungen, verzweifelt die Haare bis zur Kahlköpfigkeit raufen 😉
Und die Grundrechte anderer Menschen nicht aus Paranoia und kollektiver Hysterie in die Tonne treten (zu lassen).

Ich denke es werden noch viele Menschen an Covid sterben, aber es gibt eben nur ein Land, dessen Bevölkerung in den letzten zwei Jahren in relativer Freiheit und verhältnismässig unbehindert sein Leben führen konnte. Schweden. Das hatte seinen Preis, aber dafür steht Schweden derzeit auch – noch – relativ gut da, weil es anscheinend so etwas wie eine unbemerkte Herdenimmunität entwickelt hat.
Ich bin kein Vertreter von NoCovid bzw. ZeroCovid, weil ich diese Ideen für absurd unrealistisch halte bzw. nicht in einer solchen Hygiene-Diktatur mit wirklich verquerer und unwissenschaftlicher Ideologie leben möchte. Ergo weiß ich, dass Menschen an und oder mit Covid sterben werden, vermutlich in allen Ländern über die Zeit gesehen, relativ gleich viele. Bis eventuell mal eine Prophylaxe in der Zukunft gefunden wird, die wie bei den Pocken zum Verschwinden der dadurch verursachten Krankheit führen. YMMV

Am Ende stelle ich Fragen, deren Antworten manchmal erschreckend sind, die ich aber gut akzeptieren kann. Das ist mir allemal lieber als sich an liebgewonnene, oft erzählte und wiederholte Strohhalm-Narrative klammere, die vielleicht schlichtere Zeitgenossen und deren Seelchen beruhigen, aber eben nur miese Märchen sind. Wie z.B. Ungeimpfte seien für die derzeitige Lage verantwortlich. Dann hätte der letzte Winter ohne Impfstoff ja noch viel schlimmer aussehen bzw. ausgehen müssen, als der jetzige.
Einen Großteil der Verantwortung tragen die idiotischen Maßnahmen der Politik. Erstens Treffen von Menschen nur mit Zertifikat ohne Testung und zweitens Abschaffung der kostenlosen Bürgertests. Wenn man jetzt wieder vermehrt testet sollte nach fast zwei Jahren selbst dem letzten Dorftrottel klar sein, dass die reine Anzahl der Infektionen ansteigt. Nur wie viele weniger davon am Ende in den deutlich weniger Intensivpflegebetten als noch vor einem Jahr landen, ist bestimmt keine ursächliche Schuld der Umgeimpften. Sondern ein Verdienst der Impfungen. Da haben sich ein paar weniger kluge Deppen eine umplausible Geschichte ausgedacht, die etwas mehr als fadenscheinig ist.

Aber ich gönne dir dein Ressentiment. Erfüllt schon (s)einen Zweck für dich.

Christine
Christine
3 Jahre zuvor

@ paule t.

kannst Du mir sagen, warum Du versuchst, mit "abraxasrgb" zu diskutieren? Ist das vielleicht so etwas wie ein "Härtetest" für Dich? Wenn Du "abraxasrgb" gut gelaunt überstehst, kann kommen was will?

Inhaltlich bringt eine "Diskussion" mit "abraxasrgb" doch gar nichts: Im Tonfall der Überlegenheit bringt "abraxasrgb" die immergleichen, wirren, rechten Schlagworte.

Arnold Voss
Arnold Voss
3 Jahre zuvor

@ paule t
Sie machen es sich hier, wie gewöhnlich, mit Schweden sehr einfach. Sie machen nämlich immer noch ein erhebliche andere Politik, die nur am Anfang sehr hohe Todeszahlen hatte, die aber – ohne Lockdown – im europäischen Durchschnitt immer noch niedriger lagen als bei Ländern mit harten Lockdowns. Schweden war im übrigen zu keinem Zeitpunkt das Schlusslicht in der Corona Bekämpfung sonder lag immer nahe dem Mittelfeld. Im Moment liegen sie allerdings an der Spitze und das ohne je einen kompletten Lockdown gehabt zu haben. Im Gegenteil, sie habe Anfang September ihre Corona Einschränkungen fast ganz auf Null gefahren.

Im übrigen gilt auch bei Corona fairerweise: Abgerechnet wird erst zum Schluss. Und da sind die Schweden auf dem besten Wege viele von den Ländern hinter sich zu lassen, die ihren Sonderweg immer wieder kritisiert und zuweilen auch diffamiert haben. Sie haben nämlich von Anfang das sehr kluge Prinzip gefahren, nur solche Regeln aufzustellen die Menschen auch über längere Zeit ohne andauernde und flächendeckende staatliche Kontrolle durchalten können. Und der aller allergrößte Teil der Schweden hat das auch getan und tut es heute noch.

Zur aktuellen Situation lesen sie hier nochmal ausführlicher nach und bilden sich ein eigenes Urteil:

https://www.swr.de/swr2/wissen/corona-in-schweden-deshalb-gibt-es-noch-keine-vierte-welle-100.html

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

#11 "…Kopf-Tisch-Kopf-Tisch…"
Mach weiter, Abrakadabra!
Du kleiner Schweden-Schönredner.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

"…Schweden ist dünn besiedelt – in Ballungsräumen aber auch hohe Inzidenz

Einen weiteren Grund für die aktuelle Lage sehen Experten auch in der geringen Bevölkerungsdichte Schwedens. Mit knapp 25 Einwohnern pro Quadratkilometer ist es das am zweitdünnsten besiedelte EU-Land…" (zdf, 24.11.2021)

"…Die Pandemie ist ein Marathon und kein Sprint. Das hat Anders Tegnell immer gesagt. Und nicht wenige fürchten, dass die gute Lage nur eine Momentaufnahme ist. Mit Verzögerung kamen die Wellen auch immer in Schweden an."

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-schweden-sonderweg-inzidenz-100.html

Gute Wünsche nach Schweden!
Möge die dünne Besiedlung Schlimmes verhindern.

Karla
Karla
3 Jahre zuvor

@Christine, du bist lustig. Diskutierst du immer nur mit Gleichgesinnten? hahaha. Nicht zu fassen.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

Angelika … ich rede Schweden bestimmt nicht generell schön, das ist vermutlich das sozialdemokratischste Land in Europa … nur in Sachen Coronoia sind die Schweden anscheinend immun und zerstören nicht ihre Gesellschaft und haben weniger blöde Narrative 😉

Mich interessieren weder Inzidenzen, noch CFRs. Ich finde es spannend, interessant und bemerkenswert, dass man auch ohne Hysterie, Lockdown, Ausgrenzung, Apokalyptik, Abwertung, Aktionismus und Anklage (bei Cicero für gut befunden und sofort geklaut) auskommt.

Der erste Marathonläufer fiel der Legende nach ja nach der Übermittlung der Botschaft in Athen tot um. Heute laufen viele Tausend Menschen Marathon, weil sie gelernt haben vorher zu trainieren. Mir kommen die Coronoia Maßnahmen der meisten Ländern, insbesondere der beliebte Lockdown, nur wie Copy & Paste eines totalitären, kollektivistischen Regimes, nämlich China, vor. Das Verhalten unserer, zum Glück, scheidenden Regierung erinnert mich auch an lächerliche Propaganda einer Bananenrepublik in einem Monty Python Film. Um in der Metaphorik von Tegnells zu bleiben, sprinten wir immer wieder mit Anlauf wie die Lemminge zum Sprung über die Klippe. Oder rennen mit Anlauf immer wieder mit dem typisch deutschen (Dick)Kopf vor die Wand.

Dass ich lieber z.B. CDC und WHO Studien als Titelseiten lese, mag man mir eventuell gnädig nachsehen. Tägliches Fernsehen ist auch schon seit Jahrzehnten abgeschafft. Aber gelegentlich schaue ich mal rein und finde die Entscheidung bis heute sinnvoll. Ansonsten bleibe ich agnostisch gegenüber den meisten Dogmen, egal wie viele daran glauben. Credo quia absurdum mag bei Fragen nach der Entstehung des Universums ja noch niedlich sein, bei respiratorischen Atemwegserkrankungen bzw. der Bewertung ihrer politischen Konsequenzen verlasse ich mich lieber auf die gute, alte naturwissenschaftliche Methodik und Logik. Die Evidenz des „skandinavischen Wegs“ lässt sich zwar leugnen, aber die Frage ist am Ende doch, wer sich selbst die Narrenkappe aus Alu aufsetzt? Wirkt vermutlich etwas wenig empathisch bzw. unsympathisch, ist mir aber völlig Wumpe 😉

Freiheit bzw. normaler gesellschaftlicher Umgang mag ja dem einen oder anderen nichts bedeuten, aber das sehe ich entweder nur als Form von Wohlstandsverwahrlosung oder/und manifest totalitären , autoritären persönlichen Charakters, der sich in/mit Omnipotenzphantasien selbst sediert bzw. berauscht.

Vermutlich hat die Pumuckl-Koalition deswegen auch die Legalisierung von Cannabis so prominent kommuniziert, bekifft lässt sich die Zukunft Deutschlands bestimmt deutlich entspannter ertragen bzw. tolerieren. Soll ja etwas apathisch machen, das Kraut 😉 mir völlig egal …😂

Arnold Voss
Arnold Voss
3 Jahre zuvor

@ Angelika, die usw,

Bitte erst informieren, dann schreiben.

2/3 der schwedischen Bevölkerung (gut 10 Millionen Einwohner) lebt in Städten. Davon alleine 1, 5 Millionen in Stockolm, 500.000 in Göteburg und 300.000 in Malmö. Nur ein Drittel der Bevölkerung lebt in der Agglomerationskatgorie "dünne Besiedlung" und davon auch die meisten nicht in der Wildnis sondern in kleinen Ortschaften.

Die Gute lage kann sich zwar Verschlechtern, aber sie ist eben keine Momentaufnahme. Schweden lag schon in der dritten Welle wesentlich besser in den Daten als die Mehrheit der anderen EU-Staaten. Und natürlich fürchten Menschen, dass das nicht so bleibt.

Wie gesagt: Abgerechnet wird erst am Schluss. (Siehe # 13)

Christine
Christine
3 Jahre zuvor

@ Karla #16

du hast nichts verstanden: ich diskutiere nur mit Menschen, die eine andere Meinung haben. Sonst gibt es überhaupt nichts zu diskutieren. Aber diese anderen Menschen müssen eben auch etwas sagen: immergleiche, wirre, rechte Schlagworte wie bei abraxasrgb sind das Gegenteil von "etwas sagen".

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

Das Folgende scheint mir eine plausible Erklärung zu sein.

Schweden

"…Im Ausland wurden diese eher laxen Maßnahmen als fahrlässig bis hin zu verantwortungslos bezeichnet. Doch viele Kritiker haben dabei übersehen: In Schweden gelten die Empfehlungen der Regierung als ungeschriebenes Gesetz. Es haben sogar mehr Menschen im Homeoffice gearbeitet, als in Deutschland. Und das ganz freiwillig…"
https://www.swr.de/swr2/wissen/corona-in-schweden-deshalb-gibt-es-noch-keine-vierte-welle-100.html

Empfehlungen der Regierung als ungeschriebenes Gesetz.
Mehr Menschen im Homeoffice.

Ist dann schon wichtig in Stockholm, Göteborg, Malmö (nicht dünn besiedelt).

Und wie ganz anders ist das hier …
Abrakadabra imponieren noch nicht mal Anordnungen, Empfehlungen wohl schon gar nicht …

Karla
Karla
3 Jahre zuvor

Liebe Christine, ich habe Google gefragt, ob du schon bei den Ruhrbaronen irgendwann mal etwas gesagt hast. Die Antwort ist Nein. Mehr als diese zwei Kommentare spuckt Google nicht aus.
@abraxas kommt häufig vor. Manchmal sogar lange Kommentare.
Gegen diese Kommentare kann man durchaus etwas sagen. Das macht @Paule doch und einige andere auch. Gegen die fällst du aber steil ab. Du bist diejenige, die unter Wortarmut leidet. Du solltest dich trollen oder fleißig mitlesen. Du kannst jede Menge an dem Meinungsaustausch zwischen @paule und @abraxas lernen. Und wenn es auch nur der Ergänzung deines Wortschatzes dient, und du den Inhalt noch nicht direkt verstehen solltest. Das kommt mit der Zeit.

Christine
Christine
3 Jahre zuvor

@ Karla #21

nicht, dass du selber viel sagen würdest. "Christine" zu googeln, ist eine abwegige Idee, denk mal drüber nach. Ich habe gar kein Bedürfnis, etwas gegen die Kommentare von abraxasrgb zu sagen: was kann man sinnvoll gegen das "Nichts" sagen?

"Und wenn es auch nur der Ergänzung deines Wortschatzes dient": ich kenne einige Fremdworte, werfe aber damit nicht um mich, das brauche ich nicht wie andere als "Ego-Booster".

Arnold Voss
Arnold Voss
3 Jahre zuvor

@ Angelika, #20

Die Frage ist doch, wieso die (meisten) Schweden die Empfehlungen der Regierung als sogenannte ungeschrieben Gesetze nehmen. Die Schweden sind nämlich im Durchschnitt nicht folgsamer und staatsgläubiger als andere Menschen, was sie auch immer wieder bewiesen haben. Und da genau kommen wir auf den zentralen Kern des sogenannten schwedischen Sonderwegs zurück: Die Empfehlungen waren nämlich bis heute vom Prinzip so angelegt, dass sie auch dauerhaft von der großen Mehrheit befolgt werden konnten. Und natürlich gab es auch da Anpassungen an die jeweilige Bedrohungslage, hitzige Diskussionen und entsprechende Kurskorrekturen.

Aber das Prinzip dahinter ist allen Menschen auch aus ihrem Alltag bekannt. Lieber Regeln die vielleicht weniger eingreifend sind, aber denen fast alle folgen können, als sehr eingreifende, die nur mit strafbewehrter und permanenter überall Kontrolle erfolgreich durchgesetzt werden können. Und die unausweichlich, und das ist das Hauptproblem, die Menschen auf Dauer ermüden und frustrieren und die sich damit selbst konterkarrieren. Ist eigentlich garnicht so schwer zu begreifen.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#20 Angelika und #23 Arnold
Ich habe zu Schweden unter anderem eine Hypothese gelesen, die in Arnolds Richtung geht. Nämlich durch die relativ kontinuierlichen und niedrigschwelligen Maßnahmen hat man verhindert, dass es zu paradoxen Verdichtungen vor und nach Lockdowns, z.B. Hamsterkäufen etc. kam.
Hier in Deutschland hatte ich mir auch gedacht, wie manche Maßnahmen wirklich blöde externe Effekte haben. Man hat ja z.B. zu irgendeinem Zeitpunkt die Anzahl der Kunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche reduziert, was die meisten Geschäfte mit einer Begrenzung der Einkaufswagen umgesetzt haben. Dazu kam die Maskenpflicht auf den Parkplätzen, die ich zuerst total albern fand, bis ich gesehen habe, wie sich die Menschen vor den leeren Einkaufswagenhäuschen draußen knubbelten 😉
Da ist die anscheinende Lösung dann wieder das nächste Problem usw.

Angelika wie kommst du darauf, dass ich mich nicht an Anordnungen halte? Ich finde nur, vermutlich konträr zu dir, dass Deutschland in vielen Punkten weit über das Ziel hinausschießt, viele Dinge unsinnig bis unlogisch sind, wenn es z.B. um die Sicherheit geht. Während andere Maßnahmen schlicht nicht erledigt wurden. Anstatt Krankenhauskapazitäten aufzubauen, hat man das kostenlose Testen abgeschafft. Wunderbar, setzen sechs minus.

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