Einmal im Jahr die Funken sprühen zu lassen, bedeutet für viele Menschen eine ganz besondere Faszination. Das individuelle und gleichzeitig kollektive Feuerwerk zum Jahreswechsel verbindet und lässt Menschen verschiedenster sozialer Herkunft und Milieus zusammenkommen. Nicht nur deswegen erfreut sich Feuerwerk ungebrochener Beliebtheit. Vermeintliche umweltpolitische Argumente gegen Feuerwerk wurden in den letzten Jahren geradezu pulverisiert.
„Insbesondere in Zeiten besonderer Belastungen und Entbehrungen ist das Feuerwerk zum Jahreswechsel für viele Menschen von hohem Wert. Feuerwerk bedeutet einen Lichtblick und markiert einen kurzen und besonderen Moment der Ausnahme vom Alltag“, sagt Ingo Schubert, Vorsitzender des Bundesverband Pyrotechnik. „Es ist ein Brauch, mit dem Leistungen des vergangenen Jahres gewürdigt und das neue hoffnungsvoll empfangen wird. Durch das gemeinsame Feuerwerk entsteht ein Resonanzraum, der Menschen verschiedenster sozialer Herkunft und Milieus zusammenbringt und ein Gefühl der Gemeinschaft entstehen lässt. Nach zwei Jahren Verbot im Kontext der Corona-Pandemie sehnen sich die Menschen nach der feurigen Silvestertradition“, kommentiert Ingo Schubert.
„Die Forderungen nach Feuerwerksverboten sind umweltpolitische Nebelkerzen, mit denen vom Versagen in den zentralen Bereichen des Klimaschutzes abgelenkt wird. Die tatsächliche Umweltbelastung durch Feuerwerk ist gering. Die Versuche, sie zum Gegenstand umweltpolitischer Debatten zu machen, wirken dadurch unglaubwürdig“, kommentiert Schubert. „Auch das Feinstaubargument hat sich durch neue Studien immer mehr als Luftnummer entpuppt“, kommentiert Schubert. Erhöhte Feinstaubkonzentrationen treten in Folge von Feuerwerken nur räumlich begrenzt und für wenige Stunden auf. Stand der Wissenschaft ist, dass insbesondere langfristige Expositionen zu gesundheitlichen Schäden führen können. Mit Blick auf die jährliche Feinstaubbilanz stellt auch das Umweltbundesamt (UBA) fest, dass Feuerwerksverbote praktisch keinen Effekt besitzen und empfiehlt kein grundsätzliches Verbot von Silvesterfeuerwerk. Auch das Bundesumweltministerium (BMU) hält eine solche Diskussion aus Gründen der Luftreinhaltung nicht für notwendig.
Professionelle Feuerwerkerinnen und Feuerwerker sind die Berufsgruppe, die Feinstaub aus Feuerwerk am häufigsten und intensivsten ausgesetzt sind – weitaus öfter und intensiver als dies zu Silvester der Fall ist. Gesetzlicher Unfallversicherungsträger für diese Personen ist die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI). Bei der BG RCI gab es in den letzten zehn Jahren keinen einzigen Krankheitsfall, der auf das Einatmen von Feuerwerksrauch zurückzuführen ist. „Weder physikalisch noch mittels der vorhandenen Gesundheitsdaten lässt sich eine besondere Schädlichkeit von Feuerwerksrauch feststellen“ kommentiert Schubert. „Auch weitere vermeintliche Argumente gegen Feuerwerk wurden in den letzten Jahren buchstäblich pulverisiert“, so Schubert weiter. „Verletzungen mit Feuerwerk sind mit einer Inzidenz von 1,8 – 2,5 Fällen pro Notaufnahme deutlich seltener als gemeinhin angenommen.
„Die Verbotsforderungen sind in erster Linie kultur- und ordnungspolitisch einzuordnen, nicht etwa umwelt- oder gesundheitspolitisch“, so Schubert. „Hier versucht ein intoleranter Teil der Gesellschaft eine Kulturpraktik auszumerzen, die nicht dem eigenen Geschmack und den eigenen Vorstellungen von Sicherheit und Ordnung entspricht. Gemäß dieser Einstellung ist jedes Abweichen von der Ordnung unerwünscht und wird als „archaisch“ abgewertet – selbst, wenn sie nur ein einziges Mal im Jahr in einem stark reglementierten Rahmen stattfindet”, konstatiert Schubert. Ablehnung gegenüber Feuerwerk in Umfragen ist auch als Ergebnis jahrelanger Kampagnen gegen Feuerwerk zu verstehen, in deren Rahmen der Umwelteinfluss von Feuerwerk stark verzerrt wiedergegeben wird.
Indessen sinkt die Zustimmung zu Feuerwerksverboten in der Bevölkerung rapide. Ende 2021 ergab eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Presseagentur, dass 66% der Befragten das Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk im Kontext der Corona-Pandemie unterstützten. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage im Auftrag der Brandenburger Verbraucherzentrale liegt die Zustimmung bei lediglich 53%. Stärkeren Rückhalt finden laut einer Umfrage der Online-Plattform YouGov lokal begrenzte Verbotszonen. Anders als zu den vergangenen zwei Jahreswechseln handelt es sich hierbei jedoch nicht um großflächige Verbote mit dem Ziel, eine angeblich hohe Zahl von Verletzungen durch Feuerwerk zu verhindern. Für pauschale Verbote gibt es hingegen keine klare gesellschaftliche Mehrheit“, stellt Schubert fest.
Die verbrannten Feuerwerkskörper fallen auf die Wiesen und vergiften das Gras, so dass die Bauern im Frühjahr Liter um Liter wegschütten müssen, da es die Milch untrinkbar macht. Sie werden keinen Bauern finden der die Knallerei unterstützt!
@CTemt: Dann sollen die Bauern eben nicht knallen. BTW: Milchvieh steht im Stall. Das ist eine Industrie. Sonst wäre Milch auch viel zu teuer.